Mord an Frauke Liebs

Heribert schrieb:Man sagt ja in Filmen, je öfter ein Entführer sich meldet, desto eher ist er zu knacken.

In Filmen eben ... also da hat sich ein Autor etwas für den Film ausgedacht. Also in der Regel fiktional, aber derart, dass der Zuschauer es für wahr nimmt.

Heribert schrieb:Normal wollen die doch irgendwas

Wie in den Filmen?
Ansonsten: Je nach These, hat der Täter womöglich genau das bekommen, was er (durch die Kontakte erreichen) wollte.

Basti91 schrieb:Aber ich meine es war eine Woche Zeit um mit mehreren Polizisten Gewerbegebiete oder Wälder zu durchkämmen oder Verkehrskontrollen zu machen.

Die Frage ist ja (auch für mich), ab wann überhaupt wie aktiv ermittelt wurde.

Basti91 schrieb:Und so ein Mobiltelefon zu Orten wird doch wohl 2006 schon möglich gewesen sein.

Was versteht du unter orten genau?
Man überprüft und kann sogleich feststellen, wo sich das Mobiltelefon auf x-Meter genau befindet?

Es wurden nur die Zellen der Funktürme ermittelt bzw. bekannt gegeben.

Warum nicht genauer geortet würde, entzieht sich mir. Vermutung meinerseits, die Polizei ging erst nicht von einer Entführung aus, es standen zu wenige Funkdaten zur Verfügung, die Daten genügen nicht für eine Triangulation, es wurden nur die Zellen zu jeder Nachricht und jedem Telefonat gespeichert.

Kurz: es wurde wohl nicht genauer geortet als es überall geschrieben wurde: eine Funkzellen genau.

@Frederick7

Tja da ist der perfide Plan vom Täter wohl leider voll aufgegangen. Frauke sagen bald kannst du nach Hause Ruf an und sag es ihnen aber nicht mehr, sonst wird nichts draus! Frauke und Familie machen sich Hoffnungen und Polizei denkt erstmal, ist wohl nur Mal kurz ausgerissen passt ja auch zu dem Alter.
Richtig Mies

Divine21 schrieb:Ich halte einen Wohnwagen oder ähnliches Transportfrahrzeug auch am warscheinlichsten. Es könnte auch ein Keller oder Dachgeschoss als Versteck in der Nähe von Driburg (bezug auf das 3x Mama) geeignet gewesen sein. Vorteil ist das man die "Geisel" direkt bei sich in der Nähe hat und auch mitbekommt falls es zu "Schwierigkeiten" kommt. Beim verladen der Geisel kann auch eine Garage mit Zugang zum Haus geholfen haben damit keiner sie sieht.

@Divine21
Ja, finde ich auch interessant. Ich selbst tendiere eher zur einem Festhalteort wie einem Hinterhaus, Scheune, Werkstatt oder Halle (wo er den Kastenwagen mit Frauke darin) abstellen konnte. Das mit einem Wohnwagen war Bestandteil der Fallanalyse der Profiler, die das für möglich hielten.

Wäre er nicht ein völlig einsam und allein lebender Mensch, der nicht arbeitet, dann müssten doch irgendwelche Veränderungen an seinem Verhalten oder seinem Tagesablauf von Mitmenschen wahrgenommen worden sein.
„Komme heute nach Hause…“, vielleicht damit die Polizei keine weiteren Maßnahmen in der Nacht einleitet,
da sie ja am Tag nicht zurückgekommen war, obwohl sie es angekündigt hatte. Und wenn die Polizei da eine Ortung gestartet hätte, wäre sie ja auch nachweislich in Paderborn gewesen… Also kein Grund für eine Suche. Oder warum/wozu die Anrufe?
Könnten die Fahrten evtl. auch dazu gedient haben, um Speisen etc. zu besorgen?

Die Anrufe hätten auch erst am Ende, bevor man zurückfährt, getätigt worden sein können.
Ob man damals die Kameras in den Gewerbegebieten und etlichen Tankstellen ausgewertet hat. Bestimmt, oder?
Auch von Diskountern/Einkaufsmöglichkeiten, Drive-In, wo man vielleicht Essen bestellt hat?
Wie schaffte er es, sie 7 Tage völlig unauffällig festzuhalten, rauszufahren, Zeit zu verbringen, ohne das jemandem etwas aufgefallen ist?

