Der tragische Tod von Tanja Gräff

AveMaria schrieb:Vielleicht würde Tanja den Verlauf aus ihrer Sicht anders beschreiben.

Ganz sicher hat jeder Einzelne den Verlauf des Abends anders beschrieben, anders empfunden und Tanja anders in Erinnerungen. So ist das immer nach einer langen, chaotischen Nacht.

Die Versuche, das Verhalten Einzelner minutiös nachzuvollziehen und auszudiskutieren, warum jemand dies und nicht jenes oder was anderes gemacht hat, sind völlig sinnlos.
Nicht alles, was in so einer Nacht passiert, hat überhaupt eine Bedeutung, über vieles hat sich niemand einen Gedanken gemacht... bis dann einer weg ist und alle versuchen, jeden Schritt nachzuvollziehen.

Und dann versucht man Jahre später, in einem Forum minutiös auszudiskutieren, was die einzelnen Protagonisten erlebt haben?

Zum Beispiel sowas:

FadingScreams schrieb:HH verliert Tanja, findet sie kurz darauf wieder "Mensch Tanja da bist du ja" - passt da irgendwie nicht rein..

allerdings kann diese xy Darstellung auch fern jeder Realität sein.. ich weiß es nicht..

Das ist also die exakte, wörtliche Wiedergabe von genau dem, was da nachts um beinahe 4:00 Uhr geäußert wurde?
Oder könnte er auch: "Ah, da bist Du ja" gesagt haben? Oder "Hey Tanja, da bist Du." oder "Mensch Tanja, da bist Du ja, ich dachte schon ich hätte Dich verloren, was für ein Getümmel hier!"?

Oder "fern der Realität"? Aber warum wird es so dargestellt? ... Und welche Bedeutung hat das alles nun ganz genau, und wie relevant ist es, wie viele Minuten man sich aus den Augen verlor?
Wie genau kann sich derjenige wohl selbst daran erinnern?

Manchmal glaube ich zu verstehen, warum die Polizei sich mit Informationen so zurückhält.

FF schrieb:Manchmal glaube ich zu verstehen, warum die Polizei sich mit Informationen so zurückhält.

Du bist doch Moderator des Forums, was erwartest Du den vom Thread, ohne das irgend wer Akteneinsicht hat? Der Thread ist offen und es beschäftigen sich doch offensichtlich noch vielen von uns mit dem Thema, oder?

Sillyrama schrieb:Ich kenne das eben auch nur von den Festnetztelefonen so, wie Du das beschrieben hast.
Bin gar keine Smartphone Telefoniererin, sondern habe noch meine beiden uralt Nokias (ich glaube: 3310, 6230)... ;-)
Ich meine, ich begreife schon, worauf @DEFacTo hinauswill. Ich finde nur, dass das nicht wirklich klar ist.

Ich habe mir mal das Manual von Tanjas Handy vorgenommen. Dort ist es genauso beschrieben, wie es @DEFacTo gemeint hat.

Hier der Link dazu:

https://www.manualslib.com/manual/242929/Lg-C1100.html?page=18#manual

Ich habe jetzt auf Anhieb nicht gefunden, wieviel Nummern dort gespeichert wurden, aber wie gesagt, ich hatte das früher genauso genutzt, wie es @DEFacTo beschrieb. Das Adressbuch des Handies war bei mir so gut wie leer.

Damit verliert Böhms Aussage noch mehr an Wert. Wesentlich wäre die Beantwortzung der Frage gewesen, ob es sich um einen Bekannten Tanjas handelte. Darüber hatte sich aber Böhm ausgeschwiegen. Das wäre die eigentlich wichtige und notwendige Information gewesen. Und darüber schweigt Böhm, wie gesagt, das hintrlässt einen bitteren Beigeschmack.

DEFacTo schrieb:es gibt da viele varianten die möglich sind neben einer neueingabe der nummer auf dem fest.

Ich finde super, dass Du die verschiedenen möglichen Varianten so gleichwertig darstellst.


Achtung, jetzt kommt was unsachliches:
Ich würde mal ganz kühn behaupten/vermuten/reinwerfen (obwohl, dass jetzt ein wenig unsachlich ist, aber es geht auch nicht um Sachen), dass diese komische Angewohnheit, DIVERSE Nummern nicht zu speichern und stattdessen die jeweils gebrauchte, aus einem der Kurzspeicher schnell mal herauszufischen, ein tendentiell MÄNNLICHES Phänomen ist. Und auch die Sache, Jemanden unbewusst anzuwählen, weil das Handy gerade in der Hosentasche klemmt. Ist uns Frauen vielleicht auch schonmal passiert, aber äußerst selten!

