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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

21.02.2022 um 17:33
Im Jahr 2016 engagiert die Familie von Benedikt Toth den ehemaligen Kriminalkommissar und renommierten Profiler Axel Petermann. über zwei Jahre hinweg untersucht er den Fall, prüft Akten und Gutachten und gelangt aufgrund neuer und differenzierter Erkenntnisse, die das Ergebnis aufwändiger und gründlicher Untersuchungen sind, zu der überzeugung, die Justiz habe sich geirrt. Während der Ermittlungen seien enorme Fehler gemacht worden, das Urteil beruhe auf falschen Annahmen.
Quelle: http://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Welche „neuen“ und „differenzierten“ Erkenntnisse sollen das denn eigentlich sein?
Da wird einfach so eine Behauptung in den Raum geworfen.
Macht doch mal Butter bei die Fische und legt diese Neuigkeiten ausführlich dar.
Weiß hier irgendjemand genaueres zu dieser Aussage?

Ein "der Tatablauf hätte eventuell auch anders gewesen sein KÖNNEN" reicht mir da einfach nicht, sorry.
Ich kann ein Butterbrot auch in bunte Folie einwickeln, deswegen wird dennoch kein Triple Whopper mit Käse und Bacon daraus.

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Mordfall Charlotte Böhringer

21.02.2022 um 19:01
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Seltsamerweise sind Jochen Pirnat und Frauke Schröter (siehe Unterpunkt "namhaft) nicht beim Unterstützerkreis zu finden. Auch sein damaliger bester Freund, der Anwalt (Niki L.), scheint nicht dabei zu sein. Sollte ich diese drei Namen überlesen haben, korrigiere man mich bitte.
Wirklich amüsant, fast dasselbe hatte ich heute Nachmittag um 15:19 Uhr ebenfalls gepostet und es wurde von Lepus sofort gelöscht ....

Begründung "irrelevant" - wenn zwei dasselbe schreiben ist es scheinbar noch immer nicht dasselbe


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Mordfall Charlotte Böhringer

21.02.2022 um 20:07
@Deus_ex_Machin
https://zweifelhaft.org/index.php

Haha cool! :D Kannte ich noch gar nicht. Die BI in neuem Gewand. Da möchte ich dann auch etwas beisteuern. LachHAFT :'D

Und erneut versucht man das Opfer zu diskreditieren und ihm diverse Affairen unterstellen, die ja angeblich nicht überprüft wurden. Es ist mWn. ein ziemlich großes Erbe zusammengekommen. Warum hat man diese denn nicht aus der Spesenkasse selbst überprüft? Immerhin meint man ja seit Jahren, die Unschuld beweisen zu können. Warum sind sie im Rahmen der Auslobung nicht in Erscheinung getreten?

Und dann die Luxusgüter....warum zählen sie denn nicht all die Schmuckstücke auf, die offen in der Wohnung herumlagen und nicht "entwendet" wurden? Ach, steht ja alles im Urteil. Ein mit steckendem Schlüssel zur Verfügung stehender Tresor? usw.

Eigentlich ist es müßig.


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Mordfall Charlotte Böhringer

21.02.2022 um 20:25
Zitat von InterestedInterested schrieb:Da möchte ich dann auch etwas beisteuern. LachHAFT :'D
Wie geil :Y:


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Mordfall Charlotte Böhringer

21.02.2022 um 23:49
https://zweifelhaft.org/namhaft.php
"Auch Richter sind „nur“ Menschen und somit wie andere nicht frei von Begehrlichkeiten, Verletzungen und Eitelkeiten. Ebensowenig sind sie gegen die Versuchungen der Macht gefeit. Durch das ihm verliehene Recht auf freie Beweiswürdigung kann ein Richter jedoch mit unabsehbaren Folgen schalten und walten. Das darf nicht sein. Es müssen endlich wirksame Kontrollmaßnahmen gegen richterliche Fehlentscheidungen geschaffen werden, um den Bürger zu schützen."

Susanne von Lieven-Jell
Richtig, das darf nicht sein und deshalb war das natürlich auch nicht so. Das Urteil wurde gefällt von dem vorsitzenden Richter, zwei weiteren Richtern und zwei Schöffen. Einfach nur ekelHAFT diese Stimmungsmache.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 08:44
Nach Auffassung des Gerichts stammten vier 500-Euro-Scheine, die man im Zuge seiner Verhaftung in Benedikt Toths Portemonnaie fand, aus einer Barabhebung von Charlotte Böhringer, die sie am 11. Mai 2006 getätigt hatte. Auf zwei Scheinen lassen sich sowohl Blutspuren als auch Toths und Böhringers DNA nachweisen. Das macht ihn tatverdächtig. Ermittler als auch das Gericht gehen davon aus, er habe sie der Toten geraubt.

