Der tragische Tod von Tanja Gräff

Blondi23 schrieb:Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber in diesem Beispiel war der Täter auch nicht alkoholisiert und dementsprechend "verpeilt".

Naja, H.H. wird bei der Vernehmung wohl kaum wieder alkoholisiert/verpeilt gewesen sein. :D

Wie bereits erwähnt, ohne konkrete Beweise bzw. ne Leiche/nen Tatort wird es schwierig sein bei dieser Geschichte auf nen grünen Zweig zu kommen.^^

Autopsie schrieb:Naja, H.H. wird bei der Vernehmung wohl kaum wieder alkoholisiert/verpeilt gewesen sein. :D

Das meine ich auch nicht. Wie ich bereits schrieb, schien er zum Zeitpunkt des Festes verpeilt und alkoholisiert gewesen zu sein, was ein entsprechendes Vorhaben negativ beeinflussen kann. Zusätzlich zu den bereits evt. vorhandenen Unsicherheiten, die beim Lügen auftreten können.

Autopsie schrieb:Wie bereits erwähnt, ohne konkrete Beweise bzw. ne Leiche/nen Tatort wird es schwierig sein bei dieser Geschichte auf nen grünen Zweig zu kommen.^^

Durch Widersprüche, unklare Aussagen kann eine Person als dringend tatverdächtig eingestuft werden. Die Maßnahmen der Polizei würden entsprechend intensiviert. Die Frage ist, ob er und ein möglicher Mitwisser diesem Druck standhalten könnten.

@Autopsie

Ich finde den von Dir vorgetragenen Ablauf in vielen Positionen nachvollziehbar und schlüssig. Es bleiben aber sicher einige Fragen, die wir nicht beantworten können.

Ich frage mich auch seit Längerem, wen der ehemalige Ermittler Herr D. im Visier hat, denn ich bin mir sicher, dass er eine gewisse Spur als logisch aber ggf. nicht beweisbar ansieht.

Wenn wir davon ausgehen, dass Tanja tatsächlich etwas von A. wollte, das ihm womöglich am Abend bewusst wurde, er allerdings nichts von ihr wollte, dann könnte sein Kumpel H.H. oder ein anderer im näheren Umfeld dies bewusst oder unbewusst mitbekommen haben. Wie schnell fallen da unter Kumpels die mehr oder minder ernst gemeinten Worte wie "Kannst sie haben". Das kann auch per SMS an gemeldet worden sein, wodurch es nötig wurde "Beweismittel zu vernichten" Unter gewissem Alkoholgenuss (ich deute verpeilt zwischenzeitlich nicht mehr als derart alkoholisiert, sondern vielmehr als orientierungslos) fällt eine gewisse Hemmschwelle und man erinnert sich der Worte "Kannst Sie haben". Nur dass in dem Zusammenhang die Gegenseite (in unserem Fall Tanja) das vielleicht ganz anders sieht. Da würden in den Ablauf wieder die Schreie am Zurlaubener Ufer passen.

Alles nur Hypothese, aber ich denke H.H. und die weiteren Zeugen wie bspw. T.F. müssten soweit durchleuchtet worden sein, dass wir dieses Szenario eigentlich ausschliessen können. Vorausgesetzt sie wurden tatsächlich durchleuchtet...

Kurz eine Anmerkung zu Polizeiverhören im Allgemeinen, ich weiss ich das diese eine sehr sehr hohe Qualität haben können und selbst Intilligenztaten teilweise mit nur einer Frage/Antwort über den Haufen schmeissen können.
Wie gesagt, haben können... bei einer so hohen Anzahl an Verhören die wohl nach der Verschwinden durchgeführt wurden und bei so verschiedenen Blickwinkeln,verbunden mit Zeitdruck ( da man nicht weiss wo das Opfer in welchem Zustand ist) ändert sich aber auch die Qualität der Verhöre qualitativ, trotz hoher Standards.

