Der tragische Tod von Tanja Gräff

@matula73
@z3001x
@augustus
Mittlerweile wurden die Bewohner des Apartmenthauses befragt, vielleicht lagen einige am Morgen nach dem Fest wach und schlaflos im Bett, vielleicht sass schon jemand in der Küche etc.. Der Schalltest wird zeigen ob und was die Bewohner gehört haben müssten und man wird ermitteln ob der Kabinenbahnzeuge überhaupt etwas gehört haben kann, wenn der Schrei von oberhalb derFundstelle kam.

Zum Apartmenthaus, es war eine laue Sommernacht, also kann davon ausgegangen werden, dass die hinteren Fenster teilweise zumindest leicht geöffnet waren.

Habe nochmal an Hand der Wetterdaten eine kleine Übersichtsgrafik erstellt (Gruß an @allesanders). Der Wind kam am frühen Morgen des 07.06.2007 vorwiegend aus Nord-Östlicher Richtung. Windgeschwindigkeiten waren sehr mäßig mit ca. 7 km/h. Fraglich wäre, wo in der Zurmainer Straße der Theologie-Student gewohnt hat bzw. auch wie sein Mansardenfenster gelegen war.



Original anzeigen (2,1 MB)



Quellen:
- http://www.wetterspiegel.de/de/europa/deutschland/rheinland-pfalz/15154w106090x23.html

- google maps

z3001x schrieb:Bei dem Schrei-Experiment dürfte es v.a darum gehen, ein fundiertes Gutachten zu erstellen, dass gerichtstauglich ist und aussagt, aus welcher Richtung der Schrei gekommen sein kann und woher nicht.

Doch genau das wird kaum möglich sein, denke ich - das Experiment kann allenfalls Zeugnis darüber geben, was dieser Test eben dann über den Testtag ergeben wird. Doch Gewissheit über die Schreie an dem Morgen/der Nacht der Tat kann heute kein Test mehr geben! Zu viele Faktoren spielen eine Rolle, 1:1 kann das nicht nachgestellt werden. Und v. a. ein sehr wichtiger Faktor ist ja nicht mal ansatzweise klärbar: mit welcher Stärke wurde der Schrei damals ausgestoßen? Und je nachdem, wo der Standort beim Schrei verortet wird, spielt die Lautstärke/Emotion jeweils eine andere Rolle. Und wie sicher ist überhaupt die uns durch die Medien übermittelte Aussage über den angeblichen Wortlaut der Schreie? "Lass mich in Ruhe" - ganz sicher so, vielleicht so, am ehesten so?

Auch die exakte Verfassung des damaligen Ohrenzeugen kann einfach nicht nachgestellt werden imo - wie tief war sein Schlaf, wie sein Zustand und und und... Also wie brauchbar ist so ein Testergebnis von heute, 8 Jahren danach, wirklich?

Fakt ist doch: es gab wohl sicher einen Schrei ungefähr genen 4:30, vielleicht 4:45. Diesen hat besagter Ohrenzeuge gehört. Sonst niemand. Soweit die Fakten. Da hilft alles Nachstellen nichts, ob andere das auch hätten hören müssen. Hat halt anscheinend einfach keiner. Ebenso wie niemand Geruchsbildung am Fundort bemerkt hat. Sowas kommt vor und man kann es wohl niemandem vorwerfen.

@SoSo123
Ich halte es trotzdem für richtig und wichtig die bekannten von Zeugen geschilderten Abläufe und Situationen noch einmal nachzustellen, und dazu gehört auch das Schrei-Szenarium.
Beim Nachstellen kommen vielleicht zündende Gedanken und Ideen oder es fällt einfach ein wichtiges Detail auf, das bisher übersehen wurde.

Grundsätzlich hast Du vielleicht recht, meermin. Doch mit 8 Jahren Verspätung? Zu spät für zündende Ideen und v.a. verwertbaren Erkenntnisgewinn.

Es wird hier immer von dem Schrei und Todesschrei geschrieben ...falsch: der Zeuge gab an, dass die Schreie und/oder das lautstarke Wortgefecht sich über einen Zeitraum von ca. 15min hinzog!
Es geht meiner Meinung bei dem Experiment nur darum zu sehen, in der Fundort auch ein möglicher Angriffs- oder Tatort sein kann.

Ich habe jetzt nicht mehr im Gedächtnis, wie der Verlauf der FH-Feiern in den Folgejahren war - die wurde ja eingestellt, wenn ich das richtig erinnere (bitte um Berichtigung, wenn das falsch ist!). Ich gehe davon aus und hoffe mindestens sehr, daß im Jahr danach so eine Art "Begehung" auf der Feier 2008 (falls es da noch eine solche gab) seitens der Polizei gab? Um die Orts- und Stimmungssituation aufzunehmen. Weiß dazu jemand hier etwas?

thinkdifferent schrieb:der Zeuge gab an, dass die Schreie und/oder das lautstarke Wortgefecht sich über einen Zeitraum von ca. 15min hinzog!

