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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 16:06
Zitat von dotsdots schrieb:Ohne Erbe bzw. den Wunsch zu erben, wäre sicherlich die gesamte Dynamik anders verlaufen.
Da hätte die Tante wünschen können, was sie will, das wäre BT wohl relativ wurscht gewesen. Es gab ja kein Druckmittel.
Also hätte er direkt sein Leben in die eigenen Hände nehmen können/müssen nach dem Abi.
Vielleicht wäre er dann heute ein zufriedener Versicherungskaufmann oder würde für "Funk" arbeiten, wer weiß das schon, zu Hause 2-3 Teenie Kinder, 2 x die Woche Squash spielen und am Wochenende ins Stadion.
Vieles ist möglich.
Auch in einem Leben ohne die Tante hätte er natürlich ebenso "scheitern" können.
Das ist genau der Punkt!
Und wenn hier 100 x geschrieben wird, wie unfair es von der Tante war, BT ein Studienfach "aufzuzwingen", welch schrecklichen Druck sie auf ihn ausgeübt hat und wie schändlich sie ihn vor den anderen Mitarbeitern behandelt und runtergeputzt hat.
Geld und eine in Aussicht gestellte Erbschaft gibt ihr nicht das Recht, dies zu tun, aber es ist bei weitem auch nicht so, dass BT ihr "ausgeliefert war", sie ihn zu irgendwas hätte zwingen können, was er nicht wollte oder sie "Macht über sein Leben hatte".

Er hat ihr diese Machtstellung eingeräumt, weil er das Erbe kassieren wollen. Zu jedem Zeitpunkt hat er andere Optionen gehabt, als sie zu belügen, zu bestehlen und am Ende auch noch totzuschlagen.
Aber das hätte natürlich bedeutet, eine Menge Geld zu verlieren und es wäre klar gewesen, dass er ab dann selbst für die nächsten 35 bis 40 Jahre hätte für seinen Lebensunterhalt sorgen müssen und wohl auch, dass er sehr wahrscheinlich niemals den Status eines mehrfachen Millionärs erreicht hätte.

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15.05.2023 um 16:20
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und wenn hier 100 x geschrieben wird, wie unfair es von der Tante war, BT ein Studienfach "aufzuzwingen", welch schrecklichen Druck sie auf ihn ausgeübt hat und wie schändlich sie ihn vor den anderen Mitarbeitern behandelt und runtergeputzt hat.
Ich persönlich empfinde das Verhalten der Tante übrigens als überhaupt nicht unfair.
Ja sie hat wohl einiges von ihren beiden Neffen abverlangt.
Aber scheinbar war das auch notwendig, da diese mit ihrem Studium nicht fertig geworden sind usw.
So ein gewisser Arschtritt war da wohl gar nicht so verkehrt.

Sie hat scheinbar viel gefordert, ja, aber sie hatte ja auch gewaltig viel zu bieten.
Das darf man nicht vergessen.
Da ging es ja wohl um ein gewaltiges Vermögen.
Ich wurde auch schon von meinem Chef runtergeputzt oder dumm angemacht, für weitaus weniger Geld:)
Also Mitleid mit BT kommt da bei mir eher nicht auf.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber das hätte natürlich bedeutet, eine Menge Geld zu verlieren und es wäre klar gewesen, dass er ab dann selbst für die nächsten 35 bis 40 Jahre hätte für seinen Lebensunterhalt sorgen müssen und wohl auch, dass er sehr wahrscheinlich niemals den Status eines mehrfachen Millionärs erreicht hätte.
Wir sehen das immer so sehr aus der Sicht von BT.
Versetzen wir uns mal in CB.
Da schwirren die Neffen um sie herum, die sie ohne Zweifel sehr stark geliebt hat und dennoch kann ich mir vorstellen, dass immer auch Zweifel im Hinterkopf sind "liege ich denen denn genauso am Herzen, wie sie mir?" "geben die sich nur mit mir ab, weil ich die Kohle habe usw."
Von daher wünscht man sich vielleicht sogar, dass die Neffen selbst was auf die Kette bringen, denn dann weiß man ja "hey, die stehen selber super im Leben, sind aber dennoch immer für ihre Tante da".

Es wirkt immer ganz schnell so, als hätte die Tante quasi das Erbe als "Möhre" benutzt.
Aber wenn man sich ihr Verhalten mal anschaut, dann stellt man fest, dass sie ja eigentlich die Abhängigkeit der beiden Neffen, von ihr und ihrem Geld, verringern wollte, in dem die beiden beruflich auf eigenen Beinen stehen können.
Sie konnte halt nicht damit rechnen, dass BT so dermaßen perfide unterwegs ist.
Wer ahnt das schon.


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15.05.2023 um 19:09
Zitat von dotsdots schrieb:Es wirkt immer ganz schnell so, als hätte die Tante quasi das Erbe als "Möhre" benutzt.
Aber wenn man sich ihr Verhalten mal anschaut, dann stellt man fest, dass sie ja eigentlich die Abhängigkeit der beiden Neffen, von ihr und ihrem Geld, verringern wollte, in dem die beiden beruflich auf eigenen Beinen stehen können.
Nein, es ging ja nicht darum, dass die Tante gesagt hat: "So, mein Freund, ich lege wert darauf, dass Du ein Studium abschließt, damit Du auf eigenen Füßen stehen kannst!" - sondern es ging darum, dass etwas studiert wird, dass sich in IHREM Geschäft verwenden lässt.

Also: Ein Neffe soll Jurist werden und der andere BWLer. Und eben nicht einer Theaterwissenschaftler und der andere Mediziner, oder einer Rakententechniker und der andere Biologe.


