Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Charlotte Böhringer

28.466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 22:52
Zitat von dotsdots schrieb:Mir erschließt sich die Sinnhaftigkeit dieses Beitrages nicht.
Das mag ja für dich so sein, aber du kannst nicht von dir auf andere schließen.
Habgier ist wohl eines der ältesten "Motive" der Menschheit. Völlig unabhängig davon ob du persönlich habgierig bist oder nicht.
Jeder muss finanziell schauen wo er bleibt.
Nun bedeutet das natürlich nicht, dass einem das die Legitimation für einen Mord gibt.
Damit will ich nur sagen, dass man selber schauen muss, was man aus seinem Leben macht und nicht nur auf ein evtl. Erbe warten, wie es anscheinend in diesem Fall war. Es gab keinen Studienabschluss, sondern nur Abhängigkeit von einer Person.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich sehe da eher das Problem, dass er nicht die Energie hatte, eine Sache zu Ende zu bringen und sich auch mal durchzubeißen, selbst wenn sie ihm eigentlich "lag" - einerseits im Hinblick auf den Abschluss des Theaterwissenschafts-Studiums und dann vielleicht auch auf die Zeit danach, wo man dann ja auch sehen muss, wie man als Theaterwissenschaftler sein Geld verdienen kann
Ja, das meine ich eben.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist eine sehr anerkennenswerte Haltung, ich hätte das auch nicht gewollt. Aber es geht ja nicht um uns beide, sondern eben um BT.
Deshalb wäre es für ihn besser gewesen, selber was aufzubauen, anstatt sich nur auf das Erbe zu verlassen.
Wenn mir jemand etwas vererben will, weil er mich mag, dann nehme ich es gern an, gut ist, wenn man es vorher nicht weiss, aber ich mag es nicht, wenn es an Bedingungen geknüpft ist.

Anzeige
melden

Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 22:54
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Studium hat er doch nach dem Tod der Tante auch sofort abgebrochen.
Hast du dafür eine Quelle?
Naja MT mußte ja dann die Geschäfte übernehmen. Kann doch niemand erwarten das er da sein Studium fortsetzt😎
Tante ermordet.
Bruder in U-haft.
Er hat sich für die Familie geopfert.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 23:14
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Und wie kommst du zu der Behauptung, dass die Ermittler die Frage in aller Ausführlichkeit abgearbeitet haben, obwohl weder im Urteil noch sonstwo etwas dazu zu finden ist? Ich denke, wie ausführlich das Thema abgearbeitet wurde, muss offen bleiben, weil dazu schlicht nichts zu finden ist als Nachweis.
noch sonstwo? das kannst du abschätzen? Du weißt, was in den Akten steht? Woher?
Glaub mir, hätte da Witting eine Lücke in der Beweisführung entdeckt, er hätte sie in eines der WAA eingebracht.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Und deshalb wollte sie, dass MT BWL und BT Jura studierten und sich um alles kümmerten und es war gleichzeitig die Voraussetzung überhaupt zu erben.
Das mit der Voraussetzung BWL für MT, weißt du woher? Quelle.


2x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 23:25
Zitat von emzemz schrieb:Das mit der Voraussetzung BWL für MT, weißt du woher? Quelle.
Du hast doch selber zitiert und das MT BWL studiert hat ist doch allgemein bekannt. „Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“ in dem ... Wird bestimmt nicht Mate Biologie oder Metzgereifachverkäufer gestanden haben. Das erschließt sich einfach aus dem Kontext.
Zitat von emzemz schrieb:(4.1.1.)
(4.1.1.)
In der letztwilligen Verfügung der Getöteten vom 29.8.2000 findet sich zwar die Verknüpfung mit einem erfolgreichen Studienabschluss, allerdings ausschliesslich für den Fall eines im Erbfall beabsichtigten Verkaufs der Parkgarage:

„Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“
(Testament vom 29.8.2000, Bl. 1418 f. d.A. – Hervorhebung durch Verfasser – Anlage 13)



1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

15.05.2023 um 23:52
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:emz schrieb:
Das mit der Voraussetzung BWL für MT, weißt du woher? Quelle.

