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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:54
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Um eine ausgewogene Sicht zu bekommen, muss man natürlich das Urteil lesen, aber auch einen Blick auf die Persönlichkeit eines Verurteilten bekommen. Das ist durch Dokumentationen, Podcasts und Schriftstücke gut möglich.
Und welchen Blick auf seine Persönlichkeit soll ich bekommen?

Ich weiß über ihn nur, dass
- er selbst laut Freunden aus der Doku auf den ersten Blick arrogant rüberkommen kann,
- er sein gesamtes Umfeld über Jahre hinweg massiv und mit dreisten Lügen getäuscht hat (inkl. Weisswurstfrühstück für das angeblich bestandene 1. StEx)
- er wohl gerne besonders erfolgreich sein wollte (es war ihm offenbar nicht genug, dass er ein bestandenes StEx vorspiegelte, sondern auch behauptete, er würde in einer Beratung tätig sein und einen Doktorvater in Aussicht haben)
- er anscheinend ein guter Schauspieler ist (auch wenn es in der Zwischenprüfung für Theatherwissenschaft nur für eine 4 gereicht hat)
- er immer knapp bei Kasse war, aber bei Sportwetten mitmachte
- er in den Dokus inhaltlich immer wieder andere Dinge zu Vorwürfen sagt (z.B. bei den Zeitungen behauptete er einmal, das Wegnehmen der Zeitung würde gar keinen Sinn machen, weil man dann erst recht von einem Unglück ausgehen würde; bei der Polizei hingegen hat er gesagt, dass er nicht beunruhigt gewesen sei, weil ja keine Zeitungen am Türknauf hingen). Daher wüsste ich nicht, wieso ich ihm irgendwas aus den Dokus glauben sollte, zumal er ja nachweislich gelogen hat.

@Andante
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es ist also tatsächlich so, dass sich Richter öffentlich äußern dürfen, aber nicht in eigenen Verfahren, auch nicht in angeschlossenen.
Ich habe keine Ahnung, wie es wirklich ist. Dachte dass es in einem Rahmen möglich sei, weil ja Rothermel Vorsitzender Richter in dem Prozess um UH war... Ich meine mich zu erinnern, dass er bewusst seine Gegendarstellung einbringen will, weil viele Berichte um den Fall einseitig seien...

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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 15:57
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Und welchen Blick auf seine Persönlichkeit soll ich bekommen?

Ich weiß über ihn nur, dass
- er selbst laut Freunden aus der Doku auf den ersten Blick arrogant rüberkommen kann,
- er sein gesamtes Umfeld über Jahre hinweg massiv und mit dreisten Lügen getäuscht hat (inkl. Weisswurstfrühstück für das angeblich bestandene 1. StEx)
- er wohl gerne besonders erfolgreich sein wollte (es war ihm offenbar nicht genug, dass er ein bestandenes StEx vorspiegelte, sondern auch behauptete, er würde in einer Beratung tätig sein und einen Doktorvater in Aussicht haben)
- er anscheinend ein guter Schauspieler ist (auch wenn es in der Zwischenprüfung für Theatherwissenschaft nur für eine 4 gereicht hat)
- er immer knapp bei Kasse war, aber bei Sportwetten mitmachte
- er in den Dokus inhaltlich immer wieder andere Dinge zu Vorwürfen sagt (z.B. bei den Zeitungen behauptete er einmal, das Wegnehmen der Zeitung würde gar keinen Sinn machen, weil man dann erst recht von einem Unglück ausgehen würde; bei der Polizei hingegen hat er gesagt, dass er nicht beunruhigt gewesen sei, weil ja keine Zeitungen am Türknauf hingen). Daher wüsste ich nicht, wieso ich ihm irgendwas aus den Dokus glauben sollte, zumal er ja nachweislich gelogen hat.
Mag sein, dass er sich da wo rein gesteigert hat, weil er Angst vor den Befürchtungen der anderen gehabt hatte, da ihm der Erfolg mit dem angeblich bestandenen StEx sehr wichtig war.
Aber sicher nicht so wichtig, als dass er seine Tante ermorden würde.
Dass er einmal gelogen hat, macht ihn lange noch nicht zum Mörder.
Für das Verfahren war das natürlich essentiell.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 16:03
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Mag sein, dass er sich da wo rein gesteigert hat, weil er Angst vor den Befürchtungen der anderen gehabt hatte, da ihm Erfolg wichtig war.
Aber sicher nicht so wichtig, als dass er seine Tante ermorden würde.
Woher willst du das wissen das er deswegen seine Tante nicht ermordet hat?
Der erste Teile deiner Aussage ist eine Annahme. Alles klar.
Der Rest ist allerdings reines Wunschdenken und deckt sich nicht mit den Fakten.
Falls es Fakten gibt, die deine These stützen, dann will ich dafür eine Quelle von dir.