Ich werde einen Teufel tun und hier mit Sicherheit der Polizei nicht den Willen absprechen alles zu tun um den Fall zu lösen, man muss aber einfach festhalten das hier sehr viel falsch gelaufen ist, das ist im Gegensatz zu den teils waghalsigen Spekulationen die hier gegenüber real exestierenden Freunden aus dem Bekanntenkreis offen geäussert werden und die vielleicht eher auf der Seite der Betroffenen einzuordnen sind, Fakt.

Ich möchte deswegen vorschlagen mit solchen Konstrukten etwas vorsichtiger zu sein wenn es direkt und konkret um Personen geht die hier mit Sicherheit auch mitlesen.

Wenn eine Bekannte oder ein Bekannter von mir verschwinden würde, ich danach in einer TV Sendung auftreten würde um zu helfen das der Fall gelöst wird und mich dann anschliessend von wildfremden Personen in irgendwelchen Internetforen, die mich noch nie gesehen haben, geschweige denn mich kennen, in Täternähe einordnen lassen muss, wäre ich vermutlich stark betroffen...auch diese Personen sind Menschen und nicht irgendwelche fiktiven Krimifiguren, möchte daran nur kurz erinnern.

Finde es OK wenn man sagt das die Gruppe ( Bekanntenkreis ) sich merkwürdig verhält oder die oder das seltsam ist, wenn man aber hier konkret auf eine Person eingeht sollte man etwas vorsichtiger sein.
Ich persönlich schliesse nicht aus das ich mich da auch schon mal zu weit aus dem Fenster gelegt habe,würde ich jetzt auch nicht mehr so machen.

Was ich zum Beispiel kritisiere und das finde ich auch völlig legitim, da es sich aus meiner Sicht auf ein öffentliches Statement bezieht, ist die Veröffentlichung der Musik Videos "Man without a Face" von I.(Band) nach dem Verschwinden von Tanja, das wurde hier ja auch schon irgendwann besprochen, so etwas geht überhaupt nicht und widert mich tierisch an, ich frage mich wirklich was in den Köpfen dieser Leute vorgegangen ist, vermutlich nicht viel...zumindest Nichts was mit meinen Werten von Moral, Anstand und sämtlichen anderen Dingen die für mich von Bedeutung sind vereinbar ist. Die Beteiligten sollten sich zu tiefst schämen.
Gibt es dazu eigentlich irgendwelche Stellungnahmen der Bandmitglieder?

Ergänzend sei kurz erwähnt das ich mir sehr wohl bewusst bin wie Death Metal und Co.funktionieren, das Provokation ein wichtiger Bestandteil ist und und und...hier wurden aber alle Grenzen weit überschritten.

@lupenrein

Es ist ihre Musikrichtung und wenn sie meinen, sie müssten derartige Lieder veröffentlichen, dann machen sie das eben. Wäre schlimm, wenn der Text sich konkret auf ein verschwundenes Mädchen beziehen würde.

@Blondi23
Ich nehme an Du kennst das Video?

@lupenrein

Ich kenne das Video und ich kenne die CD. Das Lied sticht nicht sonderlich heraus, da ich alle Titel ziemlich düster nd gewaltsam finde. Aber ist auch nicht mein Musikgeschmack, deshalb kann ich dem auch nicht viel Positives abgewinnen, im Allgemeinen.

@Blondi23
Es ist zweifelsohne klar das Death Metal der Musikstil dieser Band ist und jeder kannn sich künstlerisch so äussern wie er es für richtig hält.
Genauso habe ich aber auch das Recht dieses für mich zu bewerten und ggf. Kritik daran zu äussern.
Die Begründung es ist nunmal ihre Musikrichtung kann meine Kritik dabei nicht abschwächen.

@suicidesquad

suicidesquad schrieb:Nicht am 07.06., an diesem Tag ist sie doch erst verschwunden und Frau Gräff rief nach eigenen Aussagen am 08.06. bei A. an und ging dann zur Polizei.

das stimmt so nicht.

