Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

Als Erpresser muss man davon ausgehen, dass man ohne Vorgabe der Stückelung, registrierte Scheine bekommt, dies es der Polizei nachher ermöglichen die Spuren weiterzuverfolgen. Die Polizeibehörden halten dies bereit. Auch können die Übergebekoffer/-taschen mit Farbbomben, Sendern usw. manipuliert werden. Es macht aus Tätersicht also schon Sinn, die Zeit knapp zu halten und die Stückelung kompliziert.

@Willy

danke für deine Antwort und die Beiträge von Cleo!

Willy schrieb:Hallo,interessant ist auch im Artikel,das am Mordtag eine Frau um die 30 evtl.den Wagen von Frau Bögerl gefahren haben soll.Könnte doch seine Geliebte gewesen sein,mit der er wohl auch Zwillinge haben soll. Im Fahrzeug wurde eine weibliche ,unbekannte DNA gefunden. Ja,ich glaube, hier erleben wir noch eine Überraschung.Der ach so arme Ehemann hat Dreck am Stecken.Mir tun die Kinder leid,sollte da wirklich was dran sein.
Ein Armutszeugnis der Polizei....verwundert mich nicht mehr. Gruß Cleo

Das finde ich einfach weit hergeholt. Es soll zusätzlich noch eine Geliebte in den Mord verwickelt sein, die dann auch noch mit dem Wagen rumfährt. Wenn diese eventuelle Beobachtung stimmen sollte (was ja auch schon alles andere als sicher ist), warum soll sie ausgerechnet eine Geliebte sein? Natürlich kann man das mal in Erwägung ziehen, aber das ist wohl ein sehr sehr schwaches Indiz für eine eventuelle Tatbeteiligung von Herrn B., scheint mir alles sehr konstruiert.

Willy schrieb:Bingo! Er wars selber! Ich denke,er hat sie auch später ,nach der Suche,erst am Fundort abgelegt,die Polizei hat dort gesucht aber nix gefunden.
Ein fast perfekter Mord.

Es kann sie auch jeder sonst erst später abgelegt haben - falls überhaupt so geschehen, nicht mal das wissen wir.

Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es gut, in alle Richtungen zu denken! Nur für die These mit der Tatbeteiligung des Mannes finde ich, dass es praktisch keinen einzigen belastbaren Hinweis gibt, daher wundere ich mich, dass diese Diskussion immer wieder aufkommt.

@Wikinaut

Jeder weiss doch das die meisten Geldinstitute präpariertes Geld vorrätig hat.

Grundsätzlich müsste der Entführer aber davon ausgehen, dass das Geld von der Sparkasse Heidenheim stammen wird, und ob die präpariertes Geld vorrätig haben? Ich weiß es nicht.

Hallo zusammen,


eine frage ist es bestätigt das die Staßenmeisterei bei der Reinigung das Lösegeld einsammelte ?
Habe das mal hier gelesen aber ohne Quellenangabe. Danke schonmal.

@smarty19

Gebe dir Recht.
Sollte auch nur ein Detail dieser meiner Meinung nach Verleumdung stimmen wäre spätestens bei xy dieses zur Sprache gekommen .
Man muss schon ein bißchen einfältig sein zu glauben das die KP von diesen Gerüchten nichts erfahren hat.In so einem Fall wäre das auch garantiert ausermittelt worden immerhin könnte ja da auch ein Motiv vermutet werden.

die ganze aktion war im prinzip darauf angelegt, dass die entführer gedacht haben, dass er nicht die polizei kontaktiert und dass er ohne großes gedöns 300.000 euro kurzfristig vor ort besorgen kann.

