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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

23.02.2022 um 19:07
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:16 Jahre nach der Tat kann man ja den angeblichen konkreten Ort benennen, an dem man die Zeitungen gekauft haben will.
Kann ja jetzt kein Mensch mehr nachprüfen.
Vielleicht findet sich ja nach 16 Jahren noch ein Zeuge der ihm damals die Zeitungen verkauft hat und kann sich an BT erinnern. Geld genug ist ja im Spiel. Die Freunde hätte damals ja jeden Laden mit einem Foto von BT abklappern können um so eine wichtige Aussage zu bekommen, da er da war und die Zeitungen gekauft hat.

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Mordfall Charlotte Böhringer

23.02.2022 um 19:22
Zitat von curtcurt schrieb:Vielleicht findet sich ja nach 16 Jahren noch ein Zeuge der ihm damals die Zeitungen verkauft hat und kann sich an BT erinnern. Geld genug ist ja im Spiel. Die Freunde hätte damals ja jeden Laden mit einem Foto von BT abklappern können um so eine wichtige Aussage zu bekommen, da er da war und die Zeitungen gekauft hat.
Keine Ahnung.
Spielen wir das mal durch.

Es findet sich jemand, der sich "erinnert"
Das kann jeder x-beliebige Staatsanwalt sofort zerpflücken.
Kein Mensch kann nach 16 Jahren dazu noch eine zuverlässige Angabe machen.
"Ja ich habe Herrn Toth am 15.05.2006 um 17:41 Uhr eine Zeitung XY verkauft"
Und selbst wenn, dann haben wir noch ein ganz anderes logisches Problem.

Die Zeitung, die BT sich am Josephsplatz gekauft haben will, hat er laut seiner eigenen Aussage auf "zweifelHAFT" am 15.05. gekauft. D.h. es handelt sich hierbei um eine Zeitung des 15.05.

Die Zeitung(en), die von der Tür von CB entwendet wurde, war eine tagesaktuelle Zeitung des 16.05, die am Morgen dieses Tages von einem Mitarbeiter an den Türknauf gehängt worden ist.
Wenn es sich bei der bei BT gefundenen Zeitung um eine Ausgabe des 16.05 handelt, dann kann er diese nicht am 15.05 (nachdem die Verlobte die Wohnung verlassen hat und bevor er das Erkältungsbad genommen hat) gekauft haben.
Das ist nicht mit den Naturgesetzen vereinbar.

BT und seinen Unterstützern fällt hier die eigene Argumentation auf die Füße.
Man behauptet einfach und hofft das die Menschen, die das Lesen einfach doof sind oder die Fakten nicht mehr parat haben.

Ich habe gerade dieses gesamte Argument komplett entkräftet.
Und ich bin kein "Fachmann".
Ein gestandener Jurist, Staatsanwalt oder Richter lacht sich über so etwas kaputt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.02.2022 um 19:36
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:"Ja ich habe Herrn Toth am 15.05.2006 um 17:41 Uhr eine Zeitung XY verkauft"
Zeitungen vom 16.05.. werden noch nicht am 15.05. zu dieser Uhrzeit verkauft. Und mit dem einstellen des Urteils haben die sich auch ein Eigentor geschossen. Kein Mensch hätte das gemacht, das ein komplettes Urteil eingestellt wird, damit jeder es lesen kann.


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23.02.2022 um 19:41
Zum Thema Sportwetten finde ich ganz instruktiv, was die Kammer im Urteil ausführt.
LG München I gegen BT schrieb:Der Angeklagte erzählte zumindest seinem besten Freund L. von einem größeren Gewinn im Februar/März 2006. Auch seinem Kollegen P. erzählte er einmal von einem größeren Gewinn, wobei sich der Zeuge weder an die Gewinnsumme noch den Zeitpunkt des Gewinnes erinnern konnte. Die Äußerungen des Angeklagten im Zusammenhang mit seinem größeren Wettgewinn zeigen, dass er derartige Gewinne nicht diskret für sich behielt, sondern darüber seinen besten Freund und auch einen Kollegen unterrichtete. Daher hält es die Kammer für fern liegend, dass er nicht wenigstens seinem besten Freund, den er häufig traf und der ebenfalls Sportwetten abschloss, davon berichtet hätte, wenn er erneut eine nennenswerte Summe gewonnen hätte. Daher schließt es die Kammer auch als fern liegend aus, dass der Angeklagte zeitnah zum Tatdatum noch einmal einen größeren Wettgewinn erzielte.
Kurz gesagt: Niemandem ist ein größerer Gewinn von BT in einer Sportwette zeitnah zum Tag des Mordes bekannt, obwohl er solche Gewinne in der Vergangenheit nie hinter dem Berg hielt.