Du hast doch selber zitiert und das MT BWL studiert hat ist doch allgemein bekannt. „Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“ in dem ... Wird bestimmt nicht Mate Biologie oder Metzgereifachverkäufer gestanden haben. Das erschließt sich einfach aus dem Kontext.

Zitat von emzemz schrieb:
(4.1.1.)
(4.1.1.)
In der letztwilligen Verfügung der Getöteten vom 29.8.2000 findet sich zwar die Verknüpfung mit einem erfolgreichen Studienabschluss, allerdings ausschliesslich für den Fall eines im Erbfall beabsichtigten Verkaufs der Parkgarage:

„Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“
(Testament vom 29.8.2000, Bl. 1418 f. d.A. – Hervorhebung durch Verfasser – Anlage 13)
Du schriebst von der Voraussetzung BWL für MT
Und dafür hätte ich eine konkrete Quelle.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 00:41
Zitat von emzemz schrieb:noch sonstwo? das kannst du abschätzen? Du weißt, was in den Akten steht? Woher?
Glaub mir, hätte da Witting eine Lücke in der Beweisführung entdeckt, er hätte sie in eines der WAA eingebracht.
Im WAA wohl kaum, denn es wäre ja keine neue Tatsache gewesen, die zum Zeitpunkt des Prozesses noch nicht bekannt war. Aber er wäre sicher in seiner Verteidigung damals im Prozess ausführlich darauf eingegangen, es wäre dann ausführlicher im Prozess diskutiert worden und hätte dann auch so in der Urteilsbegründung Erwähnung gefunden.

Bei einer Urteilsbegründung geht es darum, das Urteil möglichst so ausführlich und umfassend zu begründen, dass für einen unbeteiligten Dritten und auch noch nach längerer Zeit deutlich wird, warum das Gericht zu diesem Urteil gekommen ist. Das Ziel ist immer ein wasserdichtes Urteil zu haben, das einer späteren Überprüfung durch übergeordnete Instanzen stand hält. Deshalb müssen auch entlastende und kritische Argumente erwähnt und anschließend begründet werden, warum das Gericht darin keine Entkräftung der Schuld sieht.

Es ist eben nicht so, wie die Unterstützer und BT regelmäßig anklingen lassen, dass sich ein Gericht in der Urteilsbegründung eine eigene Wahrheit zusammenstrickt und alles an den Haaren herbeizieht,was angeblich für eine Schuld des Angeklagten spricht, während es über entlastende Argumente großzügig hinweg sieht und sie gar nicht erst erwähnt.


4x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 07:52
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Und wenn der Rest der Familie in irgendeiner Form von demselben Geld abhängig gewesen wäre und von BT Bereitschaft zu parieren? Können wir das mit Sicherheit ausschließen wer von wem und wovon abhängig war?
Das mit dem Tierschutzverein war ja nur ein plastisches Beispiel mit dem ich BTs Anteil bezeichnen wollte, da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Dass BT "enterbt" wird bedeutet ja noch lange nicht, dass es seinem Bruder auch so geht. Im Gegenteil könnte er dann ja der alleinige Kronprinz werden und dann eben alles alleine bekommen.

Und wenn z. B. die Eltern gehofft hätten, dann im Alter von ihren reichen Söhnen unterstützt zu werden, dann wären sie eben von einem sehr reichen statt zwei "nur" reichen unterstützt worden. Sofern die Eltern das überhaupt nötig gehabt hätten (mit nötig meine ich, dass sie ohne das Böhrinnger-Erbe auf Grundsicherung angewiesen wären, was ich nicht glaube).


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 07:53
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:während es über entlastende Argumente großzügig hinweg sieht und sie gar nicht erst erwähnt.
Es mag ja durchaus einzelne Punkte/Argumente/Indizien geben die BT nicht direkt belasten.

Aber mir ist nichts bekannt das tatsächlich taugen würde BT zu entlasten.
Also gar nichts.

Wie soll also im Urteil etwas stehen das überhaupt nicht vorhanden ist? 😎


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 08:35
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Im WAA wohl kaum, denn es wäre ja keine neue Tatsache gewesen, die zum Zeitpunkt des Prozesses noch nicht bekannt war. Aber er wäre sicher in seiner Verteidigung damals im Prozess ausführlich darauf eingegangen, es wäre dann ausführlicher im Prozess diskutiert worden und hätte dann auch so in der Urteilsbegründung Erwähnung gefunden.
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. @DerGreif hatte in einem anderen Verfahren diesen schon aufgeklärt.

