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Mordfall Charlotte Böhringer

28.466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

11.10.2021 um 23:33
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Aber er hat es drauf ankommen lassen.
In seiner Selbstüberschätzung hat er viel zu lange gedacht , er kommt aus Mangel an Beweisen davon .
Ich kann das nicht nachvollziehen.
Er hat sicher das getan wozu ihm sein Anwalt geraten hat. Und hier wird ja auch immer wieder betont das es meist besser ist nichts zu sagen als Angeklagter.

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Mordfall Charlotte Böhringer

11.10.2021 um 23:41
Zitat von 1cast1cast schrieb:Er hat sicher das getan wozu ihm sein Anwalt geraten hat. Und hier wird ja auch immer wieder betont das es meist besser ist nichts zu sagen als Angeklagter.
Ja klar, wenn du vernommen wirst. Das hat er aber gleich mal sauber vergeigt u geredet u sogar den Anwalt weggeschickt.
Aber später, mit dem Anwalt , muss man doch eine Strategie haben u selber überlegen.
Vielleicht ist es Totschlag?
Dafür hab ich doch einen Anwalt !


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11.10.2021 um 23:57
@1cast
Akku leer.
Aber gut, wenn er kein andres Szenario als „ unschuldig „ mit dem Anwalt besprochen hat, ist es das halt .
Ein strafmilderndes Szenario hätte erst mal stattfinden müssen.
Ansonsten halt alles abstreiten.
Von Schweigen war ja keine Spur .
Er hat sich am Anfang schon um Kopf u Kragen geredet u gereizt reagiert.
Da hätte er mal lieber die Klappe gehalten .
Er hätte js sagen können, er ist Jurist .( Ironie)


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.10.2021 um 08:04
Für mich wäre eine Affekttat auch grundsätzlich denkbar. Aber dazu müssten ein paar Fragen geklärt werden, wie z.B. die Frage nach der Tatwaffe. Oder wie kam es zu dem Treffen an jenem Tag? Ein spontanes Aufsuchen widerspricht einer z.B. geplanten Aussprache, die dann eskaliert, nicht grundsätzlich, aber wie wahrscheinlich ist es, dass man ausgerechnet am Stammtischtag der Tante und dann noch nahe an der Uhrzeit ihres Aufbruchs einer spontanen Eingebung folgt um ein Gespräch zu führen? Der Täter kannte ja die Gewohnheit des Opfers. Spontan deshalb, weil die Tante den Besuch des Neffen weder der letzten Besucherin noch ihren Telefonkontakten an dem Tag gegenüber erwähnte.
Womit ich mir auch h schwertäte wäre, dass bei einer Affekttat die Erbsituation kaltblütig überprüft würde, wie ja offenbar geschehen. Im dem Fall wäre eher eine Schockwirkung auf den Täter zu erwarten und ein Fluchtreflex.
Alles wie gesagt Annahmen von mir, das spricht nicht gegen eine Affekttat, aber das wären n.E. zumindest sehr plausibel zu erklärende Punkte, wollte man hier auf Totschlag hinaus.


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12.10.2021 um 08:08
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Womit ich mir auch h schwertäte wäre, dass bei einer Affekttat die Erbsituation kaltblütig überprüft würde, wie ja offenbar geschehen.
Wie hat der Täter es fertig gebracht, bei der "Überprüfung der Erbsituation" keine Blutspuren im Büro und am Testament zu hinterlassen?


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12.10.2021 um 08:16
@Tsurukawa
Das weiß ich natürlich nicht. Ich kann da nur spekulieren. Hinterlassen hat er aber Fingerspuren am Kuvert.


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12.10.2021 um 09:21
@Tsurukawa
Was wir auch wissen: an den beim Täter gefundenen Geldscheinen waren Blutspuren (die nicht zugeordnet werden konnten/ warum genau weiß ich nicht), aber es waren Spuren des Opfers daran. Das verbindet natürlich den Täter sehr eng mit dem Tatort, zumal er keine Erklärung geben konnte, wie er in Besitz der Scheine gelangte, die glaubhaft und v.a. nachprüfbar gewesen wäre. Viel mehr wurde diese Erklärung durch die Ermittler widerlegt. Von daher halte ich es für natürlich eine interessante Frage, wie der Täter ohne Blutspuren zu verursachen ins Büro gelangt ist, aber für den Tatvorwurf halte ich das für irrelevant.