wir sind keine spezialisten für geldübergaben, aber dennoch ist das ganze vorgehen m.e. höchst riskant und diese vorgehensweise sagt irgendwie auch etwas über die täter aus.
was wäre wenn frau b. hysterisch um hilfe gebrüllt hätte und der nachbar hingerannt wäre oder sich im waldstück förster, waldarbeiter, wanderer, jogger etc. eingefunden hätten ? die ganze vorgehensweise finde ich sehr riskant für die tätergruppe. auch wenn man felsenfest daran glaubt, dass er nicht die polizei kontaktiert... stichwort auto ausgerechnet an einem belebten touristentreffpunkt abstellen.. nu ja..

und der mensch, der brutalst mit einem küchenmesser frau b. ermordet hat, muss doch schonmal irgendwie krimnaltechnisch aufgefallen sein. geld erpressen ist das eine, aber eine wehrlose frau mit einem küchenmesser umbringen das andere... wenn der täter aus diesem eng einzugrenzenden umfeld stammt, müsste man ihn normalerweise ermitteln.

Es ist der Fall schwierig zu beurteilen.

Das e v e n t u e l l eine Frau den Wagen gefahren hat ,ist ein sehr vages Argument für eine Komplizenschaft Herr Brögel ...Geliebte.

Im Internet kursieren immer sehr viele Gerüchte,siehe Bettina Wulff. Ehe man sowas einarbeitet,müsste sich das schon verdichten.


Gibt es zuverlässige Informationen über eine Geliebte? Oder sind das nur Vermutungen?

Wenn ich meine Frau durch meine Geliebte umbringen will ,warum gehe ich das Risiko ein ,dass der Sohn an dem Tag rechtzeitig nach Hause kommt. Das gleiche gilt für Auftragskiller ,wo man dann noch so gespart haben müsste ,dass man nur die Dumping Mannschaft bekommt ,wie das gelaufen ist .

Profis mit einem Küchenmesser? Wenn ich schon Geld dafür ausgebe ,warum heure ich Dilettanten an?

Irgendwie erscheint es mir nicht überzeugend.

Wenn man seine Frau loswerden will, lässt man sich scheiden!
Herr B. ist ja nicht auf sie angewiesen gewesen,geldmässig. Aber auch nicht so reich, dass ihn eine Scheidung arm gemacht hätte.
Und beruflich wäre es auch kein Problem gewesen.

Insofern ist er für mich überhaupt nicht tatverdächtig. Und ob eind Geliebte von sich aus soviel Hass/Eifersucht aufbaut, das es für so eine Aktion reicht???

Denke, dass es jemand aus der Umgebung ist, der gehofft hat, dass bei nur 300.000 Euro keine Polizei eingeschaltet wird und man schnell fertig ist... und dann hat es bestimmt noch eine Situation gegeben, wo Frau B. zuviel über den Entführer erfahren hat... das war dann ihr Todesurteil...

@Luminarah

Wo auch immer diese Gerüchte herkommen wenn es wahr wäre würde auch in xy nach ihr gefahndet worden.
Man fährt ja nicht stundenlang mit dem Auto durch die Gegend und benutzt das Handy alles ohne eine Spur ?
Vielleicht doch Dilettanten die dachten ein kleiner Überfall zu Hause (Sparkassenleiter)die Ehefrau unter Druck setzen und dann ein bißchen Geld erpressen.Vielleicht war der Plan das der Ehemann das Geld direkt übergibt,oder man wollte mit der Ehefrau als Geisel direkt zur Bank.
Sie konnten ja nicht ahnen das der Ehemann einen Auswärtstermin hatte.Also musste der Plan dann kurzfristig und unproffessionell geändert werden.
Welcher Profi hinterlässt auf dem Parkplatz massenweise Kippen ?