Badewannenunfall von Rottach-Egern (Seite 185) (Beitrag von DerGreif)

Es spielt nur eine Rolle, was dem Gericht bekannt war, sprich was in die Verhandlung eingeführt wurde.

Trotzdem dürfte es aus meheren Gründen für einen WAV wahrscheinlich unzulässig sein.

Einmal würde es nur das Motiv der Tat betreffen und da man nie wirklich weiß, was das Motiv des Täters war und Verurteilungen auch ohne bekanntes Motiv möglich sind, wird es kaum geeignet sein, das Urteil zu "erschüttern", denn die tragenden Säulen hat das Urteil eben nicht nur im Motiv.

Zum anderen sagt das auch nichts darüber aus, ob in Wirklichkeit die Tante an dieser Forderung - ein abgeschlossenes Jurastudium - nicht doch weiterhin festgehalten hat. Daraus geht eben nicht hervor, dass sie den Täter nicht enterbt hätte, wenn sie vom abgebrochenen Studium erfahren hätte.

Wir wissen auch nicht, weshalb überhaupt diese Änderung im Testament erfolgte. Wir hatten eine ähnliche Diskussion schon mal und da hatte sich gezeigt, dass eine solche Forderung von Gerichten wahrscheinlich als sittenwidrig angesehen worden wäre. Ob das auch im Zusammenhang mit dem Verkaufsverbot der Fall wäre?

Hier nochmal der Anfang dieser Diskussion:

Beitrag von abberlineF (Seite 1.314)

Wie gesagt, die Frage ist, ob das auch für eine solche Verkaufsklausel gelten würde, möglicherweise aber schon. Vielleicht hat sie deshalb das Testament später geändert.

Diese neue Tatsache wird daher kaum ein erfolgreicher WAA-Grund sein, auch wenn es eine neue Tatsache im Sinne von § 359 StPO darstellt.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 08:43
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Bei einer Urteilsbegründung geht es darum, das Urteil möglichst so ausführlich und umfassend zu begründen, dass für einen unbeteiligten Dritten und auch noch nach längerer Zeit deutlich wird, warum das Gericht zu diesem Urteil gekommen ist.
Das ist nur teilweise richtig. Das Urteil muss natürlich erkennen lassen, warum das Gericht zu dieser Entscheidung gekommen ist. Aber es ist nicht für die Öffentlichkeit, sprich unbeteiligte Dritte, geschrieben, sondern für die Prozessbeteiligten, in Strafsachen also für den Angeklagten, die StA und Nebenkläger. Diese sollen erkennen und entscheiden und begründen können, welchen Sinn es hat, ins Rechtsmittel zu gehen oder nicht.

Der Irrtum kommt vielleicht von der einem Urteil vorangestellten Formel „Im Namen des Volkes“. Damit ist aber nicht gemeint, dass das Urteil für die Öffentlichkeit ist. Damit ist gemeint, dass die Macht der Richter, in diesem Fall Recht zu sprechen, ihnen vom Volke verliehen ist.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 11:16
Zitat von AndanteAndante schrieb:Aber es ist nicht für die Öffentlichkeit, sprich unbeteiligte Dritte, geschrieben, sondern für die Prozessbeteiligten, in Strafsachen also für den Angeklagten, die StA und Nebenkläger. Diese sollen erkennen und entscheiden und begründen können, welchen Sinn es hat, ins Rechtsmittel zu gehen oder nicht.
Mit unbeteiligtem Dritten meinte ich auch wenige die Öffentlichkeit, also beliebige Bürger dieses Landes, sondern vor allem die Richter nachfolgender Instanzen, die das Urteil daraufhin überprüfen, ob wenn das Berufungsgericht konkrete Anhaltspunkte für Zweifel daran hat, dass die Feststellungen des eigentlichen Gerichts richtig und vollständig sind. Dieses Richter sind ja mit dem Fall nicht vertraut und müssen sich aus der Urteilsbegründung ihr Bild machen.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 11:29
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es ist eben nicht so, wie die Unterstützer und BT regelmäßig anklingen lassen, dass sich ein Gericht in der Urteilsbegründung eine eigene Wahrheit zusammenstrickt und alles an den Haaren herbeizieht,was angeblich für eine Schuld des Angeklagten spricht, während es über entlastende Argumente großzügig hinweg sieht und sie gar nicht erst erwähnt.
Ich frage mich da immer: Warum sollte es auch? Warum ist ein BT so wichtig, dass sich die Justiz gegen ihn verschwören sollte?