Man hat übrigens auch das Wettbüro ausfindig gemacht, wo BT Stammkunde war. Im Urteil heißt es dazu:
LG München I gegen BT schrieb:Der Zeuge N. führte glaubhaft aus, er arbeite im Wettbüro C. in der (…) in München. Das Büro sei nicht weit von der Parkgarage Böhringer entfernt. Der Angeklagte sei bei ihm Wettkunde gewesen. Der Angeklagte sei seit etwa April 2006 regelmäßig in seinem Büro gewesen. Er habe immer auf „sichere Spiele“ gesetzt. Deshalb habe der Angeklagte niemals bei ihm eine nennenswerte Summe
gewonnen. Vielmehr habe der Angeklagte nach dem Wetten immer wieder gesagt: „Jetzt habe ich 10 € gespendet.“ Das Wettbüro sei 7 Tage pro Woche offen. Er arbeite ca. 5-6 Mal pro Woche dort. Er könne natürlich keine Angaben zu Tagen machen, an denen er nicht gearbeitet habe.
Auch der Angestellte wusste nichts von größeren Gewinnen seines Stammkunden BT. Mehr noch, da er risikoärmere Wetten einging, konnte er gar nicht viel gewinnen.

Im Übrigen finde ich es spannend, dass er seit April 2006, also einen Monat vor der Tat, regelmäßig ins Wettbüro gegangen ist. Brauchte er so dringend Geld, dass er sich nur noch durch Wetten behelfen konnte?

@MisterEko
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Die Zeitung(en), die von der Tür von CB entwendet wurde, war eine tagesaktuelle Zeitung des 16.05, die am Morgen dieses Tages von einem Mitarbeiter an den Türknauf gehängt worden ist.
Wenn es sich bei der bei BT gefundenen Zeitung um eine Ausgabe des 16.05 handelt, dann kann er diese nicht am 15.05 (nachdem die Verlobte die Wohnung verlassen hat und bevor er das Erkältungsbad genommen hat) gekauft haben.
Das ist nicht mit den Naturgesetzen vereinbar.
🤣🤣🤣

Tja, lügen ist halt eine hochgradig intellektuelle Sache. Und er ist wohl einfach nicht die hellste Kerze auf der Torte (entgegen der Behauptungen seiner Freunde).

Aber wahrscheinlich ist alles eine Verschwörung gegen ihn. ;)


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23.02.2022 um 19:59
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Tja, lügen ist halt eine hochgradig intellektuelle Sache. Und er ist wohl einfach nicht die hellste Kerze auf der Torte (entgegen der Behauptungen seiner Freunde).

Aber wahrscheinlich ist alles eine Verschwörung gegen ihn. ;)
Das ist halt auch so eine Sache.
Würde Bence die Wahrheit und nichts als die Wahrheit erzählen, dann könnten seine Aussagen gar nicht so widersprüchlich sein.
Wenn jemand immer die Wahrheit sagt, dann kann er sich nicht permanent selbst widersprechen.
Das geht überhaupt nicht.
Bence und seine Unterstützer widersprechen sich permanent.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Auch der Angestellte wusste nichts von größeren Gewinnen seines Stammkunden BT. Mehr noch, da er risikoärmere Wetten einging, konnte er gar nicht viel gewinnen.

Im Übrigen finde ich es spannend, dass er seit April 2006, also einen Monat vor der Tat, regelmäßig ins Wettbüro gegangen ist. Brauchte er so dringend Geld, dass er sich nur noch durch Wetten behelfen konnte?
Schon interessant, diese kollektive Amnesie.
Weder Bence noch der Angestellte konnten sich an größere Gewinne erinnern.
Wobei, ganz so einfach ist es nicht.
Bei Bence „funktioniert“ das selektiver.
Er weiß, dass das Geld aus Wettgewinnen stammt.
Er weiß aber nicht, wo er diese Wetten getätigt hat.


