@EC145 
EC145 schrieb:ich meine das bereits dokumente von der staatsanwaltschaft und der polizei gefälscht wurden. das heisst beweise gegen AK und ihren damaligen freund erfunden wurden.
Diese Frage ist leider nicht so exakt zu beantworten. Sicher ist, daß die Staatsanwaltschaft manipuliert hat, daß sich die Balken biegen und das die "Beweise", sie sie vorgelegt haben, äußerst fragwürdig waren.
Da sind zum einen die Methoden der Patrizia Stefanoni. Diese Frau hat praktisch mehrfach vor Gericht gelogen, ohne daß es Folgen gehabt hätte.
Da wäre zum einen ihre Aussage, daß sie (und ihre Mitarbeiter) ständig die Handschuhe gewechselt hätten. Auf den Videoaufnahmen ist deutlich zu sehen, daß dem nicht so ist.
Dann hat sie zunächst behauptet, die Luminolspuren nicht mit Tetramethylbenzidin getestet zu haben. Dies wurde auch widerlegt. Man lese den Massei-Report in der Übersetzung auf Seite 256f.:
"With respect to the Luminol-positive traces found in Romanelli's room, in Knox's room and in the corridor, she stated that by analysing the SAL cards "we learn,
in contradiction to what was presented in the technical report deposited by the Scientific Police, and also
to what was said in Court, that not only was the Luminol test performed on these traces, but also the generic diagnosis for the presence of blood, using tetramethylbenzidine...and this test...gave a negative result on all the items of evidence from which it was possible to obtain a genetic profile"
Sie hat also verheimlicht, daß ein wichtiger Test, der bestätigen sollte, daß dort Blut vorhanden ist, negativ verlief. Stammen die Spuren nicht von Blut, dann ist ihre Datierung unsicher und nicht zu beweisen, daß sie mit dem Mord in irgendeinem Zusammenhang stehen.
Dann hat sie das Gericht darüber getäuscht, welche Menge an DNA von Meredith Kercher sie auf dem berüchtigten Küchenmesser gefunden haben will. Massei Seite 249:
"Turning then to Exhibit 36, that is the 31 cm long knife found in the house of Raffaele Sollecito, given that in Dr. Stefanoni’s technical report it was written that traces A and B, having turned out to be positive for quantization, were subjected to amplification, and that trace C had turned out to be negative for quantization; in this regard, the consultant observed that it appeared
that trace B and trace C had given the same result of "too low" (page 57, hearing on September 14, 2009). As a consequence, it was not at all clear why trace B had been positive for quantization, [since] it had had the same result – trace C’s ‚too low‛ – which had turned out to be negative. He also emphasised that the expression "too low" was used for amounts of less than 10 picograms and also for 0 picograms. Consultant Professor Tagliabracci also pointed out that, in the preliminary hearing, Dr. Stefanoni had affirmed that in trace 36 B the DNA was in the order of some hundred or so picograms and that the quantization had been done through Real Time PCR [polymerase chain reaction]; but this did not appear from the cards [reports] that had been provided."
Frau Stefanoni behauptete mehrere hundert Picogramm DNA gefunden zu haben. Ihre Aufzeichnungen besagen aber, das Gerät hätte überall die Meldung "too low" ausgegeben, was eine Menge von unter 10 Picogramm bedeutet. Trotzdem hat sie mit einer Probe weiterexperimentiert und will am Ende darin das Profil von Meredith Kercher erkannt haben. So fabriziert man eine Mordwaffe.
Auch die Staatsanwältin Manuela Comodi hat sich in meinen Augen strafbar gemacht. Um die Möglichkeit einer Kontamination der DNA-Probe zu minimieren, sind sogenannte Negativ-Kontrollen absolut unerlässlich. Das heißt, man lässt das Gerat mit einer Leerprobe laufen, um zu zeigen, daß es dann nichts entdeckt. Diese Negativ-Messungen existieren nicht. Darum hat Manuela Comodi versucht, dem Berufungsgericht gefälschte Unterlagen unterzuschieben:
http://www.westseattleherald.com/2011/07/30/news/update-2-final-hearing-amanda-knox-today-not-so-f (Archiv-Version vom 13.08.2011)""Comodi asked the experts how can they prove there is contamination (on the DNA from the collected evidence) and the experts said the standard process is you have negative controls in place to disprove the testing machinery, and (prosecution forensic expert) Stefanoni would not provide said documentation. As such, you cannot disprove contamination.
...
She then provided a copy to the judge and he handed it to the experts. They reviewed the file and said the
document codes did not match with the machine codes, as they are supposed to, so they told the judge it was not correct documentation, hinting that the documents were not just incorrect but not even from the same test, or worse."
Leider hat ihr Richter Hellmann das großzügig durchgehen lassen und sie nicht weiter belangt. Die Dokumente selbst hat er natürlich abgewiesen.
Dann gibt es noch den handschriftlichen Brief, den Rudy Guede bei seinem Auftritt vor Gericht verlesen sollte. Hierin wehrt er sich gegen die Behauptungen von Mitinsassen im Gefängnis, er hätte ihnen gegenüber den Mord an Meredith Kercher zugegeben. Nebenbei beschuldigt er Amanda Knox und Raffaele Sollecito eben dieses Mordes.
Leider konnte er dann seine eigene Handschrift nicht lesen und der Staatsanwalt Mignini musste das für ihn übernehmen.
Hier der Brief im Original:
http://truejustice.org/ee/images/perugia/frontpage8/8069.pdfUnd hier zum Vergleich der Handschriften ein Link zu seinem Tagebuch:
http://download.repubblica.it/pdf/2007/dichiara_meredith.pdfEs kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, ob es sich um ein und dieselbe Handschrift handelt.
Meine Schlussfolgerin lautet, daß die Staatsanwaltschaft eine Aussage für Rudy Guede verfasst hat. Wer weiß, welcher Deal dahinter steckt....
Andreas45 schrieb:Eine weitere Diskussion wird aber keinen grossen Sinn machen, ich kann nicht sagen was die Fakten sind und was tatsächlich stimmt. Ich glaube auch nicht den Berichten, ob Massei oder wer auch immer. (Bzw. Sind es auch tatsächlich die Originale ?)