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15.05.2023 um 19:45
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, es ging ja nicht darum, dass die Tante gesagt hat: "So, mein Freund, ich lege wert darauf, dass Du ein Studium abschließt, damit Du auf eigenen Füßen stehen kannst!" - sondern es ging darum, dass etwas studiert wird, dass sich in IHREM Geschäft verwenden lässt.
da bin ich mir nicht so sicher.
Worum es der Tante ging oder nicht ging, können wir letztendlich nicht beantworten.
Die Aussagen von BT und/oder seiner Familie dazu, kann ich persönlich nicht so ernst nehmen.
Wenn man da mal 3 Minuten drüber nachdenkt, merkt man, dass die ganze Story aber nicht so wirklich Sinn ergibt.
Hätte die Tante das alles nur aus Eigennutz gewollt, dann stellt sich die Frage, weshalb?
Die Funktion eines Juristen und BWLers hätte die Tante auch erreichen können, in dem Sie die entsprechenden Leute einstellt.
Auch die Neffen hätten den Job nicht für Lau gemacht.
D.h. diese Funktionen bzw. Jobs hätten nicht auf Teufel komm raus unbedingt von den Neffen bedient werden müssen.

Ich finde Deinen Ansatz aber aus einem anderen Grund gar nicht schlecht.
Die Tante hatte ja wohl scheinbar vor, den Neffen diesen Millionenvermögen zu hinterlassen. Das ist ja wohl nicht nur die Parkgarage, sondern noch diverse Immobilien in Würzburg usw.
Da macht es schon Sinn, wenn dieses Duo, dann zukünftig auch mit dem notwendigen Knowhow in der Weltgeschichte unterwegs ist.
Einer Jurist, der andere BWLer.
Hätte sich eigentlich super ergänzt.

Also widerspricht sich das gar nicht wirklich mit meinem Beitrag.
Im Gegenteil.
Es wäre für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation entstanden.
Die Neffen haben solide berufliche Hintergründe.
Weniger Abhängigkeit von der Tante.
Gleichzeitig können die Neffen adäquat, das Millionenerbe verwalten, unter Umständen sogar noch vergrößern.
Das Lebenswerk des Oskar Böhringers wird in kompetente Hände übergeben.
Alles eigentlich gar nicht so dumm.

Mir ist auch keine Quelle bekannt, aus der hervorgeht, dass die Tante ausschließlich Jura für BT akzeptiert hätte.
Ich kann mir schon vorstellen, dass bei einer Wahl zwischen "Jura" und "Schauspiel" die Wahl wohl auf ersteres gefallen wäre.
Hätte BT aber eventuell ebenso wie MT BWL studiert oder sowas, keine Ahnung, ob das auch so ein Konfliktpotential ergeben hätte oder er deswegen gleich enterbt worden wäre.
Bei MT wurde das ja auch akzeptiert.
Vielleicht ging es vor allem darum, dass BT etwas „vernünftiges“ studiert, was auch immer das subjektiv für CB nun bedeutet hat.
Wie bereits gesagt, die Aussagen von BT diesbezüglich sind für mich nicht belastbar.
Der erzählt viel, wenn der Tag lang ist.
Außerdem schwächt er ja seine eigene Position, würde er sagen "die Tante hätte kein Problem damit gehabt, wenn ich statt Jura halt BWL, Medizin oder Architektur studiert hätte", weil dann direkt die Frage kommt "warum hast du das dann nicht getan, wenn Du in Jura so unglücklich warst?"
"Warum hast du dein Umfeld jahrelang belogen, anstatt einfach etwas sinnvolleres zu studieren?"
Tja warum?
Da schließt sich der Kreis wieder, zu dem, was Du bereits angesprochen hattest:
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich sehe da eher das Problem, dass er nicht die Energie hatte, eine Sache zu Ende zu bringen und sich auch mal durchzubeißen, selbst wenn sie ihm eigentlich "lag"
Einfacher ist es natürlich posthum die Tante für das eigene Scheitern im Leben verantwortlich zu machen.
so von wegen "Ich wäre ja so mega intelligent und talentiert gewesen und hätte die Sterne erreichen können, aber SIE hat mich ja nicht gelassen und mich zu Jura gezwungen, kann ich ja nichts dafür"


In seiner Passion, dem „Schauspiel“ bzw. Theaterwissenschaften ist er ja auch nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Beendet wurde dies ja auch nicht.
Warum auch immer.


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15.05.2023 um 20:37
Zitat von dotsdots schrieb:Einfacher ist es natürlich posthum die Tante für das eigene Scheitern im Leben verantwortlich zu machen.
so von wegen "Ich wäre ja so mega intelligent und talentiert gewesen und hätte die Sterne erreichen können, aber SIE hat mich ja nicht gelassen und mich zu Jura gezwungen, kann ich ja nichts dafür"


In seiner Passion, dem „Schauspiel“ bzw. Theaterwissenschaften ist er ja auch nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Beendet wurde dies ja auch nicht.
Warum auch immer.
Auch wenn ich das mit dem Beruf anders sehe, stimme ich Dir da durchaus zu: Es hätte ihm jederzeit frei gestanden zu seiner Tante zu sagen: "Ach weißt Du, das ist Dein Geld, mach damit was Du willst, ich studiere jetzt Theaterwissenschaft!"

Und wenn die Tante dann das Geld wutschnaubend dem Tierschutzverein vermacht hätte, wäre es halt so gewesen.

Schließlich gibt es genug Leute, die auch beruflich ihren Weg gehen und keine Tante mit Millionenvermögen haben. Nur hätte man dazu mehr persönliches Format gebraucht als er es hatte. Und man hätte sich dann in dem gewählten Studiienfach und Beruf durchbeißen müssen (und das übrigens auch als Jurist, der eben nicht in der Firma der Tante arbeitet).


