Peggy Knobloch

Mozarts_Killer schrieb:Eine Pollenkundlerin hatte an den Überresten der Leiche mikroskopisch kleine Torfspuren gefunden, die zu Spuren von Gehwegplatten aus dem Haus des Verdächtigen passen. S. soll am Tattag Pflanzarbeiten durchgeführt haben - so ließen sich die Torfspuren erklären.

Diese Spuren lassen sich sehr eindeutig und zweifelsfrei zuzuordnen. Auch anhand genetischer Analysen. Die Wissenschaft ist da schon sehr weit fortgeschritten. Bei einem Fall in Amerika konnten pflanzliche Spuren sogar einem bestimmten Baum im wald zugeordnet werden.

Warum hat er (MS)sich keinen Anwalt hinzugeholt, wenn er sich bei der Vernehmung vor Monaten angeblich so sehr unter Druck gesetzt gefühlt hat?
Oder ist ihm jetzt erst bewusst geworden was für eine abstruse Geschichte er da erzählt hat?
Absurd alles

Lars01 schrieb:Warum hat er (MS)sich keinen Anwalt hinzugeholt, wenn er sich bei der Vernehmung vor Monaten angeblich so sehr unter Druck gesetzt gefühlt hat?
Oder ist ihm jetzt erst bewusst geworden was für eine abstruse Geschichte er da erzählt hat?
Absurd alles

Ich vermute, dass es ein Pflichtverteidiger ist. Ein Anwalt kann auch teuer werden. Besonders wenn man einer Schuld überführt werden kann. Das zahlt man dann aus eigener Tasche. Ein Pflichtverteidiger wird einem erstmal gestellt und die später zu tragenden Kosten sind an bestimmte Sätze gebunden.
Bin mir da aber nicht ganz sicher. Wer es besser weiß, den bitte ich um Korrektur.

Und dass ihm seine Situation damals nicht ganz bewusst war, kann ich mir auch gut vorstellen. Nach so langer Zeit wiegt man sich auch in einer trügerischen Sicherheit.

emz schrieb:Da der Artikel von Otto Lapp verfasst wurde, der wie kein anderer Journalist mit dem Fall vertraut ist, spreche ich ganz bewusst von Fakten.

Aufgrund dem, wie Lapp im Fall Mollath mit Fakten umgegangen ist, würde ich diese Aussage keinesfalls so treffen. Auch nicht in diesem Fall.

Nur meine Meinung. Die ist hoffentlich erlaubt.

DoroBe schrieb:Ich vermute, dass es ein Pflichtverteidiger ist.

Er ist immerhin Fachanwalt für Strafrecht, sollte also wissen was er tut.

https://www.anwalt.de/kanzlei-meringer (Archiv-Version vom 08.08.2014)

Mozarts_Killer schrieb:Er ist immerhin Fachanwalt für Strafrecht, sollte also wissen was er tut.

Ein Anwalt kann letztlich nur beraten nicht bevormunden. Ich kann persönlich einfach nicht nachvollziehen wie man zu so einer Aussage raten kann.

Aber ich bin ja auch kein Anwalt ;)

Lars01 schrieb:Warum hat er (MS)sich keinen Anwalt hinzugeholt, wenn er sich bei der Vernehmung vor Monaten angeblich so sehr unter Druck gesetzt gefühlt hat?
Oder ist ihm jetzt erst bewusst geworden was für eine abstruse Geschichte er da erzählt hat?
Absurd alles

Der des Mordes Tatverdächtige M.S. ist am Montag eingebuchtet worden. Das hat ihm wahrscheinlich nicht gefallen, da er nun wohl für unbestimmte Zeit von der Straße ist. Mit einer Reaktion mußte man rechnen. Da er 17 Jahre dicht gehalten hat und wohl nur aufgrund des Ermittlungsdruck den verjährten Teil zugegeben hat, wird er sich sicherlich nicht zu einem voll umfänglichen Geständnis bewegen lassen.

Mich verwundert es nicht, es gab ja nicht mal Reue in Bezug auf die verschwiegene Verbringung. Ich traue ihm die Rolle des alleinigen Killers durchaus zu.

DoroBe schrieb: Ich kann persönlich einfach nicht nachvollziehen wie man zu so einer Aussage raten kann.

Nur um es korrekt zu verstehen: du meinst damit die Aussage, sein Geständnis vom September über den Transport sei unter Druck entstanden?

Mozarts_Killer schrieb:Aufgrund dem, wie Lapp im Fall Mollath mit Fakten umgegangen ist, würde ich diese Aussage keinesfalls so treffen. Auch nicht in diesem Fall.

