Mordfall Charlotte Böhringer

Die Kiste stammt aus einem anderen Fall - den Kommodengriff habe ich bisher nicht gelesen.

@ilse-man: okay, wieder was gelernt. Das Verfahren kann nun auch mobil genutzt werden.
Aber woher weißt du, dass dies in der Böhringer-Wohnung nicht zur Anwendung kam?

@ilse-man

ich schaue mir gerade folgende Doku an "https://www.youtube.com/watch?v=32r0lMNUmvE "
Anklage Mord - Ein Freund vor Gericht (Doku)

 
Wenn ungeklärte Spuren, die es an nahezu jedem Tatort geben dürfte, dazu führen würden, dass eindeutige Indizien nicht für die Verurteilung eines Beschuldigten genügen, wäre das für die Rechtsprechung fatal und für zukünftige Mörder und Totschläger geradezu eine Einladung, doch unbedingt eine ebensolche Spur bei ihrer Tat zu hinterlassen. ;)

@muscaria: 100% Zustimmung.

@Polizeijogi
Ich habe den Fall recht zeitnah verfolgt.
Aber von diesem Verfahren oder auch weitere Möglichkeiten der Spurensuche
und deren Sicherung nichts gelesen. Daher denke ich sicher nicht falsch. Das
es nicht genutzt wurde.

@muscaria
An jedem Tatort finden sich Spuren die letztendlich zu nichts führen. Aber bei
einem Mord so eine harte krasse konkurierende Spur als nicht vorhanden zu erklären?
Das zeugt nicht von Fairness, eher in vorauseilendem Gehorsam der Statistik gegenüber.

Wo waren denn bisher die krassesten Fehlurteile? Eben, daher ist immer Skepsis angebracht.

@muscaria
Ja daher sind solche Spuren imho auch schon immer mit Vorsicht zu geniessen. Nur weil eine Kippe mit DNA irgendwo
vielleicht am Tatort liegt, heisst es nicht dass der Raucher der Kippe auch vor Ort war.


Aber hier im Fall sehe ich schon eine einseitige Ermittlung.

Zum Glas in der Spülmaschine an dem die besagte Spur gefunden wurde, es ist schon merkwürdig dass sich an diesem Glas keine anderen Spuren befanden, keine anderen Fingerabdrücke oder durch Kontakt mit den Lippen beim Trinken zurückgelassene DNA.

Wie würdet ihr Euch das erklären?

Fremdkontaminierung ausgerechnet auf einem ansonsten völlig spurenfreiem Objekt, wie kommt so etwas zustande, bzw. wie kam das Glas ohne Spuren in die Spülmaschine?

Vielleicht wurde das Glas gar nicht benutzt und zum Nachspülen in die Maschine gestellt. Aber hätten nicht dennoch die Fingerabdrücke des Hineinstellers, der Hineinstellerin sich an dem Glas befinden müssen?

muscaria schrieb:Wenn ungeklärte Spuren,

Naja, die Spur ist in soweit geklärt da sie ja von einem anderen Verbrechen stammt. Das ist nicht irgendeine Spur/DNA, sondern die aus einem Verbrechen. Da könnte man schon Zusammenhänge ziehen. Gemeinsames Indiz in beiden Fällen wäre -Geld,Erpressung.

Wie ich schon mal gesagt habe, dürfte die Person mit dieser DNA ungefähr im gleichen Alter wie die Frau B. sein. Vielleicht ist der Täter von damals ein ehrenwerter Mann heute, ein guter Bekannter von Frau B., ein intimer Partner oder Geschäftspartner.

Diese eine Spur finde ich am spannensten in diesem Fall. Die Indizien gegen Bence -das ist klar, aber wo hatte man bisher so einen mysterösen DNA-Treffer?

Was mir immer wieder auffällt, sei es der Fachmann im letzten Beitrag oder der verstorbene Ermin Brießmann, den ich als hervorragenden Juristen kannte ist, dass man sich sehr empört zeigt, aber konkret nicht benennen kann, was denn nicht Stimmt.
Den Moshammer-Mörder hatte man nach zwei Tagen.
Hätte man da nochmal schauen sollen, ob es nicht doch ein anderer gewesen sein könnte?!
Der Vergleich hinkt etwas, weil die DNA-Spur an der Mordwaffe gefunden wurde.