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15.05.2023 um 21:08
Zitat von dotsdots schrieb:Die Tante hatte ja wohl scheinbar vor, den Neffen diesen Millionenvermögen zu hinterlassen. Das ist ja wohl nicht nur die Parkgarage, sondern noch diverse Immobilien in Würzburg usw.
Da macht es schon Sinn, wenn dieses Duo, dann zukünftig auch mit dem notwendigen Knowhow in der Weltgeschichte unterwegs ist.
Einer Jurist, der andere BWLer.
Hätte sich eigentlich super ergänzt.
Nicht scheinbar sondern anscheinend sollte das Vermögen an die beiden Neffen fallen.

MT sollte die Würzburger Immobilien erhalten und BT die Parkgarage. Es war allerdings nicht vorgesehen, dass sich beide als Duo ergänzen.
Zitat von dotsdots schrieb:In seiner Passion, dem „Schauspiel“ bzw. Theaterwissenschaften ist er ja auch nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Beendet wurde dies ja auch nicht.
Warum auch immer.
Die Schauspielschule hat ihn nicht angenommen.


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15.05.2023 um 21:12
Zitat von emzemz schrieb:MT sollte die Würzburger Immobilien erhalten und BT die Parkgarage. Es war allerdings nicht vorgesehen, dass sich beide als Duo ergänzen.
Das ist eine Info die mir in der Form überhaupt nicht bekannt ist.
Also diese klare Aufteilung.
Wo stammt diese Info her?


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15.05.2023 um 21:34
Zitat von dotsdots schrieb:Wo stammt diese Info her?
Ich denke, da kommst du selbst drauf :D
Andernfalls löse ich das Rätsel gern auf.
(4.1.1.)
(4.1.1.)
In der letztwilligen Verfügung der Getöteten vom 29.8.2000 findet sich zwar die Verknüpfung mit einem erfolgreichen Studienabschluss, allerdings ausschliesslich für den Fall eines im Erbfall beabsichtigten Verkaufs der Parkgarage:

„Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“
(Testament vom 29.8.2000, Bl. 1418 f. d.A. – Hervorhebung durch Verfasser – Anlage 13)

(4.1.2.)
Mit handschriftlichem Schreiben vom 17.5.2001 erteilt CB dem Antragsteller
„im Falle meines Ablebens Generalvollmacht für alle Privaten und Geschäftskonten. (S. 44) Auch die Geschäftsführung soll er vollkommen übernehmen. (Mit Würzburger Häuser + Parkhaus)“
(Vollmacht vom 17.5.2001, BL. 1424 d.A. – Anlage 14)
(4.1.3.)
Überschrieben mit „Mein letzter Wille“ erklärt CB am 21.1.2002 das Folgende:

„Wenn ich ums Leben komme setzte ich Herrn Benedikt Toth mein allein-Erbe ein: für das Parkhaus, Baaderstr. 6 80469 München…
Für die Würzburger Häuser ist Alleinerbe Mate Toth..
Die ganze Abwicklung muss Benedikt Toth abwickeln, er hat Vollmacht für alle Konten..
Er ist verantwortlich für das Parkgarage Böhringer…“
(Testament vom 24.1.2002, Bl. 1416 f. – Anlage 15)
(4.1.4.)
Mit ihrem zeitlich letzten Testament vom 20.11.2002 setzt CB schliesslich ihre Neffen als Alleinerben ein und bestimmt zudem ohne jede Bedingung:
„Parkhaus muss weiter geführt werden nicht verkaufen!“
(Testament vom 20.11.2002, Bl. 1413 f. – Anlage 16)



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15.05.2023 um 21:45
Zitat von emzemz schrieb:Ich denke, da kommst du selbst drauf :D
Andernfalls löse ich das Rätsel gern auf.
Danke für die Info.
Mir war das tatsächlich nicht bewusst das BT tatsächlich Alleinerbe hinsichtlich des Parkhauses gewesen wäre.
Im Prinzip hätte ihm da nicht mal sein Bruder reinfunken können.

Ist halt schon ein gewaltiges Motiv wenn man bedenkt das der Ort an dem man seit der Jugend arbeitet einem komplett gehört, wenn die Tante mal verstorben ist.
2001 war BT 26 Jahre alt
Schon heftig wenn man in dem Alter weiß, daß es ein derartiges Testament gibt und man selbst Erbe ist.

Bin immer davon ausgegangen das beide Brüder das quasi alles zu gleichen Teilen geerbt hätten.
Aber. Krass.


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15.05.2023 um 22:17
Zitat von dotsdots schrieb:Ist halt schon ein gewaltiges Motiv wenn man bedenkt das der Ort an dem man seit der Jugend arbeitet einem komplett gehört, wenn die Tante mal verstorben ist.
Und andererseits ist es aber eben auch wieder nicht so doll: Sie war ja erst 59. Gehen wir mal davon aus, dass sie 85-90 geworden wäre, was ja heute kein ungewöhnliches Alter ist.

Und wenn man ferner überlegt, wie alt BT dann gewesen wäre, wenn der Erbfall eingetreten wäre, dann war es immer schon eine Milchmädchenrechnung, auf dieses Erbe zu warten. Denn dann hätte er allemal noch viele Jahre als Angestellter bei ihr arbeiten müssen, oder eben anderswo.

Es war also keineswegs so, dass er mit 26 schon ausgesorgt hatte. Von Unwägbarkeiten wie einem eventuellen neuen Partner (dem die Tante dann auch etwas hinterlassen möchte) oder deren "Launen" (wenn sie denn so war, wie sie geschildert wurde...) die vielleicht dazu führen dass am Ende doch alles an den Tierschutzverein geht, mal gar nicht zu reden.


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15.05.2023 um 22:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, er hat aber doch Theaterwissenschaften studiert und immerhin auch die Zwischenprüfung gemacht. Dann wurde er an der Schauspielschule nicht aufgenommen und hat stattdessen Jura studiert.

