Der Fall Nelli Graf

@antidot

10% von welcher gesamtbevölkerung?

Gerade erst gesehen, dass in diesem Fall wieder Beiträge geschrieben wurden; hätte ich gar
nicht gedacht. Leider ist der Fall völlig raus aus der Diskussion - auch in der Haller Bevölkerung.
Mir ist nicht klar, ob man weiter bemüht ist, diese 10 ?? Speichelproben noch zu bekommen?

Die Ermittler halten sich darüber auf jeden Fall bedeckt, es gibt keine öffentlichen Berichte
mehr über den Fall, was ich sehr schade finde!

Ich gehe davon aus, dass die Verweigerer auf Herz und Nieren überprüft wurde, es jedoch keine Verbindung gegeben haben kann, welche von außen betrachtet auf einen Tatverdacht hindeutet. Damit wandelt man natürlich auf einem schmalen Grat.
Vielmehr denke ich, dass es zwei Täter sind und tendiere da in Richtung Paar, welches von einem Zeugen zu der Mittagzeit in der Hachhowe gesichtet wurde. Rätselhaft allerdings nur, dass dieses Paar in keinem weiteren Bericht der Kripo erwähnt wird.
Welche neuen Ansätze könnten uns weiterbringen? Haben wir wirklich schon alles bedacht?

@fortylicks
Ja, sehr schade.

Ich hoffe mal, dass noch mehr ermittelt wird und sie sich nicht nur allein auf diese 10 Verweigerer konzentrieren.

@bb37
mit der Sichtung des Pärchens an der Hachhowe bin ich komplett Deiner Meinung.
Zumal sie sich nicht gemeldet haben; es ist ja kein klassisches Wald-Erholungsgebiet
dort; wenn man als Auswärtiger spazieren gehen wollte in Halle, dann wählt man nicht
die Hachhowe.

@Robert80
die Ermittlungen sind ja eingestellt; also wird man wohl nur noch versuchen, die Verweigerer
irgendwie zu überzeugen, eine Speichelprobe abzugeben.
Und/oder auf den Zufall warten.....ich bin pessimistisch, dass sich in dem Fall noch was tut!

Ich hatte wirklich gedacht, wenn jemand die Speichelprobe verweigert, dass man ihn dennoch zur Rechenschaft irgendwie ziehen kann. So ist es für Täter ja ein Leichtes, zu verweigern und niemand fordert die fehlende Probe mehr ein.

...und @bb37
hat natürlich damit Recht, dass einige der Verweigerer bestimmt überhaupt keinen Bezug
zu dem Fall haben....wir müssen auch bedenken, dass ja NUR im Haller Stadtbezirk gesucht
wird. Wohnt der DNA-Träger einen Kilometer außerhalb Halles, ist er vollkommen sicher!

@Robert80
wenn es keine neuen Ansätze gibt, dann ist der Fall ausermittelt! Irgendwann werden die Akten aber wieder auf den Tisch der Kripo landen und neu aufgerollt. Meist von neuen Beamten, mit anderen Sichtweisen. Auch nach vielen Jahren läßt sich ein solches Kapitalverbrechen aufklären. Jedoch obliegt es immer dem Faktor Zeit. Das ist selbstverständlich die größte Sorge dabei. Der Hauptgrund, einen solchen Fall niemals zu vergessen, sind die hinterbliebenen Familienmitglieder. Für sie ist der Tod der Mutter allgegenwärtig! Grausam darüber nachzudenken, dass der Täter der eigenen Mutter frei umherläuft und vielleicht noch im Bekanntenkreis zu suchen ist...

@fortylicks
Das sehe ich genauso! Fraglich nur, ob dieses Paar auch konform ist mit der Sichtung der Kofferraumzeugin.
Die Kofferraumzeugin setze ich persönlich ganz nach hinten, da es sich dabei sogar um Polizeifahrzeuge gehandelt haben könnte. Sollte die Zeugin allerdings die Sichtung tatsächlich am Tattag gemacht haben, dann müßte man zwangsläufig eine Verbindung herstellen.
Fraglich halt immer noch, welche Zeugensichtungen zur Lösung des Falles beitragen.
Ebenso finde ich es merkwürdig, dass nichts über das Tatfahrzeug bekannt wurde, wo die Polizei doch anscheinend Faserspuren der Polsterung besitzt.

@bb37
richtig; die Zeugenaussagen Pestalozzistraße/Kofferraumzeugin widersprechen sich zeitlich.
Es kann eigentlich nur eine richtig sein. Und da konnten wir uns nur an der Aussage des
Hauptkommissars anlehnen, der die Zeugin Pestalozzistraße als gewichtiger ansieht....
Das mit der Faserspur finde ich auch sehr unbefriedigend, das wäre eine wirklich gute
Fährte gewesen. Aber wieder wurde an der Stadtgrenze Halle aufgehört zu suchen....:(

@fortylicks
Die Akten werden geschlossen und eben diese wichtigen Dinge werden der Öffentlichkeit vorenthalten. Der/Die Mörder vielleicht nie gefasst! Manchmal hat man das Gefühl, als wäre Polizeiarbeit ab einem gewissen Punkt sinnlos.

In Deutschland kann man keinen zu eine DNA-Probe zwingen, solange keine Verbindung oder Anfagsverdacht zur Tat steht.

Es gab eine Sichtung eines Paares an der Hachhowe? Oder hab ich da was falsches verstanden? Würde sich ja decken mit der Zeugin die 2 Autos gesehen hat wo sich die Zeugin sicher war das das Fahrrad von Nelli in einem der Autos war. Oder passt da zeitlich was nicht zusammen?