Das Motiv wurde schlüssig im Urteil dargelegt.


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22.02.2022 um 16:08
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Dass er einmal gelogen hat, macht ihn lange noch nicht zum Mörder.
Für das Verfahren war das natürlich essentiell.
Bence hat nicht nur einmal gelogen.
Beispiel Studium, Diebstähle, Weisswurst Frühstück etc.

Bitte eine Quelle die belegt das er nur einmal gelogen hat.

Entweder kennst du die Fakten in diesem Fall nicht, dann empfehle ich dir dich erstmal einzulesen. Am besten mit Hilfe des Urteils.

Oder du willst die Fakten nicht anerkennen. Dann macht eine Diskussion aber keinen Sinn.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 16:14
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich habe keine Ahnung, wie es wirklich ist. Dachte dass es in einem Rahmen möglich sei, weil ja Rothermel Vorsitzender Richter in dem Prozess um UH war... Ich meine mich zu erinnern, dass er bewusst seine Gegendarstellung einbringen will, weil viele Berichte um den Fall einseitig seien...
Ja natürlich kann er das wiederholen, was er in der mündlichen Urteilsbegründung schon gesagt hat. Aber er kann nicht darüber hinausgehen. Er darf zB nicht sagen, wie die Beratung der Strafkammer vor der Urteilsverkündung oder auch in den Zwischenberatungen während des Prozesses gelaufen ist, welcher Richter wie gestimmt hat oder welche Meinung zu welchem Sachverständigen oder Zeugen gehabt hat, ob man Staatsanwalt oder Verteidiger für fähig oder unfähig bzw. deren Anträge für höheren Unsinn oder auch nicht gehalten hat, kurzum all das, worüber Richter in der Beratung halt reden und auch entscheiden, darf er den Medien bzw. der Öffentlichkeit nicht sagen. Und das hat Rothermel anscheinend auch nicht.


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22.02.2022 um 16:14
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Es muss erlaubt sein, an Urteilen zu zweifeln, sie auch in Frage zu stellen, wenn die Zweifel deutlich überwiegen.
Natürlich ist das erlaubt, Urteile in Frage zu stellen. Deshalb gibt es ja auch die Möglichkeit, Wiederaufnahmeverfahren anzustrengen. Aber wenn die Wiederaufnahmeanträge nie zu einem Verfahren führen, dann könnte es vielleicht daran liegen, dass man eben doch nichts vorzuweisen hat, was ein neues Licht auf den Fall werfen könnte.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Mag sein, dass er sich da wo rein gesteigert hat, weil er Angst vor den Befürchtungen der anderen gehabt hatte, da ihm der Erfolg mit dem angeblich bestandenen StEx sehr wichtig war.
Aber sicher nicht so wichtig, als dass er seine Tante ermorden würde.
Dass er einmal gelogen hat, macht ihn lange noch nicht zum Mörder.
Für das Verfahren war das natürlich essentiell.
Es ging doch nie darum, was die anderen zu seinem Staatsexamen sagen würden. Essentiell war, was sagte seine Tante. Und die hatte ganz klar die Erbschaft des Parkhauses von eben diesem Staatsexamen abhängig gemacht. Deshalb musste er sie auch töten, noch bevor sie das Testament ändern würde. Und damit musste er in dem Moment rechnen, wenn sie definitiv wüsste, da gab es kein Staatsexamen und es würde auch niemals eines geben.


