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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

01.11.2022 um 11:45
Der zitierte Beitrag von Cpt.Germanica wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Eine Fehlanahme: Sie glaubte ihn krank zuhause. Wie er an diesem Tag 'schauspielerte'.
Als er im voraus wusste, dass eine Partie der Freunde mit ihr, Frauke, am selben Abend wie der Stammtisch des Mordopfers stattfindet.

Denn wenn sie mehr gewusst, oder gar erahnt hätte, was absolut auszuschliessen ist, wäre sie auf gar keinen Fall aggressiv gewesen.

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Mordfall Charlotte Böhringer

01.11.2022 um 11:53
@EchoM1

Wieso dann der Versuch, ihm ein Alibi zu geben? Ich weiß doch nach so kurzer Zeit, ob ich 17 Uhr gegangen/angekommen bin oder zwei Stunden später. So kurze Zeit nach dem fraglichen Tag.


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Mordfall Charlotte Böhringer

01.11.2022 um 12:33
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Wieso dann der Versuch, ihm ein Alibi zu geben?
Das frage ich mich auch manchmal. Ich krieg das auch chronologisch nicht mehr ganz zusammen. Hat sie ihm das Alibi noch am Abend der Entdeckung gegeben, oder 2 Tage später auf dem Revier? Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ab wann der Todeszeitpunkt eingegrenzt werden konnte. Schon am 18.05.2006 ( also zwei Tage nach der Entdeckung der Tat?).

Ich glaube zwar nicht, dass sie etwas wusste bzw. BT ihr den Mord gestanden hat. Ich kann mir aber vorstellen, dass er schon sowas geäußert hat wie "ich hatte ja Streit mit ihr. Falls die mich verdächtigen, sag du warst zu Hause bei mir."
Oder sie hat von den Beamten erfahren, wann die Tante vermutlich ermordet wurde und hat dann geahnt, dass BT irgendwas damit zu tun haben könnte und deswegen spontan das Alibi rausgehauen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

01.11.2022 um 12:42
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:Eine Fehlanahme: Sie glaubte ihn krank zuhause.
Ja, die offizielle Version (mag auch zutreffen).
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:Wie er an diesem Tag 'schauspielerte'.
So wie er letztlich jeden Tag schauspielerte, bis zum hutigen Tag, jetzt eben das Justizopfer mimend.
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:ls er im voraus wusste, dass eine Partie der Freunde mit ihr, Frauke, am selben Abend wie der Stammtisch des Mordopfers stattfindet.

Denn wenn sie mehr gewusst, oder gar erahnt hätte, was absolut auszuschliessen ist, wäre sie auf gar keinen Fall aggressiv gewesen.
Reine Spekulation. In der "idealen Welt" hätte sie sich unauffällig verhalten, ja, insbesondere als Mitwisserin. Aber ob sie ggf. die Nerven dazu hatte?

Ich tippe eher darauf, dass sie womöglich etwas geahnt hat, und erschrocken vor ihrer Ahnung sowie gleichzeitig überfordert mit der Situation, urplötzlich der fragenden Polizei ggü. zu stehen, war. Und diese quälende Unsicherheit hat sich dann in Aggression gegen die Beamten gäußert.

Eine/meine/reine Hypothese, von selbstverständlich mehreren denkbaren Möglichkeiten. Aber irgendwie war, ist und bleibt die Sache verdächtig. Das ganze war immerhin so beachtlich, dass es sogar vor Gericht Erwähnung fand!

Für mich hat sie sich jedenfalls bereits in diesem Moment schützend vor BT gestellt. Und die Aggression, die später im Gerichtssaal latent im Raum stand, war schon in diesem Moment geboren. Als BT noch nicht mal verdächtig war, wohl gemerkt!

Später dann dieses totzige zu ihm stehen, als gäbe es nicht den aller geringsten Zeifel an seiner Unschuld ... Oder aber, als wenn es gar keine so große Rolle spielen würde, ob er es nun war oder nicht, weil man (sie!) eben doch zu ihm hält ..... Und da schließt sich für mich der Kreis zu eben jenem oben erwähnten Abend.


