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Mordfall Charlotte Böhringer

28.468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:08
@aberdeen
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Eine endgültige Enterbung und damit ein Bruch mit den familiären Bindungen und Traditionen wäre aus meiner Sicht hier nicht sehr wahrscheinlich, wenn natürlich nicht undenkbar.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt: Wäre Bence enterbt worden, wenn die Studienlüge geplatzt wäre?
Und wäre er von der Tante aus dem Betrieb geworfen worden? Ich meine in beiden Fällen: NEIN.

Begründung:

Die ungarische Familientradition und der Wunsch nur einen Verwandten an der Spitze zu haben. Wobei man das Erstgeburtsrecht des Bence nicht unterschätzen sollte. Er war der auserkorene Thronfolger.

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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:08
Sorry, Systemfehler :D

Doppelt gemoppelt hält besser, dreimal sowieso.


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06.08.2013 um 14:10
@Interested
Du warst noch nie in Frankreich was? Da wäre das normal. Und was jene Zeugen über C.B. aussagen, findet Deine Zustimmung, was andere Zeugen über Bence sagen, wird solange verdreht, bis es passt und man einen niedlichen, harmlosen, unbedarften Bence hat.t
Doch. Deswegen schrieb ich auch über das Verhalten in Deutschland, den meines Wissens hat sich der Mord hier abgespielt und nicht in Frankreich.

Man teilt Länder und Regionen übrigens in unterschiedliche Trinkkulturen ein; westliche Industrienationen inklusive Russland, sind sogenannte "gestörte Trinkkulturen" = hoher Alkoholkonsum und wenig verbindliche(!) Normen; südliche Länder sind "gesunde Trinkkulturen" = hoher Alkoholkonsum und viele verbindliche Normen über das Trinkverhalten. Dann gibt es noch die sogennanten "Abstinenzkulturen", in denen überhaupt kein Alkohol getrunken werden darf, wie z. B. Saudi-Arabien. Nachzulesen ist das bei Prof. Lindemeyer.

Frankreich ist ein Mischfall: der Norden Frankreichs ähnelt im Trinkverhalten Deutschland, der Süden den Mittelmeerstaaten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:11
Aber wieso glaubst Du da den Zeugenaussagen, aber nicht denen, die Bence betreffen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:15
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Die hohe Impulsivität von Ch. B. mag wohl zum Teil durch die ungarischen Wurzeln erklärt werden,
Oder durch die Wechseljahre, unfähiges Verhalten ihrer Neffen, Lügen, Diebstahl, Bad-hair-day...


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:18
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Die hohe Impulsivität von Ch. B. mag wohl zum Teil durch die ungarischen Wurzeln erklärt werden,
Bisschen Klischeehaft - klingt irgendwie nach dem Ungarnbild das früher in Heimatfilmen vermittelt wurde: temperamentvolle Ungarin (am besten noch "Zigeunerin") meets kühlen Nordmenschen...

Die Frau war einfach launisch, misstrauisch und cholerisch - eben genau so, wie sie von den meisten beschrieben wurde. Aber auch gastfreundlich, gesellig, einsam - usw. Wiederum so, wie sie eben beschrieben wurde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:35
@KonradTönz1

Ich stelle mir die Dame so vor wie die Lieselotte Pulver in dem Film "Ich denke oft an Piroschka". Natürlich älter als in dem Film, aber freundlich, lebhaft und mit einem gewissen Temperament.

PS: Sie brachte es nicht über das Herz, den altgedienten Geschäftsführer zu entlassen. Also eine Frau mit Herz. Ich denke daher, dass sie auch den Bence nicht rausgeworfen oder enterbt hätte.


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06.08.2013 um 14:37
@Scipper
Dann lieber Kohlhiesls Töchter :D


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:40
Zitat von ScipperScipper schrieb:Ich stelle mir die Dame so vor wie die Lieselotte Pulver in dem Film "Ich denke oft an Piroschka."
Merkwürdiger Vergleich. Die war in dem Film Mitte zwanzig.


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06.08.2013 um 14:43
@muscaria

Ich sagte doch: älter als in dem Film. Denn es ging mir um den Charakter und nicht ums Alter.
Zitat von ScipperScipper schrieb:Ich stelle mir die Dame so vor wie die Lieselotte Pulver in dem Film "Ich denke oft an Piroschka". Natürlich älter als in dem Film, aber freundlich, lebhaft und mit einem gewissen Temperament.
PS: Ich weiß, dass Liselotte Pulver in dem Film noch recht jung war, da ich den Film kenne.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 14:47
@muscaria

Der Charakter hat ja nichts mit dem Alter zu tun. Wer feurig ist, bleibt dies, egal wie alt er ist.


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06.08.2013 um 14:48
@Scipper

Das mit dem Alter wurde nachträglich eingefügt, da sollte man bei dir wohl immer erst drauf warten.


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06.08.2013 um 14:50
@muscaria

Richtig. Denn beim Schreiben fiel mir auch auf, dass ich was zum Altersunterschied sagen musste.