Benedikt Toth erklärt diesen Umstand so: Das Geld, das man bei ihm sichergestellt hat, stamme zum einen aus Sportwetten, 1000 Euro davon, habe ihm seine Tante einen Tag vor ihrem Tod für einen Fahrradkauf geschenkt. Eine Rechtsmedizinerin erklärt später vor Gericht, die darauf gefundenen Rückstände von Blut könnten weder Toth noch Charlotte Böhringer zugeordnet werden.
Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Das ist auch wieder so ein Thema.
Hier wird einfach weggelassen, dass BT den Ort, an dem er diese angeblichen Sportwetten getätigt hat, nicht nennen konnte.
Das ist ein extrem wichtiges Detail, das aber hier einfach unterschlagen wird.

Es ist immer wieder das Gleiche.
Ob nun Herrn Toth oder Herrn Darsow betreffend.
Warum kann man nicht auch unangenehme Wahrheiten mit ansprechen?
Soll so tatsächlich eine Wahrheitsfindung aussehen?
Man lässt das, was einem nicht passt, einfach weg?


Auch diese Rubrik "NamHAFT" ist interessant.
https://zweifelhaft.org/namhaft.php
Um nicht konkrete Personen zu benennen, arbeite ich mit Pseudonymen.
Aber was sagt das nun aus, ob Herr Alfons Alfonsson (Rentner) oder Helga Helgadottir (Metzgereifachverkäuferinn) unseren Bence „unterstützen“?
Selbst wenn sich dort 1.000.000 Unterstützer finden sollten, was genau soll das über die Wahrheit aussagen?
Hätte man im Mittelalter eine Umfrage durchgeführt, dann wäre dabei herausgekommen das 99,9999999% der Menschen "wissen" das die Erde flach ist und die Sonne um die Erde kreist.
Wahrheitsfindung kann nur auf Faktenbasis funktionieren.

Wie finanziert sich "zweifelHAFT" eigentlich?
Wie wird hier eine Unabhängigkeit bzw. Neutralität sichergestellt?
Warum legt man das nicht direkt offen dar?

Wenn mir die Tabakindustrie eine Studie über die Schädlichkeit des Rauchens vorlegt, dann weiß ich, was ich davon zu halten habe.
Hier bezüglich Bence, ist völlig unklar wer dahinter steckt.
Das hinterlässt einen faden Beigeschmack.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 13:06
Ich finde es schade, dass der ehemalige Vorsitzende Richter (der ja mittlerweile pensioniert ist) und auch der damals ermittelnde Staatsanwalt sich nicht (mehr) zu dem Fall äußern und BT + Familie + Bence-Jüngern das Feld überlassen. Es gibt immer wieder Podcasts oder Dokus zu dem Fall, die eben auch wunde Punkte ansprechen (z.B. die Augsburg-Fahrt, oder die Diebstähle, die meistens unerwähnt bleiben), aber es wird kaum mit einer Deutlichkeit gesagt, dass da wohl der Richtige sitzt.
Teilweise werden ja der ehem. Richter Götzl und andere Verfahrensbeteiligte durch die o.g. "Initiative" öffentlich diffamiert und abenteuerliche Verschwörungstheorien in die Welt gesetzt. Die Indizienlage war damals und ist heute noch so eindeutig wie in kaum einen anderen Indizienprozess. Daher könnte die Justiz eigentlich ohne Probleme in aller Deutlichkeit Stellung beziehen. Vermutlich wollen sich Richter und Staatsanwälte aber ungerne konkret äußern, weil sie zurecht eine einseitige Darstellung durch die Medien befürchten müssen.

Der große strategische "Fehler" der BI war, dass sie das schriftliche Urteil veröffentlicht haben. Wenn man es gelesen hat, dann kann man eigentlich nicht mehr ernsthaft von der Unschuld von BT ausgehen.

