Die Göhrde-Morde

qf1 schrieb: Andererseits muss der Mörder erst mal eine Waffe besorgen, was für eine gewisse Vorbereitungszeit und geplantes Vorgehen spricht, selbst wenn die Opfer nicht gezielt ausgesucht wurden.

Nicht unbedingt, es gibt auch Menschen, die Waffen besitzen und bei sich tragen, als Beispiel Jäger.

... stimmt, schränkt den Täterkreis dann aber deutlich ein. Wurden die Paare eigentlich mit Waffen erschossen, die Jäger, Förster, Polizeibeamte u.s.w. üblicherweise haben?

Über den ersten Mord wird folgendes gesagt.....

Die genaue Todesursache konnte wegen des Zustandes der beiden Leichen weder am Tatort noch durch die spätere Obduktion geklärt werden. Fest stand allerdings, dass Suizid oder Unfall ausschieden und dass der Tod durch ein Verbrechen eingetreten war. Aufgrund des Spurenbildes standen Erschießen, Erwürgen und Erschlagen als mögliche Ursachen im Raum. Der Ehemann wies eine Verletzung an seinem Kehlkopf auf. Jedoch konnte nicht festgestellt werden, ob es sich um Strangulationsmerkmale oder um Verletzungen durch Futter suchende, trampelnde Wildschweine handelte.

Und zum Zweiten Mord gibt es eine Angabe zur Schusswaffe

Dort, im Waldabschnitt Jagen 138, trafen sie auf den Täter, der sie offenbar mit einer Schusswaffe bedrohte und sie teilweise mit Leukoplastband an den Händen und Füßen fesselte. Beide mussten sich mit dem Gesicht nach unten legen. Der Täter strangulierte das männliche Opfer und tötete es von hinten durch Kopfschüsse mit einer Kleinkaliberwaffe 5,6 Millimeter. Dem weiblichen Opfer zertrümmerte der Täter den Schädel.

Quelle: Wikipedia: Göhrde-Morde

Ob Jäger,Förster ect. solche Kleinkaliberwaffen 5,6 Millimeter nutzen entzieht sich meiner Kenntnis....

Interessant! Dann wurde beim ersten Mord also keine Munition gefunden.

Scheinbar nicht, zumindestens ist mir nichts anderes bekannt.....obwohl ja gesagt wird

Quinzy schrieb:Aufgrund des Spurenbildes standen Erschießen, Erwürgen und Erschlagen als mögliche Ursachen im Raum.

5,6 mm kleinkaliberwaffen werden meist nur von sportschützen verwendet.
für die jagd haben sie nicht die reichweite und durchschlagskraft.
allerdings sind viele kleinkaliberwaffen auch in privatbesitz , weil sie früher leicht zu erwerben waren und durch vererbung sehr leicht eine besitzkarte ausgestellt wurde.
mein schwiegervater hat auch 3 stück die er legal besitzt , seit 30 jahren nie mit geschossen hat aber aus erinnerungsgründen nicht vernichtet. das wird auf dem land immer noch so gehandhabt.

itfc schrieb:5,6 mm kleinkaliberwaffen werden meist nur von sportschützen verwendet.
für die jagd haben sie nicht die reichweite und durchschlagskraft.

Das ist ja interessant, danke für die Info @itfc

ich weiß das mein schwiegervater in den 50er jahren noch auf ratten und krähen geschossen hat und sagte mehr als 20 m bringt es nix weil es sie nur verletzt aber nicht umbringt.
landleben halt. ich schieße auch im schützenverein und kenne die waffen , auch wenn ich nur bogen schieße.

Ich finde diese Info sehr interessant, wobei man ja auch nicht ausschliessen kann, das zum Beispiel ein Jäger zusätzlich so eine Waffe hat, aus seinem Privatgebrauch.

....mehr als zwanzig Meter bringts nix...das ist doch auch eine interessante Aussage....Ob der Täter das wohl wusste? Wenn er sich mit Waffen auskennt, bestimmt. Das männliche Opfer wurde ja nach Strangulation durch einen Kopfschuß am Hinterkopf getötet, vermutlich dann aus nächster Nähe...

anders als aus nächster nähe geht es nicht mit so einer waffe.
besitzer solcher waffen würde ich eher im schützenbereich suchen oder in ländlichen gegenden wo eventuell jüngere leute von "opa´s" waffen wissen und zugang dazu haben.

itfc schrieb: besitzer solcher waffen würde ich eher im schützenbereich suchen oder in ländlichen gegenden wo eventuell jüngere leute von "opa´s" waffen wissen und zugang dazu haben.