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Mordfall Charlotte Böhringer

01.11.2022 um 13:55
Weder werden der damaligen Verlobten, noch Eltern, Bruder oder sonstigen Freunden, Bekannten oder Angehörigen unterstellt sie hätten vorher von der Tat was gewusst oder sogar Beweismittel im Nachgang verschwiegen oder vernichtet!


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.11.2022 um 14:11
https://zweifelhaft.org/unterstuetzer.php

Zwar langsam aber dennoch stetig erweitert sich der Anzahl der Unterstützer. Nun hat sich auch der seinerzeit als renommierter PR-Berater gehandelte Terry Swartzberg auflisten lassen und firmiert nunmehr als Ethical Campaigner.

Ob er sich auch diesmal wieder tatkräftig einbringen wird?


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.11.2022 um 17:13
Zitat von emzemz schrieb:Zwar langsam aber dennoch stetig erweitert sich der Anzahl der Unterstützer.
Erstaunlich, dass selbst Gebildete auf seine Einlassungen hereinfallen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.11.2022 um 17:38
Zitat von WattWatt schrieb:Erstaunlich, dass selbst Gebildete auf seine Einlassungen hereinfallen.
Ich kann es mir nur so erklären, dass viele Leute irgendeine einseitige Doku zu dem Fall gesehen haben und diese nicht kritisch hinterfragen, geschweige denn das Urteil lesen. Als ich das erste Mal über den Fall gehört habe (es war glaube ich die Doku, wo auch über den Fall Ursula Hermann berichtet wurde), bin ich zunächst auch von einem Fehlurteil und einer einseitigen Justiz ausgegangen. Dann wollte ich unbedingt das Urteil lesen, um zu verstehen, wie Richter zu so einem Urteil kommen können. Das schriftliche Urteil hat mich letztendlich so gefesselt, dass ich es fast die ganze Nacht über gelesen hatte, weil man mit jedem Satz über neue Lügen von BT erfahren konnte. Als Physiker fand ich es zudem beeindruckend zu lesen, wie lückenlos und sauber Schlussfolgerungen gezogen wurden. (Bis auf sehr wenige (letztlich unerhebliche) Stellen kann ich bei sämtlichen Schlussfolgerungen mitgehen.) Die Urteilsbegründung ist m.E. wirklich sehr gut gelungen und insgesamt eine sehr beeindruckende Leistung. Allerdings interessieren sich viele (auch gebildete) Leute nicht für die Details, und viele Gebildete stehen Polizei/Justiz grundsätzlich kritisch gegenüber. Da freut man sich, wenn man etwas findet, worüber man sich empören kann.


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.11.2022 um 19:14
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich kann es mir nur so erklären, dass viele Leute irgendeine einseitige Doku zu dem Fall gesehen haben und diese nicht kritisch hinterfragen, geschweige denn das Urteil lesen. Als ich das erste Mal über den Fall gehört habe (es war glaube ich die Doku, wo auch über den Fall Ursula Hermann berichtet wurde), bin ich zunächst auch von einem Fehlurteil und einer einseitigen Justiz ausgegangen. Dann wollte ich unbedingt das Urteil lesen, um zu verstehen, wie Richter zu so einem Urteil kommen können.
Das gleiche im Badewannenmord oder in Babenhausen. Oder bei Böttcher, geschiedene Weimar. So lange man sich nur auf den oberflächlichen Unfug einlässt, der selbst durch seriöse Medien geistert, bleibt man ratlos im Nebel stehen - im Nebel der Nebelkerzen!! 🕯️🕯️🕯️🕯️🕯️


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.11.2022 um 20:23
Eigentlich sagt ja auch keiner der Unterstützer, dass BT unschuldig ist.
Es heißt immer nur: So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Wie er denn hätte verurteilt werden dürfen, darüber habe ich aber noch nichts gelesen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.11.2022 um 15:33
Zitat von emzemz schrieb:Eigentlich sagt ja auch keiner der Unterstützer, dass BT unschuldig ist.
Es heißt immer nur: So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Wie er denn hätte verurteilt werden dürfen, darüber habe ich aber noch nichts gelesen.
Die Punkte sind hier aufgelistet:

https://www.probence.de/unsere-kritik-1/

Zb:
Der unterstellte Tathergang

Laut Urteil wurde Charlotte Böhringer gegen 19.00 Uhr ermordet.