Nutzte er vielleicht verschiedene Fahrzeuge? Z.B. ein anderes für die Verbringung?
Ein Urlauber oder Fremder aus einer anderen Region oder gar Bundesland wäre natürlich auch möglich, aber dann legte er sie zufälligerweise in diesem Ort “Todtengrund“ ausgerechnet an dieser Stelle ab? Natürlich kann es Zufall gewesen sein, ich aber kann es nicht glauben.

Wie kann es sein, dass er sich wie ein Phantom bewegte und nichts zu ihm führte?

Mrs_Holmes schrieb:Ein Wohnmobil müsste ganz schön präpariert werden, damit man nicht raus kommt. So viele Fenster und Türen. Schalldämmung stelle ich mir da auch eher schwierig vor.

Nicht unbedingt, die Anzahl von Fenstern ist bei Wohnmobilen sehr variabel. Außerdem sind Fenster entweder mit Gardinen oder Verdunkelungsrollos /-Folie von Blicken geschützt.

Schau mal z.B. hier:



https://www.autobild.de/bilder/kastenwagen-mit-stockbetten-im-wohnmobil-test-16970759.html#bild27 (Archiv-Version vom 20.06.2021)

Wenn, dann stelle ich mir eher einen ausgebauten Kastenwagen/Sprinter wie auf dem Bild vor.

Mrs_Holmes schrieb:Das ginge nur, wenn sie dauerhaft gefesselt oder sediert gewesen wäre.

Ja, sehe ich auch so. Wenn er sie geknebelt und gefesselt festgehalten hätte, wären auch keine auffälligen Geräusche von außen wahrnehmbar, daher sehe ich hier keinen Unterschied zu einem Haus, Keller etc. als Festhalteort.
Wesentlich wäre, dass ein mobiles Versteck auch ein WC gehabt haben müsste.

SMS Nachricht um 0.49Uhr.

Ich tendiere eher in Richtung nicht freiwillig.
Wenn Frauke schon auf dem Nachhauseweg gekinappt wurde und bereits fixiert war, dann blieb ihr noch als einzige Möglichkeit der Abwehr den Tätern verbal zu drohen. Z.b dass ihr Freund auf sie wartet und im Falle einer Verspätung, oder eines fehlenden Anrufes, sofort nach ihr gesucht würde.
Sie hatte vermutlich unter dem Einfluss weiteter Gewaltandrohung , ihre Peiniger selbst auf die Idee der SMS gebracht, und die Nummer von Christos verraten.

Wenn man sich die Ausstattungsmöglichkeiten eines Luxuscampers bis zu ende denkt, dann scheint hier alles möglich was technisch machbar ist. Ein komplettes Haus mir Garage auf Rädern schalldicht, hermetisch abgeriegelt von Aussenwelt.

@waldkind7
Ich weiß nicht, ob es unbedingt ein Extra-WC sein muss. Wenn jemand sie bewacht hat oder immer in der Nähe war, hätte sie um Nutzung eines WCs bitten können.

Man weiß es einfach nicht. Viele Varianten sind möglich.

waldkind7 schrieb:Wesentlich wäre, dass ein mobiles Versteck auch ein WC gehabt haben müsste.

Mrs_Holmes schrieb:Ich weiß nicht, ob es unbedingt ein Extra-WC sein muss. Wenn jemand sie bewacht hat oder immer in der Nähe war, hätte sie um Nutzung eines WCs bitten können.

Für die Notdurft hätte vermutlich auch ein Eimer gereicht....

@Mrs_Holmes & @Frau_H

Mrs_Holmes schrieb:Ich weiß nicht, ob es unbedingt ein Extra-WC sein muss. Wenn jemand sie bewacht hat oder immer in der Nähe war, hätte sie um Nutzung eines WCs bitten können.

Man weiß es einfach nicht. Viele Varianten sind möglich.

Ja, ihr habt recht. Im Prinzip könnte das Versteck ganz einfach und improvisiert (auch ohne WC) gewesen sein.
Was mir zu denken gibt, ist, dass niemand etwas bemerkt hat, was für mich eher auf ein gut organisiertes/ausgestattetes Versteck hindeutet, in dem es ihr an nichts fehlte, sodass sie es nie verlassen musste. Aber das ist nur meine Überlegung.

