Der Fall Nelli Graf
15.05.2012 um 22:59Anzeige
Halle. Rund 1.100 Männer haben sich am ersten Massengentest im Mordfall Nelli Graf beteiligt. Mit dieser Bilanz zeigte sich Chefermittler Ralf Östermann Dienstagabend zufrieden: "Eine Beteiligungsquote von etwa 85 Prozent ist sehr gut und zeigt nicht zuletzt, wie groß die Bereitschaft der Bevölkerung ist, die Arbeit der Polizei zu unterstützen. Dafür bedanken wir uns."http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/6722038_Mordfall_Nelli_Graf_1.100_Maenner_beim_Massengentest.html (Archiv-Version vom 19.05.2012)
Während die abgegebenen Speichelproben jetzt im Gerichtsmedizinischen Institut Münster untersucht werden, startet die Mordkommission "Ahorn" am Mittwoch mit einer Bestandsaufnahme: "Wir gleichen ab, wer bereits im Vorfeld ein sicheres Alibi für den 14. Oktober nachweisen konnte, wer an den vier angesetzten Tagen verhindert war, für wen wir unter Umständen noch einen weiteren Termin ansetzen müssen und wer gekommen ist, um an dem Vergleichstest teilzunehmen", so Östermann. "Wenn die Zahl derer feststeht, von denen wir nichts gehört haben, entscheiden wir, wen wir wann und wo besuchen und befragen."
Aus den Anrufen, die nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY . . . ungelöst" eingegangen sind, hat sich zwar noch keine heiße Spur ergeben. Nichtsdestotrotz stehen Östermann und sein Team mit den Anrufern aus der Region weiter in Kontakt.
Bislang kein Zeuge aus Kölkebeck
Aus dem Bereich Kölkebeck, wo die Leiche gefunden wurde, hat sich bislang kein Zeuge gemeldet. Unabhängig davon erklärt der Kriminalhauptkommissar noch einmal, wieso die jüngste Zeugin, die Nelli Graf am 14. Oktober um kurz nach 12 Uhr auf dem Fahrrad in Richtung Pestalozzistraße gesehen haben will, als überaus glaubwürdig eingestuft wird.
"Die Zeugin hat jeden Freitag denselben Tagesablauf und kann sich aus diesem Grund genau erinnern, dass Nelli Graf den Künsebecker Weg mit dem Rad in Richtung Alleestraße fuhr, um dann aber vorher nach links in die Pestalozzistraße abzubiegen." Offensichtlich kam sie also von zu Hause und nicht etwa aus der Stadt oder vom Einkaufen.
Cleo1956 schrieb:Scheint aber nix gebracht zu haben,ansonsten hätte man kein Massenspeicheln veranstaltetDafür hätte man vor der Tat eine Funkzellenüberwachung mit Beschluß für das Gebiet beantragen müsse, was im Vorfeld ohne ersichtliche Gründe kaum möglich ist, und das zum Glück! Schließlich leben wir hier nicht in der DDR.
psybi schrieb:Dafür hätte man vor der Tat eine Funkzellenüberwachung mit Beschluß für das Gebiet beantragen müsse, was im Vorfeld ohne ersichtliche Gründe kaum möglich ist, und das zum Glück! Schließlich leben wir hier nicht in der DDR.Das ist nicht korrekt. Im Fall Amtenbrink wurde dies nach dem Mord gemacht. Erfolglos zwar, aber die Provider speichern diese Daten sehr wohl für einen längeren Zeitraum.
Im Nachfeld kann man solche Daten nicht erheben, die meisten Provider brauchen solche Daten für eigene Datenerhebungen nicht, somit werden diese Daten auch für eine Verarbeitung seitens "intern" nicht benötigt und werden meist unter 24 Stunden gelöscht.