Ich kann es schon verstehen, dass er vielleicht mittlerweile selbst nicht mehr durchblickt in diesem Lügenkonstrukt.

Auf der einen Seite stellt man jeden Punkt und jedes Komma im Urteil in Frage.
Bence kann von sich geben, was auch immer er möchte.
Da sind die Unterstützer komplett unkritisch.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.02.2022 um 20:02
Beispiel: Lügendetektortest. Sind nicht zugelassen vor Gericht Ich lass einen machen und wenn der gut für einen ausfällt dann gebe ich das an, und wenn er negativ für einen ausfällt, dann wird er gar nicht erst angegeben. Nein so geht es leider auch. nicht.

Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Ebensowenig zeigte es sich davon beindruckt, dass Benedikt Toth einen Polygraphen-Test (Lügendetektor) mit Bravour bestanden hat.


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23.02.2022 um 20:13
Zitat von curtcurt schrieb:Beispiel: Lügendetektortest. Sind nicht zugelassen vor Gericht Ich lass einen machen und wenn der gut für einen ausfällt dann gebe ich das an, und wenn er negativ für einen ausfällt, dann wird er gar nicht erst angegeben. Nein so geht es leider auch. nicht.
Ist auch so ein seltsames Thema,
Du hast das schon gut auf den Punkt gebracht.

Ergänzend kann man auch noch anmerken.
Ich kann natürlich auch sehr viele Tests machen und picke mir dann den einen raus, der mich gut aussehen lässt.
Ich sage nicht das es so war, ich gebe nur die Möglichkeit zu Protokoll.

Es ist sowieso seltsam so einen Test heranzuziehen, wenn dieser in Deutschland vor Gericht gar nicht zulässig ist.
Man stellte sich vor, BT hätte diesen Test nicht "bestanden".
Dann wäre Witting (zu Recht) der erste gewesen, der auf die Barrikaden geht und anführt, dass so ein Test in Deutschland gar nicht zulässig ist und von daher keine Beweiskraft hat.



Nach einem von der Verteidigung eingebrachten Sachverständigenvotum steht fest, dass der Täter vier bis fünf Schläge mit der rechten Hand geführt hatte, als sich Charlotte Böhringer bereits in der Endlage befand. Daraus folgert das Gericht einfach, Benedikt habe die Schläge allesamt mit der rechten Hand ausgeführt. Das Gericht behilft sich zu diesem offensichtlich "störenden" Umstand wie folgt: "
Dass es sich bei dem Angeklagten um einen Linkshänder handelt und die Schläge nach den Feststellungen der Kammer ausnahmslos mit der rechten Hand geführt worden sind, spricht nicht gegen die Täterschaft des Angeklagten."

Benedikt ist nachgewiesener Linkshänder. Aber nicht genug damit, dass die Linkshändigkeit nicht entlastend wirken soll, stellt das Gericht auch diesen Aspekt in den (belastenden) Indizienring ein.
Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Auch krass wie einfach man es sich hier bei diesem Punkt bezüglich der Händigkeit macht.
Das Urteil geht sehr konkret auf diesen Punkt ein.

Jetzt werden wieder irgendwelche hanebüchenen Schlüsse aus den Aussagen des Gerichts gezogen und diese verfälscht wiedergegeben.
Meiner persönlichen Meinung nach (Achtung Meinungsäußerung bzw. Spekulation) wird BT die Tatwaffe mal mit der einen, mal mit der anderen Hand geführt haben und/oder auch analog zum Tennis (sorry für den blöden Vergleich, aber mir fällt nichts besseres ein) auch mal mit der "Rückhand" zugeschlagen haben.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.02.2022 um 20:19
Davon hatt BT damals auch nichts berichtet, das es einem Stau auf der Autobahn gegeben hat und er deshalb wieder umgedreht sei - damit er ja rechtzeitig bei der Arbeit erscheint. Er hatte doch unterwegs sogar noch eine Apfelschorle an einer Tanke getrunken. Soviel Zeit hatte er dann doch noch. Außerdem sollte er gar nicht arbeiten - sondern hatte Hausverbot, da ihm auch der Büroschlüssel entzogen worden war. Wie wollte er denn die Zigarettenbestellungen machen, wenn er keinen Schlüssel fürs Büro hatte? Und dann nochmal die Fahrt nach Hause, da er seine Zigaretten vergessen hatte. Wie lächerlich. In der Tanke gab es jede Menge an Zigaretten, aber er braucht genau seine von zu Hause. Hatte er so eine besondere Sorte die es an der Tanke nicht gab?


Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php
Nachtatverhalten

Die Fahrt nach Augsburg habe Benedikt Toth unternommen, weil er am Abend vorher von seiner Freundin erfahren hatte, dass seinem besten Freund, der dort eine Stelle als Anwalt inne hatte, gekündigt werden sollte, und es ihm deshalb nicht sonderlich gut gegangen sei. Er sei also nach Augsburg gefahren, um seinem Freund beizustehen. Allerdings habe die Fahrt aufgrund eines anhaltenden Staus länger gedauert als angenommen, so dass er bei seiner Ankunft am Stadtrand von Augsburg unverrichteter Dinge wieder kehrtmachen musste, um nach Mittag pünktlich seinen Dienst in der Parkgarage antreten zu können.


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23.02.2022 um 20:29
Zitat von curtcurt schrieb:Davon hatt BT damals auch nichts berichtet, das es einem Stau auf der Autobahn gegeben hat und er deshalb wieder umgedreht sei - damit er ja rechtzeitig bei der Arbeit erscheint. Er hatte doch unterwegs sogar noch eine Apfelschorle an einer Tanke getrunken. Soviel Zeit hatte er dann doch noch. Außerdem sollte er gar nicht arbeiten - sondern hatte Hausverbot, da ihm auch der Büroschlüssel entzogen worden war. Wie wollte er denn die Zigarettenbestellungen machen, wenn er keinen Schlüssel fürs Büro hatte? Und dann nochmal die Fahrt nach Hause, da er seine Zigaretten vergessen hatte. Wie lächerlich. In der Tanke gab es jede Menge an Zigaretten, aber er braucht genau seine von zu Hause. Hatte er so eine besondere Sorte die es an der Tanke nicht gab?
Geht wieder in genau die gleiche Richtung, dieses Argument.
Das ist ihm 16 Jahre lang "entfallen" das dort Stau war oder wie?
Und jetzt auf einmal weiß er das wieder?

Aber klar.
16 Jahre später kann man vieles behaupten.
Wie soll man das jetzt nachvollziehen?
Und dann kommt die nächste Frage.
Was bedeutet für Bence überhaupt Stau?

Jetzt ist die Aussage nicht mehr klärbar.
Hätte er sie direkt damals in der Zeugenvernehmung getätigt, hätte sich die Story leicht überprüfen lassen, wenn sie denn wahr wäre.

Und selbst, wenn sie stimmen sollte.
Wie genau soll das Bence entlasten?
Dass er auf dieser Autobahn war, steht ja fest. (Apfelschorle mit 500 € Schein bezahlt)
Es geht ja nicht darum, ob er dort war, sondern warum er dort war.
Ein Stau ist da mehr oder weniger völlig irrelevant.

Ich habe langsam das Gefühl, dass wenn wir nochmal 10 Jahre warten BT sich plötzlich daran erinnern kann, das ein Tornado durch Bayern gefegt ist oder Heidi Klum ihm die 2000€ geschenkt hat, er kann sich jetzt wieder erinnern.


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23.02.2022 um 20:35
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Es ist sowieso seltsam so einen Test heranzuziehen, wenn dieser in Deutschland vor Gericht gar nicht zulässig ist.
Man stellte sich vor, BT hätte diesen Test nicht "bestanden".
Dann wäre Witting (zu Recht) der erste gewesen, der auf die Barrikaden geht und anführt, dass so ein Test in Deutschland gar nicht zulässig ist und von daher keine Beweiskraft hat.
Wäre so ein Test zulässig gewesen und hätte man solch einen Test bei BT am Do. bei der Zeugenvernehmung gemacht, wäre der Test wahrscheinlich auch anders ausgefallen, oder er hätte ihn wohl abgelehnt, bzw. der Anwalt gesagt, das soetwas in Deutschland nicht zulässig sei.