Ist zwar nur die Bild, aber diese vermeldet eine heiße Spur

"Baden-Baden – Im Mordfall „Bögerl” verfolgt die Polizei nach einem SWR-Bericht vom Sonntag eine von den Ermittlern als vielversprechend angesehene Spur. Demnach handelt es sich dabei um einen Hinweisgeber, der schon Ende 2011 der Polizei anonym angeblich vom Entführer und Mörder der Bankiersgattin Maria Börgerl stammendes DNA-Material zugespielt habe. Damals habe die Polizei das Material nicht ausreichend genau analyiseren können. Nach einem Bericht am Mittwoch in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY” habe sich der Hinweisgeber nun erneut gemeldet und diesmal sowohl seinen Namen als auch den des angeblichen Täters genannt. SWRinfo zitierte Ermittlerkreise, wonach dies ein „vielversprechender Ermittlungsansatz” sei, der aber umfangreiche Abklärungen nötig mache."

http://wap.bild.de/bild/json.bild.de/servlet/json/wap/15478948/48.html?i=2&p=1885537890

Neues aus dem Spiegel:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/im-mordfall-maria-boegerl-vernachlaessigte-polizei-wichtige-spur-a-854795.html

john-erik schrieb:wie sieht denn eurer Meinung nach eine "professionelle" Geldübergabe aus?
(bitte mit Angabe von Fallbeispielen)

Der einzige Fall von "Dagobert" der hier genannt wurde, kann wohl kaum gelten, da hier die Übergaben zwar höchst erfindungsreich, aber nie erfolgreich durchgeführt wurden.

Soweit ich weiß, gab es bei Dagobert mindestens zwei erfolgreiche Übergaben. Bei der ersten Erpressung bekam er 500.000 DM, bei der zweiten erfolgreichen Übergabe waren aber nur Papierschnipsel im Paket.

john-erik schrieb:wie sieht denn eurer Meinung nach eine "professionelle" Geldübergabe aus?
(bitte mit Angabe von Fallbeispielen)

Kann mir sowieso nicht vorstellen wie das in der heutigen Zeit erfolgreich ablaufen soll.

Man muss ja immer davon ausgehen, dass die Polizei schon involviert ist.

Man müsste sicherstellen, dass der Überbringer alleine zum Ort kommt, das würde bedeuten man muss einen sehr abgelegenen Ort wählen und zahlreiche Komplizen haben, die den Umkreis "unauffällig" überwachen, ob er auch alleine ist.

Professionell war an dem Täterverhalten aber ohnehin nichts. Egal wieviele es nun auch waren.

Ich glaub am erfolgsversprechensten ist es, das Lösegeld an einer bestimmten Stelle aus einem fahrenden Zug werfen zu lassen. Am besten nach einem Fluss, wo es nur eine Eisenbahn- aber keine Straßenbrücke gibt.

@John_Doe_1974
Noch besser hat es Dagobert gemacht - das Geld hing mit einem abschaltbaren Magneten hinten am Zug und er stand irgendwo an der Strecke und hat den Magneten abgeschaltet und ist mit dem Geld durchgebrannt.

john-erik schrieb:Nachdem ich auf meine letzte etwas provakative Nachfrage ja keine vernünftige Antwort bekommen habe, frage ich nochmal:
wie sieht denn eurer Meinung nach eine "professionelle" Geldübergabe aus?
(bitte mit Angabe von Fallbeispielen)

hallo!

ich habe bereits öfter auf den fall JAKUB FISZMAN verwiesen. diese geldübergabe lief gut (aus sicht des täters), obwohl er observiert wurde.

vom fall dagobert scheinst du nicht sonderlich viel zu wissen... es gab mehrere erfolgreiche übergaben, allerdings hat die polizei den entführer öfter ins leere laufen lassen, indem man zb. papierschnipsel in das geldpaket getan hat (auf diese weise wurde "dagobert" auch bei der legendären streusandkisten-gullideckel-aktion verar***t).
m.w. hat auch der übergabeversuch bei hamburg geklappt, allerdings gab es auch hier wieder kein echtes geld. diese foppereien seitens der polizei führten dazu, dass der erpresser weitere bomben zündete. daraufhin gab karstadt die anweisung, ihm das geforderte geld zu geben, auch um die angestellten und kunden nicht weiter zu gefährden...