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22.02.2022 um 16:21
Nachtrag: Ich finde es ja manchmal auch unbefriedigend, dass einerseits jeder Rechtsanwalt öffentlich über Richter herziehen und diese unfähig voreingenommen oder was weiß ich bezeichnen kann, andererseits Richter aber nicht auf gleicher Ebene über Rechtsanwälte herziehen dürfen. Es gibt aber Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, dass die Meinungsfreiheit ziemlich weit geht und sich Angehörige der drei Staatsgewalten, also auch Richter, ähnlich wie Politiker, in der öffentlichen Meinung einiges gefallen lassen müssen.


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22.02.2022 um 16:23
Zitat von emzemz schrieb:Aber wenn die Wiederaufnahmeanträge nie zu einem Verfahren führen, dann könnte es vielleicht daran liegen, dass man eben doch nichts vorzuweisen hat, was ein neues Licht auf den Fall werfen könnte.
Genauso ist es.
In all den Jahren konnte absolut nichts zur Entlastung von Bence eingebracht werden.
Im Prinzip ist da generell in den letzten, sagen wir mal 10 Jahren, rein gar nichts Neues dazu gekommen.
Es werden die immer gleichen Argumente immer wieder aufs neue vorgebracht.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Und welchen Blick auf seine Persönlichkeit soll ich bekommen?

Ich weiß über ihn nur, dass
- er selbst laut Freunden aus der Doku auf den ersten Blick arrogant rüberkommen kann,
- er sein gesamtes Umfeld über Jahre hinweg massiv und mit dreisten Lügen getäuscht hat (inkl. Weisswurstfrühstück für das angeblich bestandene 1. StEx)
- er wohl gerne besonders erfolgreich sein wollte (es war ihm offenbar nicht genug, dass er ein bestandenes StEx vorspiegelte, sondern auch behauptete, er würde in einer Beratung tätig sein und einen Doktorvater in Aussicht haben)
- er anscheinend ein guter Schauspieler ist (auch wenn es in der Zwischenprüfung für Theatherwissenschaft nur für eine 4 gereicht hat)
- er immer knapp bei Kasse war, aber bei Sportwetten mitmachte
- er in den Dokus inhaltlich immer wieder andere Dinge zu Vorwürfen sagt (z.B. bei den Zeitungen behauptete er einmal, das Wegnehmen der Zeitung würde gar keinen Sinn machen, weil man dann erst recht von einem Unglück ausgehen würde; bei der Polizei hingegen hat er gesagt, dass er nicht beunruhigt gewesen sei, weil ja keine Zeitungen am Türknauf hingen). Daher wüsste ich nicht, wieso ich ihm irgendwas aus den Dokus glauben sollte, zumal er ja nachweislich gelogen hat.
Sehr gut dargelegt!
Danke dafür.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Um eine ausgewogene Sicht zu bekommen, muss man natürlich das Urteil lesen, aber auch einen Blick auf die Persönlichkeit eines Verurteilten bekommen. Das ist durch Dokumentationen, Podcasts und Schriftstücke gut möglich.
Ja eben nicht.
Dokus, Podcasts und Schriftstücke, die von der ProBence Seite erstellt werden, geben kein ausgewogenes Bild über seine Persönlichkeit ab.
Es ist doch offensichtlich, dass da Interessen dahinter stecken.
@kegelschnitt hat aufgezählt, was wir einigermaßen gesichert und objektiv über die Persönlichkeit von Bence sagen können.

Bence hat seine gerechte Strafe erhalten.


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22.02.2022 um 16:46
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Mag sein, dass er sich da wo rein gesteigert hat, weil er Angst vor den Befürchtungen der anderen gehabt hatte, da ihm der Erfolg mit dem angeblich bestandenen StEx sehr wichtig war.
Dein Satz ist irgendwie verquer. Aber gut, als Einstieg genügt es.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Aber sicher nicht so wichtig, als dass er seine Tante ermorden würde.
Woher stammt diese Sicherheit? Aus dem Kreise der Bence- Fans oder aus dem Daumen?
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Dass er einmal gelogen hat, macht ihn lange noch nicht zum Mörder.
Für das Verfahren war das natürlich essentiell.
Und damit sind wir am Punkt: Er hat nicht "einmal gelogen", er hat über Jahre hinweg gegenüber Tante, Verwandten, Freunden, seiner Verlobten tagtäglich ein Lügengebäude aufgebaut und unterhalten.