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23.02.2022 um 20:45
Ob man sich mit der neuen Seite https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php einen Gefallen getan hat, weiss ich nicht.
Wenn man sich viele Sachen davon durchliest kann man auch sehr viele Sachen davon anzweifeln.


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23.02.2022 um 20:47
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Und selbst, wenn sie stimmen sollte.
Wie genau soll das Bence entlasten?
Dass er auf dieser Autobahn war, steht ja fest. (Apfelschorle mit 500 € Schein bezahlt)
Es geht ja nicht darum, ob er dort war, sondern warum er dort war.
Ein Stau ist da mehr oder weniger völlig irrelevant.
Wahrscheinlich hat BT mitbekommen, dass die Augsburgfahrt, die ja in der Dokumentation "Die Frage" endlich mal thematisiert wurde, vielen Zuschauern suspekt erschien. Man kann die wirklich nicht vernünftig erklären. Mit dem Stau klingt das für den uninformierten Zuhörer/Leser wieder weniger schräg... Wer aber im Urteil nachgelesen hat, dass er an einer Tankstelle bei Augsburg mit einem 500er-Schein eine Apfelschorle kauft (lol), wird sich fragen, warum der Stau ausgerechnet bei Augsburg begonnen haben soll. Und man würde sich, wie ihr auch, fragen, wieso er den Stau nicht damals bei der Polizei schon erwähnt hat. Er hat ja zunächst sogar die gesamte Augsburgfahrt verschwiegen, was die Kammer - m.E. zurecht - als "lebensfremd" erachtete. Es sei übrigens auch erwähnt, dass der besagte Kumpel (mittlerweile Ex-Kumpel?) zu dem Zeitpunkt gar nicht in Augsburg war...


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23.02.2022 um 20:54
Dazu wieder: Er war doch am Muttertag am Sonntag bei ihr. Es gab ein gutes Gespräch laut seiner Aussage. BT hätte ihm dann die 1000 € fürs Fahrrad gegeben und er hätte bestimmt auch noch rausbekommen, das seine Tante am Montag wieder zum Stammtisch geht und um 19 Uhr 30 dort eine Verabredung hat.

Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Kenntnis Gewohnheiten

Wie die Ermittlungen ergeben haben, hatte Benedikt Toth am Tag des Mordes keinerlei Kontakt zu seiner Tante. Wie also hätte er - zur Tat entschlossen - wissen können, dass seine Tante allein und nicht etwa in Begleitung aus der Wohnung treten würde?


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23.02.2022 um 22:39
Zitat von curtcurt schrieb:Dazu wieder: Er war doch am Muttertag am Sonntag bei ihr. Es gab ein gutes Gespräch laut seiner Aussage.
Du lieferst das entscheidende Wort selbst: Laut seiner Aussage!
Zitat von curtcurt schrieb:BT hätte ihm dann die 1000 € fürs Fahrrad gegeben und er hätte bestimmt auch noch rausbekommen, das seine Tante am Montag wieder zum Stammtisch geht und um 19 Uhr 30 dort eine Verabredung hat.
Hätte, hätte, Fahrradkätte.
Zitat von curtcurt schrieb:Wie die Ermittlungen ergeben haben, hatte Benedikt Toth am Tag des Mordes keinerlei Kontakt zu seiner Tante. Wie also hätte er - zur Tat entschlossen - wissen können, dass seine Tante allein und nicht etwa in Begleitung aus der Wohnung treten würde?
Das kann ich dir schon sagen:

Er ist in die Wohnung rein, unter einem Vorwand. Und als er gemerkt hat, dass sie alleine ist, hat er los geschlagen!


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23.02.2022 um 23:21
Zitat von curtcurt schrieb:Beispiel: Lügendetektortest. Sind nicht zugelassen vor Gericht Ich lass einen machen und wenn der gut für einen ausfällt dann gebe ich das an, und wenn er negativ für einen ausfällt, dann wird er gar nicht erst angegeben. Nein so geht es leider auch. nicht.
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.