Legen wir diese Basisannahme des Schwurgerichts auf einen Zeitstrahl, so verbleiben genau
17 Minuten, um die komplette Tat zu begehen, denn weitere 17 Minuten hätte Bence gebraucht, um wieder in seine Wohnung zu gelangen, in der er um punkt 19.34 Uhr einen Anruf auf dem Festnetz entgegen genommen hat.

Mindestens 11 verschiedene Handlungen hätte Bence in den für die Tat verbleibenden

17 Minuten ausführen müssen. Das sind im Schnitt etwa 90 Sekunden pro Handlu
Bemerkenswert ist hierbei, dass der Täter in einigen Dingen sehr achtsam vorgegangen sein muss. So war z.B. dem Briefumschlag, in dem die Testamente der Tante aufbewahrt waren, äußerlich nicht anzusehen, dass dieser geöffnet wurde, er war sogar mit Tesafilm verschlossen. Zudem musste Bence der Täter das Testament erst finden, dann nahm er sich die Zeit, um die Handschuhe auszuziehen (auf dem Testament wurden keine Handschutzspuren, sondern eine DNA-Spur von Bence gefunden - in einem Büro, mit dem er fast täglichen Kontakt hatte).
Quelle :
https://www.probence.de/unsere-kritik-1/


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.11.2022 um 15:41
Was mich interessiert: Nach den Tatortbildern war die Tat ein Blutbad. Wie hat der Täter das eigentlich gemacht, daß er über die Tote hinweggestiegen und ins Büro hinauf gegangen ist, ohne auf der Treppe und im Büro und ggf. am Testament Blutspuren zu hinterlassen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.11.2022 um 17:44
Zitat von kittykakittyka schrieb:So war z.B. dem Briefumschlag, in dem die Testamente der Tante aufbewahrt waren, äußerlich nicht anzusehen, dass dieser geöffnet wurde, er war sogar mit Tesafilm verschlossen.
Laut KHK B. sei [der Umschlag]
nach dem äußeren Eindruck bereits geöffnet gewesen und wieder verschlossen worden.
Quelle: Urteil

Das ist also das Gegenteil von der Behauptung auf "zweifelhaft.org".
Zitat von kittykakittyka schrieb:Zudem musste Bence der Täter das Testament erst finden, dann nahm er sich die Zeit, um die Handschuhe auszuziehen (auf dem Testament wurden keine Handschutzspuren, sondern eine DNA-Spur von Bence gefunden - in einem Büro, mit dem er fast täglichen Kontakt hatte).
Je nach Dicke der Handschuhe ist es natürlich einfacher, einen Briefumschlag ohne Handschuhe zu öffnen. Da diese auch noch blutbefleckt gewesen sein dürften, ist das Ausziehen der Handschuhe absolut naheliegend. Da braucht man echt kein abgeschlossenes Studium, um bei der Tatausführung auf diese Idee zu kommen.

Dass BT immer mal wieder im Büro war und daher womöglich Spuren hinterlassen hat, mag zwar sein, aber:
- Ihm wurden schon lange zuvor (Mai 2005 meine ich) die Schlüssel zum Büro abgenommen, d.h. mit dem Büro hatte er im letzten Jahr vor der Tat eben nicht mehr "fast täglichen Kontakt" mit dem Büro.
- Mir wäre nicht bekannt, dass man sonst wo im Büro Spuren von BT gefunden hätte, sondern ausschließlich auf Gegenständen mit Tatbezug (oder auf Gegenständen, die zu Boden geworfen wurden): auf dem Umschlag, dem darin befindlichen Testament, einer auf dem Boden liegenden Klarsichthülle, der auf dem Boden liegenden Geldbörse des Opfers.