Einmal von mir geschauspielert:

(Verlobte): Hey, wie war's heute an der Uni? (Bence): Nix besonderes, eine Vorlesung Strafprozessrecht bei Prof. XY, danach Unibibliothek. Nächste Woche Dienstag Klausur im Strafprozessrecht.

Tage später: (Verlobte): Wie ging's in der Klausur? (Bence): Ergebnisse bekommen wir erst Monatg, aber ich hab' die Aufgabe richtig gut geschaukelt.

Semesterende. (Verlobte): Und, wie steht's? (Bence) Ja, prima alles in Ordnung, keine Probleme. Jetzt freue ich mich auf die Semesterferien"


So oder ähnlich hat Bence Semester für Semester, Jahr für Jahr seine Verlobte, seine Verwandten und seinen Freundeskreis an der Nase herumgeführt. Das ist das Prozessergebnis. Und Du versuchst dieses krankhafte Lügen zu deklarieren als "einmal gelogen"?

Und zuletzt: Die permanenten Lügen waren nur ein Puzzleteil, ein kleines sogar. Die Tatortspuren, die Zeitungen, die Geldscheine, die völlig verquere Fahrt nach Augsburg als Alibiversuch....

Aber gut, ich bin froh, dass Bence Unterstützer hat. Sie bestärken ihn und hindern ihn an der besseren Einsicht. Er wird die Tat noch ewig bestreiten. So etwas beeindruckt die Strafvollstreckungskammer, die über eine Freilassung auf Bewährung zu entscheiden hat. Wenn er nach, sagen wir, 20 Jahren einen Antrag auf Entlassung auf Bewährung stellt, kann ich Dir das Ergebnis vorhersagen: Nein. Nach 22 Jahren: Nein. Nach 26 Jahren: Nein. Nach 30 Jahren (dann ist Bence 61 Jahre alt:) gut, wir versuchen es einmal mit Vollzugslockerungen, zweimal pro Jahr bewachten Ausgang.... Es würde mich wurden, wenn wenn Bence vor seinem Rentenalter frei kommt.


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22.02.2022 um 16:54
Zitat von AndanteAndante schrieb:Nachtrag: Ich finde es ja manchmal auch unbefriedigend, dass einerseits jeder Rechtsanwalt öffentlich über Richter herziehen und diese unfähig voreingenommen oder was weiß ich bezeichnen kann, andererseits Richter aber nicht auf gleicher Ebene über Rechtsanwälte herziehen dürfen. Es gibt aber Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, dass die Meinungsfreiheit ziemlich weit geht und sich Angehörige der drei Staatsgewalten, also auch Richter, ähnlich wie Politiker, in der öffentlichen Meinung einiges gefallen lassen müssen.
Du übersiehst, dass auch Rechtsanwälte "Organe der Rechtspflege" (§ 1 BRAO) sind und daher auch einem Sachlichkeitsgebot unterliegen. Sicher gibt es Rechtsanwälte, die vor dem Mikro der BILD die Fassung verlieren, das gab es aber auch bei Richtern (zB Richter Schill aka Richter Gnadenlos.


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22.02.2022 um 17:05
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:So oder ähnlich hat Bence Semester für Semester, Jahr für Jahr seine Verlobte, seine Verwandten und seinen Freundeskreis an der Nase herumgeführt. Das ist das Prozessergebnis. Und Du versuchst dieses krankhafte Lügen zu deklarieren als "einmal gelogen"?
Da hast Du Recht. Zu einer solchen Lüge über eine lange Zeit gehört schon sehr viel Energie. Das geht es nicht um "mal einen halben Tag verbummeln" und dafür auf der Arbeit behaupten, man habe einen Arzttermin. Sondern es geht um eine Sache die mit sehr viel Überlegung gegenüber einer ganzen Anzahl von nahestehenden Personen aufrecht erhalten werden musste. Das ist schon ziemlich krass.

Und umso mehr, wenn es den stimmt, dass man "so gut befreundet" war. Da ist es schon einigermaßen schwierig, die Freunde zu täuschen.