dann kannst du ja noch die fälle schlecker, reemtsma und oetker recherchieren. in allen fällen klappte die geldübergabe letztendlich und die täter wurden NICHT aufgrund der geldübergabe geschnappt.

es gibt dann noch eine ganz andere variante, die aber kaum bekannt sein dürfte: im süddeutschen raum ist seit jahren ein erpresser unterwegs. dieser hat eine EC-karte gestohlen und läßt sich das erpresste geld auf dieses konto überweisen. m.w. handelt es sich um vergiftete lebensmittel und deshalb haben der erpresste konzern u. die polizei beschlossen, das geld auszuzahlen. die haben über monate mitgespielt und der täter hob an geldautomaten im gesamten bundesgebiet munter geld ab. allerdings war er z.t. nicht komplett maskiert und mit diesen bildern wurde auf der homepage des bayer. LKA nach ihm gefahndet...

es gibt so viele möglichkeiten... mich erstaunt immer wieder die schier unendliche kreativität von kriminellen subjekten...

luna82 schrieb:eine frage ist es bestätigt das die Staßenmeisterei bei der Reinigung das Lösegeld einsammelte ?Habe das mal hier gelesen aber ohne Quellenangabe. Danke schonmal.

Erst gegen 15 Uhr entspricht das Lösegeld den Vorgaben. Kurz danach fährt Thomas Bögerl mit dem Geld los, um 15.27 Uhr legt er es an einer Betriebsausfahrt der A7 nahe Nietheim ab, dort wo sich die Deutschlandfahne befindet, und fährt weiter. Danach tut sich - nichts. Das Lösegeld wird nicht abgeholt. Erst am nächsten Morgen ist es verschwunden. Mitarbeiter der Autobahnmeisterei haben es versehentlich mitgenommen.

vgl.: http://www.stern.de/panorama/getoetete-bankiersfrau-maria-boegerl-so-platzte-die-gelduebergabe-1569286.html

insideman schrieb:Kann mir sowieso nicht vorstellen wie das in der heutigen Zeit erfolgreich ablaufen soll.
Man muss ja immer davon ausgehen, dass die Polizei schon involviert ist.
Man müsste sicherstellen, dass der Überbringer alleine zum Ort kommt, das würde bedeuten man muss einen sehr abgelegenen Ort wählen und zahlreiche Komplizen haben, die den Umkreis "unauffällig" überwachen, ob er auch alleine ist.

klar, man denkt gleich an peilsender, helikopter mit wärmebildkameras etc...

was viele von euch dabei offenbar vergessen: ein richtiger entführer hat ja immer noch einen trumpf im ärmel: DAS ENTFÜHRUNGSOPFER!
solange er das in seiner gewalt hat (oder zumindest solange die polizei davon ausgehen muß, dass er das opfer noch gefangen hält), muß sich die polizei (sofern involviert) unbedingt zurückhalten, um das leben des opfers nicht zu gefährden. sollte also zu auffällig observiert werden, könnte dies zum tod des opfers führen.

ein entführer sollte tunlichst darauf achten, mögliche beobachter und überwacher abzuschütteln. dagobert hat das geschafft und auch rainer körrpen.

john-erik schrieb:Der einzige Fall von "Dagobert" der hier genannt wurde, kann wohl kaum gelten, da hier die Übergaben zwar höchst erfindungsreich, aber nie erfolgreich durchgeführt wurden.

arno funke war bereits 1988 als erpresser tätig. dort lief alles glatt, die übergabe klappte.
seit 1992 begann dann die legendäre karstadt-erpressung. neben der aktion mit der streusandkiste, wo die übergabe klappte, gab es noch eine weitere erfolgreiche übergabe bei hamburg.


und mir fällt grad noch ein sehr aktueller fall von 2010 mit geglückter geldübergabe ein: die entführung einer bankiersgattin durch THOMAS WOLF.


so, jetzt dürftest du hoffentlich ein paar erfolgreiche lösegeldübergaben kennen..