Der tragische Tod von Tanja Gräff

Correctum:


Die späteren Vorgänge haben sich vermutlich so abgespielt:

Tanja Gräff befindet sich seit kurz vor Mitternacht auf dem FH-Fest in Trier.
Gegen 3.30 h überlegen sich die Menschen aus TGs Freundeskreis, so langsam das Fest zu verlassen und mit dem Bus noch in die Innenstadt zu fahren. Dabei sprechen sie auch TG an, die aber gerade von ihrem possessiven schwarz gekleideten Freund "vereinnahmt" wird. Es ist zwischen 3.30 h und 3.45 bzw. 3.50 h.
Für diese Szene gibt es also Zeugen (wahrscheinlich glaubwürdig).

-> Sichtungen

Deshalb gehen die Freunde alleine zum Bus, der in die Innenstadt fährt und TG geht mit ihrem Freund zu dessen Auto, das weit oben an der Hauptstrasse geparkt ist, weil sie erst spät (nach dem sog. Vorglühen) auf dem Fest erschienen waren und da schon alle unteren Parkplätze belegt waren. Dabei wird sie von zwei Zeugen gesehen (unsere Wenigkeit).

-> Sichtung

Bei dem eiligen Weg nach oben entlang der Serpentinen eskaliert der vorher schwelende Streit aber und beide fahren wohl nur noch hinunter zur FH und nicht mehr zur Innenstadt oder sonst wohin. Es ist gerade 4 h vorbei und TG steht auf dem Parkplatz der FH.
TG versucht nun, einen anderen Fahrer zu finden und teilt ihren Freunden, die schon in der Innenstadt sind, telefonisch mit, dass sie bald da sein werde.

-> "Hörung" (fernmündlich)

Da sie aber gerade keine Fahrgelegenheit findet, beschliesst sie, zu Fuss zur Innenstadt zu gehen. Dabei wird sie aber von dem immer noch vor Ort befindlichen schwarzen Mann abgefangen und aufgehalten. Bei dem Handgemenge stösst sie gegen 4.30 einen Schrei aus, der von Anwohnern der ehem. Kabinenbahn über die Mosel gehört wird.

-> "Hörung"

Nun ist ihr Weg in Richtung Innenstadt blockiert und beide gehen streitend zum FH-Fest zurück. Dabei kommt es zu einem Auf und Ab der Stimmungen. Das Affentheater geht weiter bis nach 5 h. Dann werden beide von einem Bauzaunhelfer und eventuell von ein paar Abhängern am Gebüsch gesehen. Dabei eskaliert der Streit endgültig, TG wird getötet oder schwer verletzt und vom schwarzen Mann in den Kofferraum seines Peugeot geladen. Wenigstens sind von ihr vor Ort nachher keine Spuren mehr auffindbar.
Beim Verlassen des Geländes wird der Fahrer wieder gesehen und begibt sich möglicherweise auf den Weg ins Saarland, wo er die Leiche verschwinden lässt. Die Saarlandspur ist aber ungewiss (Eine Frau wurde in Homburg 2 Tage nach der Tat kurz vor Mitternacht aus einem Auto gehoben.)

-> Sichtungen

Bei der Tat handelte es sich dem Anschein nach entweder um einen Totschlag oder um einen schweren Unfall nach einem Streit.

@Locard:

Es geht um eine Tat-Theorie. Sicher gibt es viele andere Theorien, die ich nicht abwerten möchte.

Sie ist auch so gekennzeichnet und enthält einschränkende Bemerkungen.

Ich habe die 2 Kernfehler (Freundeskreis und Homburg) getilgt.

@Momjul
3 Kernfehler: Eine Frau wurde in ein Kfz getragen NICHT aus einem Auto gehoben!

Hallo zusammen,

der Fall TG beschäftigt mich jetzt schon eine ganze Weile, vermutlich, weil ich auch in Trier studiert habe (allerdings andere Fächer und auch zu einem anderen Zeitpunkt als Tanja) und man sich dann doch sehr mit dem Opfer identifizieren kann.
Die meisten Quellen habe ich auch gelesen bzw. die Filme gesehen und auch hier die meisten Seiten durchgearbeitet. Dabe ist mir folgendes aufgefallen (es sind unterschiedliche Dinge, sorry, dass ich hier alles zusammenpacke):

1. Die Diskussionen drehen sich leider mehr oder weniger im Kreis. KO-Tropfen ja oder nein, Entführung ja oder nein - letztlich doch einigermaßen unerheblich. Meiner Meinung nach kann der Fall nur gelöst werden, wenn sich der Täter/ein Mithelfer/ein weiterer Zeuge meldet (mittlerweile eher unwahrscheinlich) oder der Tatort bzw. Tanja gefunden werden. Sollten sich die Diskussionen daher nicht um letzteres drehen, also konkret: Wo könnte Tanja zu finden sein?
Und da scheidet das FH-Gelände m.E. mittlerweile aus.