Tanja hatte versprochen, am frühen Nachmittag 07.06.2007 wieder zu Hause bei ihren Eltern zu sein, geplant war ein Grillen mit Familie. Als Tanja gegen 5 Uhr immer noch nicht zu Hause war riefen die Eltern Christian an, der kam nach Korlingen. Frau Gräff rief daraufhin A. an weil sie der Meinung war, Tanja sei bei ihm.
Tanja hatte zu Hause gesagt, sie würde bei A. übernachten.

Es war also nicht der 08.07. sondern am 07.07 wurde schon nach Tanja von Familie und Freunden gesucht.

@lupenrein

Ich habe deine Kritik nicht kritisiert, mir ist es egal, wen oder was du kritisierst, das steht jedem User frei.
Ich habe lediglich meine Ansicht zu dem Video und dem Text mitgeteilt.

so habe ich das jedenfalls bisher in Erinnerung

Vielleicht ist das I.(Band) Video ja eine Trauma-Verarbeitung ???

@Trierer

Wenn Tanja eine sehr enge Freundin oder ein Bandmitglied gewesen wäre, dann könnte ich die Forderung nach einer Rücksichtnahme bzw. eine solche Art der Verarbeitung verstehen. Aber so?

@Blondi23
Deine Ansicht scheint sich aber eher auf die musikalische Wertung zu konzentrieren und weniger auf den von mir angesprochenen Aspekt.
Findest Du es Ok so ein Video kurz nach den Ereignissen zu veröffentlichen?

@lupenrein

Ich sehe Musik als Kunst an, in der man durchaus persönliche Erfahrungen verarbeiten bzw. einbauen kann. Ich werde die Veröffentlichung aber nicht beurteilen, da ich die Hintergründe nicht kenne. Ich weiß nicht, auf welcher Sichtweise die Veröffentlichung basiert.

Ich meinte in meinem obigen Post eine enge Freundin der gesamten Band.

@Blondi23
Verwunderlich das Du hier die Meinungen von einigen Usern oft sehr offensiv angehst und Dich bei der Bewertung eines Musikvideos für die Öffentlichkeit, in einem Fall der Dich offensichtlich stark beschäftigt, dann so zurückhälst und das mit fehlendem Hintergrundwissen begründest.
Gleichzeitig auf meinen Anfangskommentar antwortest : "Das ist nunmal Ihre Musikrichtung." um dann doch im Endeffekt gar nichts auszusagen.

@lupenrein

Ich äußere mich in den Threads hier eigentlich kaum zu Sachverhalten, wenn ich die Hintergründe nicht kenne. So verhält es sich mit internen Vorgängen bei der Polizei, die ich deshalb nicht bewerte, aber auch mit den Beweggründen, die zur Veröffentlichung dieses Videos geführt haben.

@Blondi23

Blondi23 schrieb:Wenn Tanja eine sehr enge Freundin oder ein Bandmitglied gewesen wäre, dann könnte ich die Forderung nach einer Rücksichtnahme bzw. eine solche Art der Verarbeitung verstehen. Aber so?

und wenn sie es war? eine sehr enge Freundin?

Warst du dabei?

@Blondi23
Die Arbeit der Polizei läuft auch zu großen Teilen nicht öffentlich und es wird kein greifbares und sichtbares Produkt oder Kunstwerk produziert welches für die Öffentlichkeit bestmmt ist.

Ein Musikvideo ist ein Ergebniss welches der Öffentlichkeit präsentiert wird und andere Ziele verfolgt als z.B. Polizeiarbeit.

Künstler, gerade von Provozierenden Werken, wollen mit Ihrer Kunst meistens etwas bezwecken und suchen daher den Dialog oder das Gespräch um den Sinn Ihrer Kunst mitzuteilen.

Deswegen eingangs meine Frage: Ist es bekannt ob sich die "Künstler" dazu geäussert haben?