Da hast du auch vollkommen Recht. Fakten stehen immer noch in den Akten und nicht in der Zeitung. Egal wie toll man einzelne Journalisten findet.

Hat er nur die Verbringung zurückgezogen oder auch das Verbrennen von Jacke und Schulranzen?

Und auch wenn der Anwalt der Meinung ist, daß Manuel S. weder mit der Tötung von Peggy noch mit der Verbringung der Leiche etwas zu tun hat und Partikel von Torf und Farbe Sachen sind, die wenig Beweiskraft haben weil die jedem zugeordnet werden könnten...

Dem Herrn S. gefällt es in der JVA nicht, der hat quasi hautnah miterlebt wie sein Sandkastenfreund x-beliebig gestanden und wiederrufen hat und probiert das nun auch.

Gab es bei den Torfpartikel nicht einen Treffer zu den Gehwegplatten vor seinem Haus? Ich denke auch an die rote Decke die er da im September benannte, das wurde doch zuvor nie veröffentlicht und war Täterwissen.

Und überhaupt

"Er wollte irgendwann nur noch aus dieser Situation heraus und hat deshalb dann einfach das gesagt, was man von ihm hören wollte."

Man wollte doch, wenn das stimmt mit Sicherheit nicht diese abwegige Story hören das der Täter mit der leblosen Peggy im Bushäuschen saß.

Der war damals wenig belastbar und ist das heute noch, scheint nimmer viel gefehlt zu haben und er wäre eingeknickt

@Mozarts_Killer
Es bleiben natürlich nur Teile eines Presseartikels aber um folgende Teile im Artikel geht es mir:

Sein Anwalt Jörg Meringer sagte dem BR, die Polizei habe seinen Mandanten bei der Vernehmung im September stark unter Druck gesetzt. "Er wollte irgendwann nur noch aus dieser Situation heraus und hat deshalb dann einfach das gesagt, was man von ihm hören wollte."

Und Meringer sieht im Fall seines Mandanten auch Parallelen zu der Verhaftung von Ulvi K. "Ich bin der Auffassung, dass man jetzt wieder erst eine Tathergangs-Hypothese erstellt hat. Und jetzt meinen Mandanten da reinzwängen will."

Sollte es tatsächlich der Wortlaut des Anwalts sein, wirkt es auf mich wie Abgeschrieben.

Habe mir nun auch die Seite des Anwalts angesehen. Im Sinne des Angeklagten hoffe ich, dass der Anwalt dem Prozess gewachsen ist.
Ich möchte ihm nicht seine Kompetenz als Anwalt grundsätzlich absprechen aber sollte es zu eine Prozess kommen wird es keine alltägliche Verhandlung.

WyattE schrieb:Diese Spuren lassen sich sehr eindeutig und zweifelsfrei zuzuordnen. Auch anhand genetischer Analysen. Die Wissenschaft ist da schon sehr weit fortgeschritten. Bei einem Fall in Amerika konnten pflanzliche Spuren sogar einem bestimmten Baum im wald zugeordnet werden.

Auch in Deutschland, schon 2005: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/kriminaltechnik-csi-deutschland-3223978.html / http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/148008184, wobei das mit dem ersten Mal nicht stimmt, es war in den USA: https://www.apnews.com/326da16edd9e677ce6033700e470e9ae (Archiv-Version vom 08.09.2018) bzw. in "Medical Detectives": https://www.youtube.com/watch?v=-ZDoJEsVcD0 (Video: Planted Evidence)

Mehr dazu: Wikipedia: Pollen DNA barcoding, Wikipedia: DNA-Barcoding

margaretha schrieb:Hat er nur die Verbringung zurückgezogen oder auch das Verbrennen von Jacke und Schulranzen?

Das Teilgeständnis vom September. Ich gehe davon aus, Dass es die Verbringung der Leiche sowie das Beseitigen der Spuren beinhaltet.

@all

mir stellt sich grade die Frage, wenn der Anwalt sofort am Montag Akteneinsicht hatte, wie realistisch ist es, dass er soweit mit der Akte vertraut ist, dass er heute schon zu einer Aussage raten kann?

margaretha schrieb:Gab es bei den Torfpartikel nicht einen Treffer zu den Gehwegplatten vor seinem Haus? Ich denke auch an die rote Decke die er da im September benannte, das wurde doch zuvor nie veröffentlicht und war Täterwissen.