Wenn man einen Verdächtigen hat, schaut man mal etwas genauer hin. Und wenn die Verdachtsmomente reichen, wird die vorläufige Festnahme ausgesprochen.
Es wurden alle Mitarbeiter durchleuchtet, die Freunde und übrigens auch der Bruder Mate Toth.

Also man kann leicht sagen, es wurde einseitig ermittelt. Belegen kann man das hier nicht.
Wer das Urteil gelesen hat, weiß, was alles abgeklopft wurde.
Wegen des Spur-Spurtreffer wurden allein 200 Polizeimitarbeiter getestet.
Die Polizei hat ihren Job ordentlich gemacht.
In diesem Fall sind keine schweren Versäumnisse erkennbar.
Im Fall Hermann sieht das wieder ganz anders aus.
Dort wurde viel falsch gemacht. Aber das ist eben ein anderer Fall.

Welche Spuren waren denn am Glas und wo wurde die DNA gefunden? am Stiel, am Boden?

@meermin
Das jemand vorab "gewischt" hat ist nicht abstruß.
@Suinx hat es vorweg genommen, ich sehe den DNA Spurenleger auch als "alten Bekannten."
Mit dem eben auch ein Glas getrunken wird. Dem dann aber eine Entscheidung von ihr gegen
den Strich geht. Stellte er die Frage "Schmeissen wir nun unseren Krempel zusammen"? Und
erntete nur ein klares Nein? Mit dir doch nicht! Hatte aber schon auf den Geldsegen gesetzt?

@Tiho
Zu diesem Punkt habe ich nirgends erschöpfende Angaben gefunden. Seltsam.

horidoo

ich bin zwar in erster Linie nur Mitleser, aber:

@muscaria
100%ige Zustimmung!

@Polizeijogi
danke für die wohltuenden und vor allem sachlichen, verständlichen Beiträge im Gegensatz zu den gebetsmühlenartigen der letzten Tage...

@Goggo: vielen Dank für die Blumen. :)

Also ich finde eine DNA-Spur bei einem Verbrechen, die aus einem anderen Verbrechen stammt sollte man nicht ohne weiteres und pauschal weglassen. So ensteht der Eindruck -lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach.

Wenn ich mich nicht irre hat doch die hartnäckig verfolgte DNA-Spur bei der getöteten Polizistin bei den NSU-Ermittlungen zu einer Wende und Auflösung des Falls geführt. Denn bis dahin -könnte man wenn man vieles übesehen wollte/hat- einen Zusammenhang im Ausländermileu ziehen -aber warum dann plötzlich eine Polizistin? Und genau das war wohl die Auflösung des Rätsels.

@Suinx: die NSU flog auf, als ein Überfall auf eine Sparkasse schief lief. Die DNA spielte dabei keine Rolle.

Das "Heilbronner Phantom" wurde enttarnt, als man noch einmal die Möglichkeit einer Verunreinigung ab Werk nach ging. Wie gesagt, es war eine Fabrikarbeiterin.

@Polizeijogi

War die Reihenfolge nicht genau andersrum? Erstmal hat die DNA in Heilbronn alles auf den Kopf gestellt und erst danach hat man das Verfolgungsschema geändert bzw überdacht?

@Siunx: 2009 wurde das "Heilbronner Phantom" enttarnt, 2011 die NSU bei einem gescheiterten Sparkassen-Überfall. Die DNA spielte da keine Rolle.

Polizeijogi schrieb: 2009 wurde das "Heilbronner Phantom" enttarnt, 2011 die NSU bei einem gescheiterten Sparkassen-Überfall.

Na sage ich doch! "Heilbronner Phantom" war zeitlich zuerst und spätestens dann wußte man, dass es sich bei Morden davor nicht um Schutzgelderpressung im Döner-Milieu handeln kann. Und jetzt erst sah man den Wald trotz Bäume.. ;)

"Wenn ich mich nicht irre hat doch die hartnäckig verfolgte DNA-Spur bei der getöteten Polizistin bei den NSU-Ermittlungen zu einer Wende und Auflösung des Falls geführt.


Hätte der Überfall vorher stattgefunden, so wäre die NSU auch vor der Aufklärung " Heilbronner Phantom" aufgeflogen.
So kann ich keinen unmittelbaren Zusammenhang erkennen. Aber das Thema NSU ist sehr komplex. Es werden Verbindungen zum Verfassungsschutz diskutiert, sodass man dieses in dem entsprechenden Thread besprechen sollte.

Aber du kannst mir gerne deine Gedanken erklären.