Mordfall Charlotte Böhringer

Liegt die Beschwerde der Staatsanwaltschaft Augsburg nun schriftlich vor?

Mein letzter Stand war, dass sie noch nicht schriftlich vorliegt.
(Quelle https://www.tz.de/muenchen/stadt/gestellt-muenchen-neue-fakten-im-parkhausmord-das-angenommene-tatgeschehen-ist-auf-den-kopf-93508633.html)

Wird da was veröffentlicht?
Wie lang hat OLG München Zeit, um die Beschwerde zu prüfen?

schluesselbund schrieb:Ich fand den Bericht sehr gut. Ausgezeichnet recherchiert. Und belegt klar, dass hier mehrere tatrelevant Versäumnisse vorliegen. Bzw. bei der Entscheidungsfindung gar nicht mit einflossen. So verwundert es auch nicht, dass der Fall immer wieder vor Gericht landet. In einem Indizienprozess was der Fall auch ist, muss die Beweiskette restlos geschlossen werden. Wir wollen doch alle einen funktionierenden Rechtsstaat haben. In Bayern scheint das auf Grund der Fehlurteile nicht immer gegeben zu sein. Wie in diesem Fall auch.

Vor welchem Gericht ist denn der Fall nach dem Urteil überhaupt schon mal gelandet? Habe ich da was verpasst? :D
Weder war dem Versuch der Revision noch den zwei Wiederaufnahmeanträgen Erfolg beschieden.
Und das mit der "restlos geschlossenen Beweiskette", wo steht das denn, dass das so sein muss?

Aloha-zug schrieb:Wird da was veröffentlicht?
Wie lang hat OLG München Zeit, um die Beschwerde zu prüfen?

Ich Vergleiche das mal stumpf mit dem Aschau Fall. Da kam Anfang März auch eine Doku auf RTL pro Angeklagtem und etwa 5-6 Wochen später gab es den Beschluss worauf alle gewartet hatten.

Dieser war da für den Angeklagten positiv. Könnte schon so sein auch hier, dass da die Öffentlichkeit auf was vorbereitet werden soll.

Lanza schrieb:Ich Vergleiche das mal stumpf mit dem Aschau Fall.

Leider nicht direkt vergleichbar, hier geht es um Wiederaufnahme eines rechtskräftigen Urteils.

In Aschau wurde beim BGH Revision eingelegt, so dass das Urteil nicht rechtskräftig wurde.

emz schrieb:Weder war dem Versuch der Revision noch den zwei Wiederaufnahmeanträgen Erfolg beschieden.

Schau das einfach als Gericht an. Und in dem Sinne hast du nichts verpasst. Nehme ich an.

emz schrieb:Und das mit der "restlos geschlossenen Beweiskette", wo steht das denn, dass das so sein muss?

Wo es steht weiss ich nicht. Da ich nicht Jurist bin. Aber es dürfte Aufgabe des Staates eine Beweiskette restlos zu schliessen. Erst Recht wenn er sich Rechtsstaat nennt. Wenn es nicht so ist, können ja Gericht entscheiden wie sie wollen. Was im diskutierten Fall vorliegen könnte.

Misses_F schrieb:Aber wahrscheinlich hatte er es nicht kleiner. ; )

Hatte halt grad so einen Schein einstecken im Geheimfach seiner Geldörse...

Lanza schrieb:Ich Vergleiche das mal stumpf mit dem Aschau Fall. Da kam Anfang März auch eine Doku auf RTL pro Angeklagtem und etwa 5-6 Wochen später gab es den Beschluss worauf alle gewartet hatten.

Dieser war da für den Angeklagten positiv. Könnte schon so sein auch hier, dass da die Öffentlichkeit auf was vorbereitet werden soll.

Uhhhhh, "die Öffentlichkeit" wird also von RTL von ganz langer Hand vorbereitet! Worauf den?