Bestandener Lügendetektortest bei jemandem, der erstens ohnehin schauspielerische Neigungen hat und zweitens seiner gesamten Umgebung mitsamt der Tante jahrelang weisgemacht hat, er habe ein bestandenes 1. juristisches Staatsexamen ( MIT Weißwurstfeier in der Parkgarage im Beisein von CB) und sei nun Referendar mit bevorstehendem 2. Staatsexamen…..wer seine gesamte Umgebung also lange Zeit ergolgreich so täuscht, hat gwisse schauspielerische Fähigkeiten und besteht ganz gewiss auch einen popeligen kurzen Lügendetektortest mit Leichtigkeit.


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23.02.2022 um 23:21
Zitat von curtcurt schrieb:Wie die Ermittlungen ergeben haben, hatte Benedikt Toth am Tag des Mordes keinerlei Kontakt zu seiner Tante. Wie also hätte er - zur Tat entschlossen - wissen können, dass seine Tante allein und nicht etwa in Begleitung aus der Wohnung treten würde?
Dann wäre sie halt nicht allein gewesen, Bence hätte artig gegrüßt, wäre weitergegangen und hätte im Vorbeigehen was von ich hole nur mein Auto gemurmelt. Es gibt Probleme, die muss man nicht verstehen.


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24.02.2022 um 07:21
Die Fahrt nach Augsburg habe Benedikt Toth unternommen, weil er am Abend vorher von seiner Freundin erfahren hatte, dass seinem besten Freund, der dort eine Stelle als Anwalt inne hatte, gekündigt werden sollte, und es ihm deshalb nicht sonderlich gut gegangen sei. Er sei also nach Augsburg gefahren, um seinem Freund beizustehen. Allerdings habe die Fahrt aufgrund eines anhaltenden Staus länger gedauert als angenommen, so dass er bei seiner Ankunft am Stadtrand von Augsburg unverrichteter Dinge wieder kehrtmachen musste, um nach Mittag pünktlich seinen Dienst in der Parkgarage antreten zu können.
Dass der Freund keine Ahnung von diesem angeblichen Besuch hatte und Bence m.W. nicht mal genau wusste, wo er überhaupt arbeitet (habe ich das richtig in Erinnerung?), fiel offensichtlich unter den Tisch. Abgesehen davon hätte sein Freund in einem Mandanten- oder Gerichtstermin und der Besuch damit für die Katz sein können...auch das erwähnen die Unterstützer wohlweislich nicht.

Es wurde als "Überraschung für den Freund" verkauft, aber die Story ist halt mal wieder nicht rund. Er musste ja später noch arbeiten, es fehlte also eh an der nötigen Zeit für diesen Besuch...und das war ihm doch alles bekannt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

24.02.2022 um 07:36
Hui, da kann man mal ein paar Tage nicht online sein und schon hatte ich viel nachzulesen ;-). Erst einmal vielen Dank für den Link, ich kannte die Seite "Zweifelhaft" auch noch nicht. Wie die meisten hier, finde ich diese Seite unsäglich. Was soll das? BI in einer anderen Aufmachung.

Ich finde schon den Einstieg bei "Haftnotizen" geschmacklos:

https://zweifelhaft.org/haftnotizen.php

"Ich verlor mein Leben" - dies im Zusammenhang mit einem Mordopfer zu schreiben ist mehr als zynisch.

Zudem sind die Ausführungen darunter doch auch wieder gelogen. BT suggeriert, er sei mit seinem Leben zufrieden gewesen. Genau das war er aber eben nicht: zu wenig Geld (sonst hätte er nicht die Parkautomaten leeren müssen), keine Jobperspektive, sein komplettes Umfeld belogen, einen lukrativen Job erfunden, an der Schauspielschule abgelehnt (obwohl Schauspielerei sein Wunsch war), Stress mit der Tante... Dann im Nachhinein zu behaupten, er sei mit seinem Leben zufrieden gewesen ist schon annähernd lächerlich. Ein Mensch, der mit seinem Leben zufrieden ist, verhält sich nicht wie BT und lebt eine Lebenslüge.