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06.08.2013 um 14:56
@muscaria

Der alte Film kam mir in den Sinn durch den @KonradTönz1 - der von gewissen Klischees sprach:
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Bisschen Klischeehaft - klingt irgendwie nach dem Ungarnbild das früher in Heimatfilmen vermittelt wurde: temperamentvolle Ungarin (am besten noch "Zigeunerin") meets kühlen Nordmenschen...



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06.08.2013 um 15:10
Über B. T.:

In den 80iger Jahren nach Deutschland gekommen, stand B. T. zunächst einmal wie die Kinder aller Migrationsfamilien vor einer doppelten Sozialisationsaufgabe. Dies scheint zunächst einmal sehr gut funktioniert zu haben, denn die Schulleistungen werden im Urteil als "überdurchschnittlich" bezeichnet.

Nach dem von Ch. B. finanzierten Auslandsaufenthalt musste B. T. eine Klasse wiederholen, was er möglicherweise als Kränkung empfunden hat, vielleicht aber auch konstruktiv verarbeitet hat. Jedenfalls scheint plausibel, dass es B. T. gewöhnt war, Aufmerksamkeit zu bekommen, einmal als "Ungar" und einmal als intelligenter, ältester Sohn, auf dem viele Erwartungen ruhten. Richtig interpretieren lässt sich das für mich nicht, da mir nichts über die Erziehung bekannt ist. Relativ sicher ist, aber dass B. T. hier schon mal zwei Risikofaktoren für die spätere Ausbildung von Leistungsängsten erfüllte.
Generell scheint B. T. auch jemand zu sein, der bei Handlungsblockade schnell aufgibt und sichere Alternativen bevorzugt. Dies zeigte sich m. E. darin, dass er nach einem Mißerfolg seine Schauspielpläne schnell aufgab und in den "sicheren Schoß" der Parkgarage zurückkehrte. Weitere Hinweise auf das wenig risikofreudige ist das Spielverhalten von B. T.: wenn schon Spielen, dann nur kleine Beträge und wenig riskante Spiele (Aussage Mitarbeiter Wettbüro). B. T. führte eine langjährige Beziehung, für die er, von dem bisher Gesagtem abweichend, das Risiko eines dauerhaften Zerwürfnisses mit seiner Tante einging. Ein Hinweis darauf, was ihm wirklich wichtig gewesen ist. Die Schikeria-Gesellschaft jedenfalls nicht, denn die Versuche von Ch. B. ihn hier zu integrieren schlugen wohl fehl.

Das ungeliebte Studium führte er weiter und war dabei auch nicht gänzlich erfolglos (Scheinfreiheit). Vor der entscheidenen Prüfung schreckte er aber zurück. Die Situation löste er durch eine Lüge, die es ihm erlaubte, den äußeren Schein zu wahren. Für sich selbst rechtfertigte er diese Lüge wahrscheinlich mit dem äußeren Druck durch Ch. B. und auch durch die Haltung, dass sich seine Freunde, gar nicht wirklich für ihn interessierten. Rein spekulative Annahme. Möglicherweise fühlte sich B. T. grundsätzlich von allen verkannt und jonglierte zwischen den beiden Welten: auf der einen Seite Glitzer und Glämmer und auf der anderen Seite, das leicht flippig und alternative Milieu seiner Verlobten und seiner Freunde. Richtig zugehörig hat er sich vielleicht keiner der Welten gefühlt, weswegen er seine eigene Welt aufbaute, um den Konflikt zu lösen. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass in Ungarn etwas andere Vorstellungen darüber herrschen, wie mit sozialen Normen umzugehen ist. Im Vergleich zu Deutschland ist man dort wesentlich toleranter gegenüber der Verletzung von Normen als bei uns, ist in sozialen Kontakten expressiver, sponatener und sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, gilt, anders als bei uns, nicht als Schwäche.

Interessant ist auch, dass B. T. im Zusammenhang mit Alkoholkonsum im Straßenverkehr auffällig geworden ist. Aber, B. T. fuhr nicht etwa mit dem Auto, nein, er benutzte das Fahrrad. Wenn schon Risiko, dann aber kontrolliert. Konflikten schien er, wenn er konnte, auszuweichen, was auch als "typisch ungarisch" bezeichnet werden kann.

Die Vorstellung aber, dass B. T. vor diesem Hintergrund einen kaltblütig geplanten Mord beging, ist aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich. Aber wie gesagt, die wichtigsten Informationen fehlen eigentlich.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 15:11
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Bisschen Klischeehaft - klingt irgendwie nach dem Ungarnbild das früher in Heimatfilmen vermittelt wurde: temperamentvolle Ungarin (am besten noch "Zigeunerin") meets kühlen Nordmenschen...
Nee, ich beziehe mich dabei auf eine Studie des wirtschaftswissenschafltichen Instituts der Universität Hamburg.