2. Was bleibt dann? M.E. nur noch die Peugeot-Spuren (also: Bauzaun, Silbersee, Homburg) und die Sichtung an der Serpentine, die mit m.M.n. geringer Wahrscheinlichkeit den Fall betrifft (die Zeitfenster sind einfach extrem knapp).

3. Meine Ideen: Bisher wurde m.E. noch nicht thematisiert, dass der Peugeot-Fahrer das Fenster an der Beifahrerseite heruntergekurbelt hatte, als er am BZH vorbeifuhr. Kurz zuvor hatten sich die Tanja-ähnliche Frau und der Unbekannte in entgegengesetzte Richtungen getrennt, richtig? Lässt sich noch sagen, auf welcher Straßenseite Tanja ihren Weg eingeschlagen hat (z.B. weil der einzige Fußgängerweg auf nur einer Seite war)? Dann könnte das heruntergekurbelte Fenster ein Hinweis auf eine weitere beabsichtigte Kontaktaufnahme des Unbekannten aus dem Fahrzeug heraus darstellen. Zugegeben nicht viel, aber vielleicht ein weiteres Indiz darauf, dass Tanja noch in den blauen Peugeot eingestiegen ist (egal, ob freiwillig oder gezwungenermaßen).

4. Die Homburg-Spur: Auffällig, dass es sich in Trier und Homburg um einen Peugeot handelte. Der blaue Wagen soll ja neuwertig ausgesehen haben. Mir fällt dazu ein, dass die Deutschland-Zentrale von Peugeot bis 2012 in Saarbrücken war. Möglicherweise hat jemand Beziehungen und Zugriff auf neue und alte Peugeots. Stichwort alter Peugeot: Es ist einmal hier kurz angedeutet worden: Wäre es nicht eine gute Möglichkeit, eine Geisel verschwinden zu lassen, indem die Person angeschnallt mit samt einem (alten) Auto in einem See versenkt wird? Möglicherweise hatte der Peugeot gar kein gültiges Kennzeichen mehr, so dass das Risiko aus der Fahndung (aufgrund von möglichen Zeugen in der Kanalstraße) recht überschaubar war? Welche Seen im Umland von Homburg oder Richtung Frankreich sind mit Auto gut erreichbar bis direkt an den See, fallen möglichst steil ab und sind tief? Gibt es hier Vorschläge?
Nochwas zu den Radkappen: Das könnten die Folgenden gewesen sein (ich hoffe, ich darf hier verlinken):
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/76/Green1.JPG/220px-Green1.JPG


5. Ich muss nochmal rückfragen, ob die Zeugin Steffi den Namen Tanja gehört hatte: Tanja ist ein Vorname, der nach meinen Erfahrungen überwiegend zu Beginn der 70er Jahre (grob Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre) sehr häufig verwendet wurde. Die Häufigkeit auf der FH-Party sollte also bei dem unterstellten Publikum gering sein. Lässt sich nicht herausfinden, wieviele Tanjas statistisch nach 4:15 morgens noch auf dem Fest waren (z.B. bei ca. 5000 Besuchern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren)? So ließe sich vielleicht die Wahrscheinlichkeit ermitteln, dass es tatsächlich TG war, mit der die Zeugin gesprochen hat.

Sorry für die Aneinanderreihung meiner Gedanken, aber die Punkte wollte ich schon länger einmal loswerden.

Vielleicht läßt sich daraus ja noch mehr machen. Viele Grüße!

Dann sagt mir das vorher, also vor meinem Correctum! ;-)

Mir lagen dazu andere Angaben vor, aber es kann auch so gewesen sein, wie du sagst.

Die Homburg-Spur ist in meiner Darstellung sowieso nur eine Randnotiz.

@Ideengeber:

Eine Entführung scheint mir unwahrscheinlich zu sein. Das würde den Beobachtungen widersprechen.

Die Idee, Tanjas zu suchen, ist ein guter Ansatz.

Eine Suche an Möglichen Tatorten kann immer noch Erfolge bringen. Besonders an den späten Sichtungsorten (z. B. Bauzaun) sollte man mit Metalldetektoren suchen.

Wenn sich die beiden am Bauzaun getrennt hätten, hätte man TG irgendwo finden müssen. Es ist also wahrscheinlich, dass sie doch wieder zusammenkamen. Allerdings ist auch da das Zeitfenster knapp und es wurde von den Zeugen kein Schrei mehr gehört.

@Momjul
Ich hatte dich schon auf den fehler hingewiesen. ..du hast nur einen korrigiert. ..einfach nochmal richtig nachlesen. ;-)
@Ideengeber
Das mit dem Auto mit Tanja versenken ist wirklich nicht auszuschließen. .. das der/ die Täter mit Autos zu tun haben, handeln oder was auch immer, halte ich auch für gut möglich. Er hat den alten wagen noch auf dem Hinterhof stehen und entsorgt somit 2 probleme....

