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Mordfall Charlotte Böhringer

28.467 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

28.11.2019 um 11:52
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe den Beitrag von meermin als ironischen Beitrag verstanden.
Ich auch - die Ironie bezieht sich aber auf eine angeblich raffinierte Planung, die laut Interpretation des Users automatisch aus den Annahmen des Gerichtes folgt. Und genau darauf bezog sich wiederum mein Beitrag.

Insofern war der Beitrag zwar ironisch gemeint, die Ironie zielte aber leider ins Leere.

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28.11.2019 um 11:55
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es gibt einige bei allmy diskutierte Kriminalfälle, wo relativ schnell nach Einschalten eines Verteidigers, schwupps, das Geständnis widerrufen war.
Stimmt, exakt so ist es beim Fall Ursula Herrmann. Einer der gestanden hat ein Loch gegraben zu haben, ein verschuldeter Alkoholiker, widerrief sein Geständnis nachdem er das Loch nicht finden konnte. Dieses Geständnis wurde 25 Jahre nach der Tat (der Mann war längst verstorben) gegen einen anderen Mann benutzt um diesen ins Gefängnis zu bringen. Heilige Justizia.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wäre aber immer noch besser gewesen als wegen Mordes jahrelang im Gefängnis zu sitzen. Die Freundin ist so oder so weg, wie wir wissen.
Was soll dieser Beitrag? Die Freundin war erst viele Jahre später weg, als der WAA abgelehnt wurde. Außerdem hatte diese Frau einen Kinderwunsch und kann/wollte natürlich irgendwann auch mal mit dem eigenen Leben fortsetzen.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich verstehe daher nicht warum hier immer wieder vorausgesetzt wird, dass die Tat perfekt oder auch nur akribisch vorbereitet worden sei.
Weil das Urteil eine akribisch geplante und durchgeführte Tat suggeriert bzw. beschreibt. @meermin hat das nochmal gut zusammengefasst. Es entsteht schon eine gewisse Ironie wenn man das in Einklang bringen will.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Schreib doch mal ein Urteil, das eine Gegenbetrachtung aller relevanten Fakten enthält, mit Freispruch am Ende und stelle es zur Diskussion.
Das ist mir, bei allem Respekt, zu aufwändig. Und bringen würde es auch nichts, sondern nur Zeit kosten.
Zitat von jaskajaska schrieb:Was Du meinst ist wahrscheinlich eher der Effekt, dass Menschen in Extrem- oder Stresssituationen nicht immer rational agieren und ihre Erinnerungen nicht unbedingt zuverlässig abrufen können. Das stimmt, aber gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass Bence T. hier in dem besagten Verhör aus Druck falsch oder fahrig aussagte?
Naja, er selbst sagte das aus. Er war übermüdet, hungrig und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er beschrieb die Drucksituation gut. Auch bestätigten einzelne Ermittler später, das es teils Geschrei gegeben hatte und ein anderer Ermittler dann übernahm. Daraus kann man ableiten das es das auch häufiger gab und die Ermittler auf unterschiedliche Weise Druck ausübten. Im übrigen ist Druck bei solchen Ermittlungen normal... und vielleicht sogar angebracht. Die Frage ist nur welches Ergebnis dann dabei rauskommt.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Nicht zu vergessen, dass der Freund Rechatsanwalt ist...und die haben vormittags bekanntlich Gerichtstermine.
Das stimmt so allgemein natürlich nicht. Wie kommst Du denn auf sowas?
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Nur zu Info und auch keine Kritik an deinem Beitrag. Weil auf gut Glück irgendwo hin zu fahren, birgt natürlich das Risiko, dass der andere nicht da ist, aus welchem Grund auch immer und mutet seltsam an. Nur BT scheint ja auch recht seltsame Wege zu gehen und da passt so eine Spontanfahrt eigentlich, für mich, so wie ich ihn wahrnehme, schon ins Bild.
Kommt mir auch so vor. Interessant wären weitere Beispiele aus seinem Lebensweg, die ein derart spontanes Verhalten belegen könnten.
Zitat von meerminmeermin schrieb:Auch hier bei dieser Auflistung macht es meiner Ansicht die Gesamtschau und ich denke, dass kein Täter, auch nicht der Dümmste oder von sich selbst am meisten Eingenommene ein derartgie Ansammlung von Verhaltensweisen gezeigt hätte. Daher denke ich nach wie vor, dass die Schlüsse, die vom Gericht aus dem VErhalten Bence Toths gezogen wurden einfach nicht stimmen und ein Gesamtbild entwerfen, dass einfach überzogen und realitätsfern wirkt.
So sehen es die meisten Urteilsgegner und auch Ich. Ganz unabhängig von der Täterfrage.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es ist doch nicht so, dass die Kriminalisten, wenn sie an den Fundort einer Leiche, bei der auf den ersten Blick natürlicher Tod ausgeschlossen ist, gerufen werden, sich kurz umschauen und dann gleich wissen "Ah, der und der ist vermutlich der Täter, den nehmen wir mal gleich fest!"
Das nicht. Aber Wittling sagte wohl direkt irgendwas wie "Die Tat wurde von einem Linkshänder begangen". Ich meine auch das irgendein Spruch hinsichtlich Ausländer gefallen sei - also das so ein Schlachtfeld "typisch Ausländer" sei. Weiß dazu jemand noch mehr? Ich finde schon das es eine Denktendenz da gab.
Zitat von AndanteAndante schrieb:So war es auch hier: Nichts deutete bei CB auf Raubmord durch Fremde hin. BT wurde zunächst - als Mitauffinder der Leiche - ganz normal als Zeuge befragt, wie auch die weiteren Mitauffinder. Man hatte BT eben nicht von vornherein als Täter auf dem Schirm. Diese Legende wird bloß fleißig von seinen Unterstützern gestrickt.
Ich verstehe nicht wie man immer wiederholen kann das "Nichts auf Raubmord hindeutet", wenn der Safe offensteht, eine Tasche ausgekippt wurde, ein Ring fehlt und Materialien durchsucht wurden.