Ich verstehe hier nicht so ganz, was Du da andeuten willst? Der BGH hat RTL gebeten, die Öffentlichkeit schon mal vorzubereiten, dass er dem Revisionsantrag im Fall der mutmasslich von Sebastin T. zunächst sexuell belästigten und dann zur Verdeckung einer Straftat ermordeten Hanna W. stattgeben wird?
Und jetzt wurde RTL beauftragt, uns schon mal auf die Wiederaufnahme im Fall des Mörders B. Tod vorzubereiten?

Oder möchtest Du behaupten, dass der BGH sich erst mal die Spiegel-TV-Doku im Fall Hanna W. angeschaut hat und ihm da klar geworden ist, dass Sebastian T. gar nicht ihr Mörder ist und zu unrecht verurteilt wurde?

Das einzige, was ich an Deinem Beitrag verstehe und wo ich Dir zustimme, ist, dass der Vergleich echt stumpf ist!

Aloha-zug schrieb:Leider nicht direkt vergleichbar,

Schon klar. Nur auf den Ausstrahlungstermin bezogen und wann danach was offizielles kam (Daher auch das Vokabular "stumpf ")

@Grillage
Wow- gut erkannt. Aber beobachte doch Mal wann jetzt die Augsburg Entscheidung kommt...

schluesselbund schrieb:Schau das einfach als Gericht an.

Nein, so einfach ist das nicht.

schluesselbund schrieb:Aber es dürfte Aufgabe des Staates eine Beweiskette restlos zu schliessen.

In einem Indizienprozess nicht immer machbar.
Da greift dann die freie richterliche Beweiswürdigung.

Misses_F schrieb:Ich fand diesen "Bericht" auch kaum zu ertragen. Nur Fürsprecher kamen zu Wort.

Was daran liegen könnte, dass niemand, der das Urteil des LG München mutmaßlich verteidigt hätte, dazu bereit war, RTL ein Interview zu geben.

Misses_F schrieb:Für die Zahlung der Apfelschorle mit einem 500 Euroschein hätte ich auch gerne eine Erklärung gehabt

Ich natürlich auch. Allerdings ebenso für einen stundenlangen Aufenthalt in einer Sauna, obwohl man eine Verabredung am anderen Ende der Stadt hat und dieses Treffen dann auf reichlich dubiose Weise nicht wahrnimmt.

Ich behaupte nicht, dass B. Toth definitiv unschuldig ist. Allerdings war er eben im Gegensatz zur Behauptung in den Urteilsgründen nicht die einzige Person mit Tatmotiv, die sich in zeitlicher Nähe zum Tatgeschehen merkwürdig verhalten hat und für den mutmaßlichen Tatzeitraum kein Alibi hat.

quaerere1 schrieb:machen.Axel Petermann selbsternannter Experte,

Nun kann man von Herrn Petermann halten, was man will, aber natürlich ist er kein selbst ernannter Experte, sondern ein erfahrener Kriminalist, der bei den von privater Seite beauftragten Ermittlungen in der Tatwohnung äußert akribisch vorgegangen ist.

Bence im Kassenhäuschen. Jedesmal, wenn ich ihn da sehe, gehe ich irritiert weg.
Er war vor der Tat mit dem Parkhaus verhaftet und ist es offenbar immer noch.
Oder muss er beweisen, dass es ihm nichts ausmacht, weil er ja unschuldig ist.
So viel Zeit an diesem Ort zu verbringen , was Mathe nicht macht, kann nicht „gesund „ sein, mir ist es ein Rätsel, warum er nicht seinen Berufsabschluss aus dem Knast nimmt und sich einen Job sucht.
Finanziell wird er ja sowieso unterstützt wenn nötig.
Er bringt seine Tante um und verbringt sein halbes Leben ein paar Meter weiter. Nennt man sowas kaltblütig oder hat er das so verdrängt, dass es ihm egal ist, wenn er mal im Parkhaus an ihrer Tür vorbei geht?
Und will er sein Leben bis zur Rente damit verbringen, sich als Justizopfer darzustellen?
Mir ist schon klar, dass er damit lebt, dass manche in seinem Umfeld inzwischen nicht mehr so sicher sind, dass er unschuldig ist und das gefällt ihm nicht.
Aber da wird er damit leben müssen.