Deshalb ist es eigentlich auch nicht so clever von BT, dass er immer wieder an die Öffentlichkeit geht. 1) Irgendwann fängt es an zu nerven (vgl. Söring) und 2) Je mehr Menschen das Urteil lesen oder die Dokus wenigstens ein bisschen kritisch hinterfragen, desto mehr wissen um seine Lügen und seine Kaltblütigkeit. Aber wahrscheinlich kann BT nicht mehr anders. Er hat ja eigentlich fast alles verloren, was ihm wichtig war:
- Reputation: Jeder weiß, dass er auf ganzer Linie gescheitert ist (so steht es ja im Urteil auch drin), dass er entgegen anderer Darstellungen vielleicht doch nicht die hellste Kerze auf der Torte ist (geklaute Zeitungen im Altpapier, Geldscheine zur Mordkommission schleppen,...) und er hat den Stempel des Mörders. Wenn er auf die 60 zugeht und zurückschaut, dann war sein letztes gesellschaftlich respektiertes Achievement wohl das Abitur.
- Er hat sich bei der geplanten Tat wahrscheinlich für besonders schlau gehalten und muss jetzt ertragen, dass er es mit den Ermittlern, Staatsanwälten und einem Richter Götzl intellektuell nicht aufnehmen konnte.
- Seine Ex-Verlobte hat ihn mittlerweile verlassen und laut Hörensagen wohl ein Kind mit seinem (ehem.?) besten Freund gekriegt. Um ehrlich zu sein ist das schon echt erniedrigend für BT.
- Mehr und mehr Freunde wenden sich ab.
- Wahrscheinlich über 20 Jahre Freiheitsentzug ohne Selbstbestimmung.
- Kein Familienleben.
- Nach seiner Freilassung wird er wahrscheinlich finanziell komplett von seinem Bruder abhängig sein. Wobei wir natürlich nicht wissen, wie viel Vermögen seine Eltern haben und was er ggf. alleine davon erben wird.

Wahrscheinlich hofft er, dass er durch diese Initiativen genügend Menschen hinters Licht führen kann, um nach der Haft wenigstens noch ein bisschen was zu haben, was Lebensfreude bereitet.


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22.02.2022 um 13:21
Na ja, Richter dürfen sich, ebenso wie Beamte auch, über Fälle, in denen sie beteiligt waren, aus rechtlichen Gründen nicht im einzelnen äußern, Verschwiegenheitspflicht und Datenschutz, obwohl es ganz sicher manchen Betroffenen sehr in den Fingern juckt, sich auch mal Presse oder Medien zu bestellen und Klartext zu reden.

Was man nie vergessen darf: Es urteilt nicht „der Richter“ oder „der Vorsitzende“ allein.

Eine Große Strafkammer beim Landgericht besteht aus 5 Richtern, davon 3 Berufsrichtern und 2 Laienrichtern (Schöffen). Für eine Verurteilung ist laut Gesetz eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erforderlich, also mindestens 4 Richterstimmen. Ohne die Schöffen geht also nichts.

Im Fall B. Toth haben demnach mindestens 4 Richter (wenn nicht alle) für Toths Verurteilung gestimmt, davon ein Schöffe. Wer hier also Richterschelte betreiben will, muss sie ausdehnen auf die gesamte Strafkammer, davon auf mindestens 4 Richter.


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22.02.2022 um 13:37
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Wenn er auf die 60 zugeht und zurückschaut, dann war sein letztes gesellschaftlich respektiertes Achievement wohl das Abitur.
Ich glaube, besser kann man es gar nicht ausdrücken.
Bence hat nichts in seinem Leben außer seinem "Freiheitskampf".

Bence hat im Grunde niemals damit aufgehört, sein Umfeld zu belügen.
Früher gings halt ums Studium.
"Kleine" Diebstähle von vierstelligen Geldbeträgen, mal so "nebenbei". Nicht der Rede wert. (Achtung Ironie)
Wir müssen uns auch vergegenwärtigen, dass dies ja nur die Dinge sind, die sich zweifelsfrei haben ermitteln lassen.
Wer weiß was da sonst noch so abgegangen ist, im Leben des BT, dass eventuell halt nie ans Licht gekommen ist, weil bereits zu lange her oder im Kontext des Mordes nicht relevant.
Ich sage nicht, dass es so ist.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jede von Bences Taten ans Licht gekommen ist.
Heute strickt er fleißig an seinem "Justiz-Opfer-Narrativ".

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.
So banal dieser Spruch auch ist, aber hier trifft er nun mal einfach zu.

Man kann es sich natürlich halt auch selbst sehr leicht machen und die Diebstähle einfach unter den Tisch fallen lassen.
Ist ja halb so schlimm.
In jedem anderen Betrieb bringst du so eine Nummer ein einziges Mal und du fliegt hochkant raus.
Strafanzeige und juristische Probleme kommen dann on top noch obendrauf.