Da hätte er genauso gut auch die Theaterwissenschaft fertig machen können, was immerhin noch näher am Schauspiel gewesen wäre als Jura und wo ja das Grundstudium schon mal absolviert war.
Naja, aber auch die Zwischenprüfung Theaterwissenschaften hat er nur mit Note "ausreichend" bestanden. So viel Spaß wird ihm das also auch nicht gemacht haben.
Zitat von dotsdots schrieb:Mir liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass BT "nicht dumm" also "intelligent" ist.
Zumindest nicht über ein ganz normales Maß hinausgehend.
Intelligenz ist das, was im Intelligenztest gemessen wird. Fakt ist auch, dass Schulabschluss/Noten einigermaßen gut mit IQ in einem klassischen IQ-Test korrelieren. Je besser die Noten, desto höher im Durchschnitt der IQ und umgekehrt. (Diese Aussage ist eine statistische und bezieht sich auf eine große, beliebige Gruppe von Menschen. Rückschlüsse in Einzelfällen sind jedoch schwieriger.) D.h., ein Schüler mit überdurchschnittlichen Leistungen am Gymnasium ist mit geringer Wahrscheinlichkeit unterdurchschnittlich intelligent.

Die Kammer hat zwei Feststellungen getroffen:
Zur fünften Klasse trat er auf das Gymnasium Germering über. Der Angeklagte erzielte im Gymnasium überdurchschnittliche Leistungen.


D.h. BT ist wahrscheinlich nicht unterdurchschnittlich intelligent.
Der Angeklagte habe mit Erfolg die Abiturprüfung abgelegt und habe sich auch in der Hauptverhandlung dergestalt präsentiert, dass das Vorliegen eines Schwachsinns ausgeschlossen werden könne.


D.h. ein IQ von unter 70 (in alter Literatur ist der terminus technicus hierfür "schwachsinnig") kann ausgeschlossen werden. (No shit.)

Ich würde vermuten, dass BT mindestens durchschnittlich intelligent ist.

Dass BT die Zeitungen in seinen Altpapierkorb gelegt hat, ist vielleicht ein Zeichen von Dummheit, möglicherweise aber auch ein Zeichen von Arroganz und Überheblichkeit. Durchschnittlich intelligente Menschen, die sich für besonders schlau halten, schätzen ihre Mitmenschen meistens dümmer ein als sie sind.


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15.05.2023 um 22:27
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Dass BT die Zeitungen in seinen Altpapierkorb gelegt hat, ist vielleicht ein Zeichen von Dummheit, möglicherweise aber auch ein Zeichen von Arroganz und Überheblichkeit. Durchschnittlich intelligente Menschen, die sich für besonders schlau halten, schätzen ihre Mitmenschen meistens dümmer ein als sie sind
Das verstecken der Zeitungen im Altpapier halte ich persönlich für überhaupt nicht dumm.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Naja, aber auch die Zwischenprüfung Theaterwissenschaften hat er nur mit Note "ausreichend" bestanden. So viel Spaß wird ihm das also auch nicht gemacht haben.
Oder mehr war halt nicht drin.
Trotz Fleiß und Leidenschaft.


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15.05.2023 um 22:27
Zitat von dotsdots schrieb:Mir ist auch keine Quelle bekannt, aus der hervorgeht, dass die Tante ausschließlich Jura für BT akzeptiert hätte.
Ich meine mich an ein Interview zu erinnern, in dem BT das erklärt hat. (Ob das der Wahrheit entspricht, weiß man natürlich nicht.) Sinngemäß war die Erklärung wie folgt: BT sei gut im Labern gewesen, MT habe gut mit Zahlen umgehen können. Wenn man also in der Familie einen Juristen und einen BWLer haben will, liegt nahe, dass BT Jura und MT BWL studieren sollte.


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15.05.2023 um 22:29
Zitat von dotsdots schrieb:Das verstecken der Zeitungen im Altpapier halte ich persönlich für überhaupt nicht dumm.
Ich hätte sie an der Stelle von BT vernichtet, genauso wie das Tatwerkzeug. Durch die Entsorgung im Altpapier wurde zudem seine Behauptung, er habe die Zeitungen nur ausleihen wollen, ziemlich lächerlich.
Zitat von dotsdots schrieb:Oder mehr war halt nicht drin.
Trotz Fleiß und Leidenschaft.
Auch möglich. Ich habe keine Ahnung, was in Theaterwissenschaften gefordert wird.