Mag ja sein, dass die Tat nicht 100% rekonstruiert wurde. Wie auch, wenn das Opfer brutal ermordet wurde und der Mörder bis heute schweigt? Bei der Fülle der belastenden Indizien muss man aber nicht jede Detailfrage klären, um BT einen Mord nachweisen zu können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.11.2022 um 17:44
Zitat von JackHackettJackHackett schrieb:Was mich interessiert: Nach den Tatortbildern war die Tat ein Blutbad. Wie hat der Täter das eigentlich gemacht, daß er über die Tote hinweggestiegen und ins Büro hinauf gegangen ist, ohne auf der Treppe und im Büro und ggf. am Testament Blutspuren zu hinterlassen?
Vielleicht war es ja auch anders - Er war bei ihr und wollte "Schönwetter" machen. Das Tantchen war stur und sagte ihm das sie nichts mehr mit ihm zutun habe wolle, währenddessen machte sie sich für den Stammtisch chic und er trank den zu sauren italienischen Weisswein (der fehlende halbe Litter) - schaute sicherheitshalber(während sie im Bad war) ins Testament und als sie dann schliesslich mit ihm gemeinsam die Treppe hinabstieg hat er unvermittelt zugeschlagen.

Den genauen Tatablauf werden wir niemals erfahren, denn nur der verlogene Bence könnte uns erzählen wie es wirklich abgelaufen ist und diesem möchtegern Schauspieler kann man bekanntermassen keine Silbe glauben.


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.11.2022 um 18:12
Zitat von kittykakittyka schrieb:emz schrieb:
Eigentlich sagt ja auch keiner der Unterstützer, dass BT unschuldig ist.
Es heißt immer nur: So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Wie er denn hätte verurteilt werden dürfen, darüber habe ich aber noch nichts gelesen.

Die Punkte sind hier aufgelistet:
Das hatte ich ein bisschen anders gemeint, also mit dem leicht ironischen Unterton:
Wie hätte denn das Urteil aussehen müssen, dass die Unterstützer es als richtig angenommen hätten und sie hätten sagen können, ja, jetzt sind auch wir überzeugt, er war es :D


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05.11.2022 um 17:13
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Mag ja sein, dass die Tat nicht 100% rekonstruiert wurde. Wie auch, wenn das Opfer brutal ermordet wurde und der Mörder bis heute schweigt? Bei der Fülle der belastenden Indizien muss man aber nicht jede Detailfrage klären, um BT einen Mord nachweisen zu können.
Volle Zustimmung, ein Täter wird nicht zum Justizopfer nur, weil das Gericht nicht jedes Detail wissen kann. Sooo einfach ist es nicht.
Zitat von KölnerKölner schrieb:Den genauen Tatablauf werden wir niemals erfahren, denn nur der verlogene Bence könnte uns erzählen wie es wirklich abgelaufen ist und diesem möchtegern Schauspieler kann man bekanntermassen keine Silbe glauben.
Er lebt spätestens seit seiner Immatrikulation eine Lebenlüge, erst als Jura"student", jetzt als Justiz"opfer".

Dass er aber möglicherweise nur, weil eine denkbare Aussprache schief gelaufen ist, zum Mörder wurde, glaube ich nicht. Er hatte der Freundin den kranken Mann vorgespielt, offensichtlich Handschuhe für die Tat dabei gehabt, den Autoschlüssel um die Tatwaffe und womöglich mehr (blutbefleckte Tatkleidung) zu verstecken, .... einen Mord muss er zumindest im Hinterkopf gehabt haben.


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05.11.2022 um 22:12
Eine Frage interessiert mich gerade : Wie hättet ihr euch denn aus einer solchen verzwickten Situation gerettet?

Mal angenommen, ihr hättet euren Eltern zuliebe ein Studium aufgenommen, um später mal ihren Betrieb zu übernehmen. Dafür zahlen sie euch jeden Monat die Miete und was ihr sonst so alles braucht, so dass ihr euch voll auf Studium konzentrieren könnt.
Aber schon nach 1-2 Semestern merkt ihr, dass euch BWL (oder irgend ein anderes Studium) nicht liegt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.11.2022 um 23:40
@kittyka
Ich hätte meine Eltern natürlich getötet. Die einzig sinnvolle Option. *Ironie off*


Was ich gemacht hätte? Ich hätte mir überlegt, welcher Beruf mir gefällt und mich darum gekümmert diesen Beruf zu erlernen ( oder ggf. zu studieren). Im 1. oder 2. Semester ist problemlos ein Fachwechsel möglich. Dann hätte ich meinen Eltern gesagt, dass ich einen anderen beruflichen Weg einschlagen werde. Wenn sie mir dann die Unterstützung hätten verweigern wollen, hätte ich eben den Rechtsweg eingeschlagen.