Hier lässt man das einfach unter den Tisch fallen.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Jeder weiß, dass er auf ganzer Linie gescheitert ist (so steht es ja im Urteil auch drin), dass er entgegen anderer Darstellungen vielleicht doch nicht die hellste Kerze auf der Torte ist (geklaute Zeitungen im Altpapier, Geldscheine zur Mordkommission schleppen,...) und er hat den Stempel des Mörders. Wenn er auf die 60 zugeht und zurückschaut, dann war sein letztes gesellschaftlich respektiertes Achievement wohl das Abitur.
Na ja, die böse Tante ist doch schuld, dass der arme unter Druck gesetzte Bence sein Studium unter diesem fürchterlichen Erfolgsdruck nicht meistern konnte.
Als ihn dann die böse Justiz in ihre Fänge bekommen hat, musste er völlig zu Unrecht eine lebenslange Haftstrafe antreten.
Bence kann doch nichts dafür, dass er nichts erreicht hat im Leben.
Sind doch immer die anderen Schuld.
So einfach ist das.
Ironie off.


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22.02.2022 um 14:04
Zitat von AndanteAndante schrieb:Na ja, Richter dürfen sich, ebenso wie Beamte auch, über Fälle, in denen sie beteiligt waren, aus rechtlichen Gründen nicht im einzelnen äußern, Verschwiegenheitspflicht und Datenschutz, obwohl es ganz sicher manchen Betroffenen sehr in den Fingern juckt, sich auch mal Presse oder Medien zu bestellen und Klartext zu reden.
Naja, z.B. hat sich der Richter (W. Rothermel), ebenfalls pensioniert, sehr wohl in den Dokumentationen zum Fall Ursula Herrmann geäußert, was ich im Übrigen sehr gut fand. Dort hing man sich immer am Tonbandgerät und der Zeugenaussage eines Verstorbenen auf. Der Richter hat in den Dokus dies gerade gerückt und in einem Podcast, wo er zu Wort kam, weitere Indizien aufgezählt, die damals zur Verurteilung führten. Übrigens auch immer mit dem Hinweis, dass er nicht in Gänze ausholen kann, da das "Abstimmungsergebnis" der Kammer geheim bleiben muss.

Auch der Staatsanwalt Kronester hat sich in der Doku "Anklage Mord" zu einigen der Indizien geäußert. Das fand ich gut und ich fand, dass er in der Doku die beste Figur abgegeben hat (sachlich, unaufgeregt). Ob und wie viel von seinen Aussagen und belastenden Indizien letztendlich herausgeschnitten wurde, weiß ich leider nicht. Übrigens kam der Staatsanwalt auch in Dokus zum Mordfall Moshammer und einem aufgeklärten Mordfall, der letzten Sommer bei "Aktenzeichen XY gelöst" gezeigt wurde, zu Wort.

Ich denke also nicht, dass Richter und Staatsanwälte sich nicht äußern dürfen. Es scheint mir eher eine Frage des Wollens zu sein. Ergänzung: Anderseits, würden sie sich äußern, würde man ihnen vermutlich vorwerfen, die Versuche für ein WAV zu torpedieren...


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 14:24
@kegelschnitt

Ja klar dürfen sich Richter und Staatsanwälte in Medien äußern und Fragen von allgemeinem Interesse beantworten, auch rechtliche Einschätzungen abgeben. Aber eben nicht zu Einzelheiten laufender oder abgeschlossener EIGENER Fälle.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 14:33
PS: Ein Beispiel, allerdings nicht aus dem Strafrecht, wo sich ein Richter sehr aus dem Fenster gehängt und seine Meinung zur Rechtslage erklärt, sind die jüngsten Äußerungen des Präsidenten des Bundessozialgericht zur Impfpflicht in der Pflege.

https://www.rnd.de/politik/impfpflicht-in-der-pflege-bsg-praesident-nennt-aussetzung-unzulaessig-R523JPYQ5JZAJEL42DQWXLQ4DM.html

Würde der Senat dieses Richters einen Fall bekommen, in dem genau das zur Entscheidung ansteht, worüber sich der Richter bereits öffentlich ausgelassen hat, würde so ein Richter ganz zu Recht wegen Befangenheit abgelehnt werden können.
Hier ist aber durch den richterlichen Geschäftsverteilungsplan beim Bundessozialgericht sichergestellt, dass der Präsidentensenat solche Fälle nicht bekommt.