Danke für diese Einschätzung @itfc . Meinst du, es könnte auch eventuell ein Sportschütze gewesen sein, also so einer aus`m Schiessverein, benutzen die für ihre Schiessübungen auch solche Kaliber...?
Opa´s Waffen oder auch geerbt wurde dann eher auf einen jüngeren Täter hinweisen....

das ist das normale kleinkaliber , da schießt jeder sportschütze mit.
von diesen waffen gibt es mehr als man denkt.
die waffen von polizei und bundeswehr sind im regelfall 9 mm .
jagdwaffen 7,6 oder 9 mm .
ausnamen sind sehr alte waffen die ich hier aber ausschließe.

itfc schrieb: von diesen waffen gibt es mehr als man denkt.

Das heißt also, es könnte praktisch jeder gewesen sein. Anhand des Kalibers kann man den Täterkreis nicht eingrenzen...

bei uns im dorf alleine gibt es über 20 solche waffen von opa von denen ich weiß.
viele haben sie abgegeben nach den taten in erfurt und winneden , aber einige der alten behalten sie ganz legal aus sentimentalität.
es wäre mal interessant eine statistik zu finden wieviele davon in privathand sind.

itfc schrieb: es wäre mal interessant eine statistik zu finden wieviele davon in privathand sind.

Ich denke die Dunkelziffer wird weitaus höher liegen als die Aussagen einer Statistik. Wie ist das eigentlich, wenn ich so eine Waffe erbe, muß ich dann diese Waffe auf meinen Namen anmelden um diese legal zu besitzen, oder geht die sang- und klanglos in meinen Besitz über...?

du gehst mit dem erbschein zur zuständigen behörde (je nach bundesland unterschiedlich) sagst das du waffen geerbt hast und sie behalten möchtest. führungszeugniss vorlegen und das wars.
allerdings weiß ich nicht was nach dem neuen waffengesetz noch gefordert wird.
mit unseren pistolen (schwiegervater) ist das etwa 10 jahre her.
wenn es mal soweit ist , werde ich die waffen zur polizei bringen und vernichten lassen.
ich bin im schützenverein und schieße bogen und luftgewehr , aber gegen solche waffen in privatbesitz bin ich absolut dagegen.
so feierabend für heute. gute nacht

so habe ne statistik gefunden. erschreckend , grade die zahl der erbwaffen
http://www.vdw-duesseldorf.de/documents/VdWInnereSicherheit.pdf (Archiv-Version vom 04.03.2016)

insgesammt wird von etwa 20-30 mio waffen in deutschland ausgegangen.
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-tag-danach---schulen-sind-nicht-nur-orte-des-lernens--sondern-auch-der-persoenlichkeitspraegung--experten-beraten--wie-man-das-rechtzeitig-mitbekommt--dass-bei-einem-jungen-menschen-etwas-schief-laeuft--20-millionen-waffen-im-umlauf,10810590,10626310.html (Archiv-Version vom 30.11.2012)

itfc schrieb: du gehst mit dem erbschein zur zuständigen behörde (je nach bundesland unterschiedlich) sagst das du waffen geerbt hast und sie behalten möchtest. führungszeugniss vorlegen und das wars.
allerdings weiß ich nicht was nach dem neuen waffengesetz noch gefordert wird.

...und was ist, wenn ich gar keinen Waffenschein besitze? Kann ich die Waffen dann trotzdem behalten? Und vor allem, wird die Waffe auf meinen Namen eingetragen, gibts da ein Register?

• Erben von Schußwaffen: Hier wird von ca. 1. Mio. Erbwaffen ausgegangen. Sie dürfen
Waffen des Erblassers behalten, müssen den Besitz jedoch anzeigen und die Waffen
seit dem 1.4.2008 gegen Gebrauch sichern, wenn sie keine Erlaubnis besitzen.

das heist sie müßen nur in einem verschlossenen waffenschrank , getrennt von der munition gelagert werden. einen waffenschein braucht man nicht , nur eine waffenbesitzkarte.
die wird aber in dem fall recht einfach ausgestellt.

Eine Antwort habe ich schon in der Statistik gefunden...

itfc schrieb: Erben von Schußwaffen: Hier wird von ca. 1. Mio. Erbwaffen ausgegangen. Sie dürfen
Waffen des Erblassers behalten, müssen den Besitz jedoch anzeigen und die Waffen
seit dem 1.4.2008 gegen Gebrauch sichern, wenn sie keine Erlaubnis besitzen.