Aber auch schon angesprochen wurde die Nachhilfe stube in dieser homburger Kanalstraße., zu der er vielleicht zugang hatte...wo soll er mit der Frau auf Schulter hergekommen sein?

Das stimmt nicht.

@Momjul
Ich war der Meinung, dass Tanja und der Unbekannte sich am Bauzaun getrennt haben und in entgegengesetzte Richtungen den Ort des Streits verliessen.

Auch ich gehe davon aus, dass Tanja freiwillig mitging oder - fuhr, also keine Entführung i.e.S. Das wäre auch der Grund dafür, dass es keine Spuren gibt ("Kampf", Handy, Ohrringe, Tasche etc.) auf dem FH-Gelände und auch kein Schrei.

@latte3
Genauso habe ich mir das vorgestellt mit dem alten Wagen.
Woher der Mann kam? Ich weiss es nicht, das lässt sich jetzt vermutlich kaum noch rekonstruieren, 6 Jahre später.

@Ideengeber

hey, super, dass du dich in die diskussion einbringst!

die gedanken zu dem vornamen finde ich tatsächlich ganz interessant. ich würde den namen auch nicht mehr als häufig einstufen in dieser altersklasse und generell unter dem publikum auf dem fh-fest.

natürlich kennt von uns niemand den genauen inhalt der zeugenaussage, aber ich gehe davon aus, dass die zeugen am drachenhaus die junge frau auch gesehen haben und nicht nur der gehörte name übereinstimmt, sondern auch grob das äußere erscheinungsbild auf tanja passte.

das wären für mich persönlich so extrem viele übereinstimmungen, dass ich die wahrscheinlichkeit, dass es nicht tanja war, als gering einschätzen würde.

Sollte es sich bei dem Peugeotfahrer um den Täter handeln, dann hätte er sich aber doch wohl eindeutig wie ein Pfau im Taubenschlag aufgeführt. Seht und hört mal aller her. Und übrigens das ist mein Auto. Wer mag kann sich ja auch noch das Nummernschild einprägen.
Man kann es natürlich nicht ausschließen, aber dann wäre der junge Mann natürlich ein enormes Risiko eingegangen.

@Momjul

Die Clique hat Tanja nicht gefragt ob sie mit ihnen in die Stadt fahren wollte.
Das wäre mir zumindestens neu.
Tanja war übrigens in Begleitung vom Zeugen H. als es etwa um 3:50 Uhr zu der Begegnung mit dem Únbekannten kam. Nur etwa 10 Minuten später und wenige Meter weiter vom Treff mit dem Unbekannten wurde sie vom Zeugen T. gesehen und angesprochen.
Nur mal kurz zur Info

@Ideengeber & Komparator:

Wenn Tanja und der Schwarze getrennt weggegangen wären, müsste sie doch irgendwo aufgetaucht sein.

Zu der anderen Situation gibt es unterschiedliche Versionen. Mir schien es so, dass die anderen angekündigt haben, von der Party abzuziehen und sie dann von dem Schwarzen zurückgehalten wurde. Ob sie da schon mit in die Innenstadt gehen wollte, kann diskutiert werden.

@alle:

Die Sichtung oben am Parkplatz halte ich deshalb für so glaubwürdig, weil es die einzige ist, die ich selbst gemacht habe. ;-)

Allerdings lassen die mangelnden Lichtverhältnisse Raum für Sichtungsfehler offen. :-D

@Momjul

Wieso sind der Unbekannte und Tanja getrennt weggegangen ? H . ist weggegangen und hat Tanja beim Unbekannten zurückgelassen. Kurze Zeit später stand Tanja nur wenige Meter weiter von diesem Ort und sprach dort mit dem Zeugen T. Dort ist sie dan halt auch wieder " aufgetaucht ".

@Momjul
Ich glaube, es besteht kein Zweifel darüber, dass sich Tanja und der Unbekannte beim BZH / den Gebüschlern trennten und dass der Unbekannte wenig später erneut den BZH passierte, also m.E. in die Richtung wegfuhr, in die die Tanja-ähnliche Frau den Streitort verliess. Meine Theorie ist die, dass Tanja "aufgegabelt" wurde und einstieg.

@Komparator
Ich schließe eine Affekttat oder einen Unfall nicht aus. Es muss keine geplante Tat gewesen sein.

@Kompi:

Es geht um die Frage, was später am Bauzaun passiert ist.

@Ideen:

Wieso sollten sie sich erst trennen, wenn sie sich dann nachher wieder "aufgabeln" lässt?

@Ideengeber
Das ist sicherlich nicht unwahrscheinlich.
Daran habe ich auch schon gedacht.
Aufgrund des Zeugen, der ich glaube 4 Wochen später diese Sichtung im Wald bei Hockweiler gemacht hat, bleibt der Peugeotfahrer für mich auch noch tatverdächtig.

Was war denn da schon wieder?

So langsam wird die Informationsflut kaum noch kontrollierbar!