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15.05.2023 um 22:31
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Ist ja in Ordnung, aber andere Leute kämen eventuell zu einer anderen Entscheidung. Und je höher das Vermögen, um das es geht, und umso schlechter die Aussichten, die derjenige ohne so ein Erbe hätte, desto eher ist es menschlich verständlich
Natürlich, darf ja auch jeder individuell entscheiden. Mir selbst wurde allerdings ausserhalb der Familie kein Verständnis entgegengebracht, ich wurde ausgelacht und als dumm betitelt. Ich habe selbst Familie und möchte nicht, dass die deswegen zurückstecken muss, weil mich eine andere Person für sich einnimmt. Ich kann es nicht beschreiben, aber mir gefällt das nicht und ich ahne dabei nichts Gutes.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Jemanden Fremdes pflegen ist natürlich schon recht speziell, aber nehmen wir mal an, es wäre nur um Hilfe im Haushalt und Garten gegangen und der Sohn, mit dem Ärger drohen könnte, wäre auch nicht vorhanden: Ich denke, bei so einem Angebot wären viele Leute ins Grübeln gekommen, und das ist auch verständlich.
Man kann es doch viel einfacher haben und einer Pflegekraft oder Haushaltshilfe eine bezahlte Stelle anbieten, Geld genug ist ja da. Darauf könnte ich mich einlassen.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Wenn ich meinem Vater erzählt hätte, ich will Germanistik oder Kunstgeschichte studieren (wohl die Klischeefächer, wenn es um angeblich brotlose Kunst geht), hätte er das auch sehr kritisch gesehen und mit mir darüber gesprochen, da bin ich mir absolut sicher. Vor allem, wenn es eine Alternative gegeben hätte, die mir womöglich irgendwann Millionen beschert hätte. Ich finde nicht, dass jemand deshalb ein schlechter Vater ist. Es ist ganz normal, dass Eltern ihre Kinder von Sachen abbringen wollen, die sie möglicherweise später bereuen
Da gebe ich dir recht, meine Eltern hätten mich auch auf den brotlosen Studiengang hingewiesen und das würde ich bei meinen Kindern auch machen. Ich wollte jetzt auch niemandem unterstellen, deshalb ein schlechter Vater zu sein, tut mir leid, wenn es so rüberkam.
Ausserdem macht jeder in der Erziehung Fehler, das lässt sich nicht vermeiden. In erster Linie brauchen Kinder die bedingungslose Liebe ihrer Eltern, auch wenn sie schon erwachsen sind und die ist BT sicher.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Nehmen wir mal an, BT wäre Schauspieler geworden und heute völlig erfolglos und mittellos, und CB wäre bis heute von ihrer Forderung nach einem Jura-Abschluss nicht abgerückt: BT würde sich doch schwarz darüber ärgern, wie dumm er damals war, und seinen Eltern vielleicht sogar Vorwürfe machen, dass sie ihn nicht vor diesem großen Fehler bewahrt hätten. Ich fände es deshalb einfach nicht richtig, gegenüber dem Vater den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Da muss ich sagen, dass jeder im Leben selbst Fehler machen muss und darf, so lernt man nämlich am meisten. Abgesehen davon wäre eine abgeschlossene Schauspielausbildung auch kein Fehler, selbst wenn man in diesem Beruf nicht arbeiten kann. Überall sammelt man Erfahrungen und wächst daran, für eine weitere Ausbildung oder Studium ist es nie zu spät. Wenn man aber mit Anfang 30 noch nichts zu Ende gebracht hat, sinken halt weitere Chancen, wobei ich das jetzt nicht abfällig meine.