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06.08.2013 um 15:12
@Interested

Was ist denn ein "bad-hair-day"?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 15:14
@Scipper
Zitat von ScipperScipper schrieb:Die ungarische Familientradition und der Wunsch nur einen Verwandten an der Spitze zu haben. Wobei man das Erstgeburtsrecht des Bence nicht unterschätzen sollte. Er war der auserkorene Thronfolger.
Ja, und @KonradTönz1 hat schon einmal die Wichtigkeit von Volksweisheiten betont und da heißt es ja auch: BLut ist dicker als Wasser.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 15:16
@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb:Aber wieso glaubst Du da den Zeugenaussagen, aber nicht denen, die Bence betreffen?
Weil es mehrere Zeugen unabhängig voneinander ausgesagt haben und es zudem noch durch Fakten, BAK, gestützt werden kann.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 15:18
Ich möchte meine Ausführungen zu B. T. noch ergänzen:

Vor diesem Hintergrund ist es schon wahrscheinlich - indirektes Lösen von Konflikten, dass er sich die Intrige gegen den Geschäftsführer R. ausgedacht hat. Zudem ist eine Selbstbelastung ein Glaubwürdigkeitskriterium in Aussagen.

Das heißt aber noch lange nicht, dass Ch. B. dem auch zugestimmt hat, ich glaube, B. T. hat die bearbeitet und dann eigenmächtig gehandelt.


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06.08.2013 um 15:23
Und auch noch:

http://www.convinus.com/dt/pdfs/artikel/ungarn.pdf


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 15:43
Den gibt's jetzt leider nur auf Englisch, ist aber aus meiner Sicht wichtig, damit ein Eindruck entsteht, wie ein Narzisst unterwegs sein muss, damit der durchdreht:


Brian Blackwell (born 1986) is an English man convicted of manslaughter. He killed his parents - 72-year-old Brian and 61-year-old Jacqueline - at their home in Melling, a village in the northern suburbs of Liverpool, England, on 25 July 2004. Medical experts have since diagnosed Blackwell as having narcissistic personality disorder, which is characterised by extreme feelings of self-importance, a high need for admiration, and a lack of empathy.
Contents

1 Early Life
2 Killings
3 See also
4 References
5 External links

Early Life

Blackwell was described as an "exemplary student" at Liverpool College and nicknamed "Brains" by his family. He created a web of lies about his life, including claiming he was a professional tennis player. To support his claims of wealth, he applied for thirteen credit cards in his father's name.
Killings

He killed his parents after they became suspicious about his increasingly lavish lifestyle and began asking him questions about it. [1] He beat both with a claw hammer and stabbed them repeatedly. After the killings, he took his girlfriend Amal on holiday to New York, USA, where he spent £30,000, including the bill for a three night stay in the presidential suite at the Plaza Hotel. A week later he returned to school and found that he had earned As in all of his A-levels, which would have gained him a place at the University of Nottingham to study medicine in October. However, the decomposing bodies of his parents were found in September. The attacks were so severe that investigators initially thought the couple had been shot.

During an interview, Blackwell claimed he knew nothing of his parents' deaths and was on holiday when they were killed. After two days of questioning, Blackwell's story began to change. He confessed to the killings and claimed that he had acted in self-defence. According to Blackwell, he was holding a claw hammer for hanging a picture on the wall when his father stood up to hit him. Investigators had previously learned that Blackwell's father had been struck on the back of the head while sitting down, which conflicts with Blackwell's claim of self-defence. Afterwards, according to Blackwell, his mother came in, and he attacked her.

Blackwell was charged with murder and was due to stand trial; however, that charge was dropped after he pleaded guilty to the lesser charge of manslaughter on the ground of diminished responsibility after experts diagnosed him to have narcissistic personality disorder. An episode of narcissistic rage can occur when the narcissist is perceivably being prevented from accomplishing his grandiose fantasies.[2] Blackwell was sentenced to life imprisonment on 29 June 2005. This was the first case in an English court in which narcissistic personality disorder had been found to be a defence to murder.


Wikipedia: Brian Blackwell


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 16:10
Zitat von ScipperScipper schrieb:Der Charakter hat ja nichts mit dem Alter zu tun. Wer feurig ist, bleibt dies, egal wie alt er ist.
Das lässt ja hoffen :-)


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 16:23
@aberdeen
Naja, so viel höher hat der gute Brains ja auch nicht gestapelt.
Er hat vielleicht etwas mehr fremdes Geld ausgegeben ...

btw. den Satz verstehe ich nicht:
A week later he returned to school and found that he had earned As in all of his A-levels, which would have gained him a place at the University of Nottingham to study medicine in October.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2013 um 16:39
@d.b.cooper

Na ja, doch schon: professioneller Tennisspieler und 13 Kreditkarten, dann 30.000 Pfund für die Übernachtung in New York gibt schon ein anderes Gefühl für Grandiosität ...

Da hätte B. T. schon mindestens ein sehr gut in Jura und seiner Promotion zusammenspinnen und auch ansonsten viel höher einsteigen müssen. Man stelle sich mal vor, was Brains mit der Kohle von Ch. B. angestellt hätte .... B. T. hingegen lehnte sogar den Geländewagen ab, den Ch. B. ihm schenken wollte.


Eine Woche später, kehrte er zur Schule zurück und stellte fest, dass er in all seinen A-Abschlusskursen "As" (sehr gut) bekommen hatte, wodurch er einen Studienplatz für Medizin an der Universität von Nottingham für Oktober erhielt.


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