Es ist also tatsächlich so, dass sich Richter öffentlich äußern dürfen, aber nicht in eigenen Verfahren, auch nicht in angeschlossenen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 14:54
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich finde es schade, dass der ehemalige Vorsitzende Richter (der ja mittlerweile pensioniert ist) und auch der damals ermittelnde Staatsanwalt sich nicht (mehr) zu dem Fall äußern und BT + Familie + Bence-Jüngern das Feld überlassen.
Ich würde mich auch nicht als Staatsanwalt oder Richter zu einem solchen Verfahren, das so viele Fragen aufwirft und etliche Zweifel hervorruft, mehr äußern.
Mal abgesehen davon bedarf es in Bayern hierfür einer Genehmigung (so sollen mit dem Verfahren befasste keine Presseauskünfte erteilen).
Ansprechpartner ist immer die Pressestelle der Staatsanwaltschaft oder aber die Presseabteilung jenes Gerichts, das die Verurteilung aussprach.
Dass beide Stellen keine Auskünfte mehr erteilen wollen, das sagt in diesem Fall doch schon alles.
Die Gerichtssprecherin kann ohnehin nur das Urteil wiedergeben und sie wird es, wie es sich für die zünftige bayerische Justiz gehört,
immer wieder auf Biegen und Brechen verteidigen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:03
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Naja, z.B. hat sich der Richter (W. Rothermel), ebenfalls pensioniert, sehr wohl in den Dokumentationen zum Fall Ursula Herrmann geäußert, was ich im Übrigen sehr gut fand. Dort hing man sich immer am Tonbandgerät und der Zeugenaussage eines Verstorbenen auf. Der Richter hat in den Dokus dies gerade gerückt und in einem Podcast, wo er zu Wort kam, weitere Indizien aufgezählt, die damals zur Verurteilung führten. Übrigens auch immer mit dem Hinweis, dass er nicht in Gänze ausholen kann, da das "Abstimmungsergebnis" der Kammer geheim bleiben muss.
Dann musst Du Dir die Doku denke ich unbedingt nochmal anschauen. Der gute Richter Rothermel hatte einen hochroten Kopf gehabt und das obwohl er mit Medien doch eigentlich sehr routiniert sein dürfte.
Er wollte seine Sicht darlegen, hieß es im Podcast, da immer nur die anderen sprechen würden, also Mazurek, dessen Verteidiger, Michael Herrmann usw.
Für mich sind die Zweifel im Fall UH ebenfalls nicht weniger geworden.
Rothermel führte selbst an, dass Werner Mazurek ohne das Gutachten über das Grundig TK wahrscheinlich nicht verurteilt worden wäre.
Ich denke immer noch, dass beide Fälle (gemeint sind UH und CB) zusammenhängen, man hat einfach keine Schnittstelle gefunden, was ja aber nicht heißt, dass es keine gab.
Sowohl im Fall Herrmann als auch im Fall Böhringer gab es immensen Druck, im Fall Herrmann insb. wegen der drohenden Verjährung.


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22.02.2022 um 15:18
Die Überschrift der neuen Seite ist ja lächerlich. Wenn hier ein zerstörtes Leben vorliegt, dann das von Charlotte Boehringer.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:20
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Ich würde mich auch nicht als Staatsanwalt oder Richter zu einem solchen Verfahren, das so viele Fragen aufwirft und etliche Zweifel hervorruft, mehr äußern.
Geäußert hat sich das Gericht ja, und zwar in der in öffentlicher Sitzung mitgeteilten Urtrilsbegründung, die dann später ausführlich schriftlich erfolgt ist und hier im Wiki nachgelesen werden kann. Ich fürchte allerdings, dass diejenigen die so stimmgewaltig als Urteilskritiker auftreten, vielfach das Urteil nicht gelesen haben und ihr „Wissen“ nur aus irgendwelchen Podcasts etc. beziehen.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Sowohl im Fall Herrmann als auch im Fall Böhringer gab es immensen Druck, im Fall Herrmann insb. wegen der drohenden Verjährung.
Das ist Unsinn. Erstens gab es keinen „Druck“ (von wem auf wen denn?), und zweitens wäre die Verjährung hier frühestens mit dem 32.12.2011 abgelaufen. Jede Ermittlungshandlung unterbricht aber die Verjährung, so dass diese danach neu zu laufen beginnt.