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28.11.2019 um 11:56
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Das passt halt nicht zusammen, spricht nicht für Raffinesse und ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Urteilskritiker.
Das verstehe ich nun überhaupt nicht - fehlende Raffinesse spricht gegen Bence? Der Mann ist doch erwiesenermaßen kein Genie und verfügt allenfalls über die Inselbegabung der Manipulation. Welche Raffinesse würde man bei so jemandem denn erwarten?

Wir sprechen hier von einem durchschnittlich begabten Menschen, dem das Wasser bis zum Halse stand (und damit meine ich jetzt nicht das Erkältungsbadewasser). Er hat unter Zeitdruck gehandelt, konnte viele Dinge nicht voraussehen, hinzu kamen noch die ein oder anderen Leichtsinnsfehler, etc. Alles in allem ergibt sich ein rundes Bild.

Das Argument er kann es nicht gewesen sein weil er erwischt wurde ist doch völlig verquer und beruht auf der komplett realitätsfernen Annahme eines perfekten Täters.


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28.11.2019 um 12:10
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Ich verstehe nicht wie man immer wiederholen kann das "Nichts auf Raubmord hindeutet", wenn der Safe offensteht, eine Tasche ausgekippt wurde, ein Ring fehlt und Materialien durchsucht wurden.
Das ist ja gewaltig: Ein Ring fehlt, ansonsten nichts. Vielleicht solltest du mal die Passagen aus dem Urteil genauer lesen:
Der Spurensicherungsbeamte KK F. berichtete glaubhaft, im durchsuchten Büro des Opfers sei am Boden liegend rechts vor dem Schreibtisch eine schwarze Ledergeldbörse aufgefunden worden. In der Börse hätten sich insgesamt 1550 Schweizer Franken in bar befunden. An der Leiche selbst seien insgesamt drei Schmuckstücke aufgefunden worden. Dabei habe es sich um eine geflochtene Goldkortelkette gehandelt, an der sich ein goldenes, mit Brillanten besetztes Kreuz befunden habe. Am rechten Ringfinger habe ein goldener Ring mit oval verlaufendem Brillantenbesatz gesteckt. Am linken Handgelenk sei eine goldene Automatikarmbanduhr der Marke „Breguet“ aufgefunden worden. Im Tresor im Abstellraum der Wohnung sei eine grössere Menge Schmuck und Münzen sichergestellt worden. Der Schlüssel, der es erlaubt hätte, den Tresor zu öffnen, sei im Schloss gesteckt. Der Spurensicherungsbeamte KHK M. führte in der Hauptverhandlung glaubhaft aus, er habe im Unterschränkchen im Badezimmer, in der Rollkommode im Schlafzimmer und in einer Kommode im Salon zahlreiche Schmuckstücke sichergestellt.
Und all das läßt ein Raubmörder einfach so zurück? Mit der Raubmordtheorie hat sich das Gericht natürlich befasst, hat diese aber aus guten Gründen für ausgeschlossen gehalten:
Gesehen hat die Kammer die Möglichkeit, dass ein Täter aus dem o.g. Personenkreis die gesamte Wohnung zwar durchsucht haben könnte, aber die Durchsuchung, ohne erkennbare Durchsuchungsspuren zu hinterlassen, vorsichtig durchführte oder Durchsuchungsspuren durch Aufräumen der Wohnung wieder beseitige. Nicht plausibel ist jedoch, dass ein „fremder Täter“ sein Entdeckungsrisiko dadurch erhöht, dass er eine Durchsuchung entweder langsam durchführt oder Spuren danach beseitigt und dadurch länger als unbedingt nötig in der Wohnung verbleibt. Zudem wäre es nicht verständlich, warum dieser Täter dann im Büro und davor ganz offensichtliche Durchsuchungsspuren hinterlassen hätte. (S. 94)
(3.)
Von entscheidender Bedeutung in diesem Zusammenhang ist allerdings der Umstand, dass an der Leiche und in der Wohnung teure Pelze, Bargeld in Schweizer Franken und wertvoller Schmuck, aufgefunden wurden. Es liegt fern, dass ein Raubmörder diese Wertsachen zurückgelassen hätte.
(a.)
Die Zeugin S., eine Freundin des Opfers, die nach der Tat mit der Polizei eine Wohnungsbegehung durchführte gab glaubhaft an, dass alle ihr bekannten, teuren Pelzmäntel des Opfers in der Wohnung noch vorhanden seien.