Aber das ist für diesen Fall ohnehin irrelevant, denn CB war BT gegenüber nicht zum Unterhalt verpflichtet. Deswegen wäre es erstrecht unproblematisch gewesen, einfach einen anderen Weg einzuschlagen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.11.2022 um 12:15
@kittyka

Interessante, aber eben auch sehr theoretische Frage, die ich natürlich bequem von meinem Schreibtischstuhl beantworte, ohne jemals in so einer Situation gewesen zu sein. Es hängt auch immer davon ab, wie groß die Abneigung zum Studienfach ist, zu dem man gedrängt wurde. Wenn es mich nicht depressiv machen würde, könnte ich mir vorstellen, mich zusammenzureißen und es einfach durchzuziehen (wenn man intellektuell in der Lage dazu ist). Denn wenn man ehrlich ist: sogar in seinem selbst gewählten Lieblingsstudiengang gibt es immer wieder Vorlesungen oder Themen, die einen Null interessieren und wo man nur deshalb für die Klausur lernt, weil man diese bestehen muss. Warum also nicht zuliebe der Eltern ein Fach studieren, für das man nicht brennt aber auch nicht so schlimm ist, dass man krank wird?

Wenn ich aber wirklich merken würde, dass ich für das Studienfach nicht geeignet wäre oder das Studium zu Albträumen oder Depressionen führt, dann hätte ich hoffentlich den Mut gehabt, das im Gespräch mit meinen Eltern zu klären. Gerade nach 1-2 Semestern ist ein Studiengangwechsel oder eine Ausbildung überhaupt kein Beinbruch.

Was die Finanzierung des Studiums betrifft: Wir in Deutschland haben das Glück, dass wir im Gegensatz zu amerikanischen Studierenden nicht mit einem sechsstelligen Schuldenberg ins Berufsleben starten müssen: Studium fast kostenlos, wir haben die Möglichkeit, Bafög zu bekommen, einen günstigen Studienkredit aufzunehmen, neben dem Studium zu arbeiten (Nachhilfe, Kellnern, Hiwi/Tutor-Jobs an der Uni, Praktika in den Semesterferien, Werkstudentenjobs,...), günstig zu leben (günstig in der Mensa essen, günstig im Studierendenwohnheim wohnen,...), oder vielleicht sogar ein Stipendium zu erhalten (wir haben 13 Begabtenförderungswerke, Deutschlandstipendium usw.).


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.11.2022 um 15:14
Zitat von kittykakittyka schrieb:gestern um 22:12
Eine Frage interessiert mich gerade : Wie hättet ihr euch denn aus einer solchen verzwickten Situation gerettet?

Mal angenommen, ihr hättet euren Eltern zuliebe ein Studium aufgenommen, um später mal ihren Betrieb zu übernehmen. Dafür zahlen sie euch jeden Monat die Miete und was ihr sonst so alles braucht, so dass ihr euch voll auf Studium konzentrieren könnt.
Aber schon nach 1-2 Semestern merkt ihr, dass euch BWL (oder irgend ein anderes Studium) nicht liegt.
Also ich habe auch mal zwei Semester verbummelt, und zu Hause den fleißigen Studenten gemimt.

Ich konnte sogar spontane, unverhoffte kritische Nachfragen (mein Onkel, 300 km entfernt von uns wohnend, kannte - wie es der Teufel will - einen der Professoren "meines" Fachs an "meiner" Universität, was ich aber nicht wusste) meiner Family eines abends so gut beantworten, dass mein Vater und mein Onkel sich schlussendlich zugenickt haben, so quasi "der studiert wirklich", weil es offensichtlich (berechtigte!!) Zweifel gab, was ich tagsüber mache. In diese Falle von Papa, unterstützt von Onkel B., der mich "befragt" hatte, bin ich aber nicht getappt. :D

Es war aber keine Option für mich, diese Lüge noch länger als zwei Semester zu leben, ich habe mich unglaublich schlecht damit gefühlt, also (dieses) Studium abgebrochen und erst mal überlegt, wie es weiter gehen könnte. Das Taschengeld wurde mir übrigens NICHT gekürzt. :)

Man hat mich schon für einen Arzt, einen Staatsanwalt und einen Kripobeamten gehalten. Aber ich bin so eine ehrliche Haut. Heute! :D


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