Ich schreibe später mehr. Aber das musste ich als erstes loswerden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

24.02.2022 um 10:49
Ich habe immer noch ein Problem mit der ganzen Timeline dieses Vormittages des Auffindetages (16.05).
Charlotte Böhringer wurde am 15. Mai 2006 ermordet. Laut Ausführungen des Gerichts habe sich Benedikt Toth am darauffolgenden Tag allein durch sein Verhalten bereits verdächtig gemacht. So soll er sich unbesorgt gezeigt haben, als er am Morgen von den Angestellten des Parkhauses hörte, dass seine Tante telefonisch nicht erreichbar sei.
Außerdem habe er am selben Morgen ein Mountainbike in der Parkgarage mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und es anschließend zur Reparatur gebracht. Das Gericht folgert daraus, dass es sich dabei um das Fahrrad handeln muss, das Toth am Tatabend benutzt haben soll, und es deshalb von Blutspuren befreien wollte. Die Mutmaßung, Toth sei am Mordabend mit dem Fahrrad zur Parkgarage und wieder nach Hause gefahren, entstammt den Ergebnissen aus den Überprüfungen sämtlicher städtischer Überwachungskameras (Straßenverkehr und öffentliche Verkehrsmittel): Weder das Auto von Benedikt Toth noch er selbst konnten irgendwo als Passant ausgemacht werden. Deshalb mutmaßt man kühn, müsse er wohl mit dem Fahrrad unterwegs gewesen sein. Wobei allerdings nicht bedacht wurde, dass ihn die Kameras auch als Fahrradfahrer hätten erfassen müssen. Weder, dass keiner der Anwohner in der Baaderstraße Benedikt Toth an jenem Tag gesehen hatte, noch dass es Zeugen gab, die ihn auf seinem Weg zur und von der Parkgarage nach Hause beobachtet hatten, beeindruckte das Gericht.
Darüber hinaus habe ihn auch seine Fahrt mit dem Auto am selben Tag nach Augsburg verdächtig gemacht. Nach Auffassung des Gerichts und der Ermittler soll er diese unternommen haben, um sich unterwegs des Tatwerkzeuges zu entledigen.

Benedikt Toth hingegen führt dazu aus, dass es nicht ungewöhnlich gewesen sei, dass seine Tante sich manchmal über Stunden nicht meldete. Deshalb habe er sich zunächst auch nichts dabei gedacht, dass sie an jenem Morgen nicht erreichbar gewesen sei. Besorgt sei er dann aber gewesen, als ihre Abwesenheit den ganzen Tag über anhielt. Schließlich hätten er und sein Bruder den stellvertretenden Geschäftsführer Christoph W. angerufen, der sich im Besitz des Wohnungsschlüssels befand, und ihn gebeten, zur Parkgarage zu kommen. Gemeinsam mit ihm habe er die Wohnung schließlich geöffnet und seine Tante dort tot aufgefunden.
Das Fahrrad, mit dem er am Morgen in die Parkgarage gekommen sei, habe er sich schon über längere Zeit von einem Freund geliehen. Weil er es ihm nun in ordentlichem Zustand zurückgeben wollte, habe er es an jenem Morgen gereinigt und dann zur Reparatur gebracht. Das sei für ihn nichts Besonderes gewesen, auch sein eigenes Rad habe er regelmäßig mit dem Hochdruckreiniger in der Parkgarage gesäubert.
Die Fahrt nach Augsburg habe Benedikt Toth unternommen, weil er am Abend vorher von seiner Freundin erfahren hatte, dass seinem besten Freund, der dort eine Stelle als Anwalt inne hatte, gekündigt werden sollte, und es ihm deshalb nicht sonderlich gut gegangen sei. Er sei also nach Augsburg gefahren, um seinem Freund beizustehen. Allerdings habe die Fahrt aufgrund eines anhaltenden Staus länger gedauert als angenommen, so dass er bei seiner Ankunft am Stadtrand von Augsburg unverrichteter Dinge wieder kehrtmachen musste, um nach Mittag pünktlich seinen Dienst in der Parkgarage antreten zu können.
Die Suche der Polizei, die auf der gesamten Strecke München-Augsburg beidseitig nach dem Tatwerkzeug fahndete, blieb erfolglos. Auch wurden keine Blutspuren, die sich sowohl am Tatwerkzeug als auch an ihm selbst befunden haben mussten, im Auto von Benedikt Toth gefunden.
Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

-BT hat also an diesem Morgen das Fahrrad gereinigt UND zur Reparatur gebracht.
-BT führt weiter aus, dass er auch sein eigenes Fahrrad regelmäßig mit einem Hochdruckreiniger gereinigt hat. Wenn BT ein eigenes Fahrrad hatte, warum hat er sich dann zum einen das Fahrrad des Freundes geliehen und warum hat ihm dann die Tante überhaupt angeblich Geld für ein neues Rad geben müssen?
-Danach ist er dann wohl nach Augsburg aufgebrochen.