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22.02.2022 um 17:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und umso mehr, wenn es den stimmt, dass man "so gut befreundet" war. Da ist es schon einigermaßen schwierig, die Freunde zu täuschen.
Korrekt.
Das muss doch so ein krasser Aufwand gewesen sein.
Soweit ich weiß, hat er sich ja nicht mal seinem eigenen Bruder anvertraut.
Er hat schlicht alles und jeden belogen.
Über Jahre.

Was war damals so die Regelstudienzeit für Jura?
10 Semester oder sowas? = 5 Jahre.
Wie viel Zeit lag zwischen Abi und seiner Festnahme?
So ca. 10 Jahre? Oder vielleicht sogar mehr?

In der Zeit hätte er 2 mal studieren können.
Zumal es ja bereits schon auf das "Ende" des Studiums zugegangen ist.

Entweder war es ihm ganz einfach kognitiv nicht möglich dieses Studium erfolgreich zu absolvieren und/oder Bence sind einfach komplett die Sicherungen durchgebrannt.

Es wird immer ein Aspekt völlig außer Acht gelassen.
Auch BT muss doch ein Interesse daran gehabt haben, nun endlich mal in seinem Leben (er war ja immerhin 31 Jahre alt) etwas auf die Kette zu bringen. Alleine schon aus Prestige- und Finanz-Gründen.
Aus irgendeinem Grund war ihm das nicht möglich.

Das Urteil legt schlüssig dar, warum Bence den Mord an der Tante als "Ausweg" gesehen hat.
Bence wäre so all seine Probleme los geworden, wenn er nicht gefasst worden wäre.

Ich habe die Frage schon oft gestellt und ich stelle sie wieder.
Wie genau hätte Bences Leben denn weiter gehen sollen, wäre die Tante nicht gestorben?
Ewige Aushilfe für 1000€ in der Tankstelle der Tante oder Hilfsarbeiter am Münchner Flughafen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 17:23
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Aber sicher nicht so wichtig, als dass er seine Tante ermorden würde.
Sicher nicht? Woher willst du das denn so genau wissen?

Du kennst Bence doch auch nicht persönlich und schriebst selber, es war niemand bei der Tat anwesend...das gilt ja dann wohl für dich ebenfalls?
Dass er einmal gelogen hat, macht ihn lange noch nicht zum Mörder.
Für das Verfahren war das natürlich essentiell.
Auch wieder so ein Humbug.

Bence wurde nicht wegen seines Lügengebäudes verurteilt, sondern weil man ihm einen Mord nachweisen konnte...und zwar ohne vernünftigen Zweifel, denn ansonsten wäre er freigesprochen worden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 17:25
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Bence wurde nicht wegen seiner Lügen verurteilt, sondern weil man ihm einen Mord nachweisen konnte...und zwar ohne vernünftigen Zweifel, denn ansonsten wäre er freigesprochen worden.
Für das Gericht gab es keine Zweifel, weil es durch die Indizien einen geschlossenen Indizienring sah.
Damit konnte man ihn verurteilen, hätte man aber nicht dürfen.
Für mich sind die Indizien selbst aber auch schon sehr zweifelhaft.
Ich bin auf die einzelnen Indizien hier schon zu oft eingegangen, deswegen werde ich es nicht nochmal machen, zumal andere Meinungen hier zumindest bei diesem Kriminalfall von vielen Nutzern vehement mit Füßen getreten werden, so auch von Dir @cassandra71.
Und von Tat nachgewiesen kann keine Rede sein.
Das wäre für mich der Fall, wenn BT von jemand gesehen worden wäre, wenn es tatrelevante Spuren von ihm gebe oder aber ein Tatwerkzeug bei ihm gefunden worden wäre. All das war nicht der Fall.
Stattdessen Haar- und Schuh-Spuren, die nicht von BT stammen und vor allem den Spur-Spur-Treffer.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 17:33
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Stattdessen Haar- und Schuh-Spuren, die nicht von BT stammen und vor allem den Spur-Spur-Treffer.
Bitte einen Beleg für diese Haarspuren, die du hier erwähnst.
Mir ist das in dieser Form nicht bekannt.