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12.10.2021 um 10:00
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:zumal er keine Erklärung geben konnte,
Wenn man sich ein wenig in den Fall einliest, stellt man fest, dass er sehr wohl eine Erklärung parat hatte, wie er an das Geld gekommen ist. Dass die Ermittler sie ihm nicht geglaubt haben, steht auf einem anderen Blatt.

Übrigens habe ich mich auch schon mal an der Kante eines neuen Geldscheines geschnitten, als ich aus einem dickeren Geldbündel in einer Geldklammer einen größeren Schein herausgezogen habe. Mit Sicherheit war mein Blut an dem Geldschein.


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12.10.2021 um 10:15
@Tsurukawa
wenn Du mich vollständig zitiert hättest... ;-)

Ich habe geschrieben:
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Erklärung geben konnte, wie er in Besitz der Scheine gelangte, die glaubhaft und v.a. nachprüfbar gewesen wäre. Viel mehr wurde diese Erklärung durch die Ermittler widerlegt.
Die Aussagen des Täters sind nachweislich widerlegt. Das steht im Urteil sehr genau drin, die Polizei hat da sehr aufwändig ermittelt. Für mich besteht kein Zweifel, dass diese drei Scheine aus dem Besitz des Opfers stammen und er den vierten 500er in Augsburg an der Tankstelle ausgegeben hat. Auch hierzu hat die Polizei sehr aufwändig und schlüssig ermittelt.
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Wenn man sich ein wenig in den Fall einliest, s
Hab ich nicht nur ein bisschen und nicht erst seit gestern ;-)


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12.10.2021 um 10:53
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Für mich besteht kein Zweifel, dass diese drei Scheine aus dem Besitz des Opfers stammen und er den vierten 500er in Augsburg an der Tankstelle ausgegeben hat.
Richtig. Daran zweifele ich ja überhaupt nicht. Aber genau dafür hat er eine Erklärung angeboten, die verworfen wurde.


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12.10.2021 um 11:39
@Tsurukawa
ok, dann hatte ich das falsch verstanden.

Das Gericht geht davon aus, dass die vier 500er Scheine aus dem Geldbeutel des Opfers stammen. Dies wird einerseits belegt dadurch, dass das Opfer nachvollziehbar fünf 500er Scheine abgehoben hatte und ca. 400.- Euro (die einzelnen Ausgaben wurden exakt nachvollzogen) ausgegeben wurden. So verblieben beim Opfer vier 500er Scheine. An den drei Scheinen, die beim Verurteilten nach Verhaftung im Geldbeutel gefunden wurden, wurden Spuren des Opfers gefunden. Der vierte Schein wurde demnach an einer Tankstelle in Augsburg durch den Verurteilten ausgegeben. Dies wurde nachvollzogen über die Auswertung des Buchungsjournals der Tankstelle und der Uhrzeit, die zur Anwesenheit des Verurteilten in Augsburg am Tag der Leichenauffindung passt.
Als Erklärung für die drei Scheinen im Geldbeutel gab der Verurteilte an, diese stammten aus einer Sportwette (die nicht nachvollzogen werden konnte, eine Recherche bei einem Sportwettenbüro, bei dem der Verurteilte früher einmal gewettet hatte, ergab, dass er dort einen kleineren Betrag, ich meine 80.-, gewonnen hatte aber keinesfalls einen Betrag von 500.-; zu einem alternativen Wettbüro machte der Verurteilte keine Angaben, die demnach also nicht überprüfbar wären), einen 500.- hätte er von seinem Girokonto abgehoben (nachweislich unmöglich, vom Täter des Verurteilten wurden nur kleine Beträge abgehoben und niemals ein 500.-) und einen 500.- hätte die Tante ihm geschenkt, weil er sich ein Fahrrad kaufen sollte (Rennrad zur Gewichtsreduktion).