Das einzige denkbare - aber auch schon sehr abwegige - Argument wäre doch die Aussicht auf Arbeitserleichterung. Wobei man dafür den Richtern halt unterstellen muss, dass sie bereit wären, das Leben eines Unschuldigen zu zerstören, um weniger arbeiten zu müssen. Wobei auch das schon Blödsinn ist, weil die Richter - wenn sie bei BT kurzen Prozess gemacht hätten - zwar ihn losgeworden wären, aber dann eben den nächsten Fall hätten verhandeln müssen. Ist ja nicht so, dass sie dann die nächsten Monate nur am Badesee gelegen hätten. Aber auch so, wie es gelaufen ist, kann man ja nicht von Arbeitserleichterung sprechen, im Gegenteil: Über 90 Verhandlungstage und über 200 Seiten Urteil.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 11:43
@cododerdritte
@Smoover
Dieses Beschuldigen von anderen, an dem Justizirrtum schuld zu sein hat System. Deshalb hatte ich vor einiger Zeit einen eigenen Thread dazu aufgemacht: Unterstützungsgruppen und Justizirrtümer
Um den Justizirrtum als solchen vermarkten zu können müssen Beamte als faul und korrupt beschrieben werden und ein Gericht als schlampig. Gutachter als abhängig, Ärzte als überfordert. Usw.

Rein gar kein Kontrollmechanismus (Vieraugenprinzp, Prüfung durch Staatsanwalt, Vorprüfung der Anklage durchs Gericht, mehrere Verhandlungsbeteiligte, Verteidigung etc.) funktioniert in dem Modell-Justizirrtum. Es gibt nur viele Täter und 1 Opfer und das ist dann der Angeklagte/Verurteilte.
Warum das genau so passieren sollte bleibt im Dunkeln. Fast muss man annehmen, Richter und Staatsanwälte seien per se bösartig und scharf drauf, Unschuldige zu verurteilen.

Leider gibt es definitive Justizirrtümer, denen man wegen dieser Kampagnen gar nicht so viel Aufarbeitungszeit schenken kann wie nötig wäre, um sie in Zukunft zu vermeiden. Dieses Unterstützertum schadet dem eigenen Ziel in meinen Augen viel mehr als es nutzt. Nutzen daraus zieht immer nur das vermeintliche Justizopfer, das durch den Beifall und den bereiteten Roten Teppich Vorteile zieht. Um die wirklichen Opfer geht es nie.


3x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 11:48
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Das einzige denkbare - aber auch schon sehr abwegige - Argument wäre doch die Aussicht auf Arbeitserleichterung. Wobei man dafür den Richtern halt unterstellen muss, dass sie bereit wären, das Leben eines Unschuldigen zu zerstören, um weniger arbeiten zu müssen. Wobei auch das schon Blödsinn ist, weil die Richter - wenn sie bei BT kurzen Prozess gemacht hätten - zwar ihn losgeworden wären, aber dann eben den nächsten Fall hätten verhandeln müssen. Ist ja nicht so, dass sie dann die nächsten Monate nur am Badesee gelegen hätten. Aber auch so, wie es gelaufen ist, kann man ja nicht von Arbeitserleichterung sprechen, im Gegenteil: Über 90 Verhandlungstage und über 200 Seiten Urteil.
Letztendlich müssen halt immer irgendwie Pseudoargumente gefunden werden
"Man hat sich zu früh auf ihn eingeschossen" "einseitig ermittelt" "unfair verhandelt" was auch immer.
Natürlich liefert man für all das keine Fakten.
Es sind Luftschlösser, die errichtet werden müssen.
Das eine führt zum anderen.
Wenn man einen Justizskandal unterstellt, dann braucht es dafür natürlich irgendeinen Beweggrund.
So abwegig der auch sein mag.
Man bastelt aus dem "Nichts" heraus irgendwelche Fantasiegebilde, unterstellt aber gleichzeitig dann, in einer unendlich großen Hybris, den Ermittlungsbehörden, eben dieses getan zu haben.