Ich arbeite selbst in 2 Schichten und habe regelmäßig Spätschicht.
Ich finde es schon erstaunlich, was BT alles an diesem Vormittag getan haben will, obwohl er Nachmittags arbeiten musste UND am Vorabend noch so dermaßen krank war, dass er die Verlobte nicht begleiten konnte.
Strecke München-Augsburg ca. 80 km (einfach), das heißt wir können von einer Fahrzeit von ca. 60 Minuten ausgehen (einfach).
Hin- und Rückfahrt allein nur die Zeit für die Wegstrecke sind 2 Stunden.

Fahrrad reinigen und zur Reparatur bringen.
Was wäre hier ein realistischer Wert?
Ich gehe mal wohlwollend für Bence von ca. insgesamt 30 Minuten aus.

Leider äußert sich Bence nicht, ob und wie lange er in diesem angeblichen Stau gestanden haben will.

Mir kommt das so dermaßen absurd vor, dass jemand der Mittags zu Arbeit muss, so agieren soll.
@Philippe
schrieb dazu mal folgendes:
Philippe schrieb:
Zusammenfassend (ich hoffe, ich habe jetzt alles richtig im Kopf): BT hat erst erklärt, er sei gegen 9.00 Uhr in die Parkgarage gekommen. Er habe den Geschäftsführer, der an dem Tag vertreten müssen. Dort erklärte ihm schon ein Mitarbeiter, dass seine Tante sich nicht gemeldet habe, das sei für ihn aber kein Alarmzeichen gewesen.
Er hat zudem noch erklärt, er wisse nicht mehr genau, ob er mit dem Auto oder Fahrrad angekommen sei. Später korrigierte er dann, er sei mit dem Fahrrad gekommen und habe das Fahrrad mit dem Hochdruckreiniger gereinigt. Er sei dann gegen 11.45 Uhr wieder zurückgekommen.
Quelle: @Philippe


Zwischen Eintreffen in der Parkgarage um 9 Uhr und seinem Schichtbeginn um 11:45 Uhr wollte BT also das Fahrrad reinigen, in die Reparatur bringen, seinen Freund besuchen und dann pünktlich zur Arbeit erscheinen.
Selbst ohne Stau wäre das knapp geworden.
Was ich allerdings noch nicht in meine Rechnung miteinbezogen ist die Länge des Besuchs beim Freund in Augsburg.
Selbst wenn ich großzügig rechne, kann BT ja im Prinzip nur einen 15-minütigen Besuch geplant haben.
Völlig absurd in meinen Augen.
Das ist so dermaßen weltfremd, dass es schon fast weh tut.
Mehr Zeit, ist aber selbst bei wohlwollender Betrachtung gar nicht drin.

Wenn er in München oder Augsburg 2-3 rote Ampeln zu viel erwischt hätte oder so, dann bleibt für den Besuch überhaupt kein Zeitfenster mehr.


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Mordfall Charlotte Böhringer

24.02.2022 um 11:06
Was wollt ihr denn? Besser hätte man den Titel dieser Website doch gar nicht wählen können - zweifelhaft. Oder wie wollen wir den Inhalt sonst bezeichnen?

Für mich ist das eine höchst kurzweilige Gelegenheit, mich erneut detailliert mit dem Urteil zu befassen, indem ich mit großen strg-F-Schritten munter durch die Seiten hüpfe und meine Erinnerung aktiviere, denn das Urteil hatte ich natürlich schon irgendwann mal gelesen, aber was habe ich davon noch präsent.

Gestern Abend hatte ich mir den Begriff Muttertag vorgenommen. Da komme ich ja fast ins Schwärmen, wie akribisch jedes Telefonat der Tante, jede Zeugenaussage, jede Barabhebung von ihm hierzu aufgelistet ist. Es ist für mich ein Genuss, mitverfolgen zu können, wie Schritt für Schritt die Behauptung, er habe am Muttertag seine Tante besucht und ein Geldgeschenk erhalten, unglaubwürdiger wird.


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