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12.10.2021 um 13:34
@Tsurukawa
nochmal zu den Blutspuren bzw. dem Fehlen der Blutspuren:
m.E. ist das, wie gesagt, natürlich eine spannende, aber mit den uns zur Verfügung stehenden Infos wohl nicht weiter eruierbare Frage. Gehen wir davon aus, dass tatsächlich keine solche Spuren im Büro und auf dem Weg dorthin (Treppe, Flur 1.OG etc.) sichergestellt wurden, weil sonst hätte man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon gehört. Die Frage ist also nicht eruierbar, aber m.E. auch nich relevant. Denn: es ist unstrittig, dass der Täter im Büro war. Dort gibt es sichtbare Durchsuchungspuren und Verwüstungen: Schubladen aufgerissen, zwei Schubladen auf dem Boden, Stuhl umgeworfen, Schriftstücke auf dem Boden verteilt usw. Da der Täter dies mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur nach der Tötung diesen Umstand hergestellt hat, ist es für mich unerheblich, ob dort Spuren vom Blut des Opfers gefunden wurden. Die Anwesenheit des Täters im Büro NACH der Tötung ist mit SEHR HOHER Wahrscheinlichkeit anzunehmen.


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12.10.2021 um 13:39
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Dort gibt es sichtbare Durchsuchungspuren und Verwüstungen: Schubladen aufgerissen, zwei Schubladen auf dem Boden, Stuhl umgeworfen, Schriftstücke auf dem Boden verteilt usw.
Mir kommt das etwas inszeniert vor.


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12.10.2021 um 15:26
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Mir kommt das etwas inszeniert vor.
Denkbar, um davon abzulenken, dass eigentlich nur das Testament von Bedeutung war?
Inszeniert haben kann es ja nur der Täter. Oder wie bewertest Du das?


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12.10.2021 um 17:21
@EdgarH
laut Urteil waren Spuren von Bence auf Testament, Klarsichthülle u Geldbörse (lagen auf dem Boden), sonst aber nirgends im Büro ,nicht auf den Schubläden auf dem Boden, den Griffen , etc...
Und die Testamente waren auf dem Schreibtisch, kein Grund, das Büro zu verwüsten, außer es wurde noch etwas anderes gesucht o es sollte ein Raubmord initiiert werden.


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12.10.2021 um 18:33
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Spuren von Bence auf Testament, Klarsichthülle u Geldbörse
Waren die Fingerabdrücke datiert? Woher weiß man, dass sie vom Tattag stammen?


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12.10.2021 um 18:43
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Waren die Fingerabdrücke datiert? Woher weiß man, dass sie vom Tattag stammen?
Nein,theoretisch können sie älter sein.
Das Urteil geht aber davon aus, dass er sich versichern wollte, dass er noch im Testament bedacht wird.
Andrerseits wird im Urteil ausgeführt, dass es ihm nicht so wichtig war, Erbe zu sein, da er davon ausgehen konnte dass statt ihm seine Großeltern erben würden u er dann weiter Geschäftsführer geblieben wäre.
Diesen Ausführungen kann ich mich nicht anschließen.
Und zumindest die angenommene Tatausführung ist für mich teils nicht stimmig, das ändert aber nichts daran, dass andere Indizien ihn sehr belasten .


