Mordfall Charlotte Böhringer

Fridolin31 schrieb:Eines der größten Rätsel ist für mich jedoch nach wie vor das Tatwerkzeug. Falls der Täter es bei seinem "Besuch" mit in die Wohnung gebracht hatte [...]

Das ist in der Tat offene Frage in diesem Fall weil wenn es sich bei der möglichen Tatwaffe wirklich darum gehandelt hat und sie tatsächlich aus dem Befund der Arbeiter stammte welche im Tatzeitraum in der Parkgarage mit Schweißarbeiten beschäftigt waren würde das neue Fragen aufwerfen. Man stelle sich nur mal vor, da kommt jemand mit Tötungsabsicht an den Tatort aber vertraut quasi dann darauf ein für die Tötung geeignetes Tatmittel dort vorzufinden... das wäre schon mehr als ungewöhnlich. Daran erkennt man aber wiederum dass im potenziellen Probations- bzw. Wiederaufnahmeverfahren noch einiges an Klärungsbedarf besteht!

Natürlich kann man das ganze Leben analysieren und dann zum Schluss kommen dass man noch mehr analysieren kann
Aber wer wüsste wohl wenn da irgendwelche Reparaturen gerade stattgefunden hätten?

@Roti

Irgendwelche Schweißarbeiten an der Fußbodenheizung finden immer wieder mal Erwähnung.
Entsprechende Fragen werden sowieso nicht beantwortet.
Muss man nicht verstehen. :D

Insbesondere bei bestimmten Personen die über Hämmer sprechen wollen aber dann nur vollkommen zusammenhanglos etwas über Schuhe zitieren obwohl das überhaupt nichts damit zu tun hat ... muss man wahrlich nicht verstehen :D ;)

In solchen Fällen, wie diesem hier, frage ich mich immer, wie kann man mit so einer Schuld sein Leben weiterleben? Wenn ich mir vorstelle, ich würde unschuldig jemanden im Straßenverkehr überfahren, da würde ich schon durchdrehen.

Wie kann ein Mensch denn derart gefühlskalt sein?

Seine Tante brutal zu erschlagen, da gehört ja schon etwas dazu. Ein normaler Mensch, hätte das sicherlich eine Lösung gefunden. Dann lieber als Versager gelten, als ein Mörder zu werden.

Er muss doch ständig damit gerechnet haben dass er als Täter ins Visier kommt und es dann auch zu Anklage kommt. Oder dachte er, er kommt da wirklich aus der Sache raus?

Lindström schrieb:Oder dachte er, er kommt da wirklich aus der Sache raus?

Aber das glaubt er doch heute noch, dass er seine Unschuld wird eines Tages beweisen können.

Lindström schrieb:Er muss doch ständig damit gerechnet haben dass er als Täter ins Visier kommt und es dann auch zu Anklage kommt. Oder dachte er, er kommt da wirklich aus der Sache raus?

Das kann er ernsthaft nicht gedacht haben, deswegen habe ich eben ernsthafte Zweifel, dass diese Tat lange überlegt bzw. geplant war, der Entschluss wird innerhalb weniger Minuten oder höchstens Stunden gereift sein.

Natürlich konnte BT, falls er schuldig ist, auch bei einer geplanten Tat davon ausgehen, dass auch alternative Täter in Betracht gezogen werden, aber letztlich musste er (der sicherlich kein Dummkopf) ist, doch damit rechnen, dass er alleine aufgrund seines Vortatverhaltens der Hauptverdächtige sein würde und die Ermittler ihn nicht mehr vom Haken lassen. Sein mehr als auffälliges Nachtatverhalten kommt nicht hinzu, von außen betrachtet, hat er ja geradezu darum gebettelt, festgenommen zu werden.

Und dann überlegt man doch, ob es die Sache wert ist. Nicht jeder überlebt 15, 20 oder noch mehr Jahre im Knast und mancher verlässt diesen dann als Zombie.
Und selbst wenn er gehofft hätte, dass er den Knast in dem Zustand verlässt, in dem er ihn verlassen hat, hatte er die besten Jahrzehnte seines Lebens verloren. Keine eigene Familie und dann in Freiheit wieder vom guten Willen seiner Eltern und seines Bruders abhängig.

Fridolin31 schrieb:der Entschluss wird innerhalb weniger Minuten oder höchstens Stunden gereift sein.

Ein möglicher eskalierter Streit, der mit Sicherheit nicht geplant war.