Und wie du @Mrs_Holmes sagst, wäre vieles möglich.

Was meint ihr, wo könnte er sie versteckt haben?

Abnutzername schrieb:Wenn Frauke schon auf dem Nachhauseweg gekinappt wurde und bereits fixiert war, dann blieb ihr noch als einzige Möglichkeit der Abwehr den Tätern verbal zu drohen. Z.b dass ihr Freund auf sie wartet und im Falle einer Verspätung, oder eines fehlenden Anrufes, sofort nach ihr gesucht würde.
Sie hatte vermutlich unter dem Einfluss weiteter Gewaltandrohung , ihre Peiniger selbst auf die Idee der SMS gebracht, und die Nummer von Christos verraten.

Oder er sagte vielleicht zu Frauke, dass sie versuchen sollte das Handy anzuschalten, um zu sehen, ob sie Anrufe/Nachrichten erhielt und ihr Wegbleiben irgendwem aufgefallen ist? Beim Einschalten des Handys
(nochmal kurz möglich, trotz geringen Akkustands) wurde dann ihre bereits verfasste SMS verschickt?

Die Ermittler scheinen davon überzeugt zu sein, dass er irgendeinen Bezug nach Nieheim hat.
Wir wissen nicht viel über die Ermittlungen, ich könnte mir auch vorstellen, dass er gleich von Anfang an eine falsche Spur dorthin legen wollte, um vom Festhalteort abzulenken. Er müsste nicht mal ganz bis Nieheim gefahren sein und könnte, nachdem er im Bereich des Funkmastes war, eine ganz andere Richtung genommen haben.

Das Detail, dass eine letzte Ortung des Handys von dem Funkmast aus Nieheim gekommen sein soll (dazu habe ich bisher aber keine offizielle Bestätigung gefunden), bevor das Handy für immer ausgeschaltet wurde, würde für mich auch zu seiner Taktik des Ablenkens passen und sollte wieder ihre Anwesenheit DORT suggerieren, damit sich die Suche auf dieses Gebiet konzentriert.

waldkind7 schrieb:Komme heute nach Hause…“, vielleicht damit die Polizei keine weiteren Maßnahmen in der Nacht einleitet,
da sie ja am Tag nicht zurückgekommen war, obwohl sie es angekündigt hatte. Und wenn die Polizei da eine Ortung gestartet hätte, wäre sie ja auch nachweislich in Paderborn gewesen… Also kein Grund für eine Suche. Oder warum/wozu die Anrufe?

Mich stört dieses "heute" - einmal in Bezug auf die Uhrzeit, zu der es verkündet wurde, aber auch in Verbindung mit der Örtlichkeit, dem Stadtgebiet Paderborn.
Wenn man schon in der Stadt/am Stadtrand ist, würde man doch sagen "Ich komme gleich, bin schon (wieder) in PB."
Irgendwie unlogisch war auch, am Wochenende ihr Heimkommen "heute" anzukündigen, ohne zu fragen, ob Chris ihr die Tür aufmachen würde oder ob er sich wie üblich ausserhalb der Stadt befinden würde, bei seinem Vater.

morgenstern123 schrieb am 14.01.2021:Ich bin ein wenig irritiert, über die Aussagen zu Christos Bruder. Einmal heißt es - Zwillingsbruder, ein anderes Mal - kleiner Bruder. Wäre es ein Zwillingsbruder, müssten sie doch gleich alt sein, oder? Aber andererseits hieß es, dass Christos kleiner Bruder mit Frauke in die gleiche Kindergartengruppe ging. Was ist denn nun eigentlich richtig? Oder habe ich da nur etwas falsch verstanden?

@morgenstern123
C hat neben seinem Zwillingsbruder noch einen weiteren (jüngeren) Bruder, wie man hier im Thread nachlesen kann.

Frederick7 schrieb am 14.01.2021:Alles Mögliche vom Tag wurde zeitlich und örtlich erzählt, hier wurde der Ort (=Restaurant) nicht genannt. Hat das einen noch unbekannten Grund?