Man verhandelt nicht 90 Tage, weil man möglichst schnell einen Sündenbock finden will.
BT hatte genug Chancen und Gelegenheiten, alle Vorwürfe zu entkräften.
Was aber tat er stattdessen?
Den Richter als Wurm bezeichnen.
Sich im Gericht unverschämt benehmen.
Hungerstreik.
etc.

Wie zielführend sollen denn solche Aktionen bitte sein?
Das sind meiner Meinung nach alles schon fast infantile Ablenkungsmanöver gewesen.
Lieber soll das Gericht und vor allem die Presse, sich mit diesem ganzen Schmarn beschäftigen, anstatt sich die Fakten anzuschauen.
Agiert ein Unschuldiger tatsächlich so?
Ein Unschuldiger, der kein Alibi hat, dafür aber ein gewaltiges Motiv, der kann sich doch am Ende des Tages nur auf die Fakten stürzen, denn wenn überhaupt, ist dort irgendwie und irgendwo vielleicht ein Detail zu finden, das ihn retten kann.
Was genau meint man denn, mit einem Hungerstreik erreichen zu können?
Ach der arme BT hat jetzt paar Wochen nichts gegessen, na dann muss er ja unschuldig sein.
Und was sagen solche Methoden eigentlich über die Mentalität des BT aus?
Ich sehe einen Menschen, für den der Zweck jedes Mittel zu heiligen scheint und der sich emotional nicht im Griff hat.
Also genau Eigenschaften, die für diese Tat zwingend notwendig sind.
Und was bitte tat BT mit seinem ganzen Verhalten, vor allem dann während der Verhandlung und in Haft seiner Familie noch an zusätzlichen Leid an?
Reicht es nicht, dass er die Tante erschlagen hat, dass die Familie damit klarkommen muss, dass der älteste Sohn ein Mörder ist und jahrelang in den Knast wandert?
Muss man dann noch die Familie weiterhin emotional belasten, in dem man sich zu Tode hungert usw.
Aber da sind wir wieder beim Ablenkungsmanöver, weil die Familie muss sich ja dann permanent damit auseinandersetzen, dass der arme BT vom Fleisch fällt, eine faktische Auseinandersetzung mit der Tat wird also wieder blockiert.
Theatralik und Täuschung.
Ganz schön perfide in meinen Augen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Leider gibt es definitive Justizirrtümer, denen man wegen dieser Kampagnen gar nicht so viel Aufarbeitungszeit schenken kann wie nötig wäre, um sie in Zukunft zu vermeiden. Dieses Unterstützertum schadet dem eigenen Ziel in meinen Augen viel mehr als es nutzt. Nutzen daraus zieht immer nur das vermeintliche Justizopfer, das durch den Beifall und den bereiteten Roten Teppich Vorteile zieht. Um die wirklichen Opfer geht es nie.
Super auf den Punkt gebracht!


2x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 11:57
Zitat von dotsdots schrieb:Was genau meint man denn, mit einem Hungerstreik erreichen zu können?
Zitat von dotsdots schrieb:Und was sagen solche Methoden eigentlich über die Mentalität des BT aus?
Es wirkt etwas aus der Zeit gefallen und erinnert an die siebziger, wo die RAF vor Gericht noch Narrenfreiheit hatte mit ähnlichen Aktionen. Vielleicht ist es auch übliches gebahren an ungarischen Gerichten? Ich weiss es nicht.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 12:04
@Aberacadabera

Zur Erinnerung, die konkrete Quelle steht noch aus:
Zitat von emzemz schrieb:Du schriebst von der Voraussetzung BWL für MT
Und dafür hätte ich eine konkrete Quelle.



melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 12:26
Zitat von dotsdots schrieb:Was genau meint man denn, mit einem Hungerstreik erreichen zu können?
Ach der arme BT hat jetzt paar Wochen nichts gegessen, na dann muss er ja unschuldig sein.
Man kann noch viele andere Fragen in diese Richtung stellen: Was denken die Unterstützer, durch ihr unflätiges Benehmen bei Gericht erreichen zu können? Denken die im Ernst, es gelingt ihnen, damit die Richter oder den Staatsanwalt derart zu beeindrucken, dass die sich dann doch lieber für einen Freispruch entscheiden, statt das einzige gerechte Urteil zu fällen, nämlich lebenslange Haftstrafe mit besonderer Schwere der Schuld?