schluesselbund schrieb:Wo es steht weiss ich nicht. Da ich nicht Jurist bin. Aber es dürfte Aufgabe des Staates eine Beweiskette restlos zu schliessen. Erst Recht wenn er sich Rechtsstaat nennt. Wenn es nicht so ist, können ja Gericht entscheiden wie sie wollen. Was im diskutierten Fall vorliegen könnte.

Wenn es so wäre, wären unsere Gefängnisse leer und die Straßen voller Verbrecher. Wäre ja dann schließlich ein Kinderspiel, ein perfektes Verbrechen zu begehen und damit davon zu kommen.

JimRockford schrieb:Er bringt seine Tante um und verbringt sein halbes Leben ein paar Meter weiter. Nennt man sowas kaltblütig oder hat er das so verdrängt, dass es ihm egal ist, wenn er mal im Parkhaus an ihrer Tür vorbei geht?

Der Bruder wollte aus der Wohnung doch sogar einen Edel-Club machen, in dem Teile der Originaleinrichtung erhalten bleiben sollten. Die Familie scheint also insgesamt eine eher distanzierte Haltung gegenüber der Tatsache zu haben, dass eine sehr enge Verwandte, der sie noch dazu extrem viel zu verdanken haben, ermordet wurde. Die Frage, wer, wenns der eigene Sprößling nicht war, denn dann die Tante, Schwester, Schwägerin so brutal niedergemetzelt hat, scheint zumindest niemanden von denen sonderlich zu interessieren.

JimRockford schrieb:Und will er sein Leben bis zur Rente damit verbringen, sich als Justizopfer darzustellen?

Nachdem er nie wirklich gearbeitet hat und auch jetzt nur einem Aushilfsjob mit einem Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenze wird bei der Rente nicht viel bei rumkommen. Apfelschorlen mit einem 500er zu bezahlen wird eher nicht drin sein. Außer, man erhält großzügige finanzielle Unterstützungen von der Verwandtschaft. Davon hat man ja sein bisheriges Leben auch ganz gut bestreiten können und fand es offenbar ganz angenehm...

BT steht unter Bewährung. Damit hat er Auflagen zu erfülen. Eine davon ist, dass er einer geregelten Arbeit nachgeht.
So einfach dürfte es nicht für ihn sein, sich woanders einen Job zu suchen. Vor allem, wer möchte schon einen verurteilten Mörder bei sich in der Firma zu beschäftigen.

@Grillage
Von der Vermietung der Wohnung ist man abgekommen. Denn um Gras über das ganze wachsen zu lassen, wäre es kontraproduktiv im Sinne des Geschäfts gewesen, wenn doch eine Zeitung über ein Event berichtet hätte und dabei die „Vergangenheit“ der Wohnung erwähnt hätte.
Aber da kam man erst spät drauf, vorher gab es mehrere Anläufe,mit der Wohnung Geld zu verdienen, was sich jeweils zerschlagen hat.
Man hat doch gemerkt, dass Hofffnung bestand, dass das ganze vergessen wird.
Nut Bence hat noch sein Gesicht in Kameras gehalten.
Aber du kannst mir glauben, dass sich in München nur noch wenige an den Fall erinnern.
Dass du und andere hier auf Allmy wissen, wer Bence Toth istt, weil ihr euch damit beschäftigt, trifft wirklich auf wenige Münchner zu.
Wenn Bence Aufmerksamkeit will, muss er sich längst selber drum kümmern.
Seit 20 Jahren hat sich die Erde doch einige Male gedreht…..
Und wer Charlotte Böhringer war, wissen noch weniger.