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28.11.2019 um 12:17
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und all das läßt ein Raubmörder einfach so zurück? Mit der Raubmordtheorie hat sich das Gericht natürlich befasst, hat diese aber aus guten Gründen für ausgeschlossen gehalten:
Weiß man denn, ob nicht etwas anderes gesucht wurde? Wieso Raub immer gleich mit Vermögen in Verbindung gebracht wird, ist mir ein Rätsel. Es könnten auch persönliche Dinge gesucht und gefunden worden sein.


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28.11.2019 um 12:22
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das ist ja gewaltig: Ein Ring fehlt, ansonsten nichts. Vielleicht solltest du mal die Passagen aus dem Urteil genauer lesen:
Ich hab das schon hundertmal gelesen. Ich kann das nicht nachvollziehen.

1. Könnte der Räuber seinen Raub abgebrochen haben als das Telefon schellte.
2. Weiß man garnicht was gesucht worden sein könnte. (Geld oder Unterlagen)
3. Was ist mit Spuren an den Schubladen, an den Dokumenten am Boden (neben Klarsichthülle und Geldbörse)? Nix steht dazu im Urteil.


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28.11.2019 um 12:23
@falstaff
Das meinte ich mit meinen Aussagen auch nicht, wenn du schreibst, die Argumentation, er kann nicht der Täter gewesen sein, weil er erwischt worden ist, zieht nicht.
Mir ging es darum, dass BT auch durch das Gericht eine gewisse Raffinesse unterstellt wird, wegen Studienluege etc. Dann ist er aber dennoch offensichtlich so nachlässig, wie ich oben geschildert habe.

Wenn das für dich ein rundes Bild gibt, ist das völlig okay, das war schließlich beim Gericht auch so. Du befindest dich also in bester Gesellschaft.

Nur, wie meermin aufzeigte, gibt es für andere Betrachter da durchaus Widersprueche. Auf der einen Seite lügt er sich durchs Leben, geht planvoll und manipulativ vor, denkt sich, dass nur ein Mord an der Tante ihm das Erbe oder seine weitere Stellung sichert und führt den Mord dann auch ungesehen durch. Er wählt ein Werkzeug für den Mord, das weder identifizierbar ist, noch auffindbar. Aber anschließend macht er dann so viele Fehler?
Also da sträubt sich dann auch etwas in mir, das zu glauben und daher kam dann auch meine Aussage, dass das Wasser auf die höchst emotional engagierten Freunde und Urteilsgegner ist.

Wenn er so unter Zeitdruck stand und sich nach der Tat so chaotisch verhielt, spricht das nach meiner Erfahrung eher für einen unorganisierten Täter. Den beschreibt das Gericht im Urteil aber gerade nicht.