Gegen Mazurek wurde, nachdem die bekannt gründliche Staatsanwältin Baur sich die Altakten noch mal neu angesehen hatte, bereits seit 2007 wieder ermittelt, ab da war die eigentlich seit 2011 ablaufende Verjährung unterbrochen. Man hatte also alle Zeit der Welt ohne irgendwelchen „Druck“ und konnte sich noch mal, viele Jahre Zeit lassen, bevor Verjährung eingetreten wäre.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:20
Zitat von violinaviolina schrieb:Die Überschrift der neuen Seite ist ja lächerlich. Wenn hier ein zerstörtes Leben vorliegt, dann das von Charlotte Boehringer.
Ich wüsste nicht, was daran lächerlich ist.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:22
Zitat von AndanteAndante schrieb:Gegen Mazurek wurde, nachdem die bekannt gründliche Staatsanwältin Baur sich die Altakten noch mal neu angesehen hatte, bereits seit 2007 wieder ermittelt, ab da war die eigentlich seit 2011 ablaufende Verjährung unterbrochen. Man hatte also alle Zeit der Welt ohne irgendwelchen „Druck“ und konnte sich noch mal, viele Jahre Zeit lassen, bevor Verjährung eingetreten wäre.
Man muss darüber nicht diskutieren und ich werde es mit Dir auch nicht ausdiskutieren.
Das einzige Zentrale, was zur erfolgreichen Anklage-Erhebung führte, war das Gutachten über das Tonbandgutachten und das widerrufene Geständnis eines Alkoholikers.
Hier beim Tonband-Gutachten hat sich die StA aber einer Gutachterin des BLKA bedient.
Andere unabhängige von der Verteidigung beauftragte Physiker und Phonetiker kamen zu einem ganz anderen Schluss.
Wenn die Gutachterin des BLKA aussagt, dass Sie sich nicht vorstellen könne, dass es noch viele solcher Geräte gebe, dann haben wir keine große Wahrscheinlichkeit mehr und vor allem kann das Landgericht gerade dann das Tonband nicht als Tatmittel erklären.


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22.02.2022 um 15:33
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das ist Unsinn. Erstens gab es keinen „Druck“ (von wem auf wen denn?), und zweitens wäre die Verjährung hier frühestens mit dem 32.12.2011 abgelaufen. Jede Ermittlungshandlung unterbricht aber die Verjährung, so dass diese danach neu zu laufen beginnt.
Natürlich.
Der Oberstaatsanwalt ist dem leitenden Oberstaatsanwalt unterstellt und das war zu dem Zeitpunkt damals der leitende Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz.
Man kann natürlich sicher davon ausgehen, dass der LOStA auch Druck machte, diesen Fall jetzt endlich zu klären, nachdem es die zuvor mit der Sache betrauten Staatsanwälte nicht schafften.
Der Staatsanwalt ist in Bayern selten frei in seinen Ermittlungen und in seiner Arbeitsweise, da wird alles ganz genau beäugt.
In anderen Bundesländern sieht das meistens anders aus.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:37
Zitat von AndanteAndante schrieb:Geäußert hat sich das Gericht ja, und zwar in der in öffentlicher Sitzung mitgeteilten Urtrilsbegründung, die dann später ausführlich schriftlich erfolgt ist und hier im Wiki nachgelesen werden kann. Ich fürchte allerdings, dass diejenigen die so stimmgewaltig als Urteilskritiker auftreten, vielfach das Urteil nicht gelesen haben und ihr „Wissen“ nur aus irgendwelchen Podcasts etc. beziehen.
Das ist auch Blödsinn.
Um eine ausgewogene Sicht zu bekommen, muss man natürlich das Urteil lesen, aber auch einen Blick auf die Persönlichkeit eines Verurteilten bekommen. Das ist durch Dokumentationen, Podcasts und Schriftstücke gut möglich.
Den Urteilskritikern zu unterstellen - wie Du es mir auch schon mehrfach hier unterstellt hast - sie hätten das Urteil und die weiteren Schriftstücke nicht gelesen, ist einfach Unsinn.
Es scheint viel eher so zu sein, dass Du keine anderen Sichtweisen annehmen kannst.
Dann hält man als Beschützer eines Urteils freilich wie das Gericht an dem Alten fest.
Letztlich war keiner von uns bei der Tat dabei, es kann und es wird immer unterschiedliche Sichtweisen geben und muss akzeptiert werden.
Es muss erlaubt sein, an Urteilen zu zweifeln, sie auch in Frage zu stellen, wenn die Zweifel deutlich überwiegen.


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