Fridolin31 schrieb:Das kann er ernsthaft nicht gedacht haben, deswegen habe ich eben ernsthafte Zweifel, dass diese Tat lange überlegt bzw. geplant war, der Entschluss wird innerhalb weniger Minuten oder höchstens Stunden gereift sein.

Natürlich konnte BT, falls er schuldig ist, auch bei einer geplanten Tat davon ausgehen, dass auch alternative Täter in Betracht gezogen werden, aber letztlich musste er (der sicherlich kein Dummkopf) ist, doch damit rechnen, dass er alleine aufgrund seines Vortatverhaltens der Hauptverdächtige sein würde und die Ermittler ihn nicht mehr vom Haken lassen. Sein mehr als auffälliges Nachtatverhalten kommt nicht hinzu, von außen betrachtet, hat er ja geradezu darum gebettelt, festgenommen zu werden.

Aber das ist doch bei jedem Habgiermord so. Zumindest, wo es um das Erhalten von einem Erbe geht. Und das sind ja oft keine Dummköpfe.

Aber ich gebe dir Recht, man wundert sich über die Hybris. Aber passt nicht genau das absolut zu seiner Persönlichkeit? Ich bin schon der Meinung. Und dass sage ich als jemand, der BT in Freiheit deutlich sympathischer findet, als früher. Aber dass er sich für sehr schlau hält merkt man immer noch.

duval schrieb:Ein möglicher eskalierter Streit, der mit Sicherheit nicht geplant war.

Das seh ich komplett anders. Sonst hätte BT keine Krankheit inszeniert und nicht für eine möglichst unsichtbare Ankunft und Abfahrt bei CB gesorgt.

Lindström schrieb:In solchen Fällen, wie diesem hier, frage ich mich immer, wie kann man mit so einer Schuld sein Leben weiterleben? Wenn ich mir vorstelle, ich würde unschuldig jemanden im Straßenverkehr überfahren, da würde ich schon durchdrehen.

Wie kann ein Mensch denn derart gefühlskalt sein?

Seine Tante brutal zu erschlagen, da gehört ja schon etwas dazu. Ein normaler Mensch, hätte das sicherlich eine Lösung gefunden. Dann lieber als Versager gelten, als ein Mörder zu werden.

Er muss doch ständig damit gerechnet haben dass er als Täter ins Visier kommt und es dann auch zu Anklage kommt. Oder dachte er, er kommt da wirklich aus der Sache raus?

ich will das ja nicht gleichsetzten aber sein ganzen Umfeld zu belügen inklusive die Freundin mit dieser Studienlüge ist auch schon pathologisch irgendwie. Und das über Jahre mit Grillfest usw

Totaleinfall schrieb:Und das über Jahre mit Grillfest usw

was denn bitte für ein Grillfest? falls du das Weißwurstessen meinst, würde ich mich mal mit den örtlichen Gepflogenheiten befassen ;)

dann einigen wir uns auf kleines Grillfest

Swagger schrieb:Das seh ich komplett anders. Sonst hätte BT keine Krankheit inszeniert und nicht für eine möglichst unsichtbare Ankunft und Abfahrt bei CB gesorgt.

Es war auf jeden Fall eine geplante Tat, denn es waren doch auch Handschuhe im Spiel oder habe ich das flach in Erinnerung?

Swagger schrieb:Das seh ich komplett anders. Sonst hätte BT keine Krankheit inszeniert und nicht für eine möglichst unsichtbare Ankunft und Abfahrt bei CB gesorgt.

Und ein hammerähnliches Werkzeug mitgebracht.
Das war geplant. Aber halt nur bis zu dem Moment, wo er die Testamente durchgeschaut hat.
Was den Besuch beim Freund in Augsburg anbelangte, so weit hat's dann nicht mehr gereicht.

Totaleinfall schrieb:dann einigen wir uns auf kleines Grillfest

Du meinst doch nicht etwa, man würde Weißwürste grillen? Jetzt versündigst du dich aber.

Mauser schrieb:wenn es sich bei der möglichen Tatwaffe wirklich darum gehandelt hat und sie tatsächlich aus dem Befund der Arbeiter stammte welche im Tatzeitraum in der Parkgarage mit Schweißarbeiten beschäftigt waren würde das neue Fragen aufwerfen. Man stelle sich nur mal vor, da kommt jemand mit Tötungsabsicht an den Tatort aber vertraut quasi dann darauf ein für die Tötung geeignetes Tatmittel dort vorzufinden...