Was verspricht man sich davon, ständig durch die Presse zu blasen, BT habe zahlreiche "prominente Unterstützer"? Hat ein "Prominenter" ein besseres Urteilsvermögen als ein nicht-Prominenter oder meint man, seine Stimme für BT würde doppelt oder dreifach gezählt? Wie kommt man überhaupt auf die Idee, dass man, indem man Stimmen pro BT sammelt, etwas an dem Urteil ändern kann?

Und was erhofft man sich davon, einem lebenslang in Haft sitzenden einen "Image-Berater" zu spendieren? Dass er sympathischer rüberkommt und deshalb der nächste Wiederaufnahmeantrag angenommen wird?

Und was will man mit einem Konzert unter dem Motto "Free Benedikt" erreichen?
(https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/free-benedikt-das-etwas-andere-konzert-art-360059)
Zitat von dotsdots schrieb:Theatralik und Täuschung.
Ganz schön perfide in meinen Augen.
Genau auf den Punkt gebracht! Es wird ständig mit dieser Theatralik vorgebracht, BT sei unschuldig. Man ist sich nicht mal zu schade, BTs Fall zum "größten Justizskandal Bayerns" aufzublasen.
(https://www.radiogong.de/benedikt-toth-parkhausmord-muenchen-urteil-frei-gefaengnis)

(Wobei ich mich frage, an welchem Kriterium man die Größe so eines Skandals festmachen kann. Die Anzahl der Tage, die der Verurteilte angeblich unschuldig in Haft gesessen hat? Die Anzahl der an der Verschwörung gegen ihn beteiligten Personen aus Ermittlerkreisen, Richtern und Staatsanwalt? Die Höhe des Vermögens, dass er sich durch den Mord an der Tante unter den Nagel reißen wollte?)

Drama, Baby, Drama!

Ich finde aus all diesen Aktionen spricht eine mehr als problematische Auffassung von Rechtsstaatlichkeit und Justizgerechtigkeit.
Und es ist in meinen Augen mehr als zynisch, dass ausgerechnet die Leute, die ständig mit großer Geste von Ungerechtigkeit, Verschwörung und Justizskandal salbadern meinen, durch eine Unterschriftenaktion, durch prominente Unterstützer, durch PR-Berater, durch öffentliche Konzerte, durch Pöbeleien bei Gericht oder durch Hungerstreiks könnten sie Einfluss auf ein Gerichtsurteil nehmen.

Gott sei Dank lässt sich unser Rechtssystem durch so krude Aktionen nicht beeinflussen. Meinen diese Menschen wirklich, ein Rechtsystem, bei dem es Auswirkungen auf ein Urteil hat, ob man prominente Unterstützer beischleifen oder sich einen PR-Berater leisten kann, sei gerechter?!?!

Egal wie unerfolgreich BT Jura studiert hat. Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit, der Aufbau des Justizsystems und die Unabhängigkeit der Gerichte sind doch Themen der ersten Semester. Hat er denn schon da lieber gelottert, statt die Vorlesungen zu besuchen?