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28.11.2019 um 12:25
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Stimmt, exakt so ist es beim Fall Ursula Herrmann. Einer der gestanden hat ein Loch gegraben zu haben, ein verschuldeter Alkoholiker, widerrief sein Geständnis nachdem er das Loch nicht finden konnte. Dieses Geständnis wurde 25 Jahre nach der Tat (der Mann war längst verstorben) gegen einen anderen Mann benutzt um diesen ins Gefängnis zu bringen.
Dazu gibt es hier einen (leider geschlossenen) sehr interessanten Thread, in dem auch die Aspekte diskutiert wurden, die zu einer Verwertung des Geständnisses führten. Kennst du den Thread?
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Das ist mir, bei allem Respekt, zu aufwändig. Und bringen würde es auch nichts, sondern nur Zeit kosten.
Ach, Zeit haben wir doch hier alle reichlich, sonst würden wir aufs Beiträge schreiben verzichten und stattdessen andere Dinge im realen Leben machen ;)


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28.11.2019 um 12:34
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Mir ging es darum, dass BT auch durch das Gericht eine gewisse Raffinesse unterstellt wird, wegen Studienluege etc. Dann ist er aber dennoch offensichtlich so nachlässig, wie ich oben geschildert habe.
Und mir geht es darum, dass ich bisher keine Stelle finden konnte an der das Gericht Bence in irgendeiner Weise Raffinesse unterstellt. Zu behaupten dass man regelmäßig Vorlesungen besucht und nicht bestandene Prüfungen zu feiern, ist nicht besonders schwer - wer lässt sich schon Studienbescheinigungen vorlegen, bevor er in eine Weißwurst beißt die ein angeblicher Student zur Feier einer angeblich bestandenen Prüfung ausgibt?

Was das Gericht unterstellt ist eine gewisse kriminelle Energie sowie einen ausgeprägten Opportunismus - aber sicher keine Raffinesse.


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28.11.2019 um 12:48
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Bence dürfte tatsächlich zwischenzeitlich davon überzeugt sein, dass er die Tat nicht begangen hat und sein Umfeld scheint es sich ebenfalls erfolgreich eingeredet zu haben.
Wer will schon sein Leben nach der Haft als Mörder weiterführen. Da fängt man besser beizeiten an, sich als Justizopfer zu fühlen.
Zitat von SunziChrisSunziChris schrieb:Wieso Raub immer gleich mit Vermögen in Verbindung gebracht wird, ist mir ein Rätsel. Es könnten auch persönliche Dinge gesucht und gefunden worden sein.
Ist mir auch ein Rätsel. Ich gehe da immer von Fotos, Liebesbriefen und so aus :troll:


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28.11.2019 um 12:54
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ach, Zeit haben wir doch hier alle reichlich, sonst würden wir aufs Beiträge schreiben verzichten und stattdessen andere Dinge im realen Leben machen ;)
Zeit und Konzentration für einen überschaubaren Beitrag schon. Aber nicht Zeit ein hunderte Seiten langes Dokument zu verfassen ;) Das macht keinen Sinn.

Grundsätzlich dreht man sich hier auch ständig im Kreis.

- Die Urteilsgläubigen finden das Urteil bzw. die Urteilsbegründung gut nachvollziehbar.
- Die Urteilskritiker sehen immer wieder die gleichen Widersprüche die immer wieder benannt werden.

Zwei Zitate möchte ich bringen, die das ganze Dilemna unterstreichen und die deutlich machen das die Sache nicht so einfach ist wie sie hier häufig gemacht wird:

"Das Urteil ist ein Fantasieprodukt"
Ermin Brießmann - ehemaliger Richter am Oberen Bayrischen Landesgericht

"Wenn der Angeklagte sich eingelassen hätte, hätte man ggfls auch zu einem anderen Tatablauf kommen können"
Staatsanwalt Martin Kronester in der Videodoku

Und wenn dann noch bestandene Lügendetektortests hinzukommen, mysteriöse Spur-Spur DNA Treffer und Ermittlungsfehler (Auswertung Mobilbox der Tante, Abklebung DNS mit einer Folie, weggewischte Schuhspuren?) dann muss man sich nicht wundern wenn dieser Fall bis in alle Ewigkeiten kontrovers diskutiert wird.


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28.11.2019 um 13:50
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:"Wenn der Angeklagte sich eingelassen hätte, hätte man ggfls auch zu einem anderen Tatablauf kommen können"
Staatsanwalt Martin Kronester in der Videodoku
Was ist daran mysteriös? Oder nicht einfach? Das Zitat ist kaum misszuverstehen. Der Staatsanwalt geht von BT als Täter aus. Fertig.
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:bestandene Lügendetektortests
Das ist nun wirklich ausgemachter Quatsch.