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15.05.2023 um 22:40
Zitat von emzemz schrieb:Was auch immer du im Urteil zu vermissen scheinst, du vermagst nicht einzuschätzen, wie intensiv die Gespräche über in der Wohnung fehlende Gegenstände verlaufen sind. Von einer "kurzen Nachfrage bei der Putzfrau" zu reden, ist eine durch nichts belegte Unterstellung deinerseits. Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass alles, was an Zeugenaussagen vorliegt, in aller Ausführlichkeit auch so im Urteil zu finden ist?
Und wie kommst du zu der Behauptung, dass die Ermittler die Frage in aller Ausführlichkeit abgearbeitet haben, obwohl weder im Urteil noch sonstwo etwas dazu zu finden ist? Ich denke, wie ausführlich das Thema abgearbeitet wurde, muss offen bleiben, weil dazu schlicht nichts zu finden ist als Nachweis.
Zitat von dotsdots schrieb:Diese Aussage stammt ja aus dieser "die Frage" - Doku.
Zu dem Zeitpunkt wird es schon nicht nur eine blosse Möhre gewesen sein.
Zumindest Freigang wird er da schon gehabt haben zu der Zeit.
Worüber man aber seitens der Unterstützer niemals auch nur ein Wort verloren hat.
Kommt wohl nicht so gut an wenn das vermeintliche justizopfer schon draußen in der Weltgeschichte rum läuft.
Verwunderlich, dass die Unterstützer mit keinem Wort etwas erwähnt haben. Warum wurde das Interview seinerzeit überhaupt im Knast geführt. Hätte er nicht auch während des freigangs interviewt werden können oder ist das grundsätzlich nicht erlaubt?
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Trotzdem würde ich den Vater da etwas in Schutz nehmen wollen und davon ausgehen, dass er das Beste für die Familie und BT wollte. Er konnte nicht wissen, dass das später in einen Mord münden würde, und er ist nicht der erste Vater, der sich Sorgen um die Zukunft seines Kindes macht, wenn es ein Fach studieren will, das gemeinhin als brotlose Kunst gilt. Man muss ja hier auch noch bedenken, dass BT gar nicht abgeneigt war, später die Parkgarage zu leiten (die Tätigkeit, die er die nächsten 40 Jahre ausführen sollte, also grundsätzlich ok für ihn war), er hatte offenbar nur keine Lust (oder nicht die Fähigkeit), CB‘s Bedingung dafür zu erfüllen.
Ich weiss nicht woher hier die Ansicht kommt, dass Schauspiel grundsätzlich brotlose Kunst/wertlos und sonstwas ist. Klar kann man als Eltern seinen Kindern etwas raten, aber frustrierend, brotlos, enttäuschend, nicht erfüllend kann
letztlich jeder Job sein oder werden. Woraus schließt du, dass es schon immer BT Traum war die Parkgarage zu leiten? Von frühester Jugend an haben BT und MT dort gearbeitet, weil schon OB festgelegt bzw mit den Eltern vereinbart hatte, dass die beiden Mal erben/ den Laden übernehmen. Ich glaube nicht, dass den beiden da viel Auswahl blieb.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Ein BT, der als Schauspieler arbeitslos oder geringverdienend gewesen wäre, wäre voraussichtlich unglücklicher gewesen als ein BT, der sich ein paar Jahre durch Jura beißt, und dann ausgesorgt hat.
Vielleicht wäre er aber auch als Schauspieler erfolgreich geworden ( selbst ohne Studium)? Ebenso hätte er auch als fertiger Jurist todsterbensunglücklich sein können.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:BT war erst kurz zuvor rausgeflogen und ich wüsste nicht, was er mit CB hätte besprechen sollen. Es hätte ihm nichts gebracht, sich kurzfristig mit ihr zu vertragen
Woher willst du denn wissen, was Tante und Neffe zu besprechen gehabt haben könnten? Und ob es etwas gebracht hätte? Warum sollte er nach all dem Streit und Ärger nicht noch einen und noch einen Versuch gestartet haben alles wieder ins Lot zu bringen?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:wie brotlos die Schauspielkunst oft ist und damit auch mit wie vielen Enttäuschungen, Zurückweisungen und Durststrecken dieser Beruf verbunden sein kann. Vielleicht hat er auch einfach BTs fehlendes Talent gesehen und wollte ihm die späteren Enttäuschungen ersparen.
Um talent feststellen zu können, sollte man selber schon Ahnung von der Materie haben. Das möchte ich im Fall des Vaters, der meines Wissens nach Schwimmlehrer ist und absolut nichts mit Theater oder Studiengängen zu tun hat, doch absprechen. Ebenso konnte der Vater auch nicht Hellsehen, was aus einer künstlerischen Ausbildung/ Studium später Mal geworden wäre. Das konnte er aber auch bei einem Jurastudium nicht voraussehen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und mit einem Jurastudium kann man ja nicht nur Anwalt, Richter oder Staatsanwalt werden, sondern es stehen einem zahlreiche und durchaus vielseitige Möglichkeiten offen (z.B. Geschäftsführer einer Parkgarage zu werden....).
Geschäftsführer einer Parkgarage kann man auch ganz ohne Jurastudium werden. Unglaublich aber wahr. Im Grunde war ein abgeschlossenes Jurastudium sowieso viel zu viel des guten für die Leitung dieser parkgarage. Man könnte auch sagen, er wäre dafür letztlich völlig überqualifiziert gewesen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass er sich offenbar nicht fragt, welcher Anteil diese seine Haltung gg. dem Studium, de Schauspielerei und dem "der Tante zu Dienste sein zu müssen", an der Tat hatten.
Selbst wenn ich den Ratschlag, das von der Tante geforderte Studium zu absolvieren, nach besten Gewissen und in bester Absicht für mein Kind gegeben hätte, würde ich mir nach der Tat doch schreckliche Vorwürfe machen, dass es mir offenbar nicht gelungen ist, damit dem Kind eine große Chance und Möglichkeiten zu eröffnen, sondern ich das Gegenteil erreicht habe, nämlich es in eine Sackgasse getrieben zu haben, aus der es meinten, nur durch Lügen, Diebstahl und am Ende einen Mord wieder herauskommen zu können.
Dem schließe ich mich an.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Und hier kam halt wirklich hinzu, dass BT den Job in der Parkgarage grundsätzlich okay fand
Woraus leitest du das ab? Nur aus der Tatsache, dass er eben dort seit Jahren gearbeitet hat? Woher weißt du denn, ob er nicht von Kindesbeinen an dazu gedrängt wurde?
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Da kann man dann schon mal den Gedanken haben, ob man nicht ein paar Jahre etwas studiert, was man vielleicht nicht gerade spannend findet, aber was einem die Aussicht auf ein Millionenvermögen eröffnet. Man muss ja auch sonst im Leben Kompromisse machen - warum also nicht auch dann, wenn es um Millionen geht? So hat BT ja offenbar auch gedacht, sonst hätte er ja Jura schnell wieder abbrechen können
Wenn man alles darauf reduziert, dass die Tante etwas unbedingt wollte und der Neffe sich darauf einliess, kann man das so sehen. Es blendet aber vollkommen aus, dass schon zur Zeit als BT und MT noch Kinder waren OB/CB und die Eltern von BT und MT einfach beschlossen hatten, dass BT und MT erben und nach dem Tod von OB CB Vorgaben machte, die zu erfüllen waren. Was für Kinder noch OK sein kann, kann für junge Erwachsene dann nicht mehr OK sein, dann hängt man aber drin in Vereinbarungen und Erwartungen, die andere für einen geschlossen haben.
Zitat von dotsdots schrieb:Was mir nicht eingeht ist aber BT selbst.
Wir sprechen von einem erwachsenem Mann.
Da kann der Vater sagen und meinen was er will.
Wenn BT nicht Jura studieren wollte, dann hätte er es lassen können.
Ohne Wenn und Aber.
Betraf es denn nur BT selbst und die Tante mit ihren Vorgaben? Was ist denn, wenn sich die ganze Familie auf diesen Deal verlassen hat und danach schon seit Jahren das Leben ausrichtete. Vielleicht würde bewusst im Gedanken an die Millionen auf die eigene Altersvorsorge verzichtet oder Kredite aufgenommen, die man nie aufgenommen hätte, wenn nicht der Gedanke an die bevorstehenden Millionen gewesen wären. Und schwupps ist es nicht mehr nur die Entscheidung von einem BT, sondern dann hängt die Zukunft einer ganzen Familie daran.
Zitat von dotsdots schrieb:Selbstverständlich war die Tat geplant.
Spätestens als er am Tattag anfing sich krank zu stellen, ist jede Option einer "Affekttat" komplett verflogen.
Er kann sich auch krank gestellt haben, um ein geplantes Gespräch mit der Tante wahr zu nehmen. Er könnte tatsächlich krank gewesen sein ( soll es auch bei ärger oder grossen Stress oder Angst geben) usw. Alleine daraus eine Planung abzuleiten ist doch zu wenig. Welche Planung überhaupt? Wer plant denn ein derart brutales Verbrechen mit 24 Schlägen und Blut ohne Ende? Wenn man schon den tot einer Person plant, dann doch warscheinlich so, dass man selber nur minimales Risiko hat und sich selbst auch den Anblick von massenhaft Blut erspart. Weil Schlachter war er ja nun wirklich nicht, als dass er so einen Anblick gewöhnt gewesen wäre.
Zitat von dotsdots schrieb:Wer sagt denn, dass BT, selbst wenn er das Jurastudium erfolgreich beendet hätte, ausgesorgt hätte?
Nehmen wir mal an BT wäre im Jahre 2006 tatsächlich endlich Jurist gewesen.
So und nun?
Mit etwas Glück hätte ihn die Tante wirklich zum Geschäftsführer gemacht. Aber "ausgesorgt" wäre hier noch lange nicht.
Mit etwas Pech hätte die Tante nun, da das Jurathema gemäß ihrem Willen abgehakt ist, neue Bedingungen stellen können "mach mal mit deiner Verlobten Schluss, ich mag sie nicht" "arbeite jetzt erstmal paar Jahre als Anwalt, damit du die nötige Erfahrung sammelst" und und und.
Er hätte noch viele Jahre nach der Pfeife der Tante tanzen müssen.
Das sehe ich genauso. Eine Förderung eäre der nächsten gefolgt. Eine Sicherheit gab es nicht. Der Beruf wurde schon vorgegeben, die Partnerin hat auch nicht gefallen, ein zusammenzug wurde schon vereitelt. Da wären bestimmt noch weitere Forderungen gekommen. Was wäre noch alles gekommen? Wo wäre die Grenze gewesen? Für BT? Für die Familie zb? Oder gab es keine Grenze, weil man sich den in Aussicht gestellten Millionen in jedem Fall zu beugen bereit war.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, er hat aber doch Theaterwissenschaften studiert und immerhin auch die Zwischenprüfung gemacht. Dann wurde er an der Schauspielschule nicht aufgenommen und hat stattdessen Jura studiert.
Hat er nicht erst Jura studiert, ist dann umgeschwenkt auf Theater und dann wieder zurück zu Jura?
Zitat von emzemz schrieb:aber es fehlt jede Überlegung, was er sich denn eigentlich für sein weiteres Leben vorgestellt haben könnte.
Wurde das denn je gefragt und veröffentlicht?
Zitat von emzemz schrieb:Hier wäre nun ein guter Punkt gewesen, an einem Lebensplan C zu arbeiten, nachdem A Jura und B Schauspielerei nicht sein Ding zu sein schienen
Können wir doch gar nicht wissen, ob es Pläne zu einem Plan C gab. Nur weil diesbezüglich nie etwas gefragt oder veröffentlicht wurde kann man nicht einfach behaupten, es gab nix. Zumindest die damalige Verlobte sagte ja, dass es konkrete Pläne zur Familienplanung gab. Also wird es schon irgendwelche Pläne gegeben haben. Und auch als Vater einfach Zuhause den Haushalt und die Kinderbetreuung zu übernehmen, während die Partnerin weiter arbeitet, kann bereits ein Plan gewesen sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:. Da scheint (!) sich das alte Sprichwort zu bewahrheiten: "Geld verdirbt den Charakter" und sei es auch nur die Aussicht auf Geld.
Das betrifft dann aber leider wohl die ganze Familie.
Zitat von dotsdots schrieb:Das ist ja auch das Problem.
Wir wissen überhaupt nicht, was alles jemals im Kreise Toth/Böhringer alles besprochen worden ist.
Das meiste, das wir wissen beruht auf Aussagen der Familie Toth.
Es betraf ja auch nur die Familie Toth/Boehringer. Woher sollen denn andere aussagen zu Vereinbarungen/Absprachen/Forderungen hätten kommen sollen?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:und nur weil er unsympathisch ist und seine Tante umgebracht hat sollte man da objektv bleiben.
Das sollte man fett unterstreichen. Er ist der Mörder seiner Tante, ohne Zweifel. Deshalb kann man ihm jetzt aber nicht alles schlechte der Welt unterjubeln. Auch sollte man die jahrelange familiäre Vorgeschichte und das Geflecht aus Versprechungen/Forderungen/Vereinbarungen usw nicht außer acht lassen, getroffen zu einem Zeitpunkt, als beide noch Kinder waren und kein Mitspracherecht hatten und auch ihre eigene Zukunft nicht überblicken konnten.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er hat ihr diese Machtstellung eingeräumt, weil er das Erbe kassieren wollen
Die ganze Familie hat ihr die Machtstellung eingeräumt, siehe Zitat Vater mit dem parieren.
Zitat von dotsdots schrieb:Ich persönlich empfinde das Verhalten der Tante übrigens als überhaupt nicht unfair.
Ja sie hat wohl einiges von ihren beiden Neffen abverlangt.
Aber scheinbar war das auch notwendig, da diese mit ihrem Studium nicht fertig geworden sind usw.
So ein gewisser Arschtritt war da wohl gar nicht so verkehrt.