@Sillyrama
Öhm... ich bin auch so. Und manchmal kommen komische Geräusche aus meiner Hand- oder Jackentasche, dann ist aus Versehen die Radiofunze an (ich habe so ein klapperaltes Sony Ericsson).

@JosephConrad
Zum Glück gibt es zu den Kriminalfällen auch anderes zu diskutieren, als wie von der Polizei bestätigte Zeugenaussagen zu interpretieren und anzuzweifeln sind. ;)

@FF
Du hast natürlich Recht.
Vielleicht schafft es doch mal einer von uns mit RA Böhm ins Gespräch zu kommen und den Thread mit neuer Information anzureichern ...

Danke @SCMP77 für Deine Mühe und den Link.

SCMP77 schrieb:Ich habe jetzt auf Anhieb nicht gefunden, wieviel Nummern dort gespeichert wurden, aber wie gesagt, ich hatte das früher genauso genutzt, wie es @DEFacTo beschrieb. Das Adressbuch des Handies war bei mir so gut wie leer.

Und ich wette Tanja Gräffs Adressbuch war kein bisschen leer :-))). Zumal die doch einen sehr "verschiedenen" und wohl auch großen Freundeskreis hatte.
Aber zurück zum Ernst der Sache: Das müsste man eben parallel dazu betrachten: wie hat Tanja Gräff das denn so gehandhabt? Wie sah ihr Adressbuch aus? Das wäre interessant.  

SCMP77 schrieb: Damit verliert Böhms Aussage noch mehr an Wert. Weswentlich wäre die Beantwortzung der Frage gewesen, ob es sich um einen Bekannten Tanjas handelte. Darüber hatte sich aber Böhm ausgeschwiegen.

Finde ich nicht. Böhms Aussage steht einfach nach wie vor im Raum. Für mich geht es weder in die eine noch in die andere Richtung. Dafür ist einfach zu wenig bekannt.

ich frag mich wirklich was diese äusserungen von RA böhm die leute hier so wuschig macht.
der mann hat es nicht geschafft mit einer eingabe die verfahrenseinstellung zu unterbinden, noch ist auch nur ein fitzelchen von den alten anschuldigungen übriggeblieben.
er hat ebenso die chance und das angebot der ermittler ungenutzt verstreichen lassen nach der PK3 fragen zu stellen.
sich danach vor die yellow-press zu stellen und diese schwammigen formulierunegn (ob gewollt oder ungewollt, durch den journalisten verfremdet oder verfälscht) ist meiner meinung nach ähnlich zu wertne wie der leserbrief deschuntys.
das nachtreten und hilflosigkeit.

und wiederum ein versuch einen unbescholtenen jungen mann in die öffentlichkeit zu zerren!
deshalb danke ich FF, dass dies zeitnah unterbunden wird und sich nicht verselbstständigt wie zuvor schon einmal.

Sillyrama schrieb:die Sache, Jemanden unbewusst anzuwählen, weil das Handy gerade in der Hosentasche klemmt. Ist uns Frauen vielleicht auch schonmal passiert, aber äußerst selten!

ich gehöre schon zur etwas älteren Generation und trage mein Handy niemals in der Hosentasche.. kann aber beobachten dass Mädchen und junge Frauen da heute keinen Unterschied zu Männern machen..

ABER war Tanjas Handy nicht eh so ein Klapphandy? War da so eine unbemerkte Wiederwahl überhaupt möglich?

Danke für die weiblichen Statements dazu: @FF , @FadingScreams  (1zeiler sorry, aber wenig Worte sind auch mal angenehm)

Sillyrama schrieb:Finde ich nicht. Böhms Aussage steht einfach nach wie vor im Raum. Für mich geht es weder in die eine noch in die andere Richtung. Dafür ist einfach zu wenig bekannt.

Eben, Böhm hat nicht die notwendige Information geliefert. Das ist das Problem, warum sich hier die Gemüter aufheizen.