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22.02.2022 um 17:38
Zitat Bence aus folgender Quelle:

http://zweifelhaft.org/haftnotizen.php
Ich weiß nur, dass meine Großeltern in der Vorstellung starben, dass ihr Enkel ihre Tochter getötet haben könnte.
Das finde ich insofern interessant, weil ich immer dachte, seine gesamte Familie steht hinter ihm und niemand von denen traut ihm die Tat zu.

Da habe ich entweder falsch gedacht - oder ich hab die Äußerung missverstanden.


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22.02.2022 um 18:01
@MisterEko
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Er hat schlicht alles und jeden belogen.
Über Jahre.
Nein, seiner Tante hat er ja den Studienabbruch gebeichtet... Just kidding ;)

Völlig richtig. Und er hat auch noch "unnötige" Lügen oben drauf gepackt, z.B. das mit der Möglichkeit der Promotion.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Was war damals so die Regelstudienzeit für Jura?
10 Semester oder sowas? = 5 Jahre.
Wie viel Zeit lag zwischen Abi und seiner Festnahme?
So ca. 10 Jahre? Oder vielleicht sogar mehr?
Kommt gut hin. Habe es gerade nochmal im Urteil nachgelesen: Abitur 1996 (ein Jahr hat er wiederholt, weil er ein Jahr in den USA verbracht hat), danach Jurastudium, dann 1997-1999 Theaterwissenschaft mit Zwischenprüfung "ausreichend". Bei der Note kann man sich schon fragen, ob ihm das überhaupt Spaß gemacht hat bzw. er Talent dafür hatte. Als er bei einer Schauspielschule abgelehnt wurde, hat er auf Drängen der Tante wieder mit Jura weitergemacht. Im September 2005 wurde er zwangsexmatrikuliert.

Von meinen Juristenfreunden kenne ich es so, dass man nach frühestens ca. 4 Jahren zum 1. StEx antritt, manchmal auch erst nach 5 Jahren. Und ich kenne es so, dass Jurastudenten vor dem Examen etwa ein Jahr lang nur lernen und Thema Nummer 1 das Examen ist und alles andere weit hinten angestellt wird. Das 2. StEx soll noch schlimmer sein. Es hat mich deswegen auch gewundert, dass niemand ihn direkt zur Rede gestellt hat, einer seiner (ehemaligen?) Freunde war ja Jurist...
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Entweder war es ihm ganz einfach kognitiv nicht möglich dieses Studium erfolgreich zu absolvieren und/oder Bence sind einfach komplett die Sicherungen durchgebrannt.
Zumindest soll er laut Urteil scheinfrei gewesen sein. Kognitive Studierfähigkeit würde ich ihm jetzt nicht unbedingt absprechen wollen, aber er war offenbar nicht so intelligent wie immer dargestellt wird und wie er sich mit seinen pseudointellektuellen Formulierungen in Interviews immer gibt.

Der Hauptgrund, um seine Lüge fortzufahren, war sicherlich auch die Erwartungshaltung seiner Tante (bzw. seine Interpretation ihrer Erwartungshaltung). Aber ich denke, dass seine Ex-Verlobte, die ja beruflich erfolgreich war (verbeamtete Lehrerin), bestimmt langsam über Familienplanung, größere Wohnung etc. nachdenken wollte. Wenn man davon ausgeht, dass der eigene Verlobte ein Jurist ist, dann stellt man sich schon einen gewissen Lebensstandard vor, den er als Aushilfe natürlich nicht hätte bieten können. Er hatte ja so schon Geldprobleme. Noch dazu kommt dann eben sein Ego und Selbstbild, zu dem ein gehobener Lebensstandard und beruflicher Erfolg gehörte.

Die Situation hat sich einfach so zugespitzt. Er hat sich trotz Alternativen für einen heimtückischen Mord entschieden.