Sie hat scheinbar viel gefordert, ja, aber sie hatte ja auch gewaltig viel zu bieten.
Das darf man nicht vergessen.
Da ging es ja wohl um ein gewaltiges Vermögen.
Das liest sich so, als hätten BT und MT frei ihr Studienfach gewählt und die Tante hätte nur zu ihrem besten etwas Druck gemacht und gefördert. Tatsächlich hat sie doch aber die Studienfächer vorgegeben ohne Rücksicht darauf, was die Neffen wollten und konnten. Rumgebummelt haben die doch nicht aus purer Faulheit, sondern eben weil ihnen etwas aufgezwungen wurde, was nicht den eigenen Interessen entsprach.
Zitat von dotsdots schrieb:Aber wenn man sich ihr Verhalten mal anschaut, dann stellt man fest, dass sie ja eigentlich die Abhängigkeit der beiden Neffen, von ihr und ihrem Geld, verringern wollte, in dem die beiden beruflich auf eigenen Beinen stehen können.
Sie konnte halt nicht damit rechnen, dass BT so dermaßen perfide unterwegs ist.
Wer ahnt das schon.
Das mit den Diebstählen war ihr ja wohl schon länger bekannt, und dass es dauernd Streit gab, wohl auch. Ihren eigenen tot hätte sie bestimmt nicht erahnt, aber die Aussage, sie wollte dass die Neffen beruflich auf eigene Beinen stehen und unabhängig von ihr werden, stimmt doch so nicht. Mit ihren Studiengängen und den abschlüssen hätten sie nicht tun und lassen können, was sie wollten, sie waren damit fest eingeplant in der Parkgarage.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, es ging ja nicht darum, dass die Tante gesagt hat: "So, mein Freund, ich lege wert darauf, dass Du ein Studium abschließt, damit Du auf eigenen Füßen stehen kannst!" - sondern es ging darum, dass etwas studiert wird, dass sich in IHREM Geschäft verwenden lässt.