Es wäre schonmal schön, wenn die selbsternannten Urteilskritiker ihre Phantasie nicht nur darauf beschränken würden, alternative Theorien aufzustellen, die vom dunklen Fremden künden sollen, der wie vom Erdboden verschluckt ist, sondern auch in Bezug auf BT ein bisschen mehr vom "kann ich mir nicht vorstellen" abrücken würden.

Nichts vom angenommenen Tathergang spricht gegen BT, ganz im Gegenteil, der angenommene Tathergang und das Vor- und Nachtatverhalten BTs ist exakt deckungsgleich mit einem zornigen Hochstapler, der sich für intelligenter hält als er ist und dem seine multiplen Lebenslügen um die Ohren fliegen und er sich nicht mehr anders zu helfen weiß. Ich kann da nichts erkennen, was ihm im Urteil unterstellen würde, ein genialisches Genie habe da gewaltet.


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28.11.2019 um 13:53
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Zwei Zitate möchte ich bringen, die das ganze Dilemna unterstreichen und die deutlich machen das die Sache nicht so einfach ist wie sie hier häufig gemacht wird:
Ich finde das ist die richtige Herangehensweise an ein Urteil, das auf einer Beweisaufnahme von 93 Verhandlungstagen beruht, in denen über hundert Zeugen, Sachverständige und Ermittlungsbeamte gehört wurden, dass sich über einen Zeitraum von 15 Monaten hinzog, nachdem über ein Jahr lang ermittelt wurde:

Man bringt ein paar "Zitate" und schwupps ist all die gegebene Mühe dahin.

Es kann alles so einfach sein, wenn man selbst keine Lust und Zeit hat, mal selbst so ein Urteil zu schreiben.


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28.11.2019 um 14:03
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:"Wenn der Angeklagte sich eingelassen hätte, hätte man ggfls auch zu einem anderen Tatablauf kommen können"Staatsanwalt Martin Kronester in der Videodoku
Klar hätte man eventuell, je nachdem, wie BT ausgesagt hätte. Er hat es aber vorgezogen, im Prozess zu schweigen, weil er (zu) sicher war, dass er freigesprochen werden würde.

Aber wie das nun mal so ist, wenn man als Angeklagter bewusst auf volles Risiko fährt: Das Gericht kann die Indizien halt anders bewerten als gedacht.


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28.11.2019 um 14:04
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:"Wenn der Angeklagte sich eingelassen hätte, hätte man ggfls auch zu einem anderen Tatablauf kommen können"
Staatsanwalt Martin Kronester in der Videodoku
Das hat der Staatsanwalt so nicht gesagt. Du musst sorgfältiger zitieren, wenn du schon Anführungszeichen nutzt.


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28.11.2019 um 14:47
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Es wäre schonmal schön, wenn die selbsternannten Urteilskritiker ihre Phantasie nicht nur darauf beschränken würden, alternative Theorien aufzustellen, die vom dunklen Fremden künden sollen, der wie vom Erdboden verschluckt ist, sondern auch in Bezug auf BT ein bisschen mehr vom "kann ich mir nicht vorstellen" abrücken würden.
Warum denn? Ich denke jeder Urteilskritiker kann sich vorstellen das B.T. diese Tat begangen haben kann bzw. das er sogar die wahrscheinlichste Täter ist. Darum geht es doch garnicht. Ich versteh auch garnicht warum man das immer wieder wiederholen muss.

Es geht um Widersprüche. Es geht um unglaubwürdige Behauptungen. Es geht um fehlende Beweise. Und natürlich ist es auch grundsätzlich möglich das jemand anderes die Tat verübte.
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Ich finde das ist die richtige Herangehensweise an ein Urteil, das auf einer Beweisaufnahme von 93 Verhandlungstagen beruht, in denen über hundert Zeugen, Sachverständige und Ermittlungsbeamte gehört wurden, dass sich über einen Zeitraum von 15 Monaten hinzog, nachdem über ein Jahr lang ermittelt wurde:
Sie argumentieren immer gleich. Diese Argumentationskeule zieht nur leider nicht.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Klar hätte man eventuell, je nachdem, wie BT ausgesagt hätte. Er hat es aber vorgezogen, im Prozess zu schweigen, weil er (zu) sicher war, dass er freigesprochen werden würde.
Er hat es vermutlich eher vorgezogen zu schweigen weil sein Anwalt ihm dazu geraten hat. Sicher sein freigesprochen zu werden war er sicherlich nicht. Aber sein Anwalt konnte sich sicher sein das er nicht noch mehr Quatsch erzählt. ^^