Nichts hätte näher gelegen zu sagen, dass es ein Bekannter war oder nicht.  Nur diese Information wäre wesentlich. Der Blödsinn  mit dem Adressbuch allein hätte er sich sparen können, wesentlich wäre allein nur, ob Tanja denjenigen kannte und ihn evtl. auch angerufen hätte. Es gibt eben das sogennante beredte Schweigen, darin sind gerade Anwälte groß, das gehört zu ihrem täglichen Brot.

In der Kombination damit, dass er auch keine Beschwerde versuchen will, glaube ich eher, dass es ein Bekannter war.

SCMP77 schrieb:Eben, Böhm hat nicht die notwendige Information geliefert

Deschunty wird jetzt angeklagt, weil er Ermittlungsergebnisse durchgestochen haben soll. Darf Böhm überhaupt aus den Akten sprechen, insbesondere wenn er will, dass noch weiterermittelt wird? Oder auch sonst?? Das glaube ich eher nicht. Ich denke, dass die Infos, die offiziell auf PK's abgegeben werden, vorher von den Ermittlern mit der Staatsanwaltschaft wohldefiniert abgesprochen werden. So gesehen muss Böhm vielleicht eher vorsichtig sein?

@JosephConrad
Böhm wird sich hüten, Informationen aus den Ermittlungsakten preiszugeben.

@SCMP77
Wozu hätte man den Freundeskreis befragen müssen, wenn es ein Bekannter gewesen wäre? Dann hätte wahrscheinlich Tanja selbst die Nummer absichtlich oder unabsichtlich (falsche Reihenfolge im Eingabespeicher?) gewählt, case solved.

FF schrieb:Wozu hätte man den Freundeskreis befragen müssen, wenn es ein Bekannter gewesen wäre? Dann hätte wahrscheinlich Tanja selbst die Nummer absichtlich oder unabsichtlich (falsche Reihenfolge im Eingabespeicher?) gewählt, case solved.

richtige schlussfolgerung.
es war eben kein bekannter und auch der 1. freundeskreis scheint nichts hergegeben zu haben, deshalb die forderung ''da muss man rangehen'' an den freundeskreis des freundeskreises.

FF schrieb:Böhm wird sich hüten, Informationen aus den Ermittlungsakten preiszugeb

ach - bin ich jetzt im falschen Thread?

Das wichtigste ist doch, dass TG kurz vor ihrem Verschwinden eben nicht verzweifelt geklammert hat. Sie war gesellig drauf, und ganz normal wie immer. Euphorisch beim Gedanken, den Prinzen doch noch zu treffen.

Dieser Telephonanruf unterstreicht das fuer mich gewaltig. Sie hat entweder einen anderen Mann angerufen, oder jemandem ihr Handy geliehen, als sie auf AHs Rueckruf wartete.

Das Handy war bekanntermassen ein Klapphandy, und bei einem solchen kann man nicht aus Versehen irgendwo anrufen, wenn man es in die Tasche steckt.

Laut unbestaetigten Geruechten hatte TG das Handy auch meistens in der Hand.

@JosephConrad
Das Problem ist eher, dass er ja für die Bekannten und Freundes des Angerufenen quasi eine Verdächtigung ausspricht, dass er evtl. nicht alle Freunde genannt haben soll. Durch die Befragung der Freunde ist diesen bekannt, um welche Person es sich handelt. Ähnlich wie SP wirft Böhm letzendlich jemanden zumindest eine Behinderung der Ermittlung vor.

Was hätte es da noch ausgemacht zu sagen, ob derjenige mit Tanja bekannt war oder nicht?

Über Ermittlungsergebnisse, welche ihm bekannt sind, braucht er auch nicht zu schweigen, solange nicht Rechte Dritter betroffen sind. Das ist bei einem Staatsbeamten etwas anderes.

@FadingScreams
Stimmt, hat er schon. Wird aber auch mit etwaigen Konsequenzen leben müssen.

FadingScreams schrieb:ABER war Tanjas Handy nicht eh so ein Klapphandy? War da so eine unbemerkte Wiederwahl überhaupt möglich?

Ja, weiter oben habe ich einen Link zum Ausschnit aus dem Manual gepostet. Es war möglich.

AnnaKomnene schrieb:Das Handy war bekanntermassen ein Klapphandy, und bei einem solchen kann man nicht aus Versehen irgendwo anrufen, wenn man es in die Tasche steckt.

die klapphandys hatte aussen auch tasten mit denen das möglich war auch tanjas.