Also: Ein Neffe soll Jurist werden und der andere BWLer. Und eben nicht einer Theaterwissenschaftler und der andere Mediziner, oder einer Rakententechniker und der andere Biologe.
Genauso war es. Die Berufe sollten ihr nutzen und das Geld zusammen halten/ in der Familie halten.
Zitat von dotsdots schrieb:Hätte die Tante das alles nur aus Eigennutz gewollt, dann stellt sich die Frage, weshalb?
Weil sie selber mit dem Erbe nach dem plötzlichen tot von OB überfordert war, es ihr selber an Qualifikation mangelte und sie zunehmend fremden misstraut hat. Das hat MT selbst in einem Interview ausgesagt, dass sie überfordert und zunehmend misstrauisch fremden ( außerhalb der Familie) gegenüber war und wurde. Und deshalb wollte sie, dass MT BWL und BT Jura studierten und sich um alles kümmerten und es war gleichzeitig die Voraussetzung überhaupt zu erben.
Zitat von dotsdots schrieb:Die Funktion eines Juristen und BWLers hätte die Tante auch erreichen können, in dem Sie die entsprechenden Leute einstellt.
Dafur war sie aber zu misstrauisch fremden gegenüber und hatte immer Sorge betrogen zu werden.
Zitat von dotsdots schrieb:Auch die Neffen hätten den Job nicht für Lau gemacht.
D.h. diese Funktionen bzw. Jobs hätten nicht auf Teufel komm raus unbedingt von den Neffen bedient werden müssen.
Doch hätten sie, siehe oben. Außerdem wäre so das Geld innerhalb der Familie geblieben.
Zitat von dotsdots schrieb:Es wäre für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation entstanden.
Wenn man ausblendet, dass zwei todungkücklich sind mit ihren aufgezwungehen berufen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Auch wenn ich das mit dem Beruf anders sehe, stimme ich Dir da durchaus zu: Es hätte ihm jederzeit frei gestanden zu seiner Tante zu sagen: "Ach weißt Du, das ist Dein Geld, mach damit was Du willst, ich studiere jetzt Theaterwissenschaft!"

Und wenn die Tante dann das Geld wutschnaubend dem Tierschutzverein vermacht hätte, wäre es halt so gewesen.
Und wenn der Rest der Familie in irgendeiner Form von demselben Geld abhängig gewesen wäre und von BT Bereitschaft zu parieren? Können wir das mit Sicherheit ausschließen wer von wem und wovon abhängig war? Was sich da in all den Jahren an Versprechungen/Verpflichtungen/Forderungen ergeben hat? Im Grunde wissen wir viel zu wenig. Aber man kann aufgrund der Interviews und Aussagen vieles erahnen. Der Mord war meines Erachtens nur die Spitze eines riesigen Eisberges. Und angefangen hat alles vor vielen Jahren mit den plänen von OB.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Dass BT die Zeitungen in seinen Altpapierkorb gelegt hat, ist vielleicht ein Zeichen von Dummheit, möglicherweise aber auch ein Zeichen von Arroganz und Überheblichkeit
Oder schlicht jahrelange Routine über die gar nicht mehr nachgedacht wurde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 22:44
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Und wie kommst du zu der Behauptung, dass die Ermittler die Frage in aller Ausführlichkeit abgearbeitet haben, obwohl weder im Urteil noch sonstwo etwas dazu zu finden ist? Ich denke, wie ausführlich das Thema abgearbeitet wurde, muss offen bleiben, weil dazu schlicht nichts zu finden ist als Nachweis.
Wenn im Urteil nicht steht wie ausführlich ein Thema abgearbeitet wurde, muss man nicht unterstellen es wäre oberflächlich bearbeitet worden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 22:48
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Wer plant denn ein derart brutales Verbrechen mit 24 Schlägen und Blut ohne Ende? Wenn man schon den tot einer Person plant, dann doch warscheinlich so, dass man selber nur minimales Risiko hat und sich selbst auch den Anblick von massenhaft Blut erspart. Weil Schlachter war er ja nun wirklich nicht, als dass er so einen Anblick gewöhnt gewesen wäre.
Der wird ja nicht die exakte Anzahl der Schläge geplant haben.
Das er aber abends sobald die Verlobte auf der Feier ist die Tante umbringen will wird er sicherlich so vor gehabt haben.

Es gibt keine Tat ohne Risiko. Das ist halt die Natur der Sache.
Außerdem war vielleicht während der Tat das Blut noch vergleichsweise wenig und hat sich dann erst vor allem nach der Tat verteilt, vermischt mit eventuell anderen Körperflüssigkeiten usw.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Doch hätten sie, siehe oben. Außerdem wäre so das Geld innerhalb der Familie geblieben.
Unsinn.
Niemand arbeitet ohne Lohn.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Wenn man ausblendet, dass zwei todungkücklich sind mit ihren aufgezwungehen berufen.
MT war unglücklich?
Quelle?


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 22:52
Zitat von dotsdots schrieb:MT war unglücklich?
Studium hat er doch nach dem Tod der Tante auch sofort abgebrochen. In dem Interview bei "ein Freund vor Gericht" wirkt er auf mich nicht glücklich. Alleine die Aussage, dass er noch lange nach dem Tod der Tante das Gefühl hatte, sie wäre noch da und kontrolliert alles, sprach Bände.


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