Falsch! Zumindest ist mir keine Quelle bekannt, die darauf schließen lässt (aber ich lasse mich gerne berichtigen!). Eine vage Formulierung aus der Presse wurde hier (und andernorts) lediglich so interprätiert und dann irgendwann zu einer "Wahrheit".

@SoSo123
es gab keine mehr dort oben

@augustus: Danke! also schon ab 2008 überhaupt keine mehr? Und irgendwelche von der Größenordnung vergleichbare Feiern dort oben auch nicht?

Hier noch mal der die Schreie betreffende Polizeibericht:

30.10.2007, 11:49 - Kriminaldirektion Trier

Trier, Vermisstenfall Tanja Gräff – Nutzer der Bibliothek
des Priesterseminars meldet sich

Ein zunächst anonymer Zeuge, der sich von einem Rechner des Priesterseminars Trier per E-
Mail an die Polizei gewandt hatte, meldete sich dankenswerter Weise bei den Ermittlern der
Soko FH. Der Mann hatte in der Nacht des Verschwindens von Tanja Gräff Schreie am
Zurlaubener Ufer gehört, diese aber erst Wochen später in Zusammenhang mit der vermissten
Studentin gebracht.
Die Polizei hatte in der letzten Woche alle Nutzer der Rechner des Priesterseminars Trier
elektronisch angeschrieben und dabei den Verfasser einer anonymen E-Mail vom 28. Juni
gebeten, sich zu melden.
Gemeinsam mit Beamten der Soko FH konnte nun rekonstruiert werden, dass der Zeuge die
Schreie zwischen 4.20 und 4.30 Uhr in der Nacht zum 7. Juni gehört hat.
Eine Frau, so der Zeuge, habe im Bereich der Kabinenbahn am Zurlaubener Ufer etwas wie:
„Lass mich....“ bzw. „Lass mich in Ruhe...“ geschrien. Der Schrei sei dann kurz darauf noch
einmal mit gleichem Tenor wiederholt worden.
Ob diese Wahrnehmungen mit dem Vermisstenfall Tanja Gräff in Zusammenhang stehen
könnten, bedarf weiterer Ermittlungen.
Die Soko FH bittet daher Passanten, die sich in der Nacht zum 7. Juni zwischen 4 und 5 Uhr
im Bereich der Kabinenbahn aufhielten und solche Schreie gehört oder gar selbst ausgerufen
haben, sich bei der Polizei zu melden.

@SherlockHumbug

SherlockHumbug schrieb:Kamen sie jedoch eher aus Richtung Talstation Kabinenbahn, dann wäre anzunehmen, daß die Absturzstelle lediglich der Ablageort ist. Die Gegend um die Talstation Bergbahn wäre der Ort des Angriffs

Oder aber die Schreie waren nicht von ihr

@SoSo123
Naja, wenn man nicht übertrieben viel in der Hand hat, muss man aus wenigem das Beste rausholen.
Die Talstation passt eigentlich nicht in einen Ablauf wo schnell nach 4:13 östlich des Nebeneingangs "etwas" passiert ist. Ergo wird es wohl wichtig sein, zu untermauern, dass es ein akustisches Phänomen sein kann, dass die Schreie entweder von der Absturzstelle oder dem Weisshaus gekommen sein könnten. Je nachdem wie fundiert das ausfällt (falls es überhaupt be- u. nicht widerlegt wird), kann es schon eine Aussage haben, die mit anderen Aussagen zusammen - man weiß ja nicht, ob es bspw über die Situation auf dem Weißhaus morgens noch andere wichtige Bobachtungen gibt, der erst jetzt relevant werden, oder die erst jetzt bezeugt werden - dann doch mehr als nur eine ganz vage Evidenz darstellen könnten.
Ein schlagender Beweis kann dieser Schrei für sich genommen wohl nicht werden, aber "flankiert" von anderen Aussagen zusammen halt ein Mosaikstein ...
Hast aber wohl recht, dass es ein bisschen heikel sein könnte, weil der Test ja nur die Kopie ist unter anderen Bedingungen als der originale Schrei, tja mal schaun. Ich halte es im Moment jedenfalls nicht für Show...
Vll will man ja auch jmd aufschrecken durch die Versuche..

@SoSo123
Nein nur kleinere FB Feten

@USGumShoe
@Rosenholz23

Sehr schöner objektiver Beitrag !
Leider muss man ALLE realistischen Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Ich würde mich sehr über eine offene und objektive Diskussion über Suizid oder Unfall freuen.