5x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 12:41
Zitat von jaskajaska schrieb:Warum das genau so passieren sollte bleibt im Dunkeln. Fast muss man annehmen, Richter und Staatsanwälte seien per se bösartig und scharf drauf, Unschuldige zu verurteilen.
Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass einige Leute annehmen bzw. verbreiten, nur Menschen mit einer gestörten Persönlichkeitsstruktur bzw. Menschen, die ständig eigene Defizite ausagieren müssen, würden sich für eine Tätigkeit als Polizist, Richter oder Staatsanwalt entscheiden. Ach ja, und Lebenserfahrung haben Richter und Staatsanwälte natürlich auch keine und deshalb keinen blassen Schimmer von Menschen, weshalb sie ja auch ständig Unschuldige verfolgen, das wurde in der Krimirubrik schon des öfteren vertreten. So ein bedauernswerter Verurteilter hat wirklich Pech, wenn er solchen Hyänen in die Hände gefallen ist, ein ganz schrecklicher Justizirrtum!
Zitat von jaskajaska schrieb:Leider gibt es definitive Justizirrtümer, denen man wegen dieser Kampagnen gar nicht so viel Aufarbeitungszeit schenken kann wie nötig wäre, um sie in Zukunft zu vermeiden. Dieses Unterstützertum schadet dem eigenen Ziel in meinen Augen viel mehr als es nutzt.
Genau, die Unterstützer, die bei einem weder kriminalistisch noch juristisch besonders anspruchsvollen Fall wie dem von CB, wo ein geradezu „klassischer“ Fall von Mord aus Habgier und heimtückisch begangen vorliegt, dem Täter mittels öffentlicher Kampagnen die Stange halten, sollten sich lieber die echten Justizirrtümerfälle vornehmen, da könnten sie sich wirklich nützlich machen. Und zwar so vornehmen, dass Lösungen gefunden werden, solche Irrtümer künftig zu minimieren.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 12:54
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und was erhofft man sich davon, einem lebenslang in Haft sitzenden einen "Image-Berater" zu spendieren? Dass er sympathischer rüberkommt und deshalb der nächste Wiederaufnahmeantrag angenommen wird?

Und was will man mit einem Konzert unter dem Motto "Free Benedikt" erreichen?
(https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/free-benedikt-das-etwas-andere-konzert-art-360059)
Naja, letztlich hat der Medienberater und die Medien-Propaganda ja dazu geführt, dass der Tatleugner BT nach weniger als 17 Jahren aus dem Gefängnis spaziert ist anstatt mal mindestens seine 25 Jahre abzusitzen, wie das zu erwarten gewesen wäre.


2x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

16.05.2023 um 13:05
Zitat von greenmachinegreenmachine schrieb:Naja, letztlich hat der Medienberater und die Medien-Propaganda ja dazu geführt, dass der Tatleugner BT nach weniger als 17 Jahren aus dem Gefängnis spaziert ist anstatt mal mindestens seine 25 Jahre abzusitzen, wie das zu erwarten gewesen wäre.
Für diese von Dir behauptete Ursache-Wirkungsbeziehung hätte ich gerne einen Beleg!

Ich weiß nicht mal, ob dieser Imageberater tatsächlich noch auf der Honorarliste der Familie Todt steht. Ich kann mir vorstellen, dass er ein oder zwei Jahre nachdem man ihn engagiert hatte, schon wieder gefeuert wurde - wegen Erfolglosigkeit. Schließlich saß BT da immer noch unverändert in Haft und das obwohl besagter Imageberater offenbar dazu geraten hat, die Story, dass BT von seiner Verlobten verlassen wurde und mit einem Neuen schon ein Kind erwartet, öffentlich in der Presse zu betrauern. Und obwohl er dieses Konzert organisiert oder zumindest angeregt hatte....

Wenn er den Job dagegen immernoch bekleiden sollte, dann hat er in meinen Augen kläglich versagt, als er zugelassen hat, dass BT bei seiner Entlassung mit einem Homer-Simpson-T-Shirt bekleidet in das Blitzlichtgewitter der Presse- und Fernsehfotografen spaziert.
In BTs Augen mag das der Stinkefinger sein, den er in seinem Kopf eh ständig und immer der Öffentlichkeit zeigt. Vielleicht auch die lässige Kleidung eines Unschuldigen, den die Justiz trotz alles Schikanen und Drangsale nicht brechen konnte - sagt er ja selber, er hat sich nie mit Drogen oder Medikamenten betäubt, ist nicht verfettet und hat sich auch nie zur "Gangschlampe" gemacht.

Aber mit so einer Stinkefingergeste sammelt man halt nicht gerade Sympathiepunkte. Nichtmal wenn man das Motiv "Erstes Wiedersehen der Mutter nach 17 Jahren mit Kuss die von Alters- und Sorgenfalten gezeichnete Stirn" noch so schön inszeniert.


Anzeige

4x zitiertmelden