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28.11.2019 um 15:44
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Diese Argumentationskeule zieht nur leider nicht.
Das ist keine "Argumentationskeule", sondern eine schlichte Tatsache. Sie "zieht" allerdings bei denen nicht, die gewohnheitsmäßig meinen alles besser zu wissen als die, die zur Entscheidung tatsächlich berufen wurden.
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Es geht um Widersprüche. Es geht um unglaubwürdige Behauptungen. Es geht um fehlende Beweise.
Um was für "Wiedersprüche" geht es? Und was meinst Du mit "unblaubwürdigen Behauptungen"? Und welche Beweise sollen fehlen?
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Das hat der Staatsanwalt so nicht gesagt. Du musst sorgfältiger zitieren, wenn du schon Anführungszeichen nutzt.
Nein, das hat der StA auch so nicht gesagt. Man kann es aber mal so in den Raum werfen und ein weiteres Mal den Beleg dafür schuldig bleiben.


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28.11.2019 um 15:53
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Das ist keine "Argumentationskeule", sondern eine schlichte Tatsache. Sie "zieht" allerdings bei denen nicht, die gewohnheitsmäßig meinen alles besser zu wissen als die, die zur Entscheidung tatsächlich berufen wurden.
Ihr Standpunkt diesbezüglich ist mittlerweile sicherlich jedem hier bekannt.
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Um was für "Wiedersprüche" geht es? Und was meinst Du mit "unblaubwürdigen Behauptungen"? Und welche Beweise sollen fehlen?
Das hatten wir alles schon zigmal hier. Lesen sie den Thread - oder zumindest die letzten Seiten.
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Nein, das hat der StA auch so nicht gesagt. Man kann es aber mal so in den Raum werfen und ein weiteres Mal den Beleg dafür schuldig bleiben.
Wie bitte? Ja, ich hab das Zitat aus der Erinnerung niedergeschrieben. Ich kann aber gerne am späten Abend nochmal das Video suchen und es wortgetreu schreiben. Die Aussage wird sich damit allerdings vermutlich nicht ändern.


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28.11.2019 um 16:14
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Ihr Standpunkt diesbezüglich ist mittlerweile sicherlich jedem hier bekannt.
Welchen Standpunkt soll ich denn einnehmen? Und woher nimmst Du die Gewissheit, dass dies "jedem hier bekannt" sei?
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Das hatten wir alles schon zigmal hier. Lesen sie den Thread - oder zumindest die letzten Seiten.
Ich frage konkret nach, Du antwortest ausweichend. Lies mal die letzten Seiten des Threads. Kommt bei Dir immer wieder vor. Du behauptest. Es wird nachgefragt. Es kommt gar keine oder eine ausweichende Antwort.
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Ich kann aber gerne am späten Abend nochmal das Video suchen und es wortgetreu schreiben. Die Aussage wird sich damit allerdings vermutlich nicht ändern.
Ja, mach mal. Aber eigentlich würde es reichen, wenn Du die Doku verlinkst und eine Zeitangabe machst. Dann kann sich jeder schnell selbst davon überzeugen, ob sich die Aussage "vermutlich nicht ändern" wird.


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28.11.2019 um 16:14
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Die Aussage wird sich damit allerdings vermutlich nicht ändern.
Die Aussage des Staatsanwalts ist - auch in dem Film - sonnenklar: BT ist der Täter. Warum man das ausgerechnet als Kronzeugen für vermeintliche Zweifel anführt, ist mir komplett schleierhaft.
Zitat von phoenix_phoenix_ schrieb:Es geht um Widersprüche. Es geht um unglaubwürdige Behauptungen. Es geht um fehlende Beweise. Und natürlich ist es auch grundsätzlich möglich das jemand anderes die Tat verübte.
Auch von mir: Was für Widersprüche?! BT hat ein Motiv, kein Alibi, die Möglichkeit und er alleine hat sich in Widersprüche verwickelt, in die er sich nicht verwickelt hätte, wäre er nicht der Täter. Zudem spricht sein Nachtatverhalten eine deutliche Sprache.

DAS muss man erstmal zur Kenntnis nehmen, bevor man von SpurSpur Treffern und sonstigem Kram redet.

Ja, natürlich kann es auch jemand gewesen sein, der vom Himmel gefallen und dann wieder verschwunden ist. Macht Sinn.


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