Und in der von mir vor zwei Tagen geschilderten Version eines möglichen Tatgeschehens schließt sich die Schreivernehmung aus der Zurmeier gegen 4.30h auch nicht mit den im Anschluss gemachten Zeugenaussagen ab 5.00h aus:
X und TG kennen sich, TG vertraut ihm. X. hat ihr angeboten, sie in die Stadt zu fahren, sie möchte ja zur Clique aufschließen. Auf dem Weg zum Auto versucht X. gegen den Willen von TG sich ihr vehement anzunähern, wegen mir halten sie sich da gerade auf der Bergstation der Seilbahn auf (oder in der Nähe). TG hat den Annäherungsversuch erfolgreich abgewehrt und beide schlagen im Anschluss den Weg zur Fachhochschule wieder ein, wobei Tanja Voraus läuft. Sie ist außer sich emotional mitgenommen und sie zerzaust aus, was ein Zeuge ja dann auch in einer möglichen Sichtung berichtet. Der Streit geht weiter, X. bekommt mit der Angst zu tun Tanja könnte ihm eine Vergewaltigung anhängen und fragt: "Was hab ich denn getan?". Schließlich folgt die weitere heftige Auseinandersetzung, die vom Zeugen BZH wahrgenommen.
X. verlässt mit seinem PKW (blauer Peugeot) das Festgelände... Auf dem weiteren Fahrtweg plagen ihn Gewissensbisse, Tanja könnte ihn anzeigen wegen versuchter Vergewaltigung.
Er beschließt ihren Kollegen auf zu lagern oder auf dem sonstigen Weg oder passt sie vorher noch in FH Nähe ab. Tatort wäre dann meiner Meinung nach eher in der Nähe ihres Heimatortes zu suchen wo er die Leiche auch in Panik im NachbarOrt Hockweiler Richtung Silbersee im abgelegenen Waldstück ablegt. Als die Polizei Suchaktion abebben und er den spontanen Ablageort nach der Tat bei Hockweiler für nicht sehr sicher hält, und er genug Zeit hatte sich in den vergangenen Wochen über einen idealen Ablage Ort Gedanken zu machen, der möglicherweise einen Unfall vortäuscht, verbringt er die Leiche an den heutigen Fundort. Dabei wird er laut einer ZeugenAussage vier Wochen nach verschwinden von TG mit seinem blauen Peugeot in Richtung Silbersee bei Hockweiler fahrend gesehen. Die Beschreibung des Fahrers bei dieser Sichtung entspricht exakt der Beschreibung des Mannes aller Zeugenaussagen, die einen unbekannten auf dem FH-Fest in der Nähe von TG gesehen haben. Alles weitere ist mehr oder weniger nun bekannt.

@thinkdifferent was ist "Zurmeier"? Ich fürchte bereits hier hast du mich verloren...warum war TG Deiner Ansicht nach bei der Bergstation der alten Kabinenbahn? Alles in allem etwas wackelig dieses Szenario.

Zum Thema Wortfetzenspur, Schreispur und Schalltest:
Eineindeutig widerlegbar wäre diese Spur nur, wenn sich ein anderes Mädchen meldet, das sich erinnert, diese Wortlaute u. U. so gesagt zu haben. Wenn dies eintritt, und sie sich auch noch erinnert, selbst einen Schrei gehört zu haben, wären Wortfetzen und Schrei zwei diskrete Ereignisse. Ich kann mir nun vorstellen, dass der Schalltest klären soll, ob, und wenn ja inwieweit Geräusche aus zwei voneinander entfernten Positionen als aus einer Richtung wahrnehmbar und zu stammen scheinen. Das wäre für den Tathergang m. E. durchaus relevant.

@z3001x

z3001x schrieb:Die Talstation passt eigentlich nicht in einen Ablauf wo schnell nach 4:13 östlich des Nebeneingangs "etwas" passiert ist. Ergo wird es wohl wichtig sein, zu untermauern, dass es ein akustisches Phänomen sein kann, dass die Schreie entweder von der Absturzstelle oder dem Weisshaus gekommen sein könnten. Je nachdem wie fundiert das ausfällt (falls es überhaupt be- u. nicht widerlegt wird), kann es schon eine Aussage haben, die mit anderen Aussagen zusammen - man weiß ja nicht, ob es bspw über die Situation auf dem Weißhaus morgens noch andere wichtige Bobachtungen gibt, der erst jetzt relevant werden, oder die erst jetzt bezeugt werden - dann doch mehr als nur eine ganz vage Evidenz darstellen könnten.

Sehe ich auch so.

@northernstudio

Solange es keinen Zeugen oder keine Meldung gibt, die Tanja freiwillig an den Roten Felsen platziert scheidet ein Unfall oder Selbsttötung definitiv aus! Muss das eigentlich sein immer wieder davon anzufangen? Tanja war selbstbewusst, durchsetzungsfähig, verantwortungsbewusst und praktisch veranlagt. Nichts deutet auf einen Selbstmord hin, dies immer wieder anzuführen macht dieses Szenario nicht wahrscheinlicher. Wäre sie depressiv gewesen, sie wäre der Typ sich Hilfe zu suchen. Basta!

Auf die GEfahr hin, das mir das als Spam ausgelegt wird, möchte ich das hier nochmal betonen.