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12.10.2021 um 19:03
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Und die Testamente waren auf dem Schreibtisch, kein Grund, das Büro zu verwüsten, außer es wurde noch etwas anderes gesucht o es sollte ein Raubmord initiiert werden.
Verstanden! Würde eher zum Vortäuschen eines Raubmordes tendieren, bewusstes Ablenken, dass es eigentlich nur ums Testament ging.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Andrerseits wird im Urteil ausgeführt, dass es ihm nicht so wichtig war, Erbe zu sein, da er davon ausgehen konnte dass statt ihm seine Großeltern erben würden u er dann weiter Geschäftsführer geblieben wäre.
Ich sehe das wie Du- es ist für mich nicht so sehr entscheidend, was es jetzt genau mit dem Testament auf sich hatte, wenn man über die Täterschaft nachdenkt. Hier sehe ich auch andere Indizien viel belastender. Aber, der Aspekt ist schon nicht wegzudiskutieren, es macht nach dem Mord gar keinen Sinn, das Testament zu prüfen, er könnte es ja eh nicht mehr ändern. Also entweder erbt er oder nicht. Aber das hätte er auch auf sich zukommen lassen können. Will sagen, es war ohne jegliche Relevanz für ihn, weil er es nicht mehr hätte beeinflussen können. Es könnte plausibel erklärt vielleicht seine Neugier gewesen sein, ob er noch einer der Erben war oder nicht, die ihn zum Naschauen veranlasst hat. Das ist natürlich rein spekulativ. Es war ein unnötiges Risiko nachzusehen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.10.2021 um 19:42
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:es macht nach dem Mord gar keinen Sinn, das Testament zu prüfen
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Anwesenheit des Täters im Büro NACH der Tötung ist mit SEHR HOHER Wahrscheinlichkeit anzunehmen.
Wieso eigentlich nach der Tat ? Wie du schon richtig ausgeführt hast, macht es keinen Sinn bzw. keinen Unterschied, dass der Täter nach der Tat im Büro nach dem Testament gesucht hat.
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Wie hat der Täter es fertig gebracht, bei der "Überprüfung der Erbsituation" keine Blutspuren im Büro und am Testament zu hinterlassen?
Genau das ist eine gute Frage. Das bringt mich zu einer anderen, für mich schlüssigeren, Annahme: Weiterhin unterstellt, dass BT den Mord nicht geplant hat, sondern die Situation eskaliert ist, macht das Fehlen bzw. nicht Vorhandensein etwaiger Blutspuren im Büro Sinn, wenn er VORHER im Büro war.
Folgendes Szenario halte ich für denkbar: BT will sich mit CB aussprechen. Sie stimmt zu, dass er vorbei kommen kann ( kann sich ja durchaus spontan ergeben haben, dass BT und CB sich noch nachdem CBs Freundin weg war verabredet haben). Die Aussprache verläuft nicht so, wie es sich BT vorstellt. Vielleicht hat er sie wieder um Geld gebeten oder um weitere Unterstützung. CB ist dazu nicht bereit. Sie beginnt sich für den Stammtisch herzurichten. BT nutzt die Gelegenheit und durchsucht das Büro ( evtl. in der Hoffnung Geld zu finden?). CB erwischt ihn. Es kommt zum lautstarken Streit. Beide bewegen sich währenddessen Richtung Wohnungstür, weil CB ja zum Stammtisch will. In dieser Phase eskaliert das Geschehen und BT rastet aus. Das Ergebnis kennen wir.
Ich halte es auch durchaus für möglich, dass BT einen Gegenstand aus der Wohnung spontan gegriffen hat. Meiner Meinung nach kann man nicht sicher feststellen, welche infragekommenden Gegenstände sich zu dem Zeitpunkt in der Wohnung befunden haben. Das kann etwas Banales gewesen sein, was niemand so war genommen hat. Zum Beispiel eine kleine Statue oder ähnliches. Ich halte es für naheliegend, dass sich Freunde, Bekannte, Familie nicht haarklein an alle Gegenstände aus dem Haushalt erinnern können. In der Regel nimmt man sowas im Alltag auch nicht bewusst wahr.
Dieses Szenario erklärt für mich viele Ungereimtheiten und Seltsamkeiten dieses Falles.

Am Ende weiß es nur BT selber. Aber wie schon häufig erwähnt: Wenn ihm sein Ego nicht im Weg wäre, hätte er es vielleicht geschafft plausibel nen Totschlag zu erklären und könnte jetzt wieder frei sein. Und die Moral von der Geschicht: Hochmut lohnt sich nicht !


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.10.2021 um 19:52
@LaBaLiLaDy
Halte Deine These zur Tat für eine durchaus mögliche Variante. Es würde einige Punkte in Einklang, sogar Petermann könnte dann u.U. Berücksichtigung finden mit seiner These, die Tat sei von hinten und am unteren Treppenabsatz behängen worden und nicht an der Wohnungstür.


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