Ich war schon immer dafür, dass endlich mal gesetzlich festgelegt wird, dass im Falle eines Mordes jeder! Bürger bundesweit dazu verpflichtet werden kann, seine Speichelprobe abzugeben. Dann wäre der ein oder andere Mord schon aufgeklärt. Aber da schlagen unsere Datenschützer ja wieder bitterbösen Alarm. Ich finde, wenn es um ein Verbrechen geht, dann sollte nicht der übertriebene Datenschutz, sondern die Aufklärung im Vordergrund stehen. Ist nur meine bescheidene Meinung.

und wie willst du das dann machen? per gemeldeten wohnsitz? staatsbürgerschaft?
es rein theoretisch auf das bundesgebiet auszuweiten würde nur noch mehr bürokratie und verzögerungen reinbringen.

Nevis30 schrieb:Aber da schlagen unsere Datenschützer ja wieder bitterbösen Alarm. Ich finde, wenn es um ein Verbrechen geht, dann sollte nicht der übertriebene Datenschutz, sondern die Aufklärung im Vordergrund stehen. Ist nur meine bescheidene Meinung.

Als bei uns zu einem freiwilligen DNA-Test aufgerufen wurde, war für mich KLAR,
dass ich dahingehe. Freiwillig.
Und es muss auch weiterhin so bleiben, dass es freiwillig ist und bleibt, SOFERN man anderweitig KEINEN Tatzusammenhang herstellen kann. In diesen Fällen kann man die Abgabe einer DNA-Probe gerichtlich erwirken.
Alles andere wäre schlimm! Der nächste Schritt wären Kameras in Wohnungen um Alibis zu veri- bzw. falsifizieren, denn

...dann sollte...die Aufklärung im Vordergrund stehen...

SCSA09 schrieb:Es gab eine Sichtung eines Paares an der Hachhowe? Oder hab ich da was falsches verstanden? Würde sich ja decken mit der Zeugin die 2 Autos gesehen hat wo sich die Zeugin sicher war das das Fahrrad von Nelli in einem der Autos war. Oder passt da zeitlich was nicht zusammen?

Es würde sich nicht decken; es war folgendermaßen.

Die Zeugin, die zwei Fahrzeuge in die Hachhowe hat einfahren sehen, hat als Zeitpunkt
11.30 Uhr + - einiger Minuten angegeben. Das wiederum passt schlecht zu den feststehenden
Fakten, dass Nelli um 11.10 Uhr noch an der Apotheke Bahnhofstraße telefoniert hat, dann
nach Hause gehen oder mit dem Fahrrad fahren musste, das ist ein ziemlicher Weg. Wie soll
dann bis 11.30 Uhr schon ihr Fahrrad eingeladen in einem Auto in den Wald gefahren worden
sein? Zu diesem Zeitpunkt ist sie wahrscheinlich gerade erst zu Hause angekommen.

Darum gewichtete der leitenden Kommissar diese Aussage nicht so wie die der Zeugin
"Pestalozzistraße", die Nelli gegen 12.10 Uhr + - einige Minuten radelnd in diese Straße
Pestalozzistraße, hat einbiegen sehen. Das käme zeitlich besser hin....

Das merkwürdige Pärchen, von dem manche User hier im Strang damals meinten, sie
hätten irgendwie verkleidet ausgesehen, wurde erst gegen 13.30 Uhr gesichtet. Wenn
dieses Pärchen etwas mit dem Fall zu tun hat, könnte man annehmen, dass sie einen
Besichtigungsgang gemacht haben, ob es vielleicht Spuren gibt?? Denn NG`s Fahrrad wurde
ja wahrscheinlich mit ihrem Verschleppen zeitnah dort in den tiefen Wald geschmissen.

fortylicks schrieb:wir müssen auch bedenken, dass ja NUR im Haller Stadtbezirk gesucht
wird. Wohnt der DNA-Träger einen Kilometer außerhalb Halles, ist er vollkommen sicher!

@fortylicks

Danke für diesen wichtigen Hinweis, vor allem für Leute, die hier jetzt erst auf diesen schrecklichen Mordfall aufmerksam werden. Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Ermittlungsbehörden die DNA-Reihenuntersuchung nicht in den Nachbargemeinden fortgesetzt haben.

Wir hatten das Problem des auch meiner Ansicht nach nicht nachvollziehbaren "geografischen Zuschnitts" der DNA-Reihenuntersuchung schon mehrmals diskutiert. Für Interessierte der Hinweis auf diesbezügliche Beiträge vom August 2013, denen man entnehmen kann, worum es genau geht: Beitrag von noctua (Seite 896)

Danke @noctua
für das Einstellen des Beitrags; auch ich bin der Meinung, dass man die DNA-Untersuchungen
auf die Nachbargemeinden hätte ausgeweiten müssen.
Das Verfahren wurde sehr abrupt eingestellt und seitdem hört man gar nichts mehr davon.
Es wird nur der Zufall helfen können......oder ein neues Ermittlerteam nimmt sich des Falles
nochmal an.

@LIncoln_rhyME
Aber mit diesen freiwilligen Tests erreicht man doch überhaupt nix, oder meinst Du, ein Mörder geht da freiwillig hin in der Hoffnung, dass sie sich bei der Testauswertung vertun?

@Nevis30
Genau so war es aber schon öfter. Man sollte nicht den öffentlichen Druck unterschätzen, den auch Täter von ihrem sozialen Umfeld zu spüren bekommen, wenn sie verweigern wollen. Es waren schon sehr oft Treffer unter den "Freiwilligen".