Richtig, Quelle hier verlinkt: Beitrag von Mozarts_Killer (Seite 4.015)

Die Frage, ob MS bei seiner Vernehmung im September einen Anwalt an seiner Seite hatte, können wir nun getrost mit nein beantworten.

Was soll er denn sonst machen, der Herr Anwalt, als dass er alles erst mal wieder auf null fährt und alles bestreitet.
Warten wir ab, wie es weitergeht, ob sich MS endgültig in Schweigen hüllt, ob er eine andere Geschichte auftischt oder ob er gar mit einem Geständnis um die Ecke kommt.

Könnte mir gut vorstellen, dass es letztendlich auf eine Gutachter-Schlacht rausläuft.

Mozarts_Killer schrieb:Auch seine Angaben über die rote Decke lassen sich leicht nachprüfen. Mal sehen, ob dazu irgendwann noch etwas kommt oder erst im Prozess.

Wenn bei Peggys Leiche im Wald keine Reste einer roten Decke gefunden wurden, in die der Körper gewickelt worden sein könnte, lassen sich die Angaben über die rote Decke nicht so leicht nachprüfen.

Dann muss eben Stadtrat Rank ran, der gehört haben will, dass beim Vergraben von Peggy durch M.S, drei Mann Schmiere gestanden haben, von denen Rank am 9. Mai mutmaßlich einen per Anhalter mitgenommen haben will. Also kennt Stadtrat Rank diesen einen und kann ihn bennen. Der Betreffende könnte dann ein wichtiger Zeuge fürs Vergraben sein, vielleicht auch für die Frage, wie Peggy zu Tode gekommen ist.....

emz schrieb:Die Frage, ob MS bei seiner Vernehmung im September einen Anwalt an seiner Seite hatte, können wir nun getrost mit nein beantworten.

So sieht es aus. Wäre gleich ein Anwalt dagewesen, wäre es wohl gar nicht erst zu einem Verbringungsgeständnis gekommen, der Beschuldigte hätte von Anfang an geschwiegen. Auf diesem Level sind wir ja nun.

DoroBe schrieb:Ein Anwalt kann letztlich nur beraten nicht bevormunden.

Sehr wahr.

Und was der Anwalt über das Septembergeständnis und die Tathergangshypothese gesagt hat – was soll er sonst sagen? Er muss das Bestmögliche für seinen Mandanten herausholen.

Was ich dennoch nicht verstehe: MS wird als Beschuldigter geführt, sein Haus durchsucht und er macht ohne Anwalt und als Beschuldigter eine mehrstündige Aussage bei der Polizei und gesteht dabei eine Tatbeteiligung?

Und das nachdem er genau weiß, was das bei UK bedeutet hat? Um als Beschuldigter ohne Anwalt überhaupt irgendetwas zu sagen bei der Polizei muss man ja schon extrem naiv sein. Insbesondere wenn man schon einmal Beschuldigter war, wenn auch vor 16 Jahren.

Andante schrieb:Wenn bei Peggys Leiche im Wald keine Reste einer roten Decke gefunden wurden, in die der Körper gewickelt worden sein könnte, lassen sich die Angaben über die rote Decke nicht so leicht nachprüfen.

Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Auto von MS doch 2002, als gegen ihn ermittelt wurde, schon kriminaltechnisch untersucht? Dabei hat man doch sicher alles abgeklebt, so dass man die Fasern von damals noch in den Asservaten hat. Oder man hat deshalb dieses Jahr sein Auto wieder ausfindig gemacht, um das nachzuholen. Alle Fasern aus der Kofferraumausklaidung wegzukriegen, wenn darin mal eine rote Decke war, ist quasi unmöglich.

Also für völlig unüberprüfbar halte ich diese Angabe nicht.

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Typos korrigiert

Mozarts_Killer schrieb:Alle Fasern aus der Kofferraumausklaidung wegzukriegen, wenn darin mal eine rote Decke war, ist quasi unmöglich.

Fasern von einer roten Decke im Kofferraum lassen zwar darauf schließen, dass so eine Decke im Kofferraum war. Aber wenn derartige Fasern nicht an Peggys Leiche oder ggf. an Kleidungsresten, die am Vergrabeort gefunden wurden, waren, besagt das Vorhandensein einer rote Decke im Kofferraum nicht viel.

Die kleine Peggy wird leider niemand mehr ins Leben zurückholen können.

Ich persönlich glaube, dass die Verantwortlichen für dieses Verbrechen ihre Strafe entweder bereits bekommen haben bzw. hoffentlich noch bekommen werden.

Ob die Höhe der Haftstrafe gerecht war oder gerecht sein wird, lasse ich mal dahingestellt.