Ich halte das auch für wichtig, einfach um den letzten Tag von Frauke in Freiheit nochmal zu rekonstruieren und hatte diese Frage, ebenfalls ergebnislos, schon früher mal hier gestellt. Das Auld Triangle wurde ebenfalls genannt, so dass eine Nennung des Restaurants m. E. keine Persönlichkeitsrechte verletzen würde. Es war das letzte gemeinsame Essen zu dritt.

waldkind7 schrieb:würde für mich auch zu seiner Taktik des Ablenkens passen und sollte wieder ihre Anwesenheit DORT suggerieren, damit sich die Suche auf dieses Gebiet konzentriert.

Es würde meiner Ansicht nach gut zur Handschrift des Täters passen, sich eine zu der Zeit in der Öffentlichkeit bekannte Information ("Nieheim-Bezug") zunutze zu machen, um eine Legende auf- oder auszubauen.

Die Passagen bei denen FL sagte das sie bald nach Hause kommt, haben mir persönlich nie Kopfzerbrechen bereitet wenn ich über die Telefonate nachgedacht habe. Sie konnte nicht frei reden und hatte dementsprechend eine Strategie wie sie die ein oder andere Frage blocken kann, weil sie sie eh nicht beantworten kann. Zusätze wie, dass sie auch nicht so spät kommt sind dann nur Steigerungen. So konnte ich mir das selbst schlüssig erklären;)

Kuno426 schrieb:Mich stört dieses "heute" - einmal in Bezug auf die Uhrzeit, zu der es verkündet wurde, aber auch in Verbindung mit der Örtlichkeit, dem Stadtgebiet Paderborn.
Wenn man schon in der Stadt/am Stadtrand ist, würde man doch sagen "Ich komme gleich, bin schon (wieder) in PB."

@Kuno426
Denke es war Täter Vorgabe. Nicht versteckter Hinweis, dass "heute" nicht geht, weil C bei seinem Vater war. Der Täter weiß seit der Nieheim Veröffentlichung, dass geortet wird. Also ließ er Frauke nur etwas sagen, was die EB ohnehin wussten. Etwas, das ihn glaubwürdig erscheinen ließ. Er hatte bezüglich der momentanen Örtlichkeit die Wahrheit sagen lassen. Vielleicht sollte diese Glaubwürdigkeit auf die Rückkehrzusage ausstrahlen?

@sgt.pepper
Frauke sagte anfangs in jedem Gespräch, dass sie noch am selben Tag kommen würde. Es war eine Strategie von ihr, die aus ihrer Sicht für den Angerufen bedeuten sollte, wenn sie nicht kommt ist etwas passiert. (verdammt, sucht doch endlich nach mir)

Sie hat vermutlich damit ihr Notlage andeuten wolle, dass man doch endlich nach ihr suchen sollte, da sie NICHT nach Hause kommt !

Wie sah es eigentlich damals mit Verkehrsüberwachungskameras aus oder Kameras im Gewerbegebiet? Wenn man in einem Gewerbegebiet reinfährt gibt es nicht unbedingt viele Einfahrten. Zudem konnte man den Zeitraum eingrenzen und um diese Uhrzeit wird nicht viel los gewesen sein. Wenn öfter dasselbe Auto aufgefallen wäre, hätte man eventuell einen Hinweis gehabt. Aber es wurde erst spät ermittelt. Vermutlich gab es da keine Aufnahmen mehr

@Frau_H
Und es könnten doch Aufzeichnungen existiert habe!
Möglicherweise Aufzeichnungen durch Überwachungsvideos an Schnellimbissen.
Mal angenommen es war eine Klique, die sich zusammen die Fussballspiele angesehen haben,
wo auch immer, anschliessen mit Frauke in die Gewerbegebiet gefahren sind, um dort Essen zu holen, von wo aus die Anrufe stattgefunden haben.
Nicht jeden Tag beim selben Anbieter.
das würde den Zusammenhang mit der Übertragung der Spiele und den unterschiedlichen Standorten erklären.

waldkind7 schrieb am 19.01.2021:Was meint ihr, wo könnte er sie versteckt haben?

Gute Frage. Ich denke an ein Gebäude mit Keller, das aber abseits anderer Wohnhäuser liegt. Ein Resthof vielleicht oder ein noch aktiver Bauernhof.
Letzteres beißt sich aber mit meiner These eines Täters aus Fraukes beruflichem Umfeld.
Es passt alles nicht zusammen.