Nur interessehalber:
Falls die Arbeiter ihr Werkzeug während ihrer Abwesenheit offen und für jeden Gelegenheitsdieb herumliegen ließen, wieso sollte das BT entlasten? Das könnten gerade die Personen gewusst haben, die wie BT regelmäßig zur Wohnung der Tante kamen.
Und, falls kein Diebstahl aufgefallen ist, hieße das, der Täter hätte den Hammer gereinigt und zurückgelegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Parkgarage nicht evtl. nach tatrelevanten Spuren oder Gegenständen abgesucht wurde.

duval schrieb:Ein möglicher eskalierter Streit, der mit Sicherheit nicht geplant war.

@duval

Wenn diese Tat "mit Sicherheit" nicht geplant war, wie erklärst Du Dir dann den hammerähnlichen Gegenstand mit dem Frau Böhringer erschlagen wurde? Wo kommt der dann plötzlich her?

watnu schrieb:Falls die Arbeiter ihr Werkzeug während ihrer Abwesenheit offen und für jeden Gelegenheitsdieb herumliegen ließen, wieso sollte das BT entlasten? Das könnten gerade die Personen gewusst haben, die wie BT regelmäßig zur Wohnung der Tante kamen.
Und, falls kein Diebstahl aufgefallen ist, hieße das, der Täter hätte den Hammer gereinigt und zurückgelegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Parkgarage nicht evtl. nach tatrelevanten Spuren oder Gegenständen abgesucht wurde.

Möglich wäre, dass die Überlegungen zum zurückgelassenen Werkzeug aus Folgendem resultieren, aber frage mich nicht nach der Logik dieser Gedankengänge.

aus dem Urteil
(1.1.)
Anlässlich ihrer Einvernahme im Zivilverfahren hat die Zeugin M.S. vor der 4. Zivilkammer des Landgerichts I folgendes zu Protokoll gegeben:
„Ich habe doch schon tausend Mal gesagt, dass ich mit hoch in die Wohnung ging, um Malerarbeiten abzunehmen. Ich habe mich dann mit dem Handwerker, der die Fussbodenheizung richten sollte, befasst.

Tonycolombo schrieb am 02.06.2022:Petermann ... einige Ermittlungsfehler nennt, die so nicht hätten passieren dürfen. Dass er annimmt, dass es sich bei dem Tatwerkzeug um einen Hammer handelt, erklärt er mit sog. Schweißperlen, die sich am Kopf der Toten gefunden haben, diese Schweißperlen seien typisch für einen Hammer, der u.a. auch bei Schweißarbeiten, z.B. bei Heizungsarbeiten verwendet wird.

emz schrieb:Möglich wäre, dass die Überlegungen zum zurückgelassenen Werkzeug aus Folgendem resultieren, aber frage mich nicht nach der Logik dieser Gedankengänge.

Demnach könnte sich das Werkzeug doch auch bereits vor Eintreffen des Täters in der Wohnung von Frau Böhringer befunden haben und vom Täter dort entdeckt worden sein. Oder liege ich damit komplett falsch?

vonCarstein schrieb:Wenn diese Tat "mit Sicherheit" nicht geplant war, wie erklärst Du Dir dann den hammerähnlichen Gegenstand mit dem Frau Böhringer erschlagen wurde? Wo kommt der dann plötzlich her?

Das wäre dann halt die Erklärung: Täter und Opfer geraten in einen heftigen Streit und das Tatwerkzeug wird vom Täter entdeckt. Man weiß nicht genau, wo der Streit begonnen hat, einige Passagen des Urteils erscheinen spekulativ und Herr Petermann kam zu einer anderen Einschätzung.

Fridolin31 schrieb:Möglich wäre, dass die Überlegungen zum zurückgelassenen Werkzeug aus Folgendem resultieren, aber frage mich nicht nach der Logik dieser Gedankengänge.
Demnach könnte sich das Werkzeug doch auch bereits vor Eintreffen des Täters in der Wohnung von Frau Böhringer befunden haben und vom Täter dort entdeckt worden sein. Oder liege ich damit komplett falsch?

also wenn ich das richtig verstehe, Handwerker vergisst irgendein Hammer, den benutzt der gedachte Täter? Das Problem wäre da nur folgendes: Der Handwerker wird seinen Hammer oder was auch immer das war vermissen...