JimRockford schrieb:Nut Bence hat noch sein Gesicht in Kameras gehalten.

War der Bruder nicht in der jetzigen Doku auch wieder zu sehen?

@Lanza
Ich meine eher, die Münchner Zeitungen, oder eine TV Talkshow ( aber da kam ja weniger), nicht eine Doku, die noch weniger Leute sehen.
Er wird jetzt sicher mehr Öffentlichkeit suchen aber vorher war es ja sehr ruhig.

@emz
Ich weiß schon, was du meinst und wahrscheinlich überwiegen für ihn die Vorteile, in der Parkgarage zu bleiben.
Aber wenn er das nicht mehr wollte, könnte er in einer andren Tankstelle arbeiten.
In der Stadt, in der er lebt, kennt ihn, wie in München, auch keiner, und dort suchen Tankstellen und KFZ- Firmen händeringend Mitarbeiter.
Wir leben in 2025.
Langwierige Bewerbungen mit Lebensläufen sind für einen solchen Job nicht mehr nötig.
Da reicht ein Zeugnis von Mathe, Probearbeit und fertig. Das kann er ja mit links.
Aber er geht vielleicht auch einfach wieder den einfachsten Weg und kriegt bei Mathe vielleicht auch mehr Geld.
Vielleicht macht das ihm auch weniger aus, als ich mir denke, da steckt man doch nicht drin.

@emz
Und eines kannst du mir glauben.
Ich bin im Recruiting tätig und habe regelmäßig Bewerber mit desolaten Lebensläufen, Haftstrafen, Geflüchtete ohne bekanntes Geburtsdatum und ohne Deutschkenntnisse u ähnliche Fälle
vor mir sitzen. Und ich stelle die auch,oft nach Probearbeitstag, ein.
Und ich habe damit meist keine anderen Erfahrungen gemacht als mit perfekten Lebensläufen.
Und wenn jemand nur 4 Tage arbeiten will, weil er vielleicht nicht über eine bestimmte Lohngrenze kommen will, weiß ich das nicht und das geht auch.
Zur Zeit wird jeder gebraucht.

emz schrieb:Ich war mehrfach kurz davor, erschöpft aufzugeben.. Einmal, weil nichts Neues dabei war und die Werbeblocks einfach unerträglich üppig eingeblendet waren.

Ich hatte gestern nicht die Zeit und den Nerv und habe nach 3 min und unzaehligen Werbebloecken aufgegeben.
Ich kam nur so weit, Mate mit ergrautem Haar zu sehen und fragte mich dann, ob BT seine Haare faerbt.....

Danke fuer das Benennen des wesentlichen Aspektes:

emz schrieb:Die Freundin hat, nachdem sie CB verlassen hatte, in ihrem Auto sitzend, zur Tatzeit einen Mann gesehen, aber nicht BT. Das erzählt sie während des Prozesses einer Journalistin.
Vor Gericht aber widerruft sie allerdings diese Behauptung.

Mal schauen, was da noch kommt.
Es waere halt interessant, ob sie weiss, wer dieser Mann war.
Ich frage mich auch, warum sie dem Gericht etwas anderes erzaehlt als der Journalistin. Vielleicht liegt da auch irgendwo einfach ein Missverstaendnis vor oder jemand erinnert sich falsch.....

@JimRockford

Was du nicht berücksichtigt hast, BT hat Bewährung und ist damit nicht ganz so frei in seinen Entscheidungen, also z.B wo er arbeitet und wo er wohnt. Da hat der Bewährungshelfer ein Wörtchen mitzureden.

Die Journalistin hat ja aufgrund von Quellenschutz die Aussage verweigert und dem Gericht somit nicht gesagt, wer ihre Quelle ist. Die Freundin hat behauptet, sie sei nicht die Quelle für diese Beobachtung.

Wäre interessant etwas mehr über diese Freundin zu wissen. Hatte sie einen Grund zu lügen oder stand sie irgendwie unter Druck?