@Stefan1477
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Für das Gericht gab es keine Zweifel, weil es durch die Indizien einen geschlossenen Indizienring sah.
Damit konnte man ihn verurteilen, hätte man aber nicht dürfen.
Für mich sind die Indizien selbst aber auch schon sehr zweifelhaft.
Indizien lassen per Definition keinen eindeutigen Schluss zu. (Sonst wäre das Indiz ein Beweis.) Aus diesem Grund reicht es nicht aus, dass eine Kammer die Indizien in der Beweiswürdigung einzeln betrachtet. Es muss immer auch eine Gesamtschau der Indizien erfolgen. Und wenn ich alle Indizien aus dem Urteil zusammen betrachte, kann ich eigentlich keine Zweifel an der Schuld haben.

Übrigens ist das Indiz "Zeitungen" meines Erachtens nach schon fast ein Vollbeweis. Denn zumindest bei der SZ konnte man alle Verkäufe und Ausleihen rekonstruieren. Wenn also eine SZ mit den anderen beiden Zeitungen in der SZ war, dann konnte BT sich diese nicht aus der Parkgarage ausgeliehen haben. Und selbst wenn er sie sich ausgeliehen hätte, warum gibt er dann nicht Bescheid? Und vor allem, warum landet die Zeitung dann im Altpapier?

@Cassandra71

Ich habe das so interpretiert, dass er sagen wollte, seine Großeltern hätten nie erfahren, wer der wahre Täter wäre. Ich fürchte, sie haben nichts verpasst...


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 18:26
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Ich wüsste nicht, was daran lächerlich ist.
Meine Güte, weil diese Aussage hier natürlich auf B. Toth bezogen wird, in Wirklichkeit aber er, so wie es aussieht, Charlotte Böhringers Leben komplett zerstört hat. Das ist eine komplette Pervertierung des Sachverhalts und ich finde es lächerlich, dass die Unterstützer offensichtlich glauben, die Leser auf diese Weise täuschen zu können.

Nein, können sie nicht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2022 um 18:36
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Indizien lassen per Definition keinen eindeutigen Schluss zu. (Sonst wäre das Indiz ein Beweis.) Aus diesem Grund reicht es nicht aus, dass eine Kammer die Indizien in der Beweiswürdigung einzeln betrachtet. Es muss immer auch eine Gesamtschau der Indizien erfolgen. Und wenn ich alle Indizien aus dem Urteil zusammen betrachte, kann ich eigentlich keine Zweifel an der Schuld haben.
Absolut korrekt!
Problem ist einfach, dass man hier zum Teil mit Fakten einfach nicht weiter kommt.
Es gibt Menschen, die einfach daran glauben wollen, dass BT unschuldig ist.
Die Fakten sind da völlig irrelevant.

Für jeden der nüchtern an die Sache rangeht, ist völlig klar das BT der Täter sein muss. Völlig logisch.
Verschwörungstheorien wie "man hat sich willkürlich auf BT als Täter festgelegt" oder "Man hat BT die Tat untergejubelt(sinngemäß)" sind halt nicht zielführend, da völlig weltfremd und ohne jeglichen Beleg.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass es für manche Leute nichts gibt, was die von der Schuld überzeugen würde.
Gäbe es Augenzeugen, die BT blutbefleckt, aus der Parkgarage kommen gesehen hätten, an diesem Abend, dann würde man den Zeugen unterstellen zu lügen
Gäbe es ein Video, das BT am Tatabend in der Parkgarage zeigt, dann wäre es ein Doppelgänger, Deepfake oder "BT war zwar da, aber es beweist nicht, dass er die Tante getötet hat".
Wäre BT auf frischer Tat während des Erschlagens der Tante von einem Zeugen überrascht worden, dann leidet der Zeuge an Halluzinationen.

Letzten Endes ist es zum Glück auch völlig egal, warum irgendjemand an die Unschuld von BT glauben will.
Wir haben ein Justizsystem, das hier hervorragend arbeitet.
Zitat von violinaviolina schrieb:Das ist eine komplette Pervertierung des Sachverhalts und ich finde es lächerlich, dass die Unterstützer offensichtlich glauben, die Leser auf diese Weise täuschen zu können.
So sehe ich das auch.
Hier findet seit jeher eine Täter-Opfer-Umkehr statt.
Ein 31 Jahre altes, voll ausgewachsenes 100 Kilo schweres Mannsbild, das seiner ahnungslosen Tante auflauert und diese brutal erschlägt, soll hier das Opfer sein?
Unfassbar.


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