Mordfall Charlotte Böhringer

@Interested

Interested schrieb:Der Steuerberater sollte ihn aber auch als Beamten einstufen - ist ja jetzt wieder ein Widerspruch oder nicht?

Eigentlich nicht unbedingt

@aberdeen

Ja aber sorry - mit Anfang dreißig und zwei abgebrochene Studien... Tun wir doch nicht so als ob einem da noch die Welt offen steht. Das ist besonders bitter in Jura, dass es da nur den gerade und direkten Weg gibt. Oder eben die typische Studienabbrecherkariere in Funk und Fernsehen. Aber hier wird immer so getan, als könnte man da einfach alles auf null stellen und nochmal eine Ausbildung anfangen.

@aberdeen
Warum nicht, wenn er das Studium geschmissen hat und sie es wußte?

@meermin

Was ich in Zusammenhang mit dem Testament nicht verstehe ist, dass eine Geschäftsfrau wie Frau Böhringer ihre Testamente nicht von einem Notar beglaubeigen liess. Dass wäre docheigentlich die normale Prozedur gewesen , vor allem da es um ein derart hohes zu vererbendes Vermögen ging.

Das hat mich auch gewundert - zumal sie ja so misstrauisch gewesen sein soll. Aber bei der dauernden Änderei? Bisschen teuer ...

Sie war 59....Nicht jeder hat da schon sein Testament gemacht - und dann ginge es ja auch erstmal den normal rechtlichen Weg der Erbfolge...Da wären B. und M. ganz ganz hinten gelandet!

@konrad Toölz

KonradTönz1 schrieb:Ja aber sorry - mit Anfang dreißig und zwei abgebrochene Studien... Tun wir doch nicht so als ob einem da noch die Welt offen steht. Das ist besonders bitter in Jura, dass es da nur den gerade und direkten Weg gibt. Oder eben die typische Studienabbrecherkariere in Funk und Fernsehen. Aber hier wird immer so getan, als könnte man da einfach alles auf null stellen und nochmal eine Ausbildung anfangen.

Das kann man in der Tat - gibt es sogar entsprechende Programme für. Es heißt dann natürlich leicht irreführend "Umschulung", aber letztlich möglich. Wenn der wirklich scheinfrei war und ein abgeschlossenes Vordiplom hatte - und vom Gericht ist das ja geprüft worden - hätte es bestimmt eine Möglichkeit gegeben mit relativ wenig Aufwand einen Bachelor zu kriegen. Sooo schlimm ist es in Deutschland ja nun auch wieder nicht.

@Interested

Weil Du, wenn Du als Beamter eingestuft wirst, keine Sozialabgaben zahlen musst. Kenn ich mehrere "Schlauköpfe", die das so machen.

@Interested
Aber eine wohlhabende Geschäftsfrau verfügt in der Regel in einem Testament wer ihr Vermögen im Falle eines Ablebens erben soll und sie lässt dies notariell beglaubigen. Frau Böhringer soll sehr misstrauisch gewesen sein. Mich würde es sehr wundern, wenn Frau Böhringer nicht auch ein notariell beglaubigtes Taestament irgendwo aussrhalb der Wohnung hinterlegt hatte..

Das muss nicht ausschliessen, dass sie zuhause ständig neue Versionen verfasste.

Ich könnte mal die wohlhabenden Frauen hier fragen...ob die ständig über ihren Tod nachdenken und vorsorgen, dass die Verwandtschaft dann auch ja gut versorgt ist.

Weil, wenn Du als Beamter eingestuft wirst, keine Sozialabgaben zahlen musst. Kenn ich mehrere "Schlauköpfe", die das so machen.

Aber das ging eben nur, als Referendar. Und genau da steckt der Widerspruch...

meermin schrieb:Aber eine wohlhabende Geschäftsfrau verfügt in der Regel in einem Testament wer ihr vErmögen im Falle eines Ablebens erben soll.

Wir reden hier von einem Multimillionenvermögen - nicht von Wohlstand.

@aberdeen
Da wollen Finanzämter und dergleichen bestimmt auch keine Nachweise sehen oder? Könnte sich ja jeder von uns als Beamter eintragen lassen...

Meine Eltern haben bereits mit Anfang 50 ihr Testament verfasst und waren deshalb beim Notar. das war ihnen sehr wichtig und in der Familie wurde das bei uns allgemein so gehandhabt. So macht man es auch normalerweise wenn es wie bei Böhringers um die Fortführung eines Betriebes geht.

Da bekommt das Wort 'Sozialschmarotzer' doch ne ganz neue Bedeutung...es sind eben nicht die armen Menschen aus der Unterschicht, die sich in Wirklichkeit asozial verhalten.

Sorry für Offtopic

Das macht meine These für mich nur um so wahrscheinlicher, dass es noch ne andere Version gab, die eben nur handschriftlich verfasst war und weder dem Steuerberater vorlag, noch dem Anwalt - der ja eben an dem Abend eigentlich kommen wollte....Das könnte das letztdatierte gewesen sein, weswegen der Mord geschah. Die anderen Versionen älteren Datums blieben ja im Umschlag

@Interested
Wäre denkbar. Allerdings kein Grund zum Morden, denn ein Testament kann bekanntlich jederzeit neugeschrieben werden.

Könnte während des Streits auch so gefallen sein....also, Handlungsbedarf.

Was@meermin wäre denn für Dich ein Grund zum Morden? Das Geld war es nicht, die Studienlüge nicht, also was ist für Dich persönlich ein Grund zum Morden?

@Interested

Interested schrieb:Da bekommt das Wort 'Sozialschmarotzer' doch ne ganz neue Bedeutung...es sind eben nicht die armen Menschen aus der Unterschicht, die sich in Wirklichkeit asozial verhalten.

Ich fang mal hinten an: Steuerhinterziehung halte ich in der Tat für sehr, sehr unsozial. Sozusagen die Mutter aller unsozialen Handlungen. Und das ist eben ein typisches Vergehen der Oberschicht. Ch. B. hatte hier auch eine Selbstanzeige.

Interested schrieb:Da wollen Finanzämter und dergleichen bestimmt auch keine Nachweise sehen oder? Könnte sich ja jeder von uns als Beamter eintragen lassen...

Doch. Das klappt ja auch zum Glück nicht immer. Aber wer nicht alles das Finanzamt betrügt ....

@konrad Toölz

KonradTönz1 schrieb:Aber das ging eben nur, als Referendar. Und genau da steckt der Widerspruch...

Das ging legal nur als Referendar - stimme ich Dir zu.

@aberdeen
Und der Steuerberater hätte also die Lüge einfach so weitergeführt?