Die Göhrde-Morde

@Zeitzeuge-WL

Bezüglich der von dir vorgestellten These zur Verbringung der Fahrzeuge:

Ich denke, dass ein Täter mit derartiger krimineller Energie nicht nach Hause fährt um sein Fahrrad zu holen, sondern sich das nächstbeste klaut. Darüber hinaus wäre es doch dumm von dem Täter dann ausgerechnet (Fall R.) vor dem Bäckerladen zu parken und sein Fahrrad aus dem Kofferraum zu holen.... viel zu auffällig! Da wäre ein Großparkplatz doch viel sicherer gewesen im Bereich des Bahnhofs zum Beispiel/an einem Krankenhaus/einem Supermarkt....

Kennst Du Winsen? Ich habe da 9 Jahre gearbeitet und auch viele Überstunden gemacht. Da wurden damals um 20:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, die Einkaufsstraßen waren abends nahezu menschenleer. Großparkplätze gibt es am Bahnhof und am Krankenhaus sowie am Kreishaus. Aber da war schon ein wenig mehr los.

Im übrigen muß er das Fahrrad nicht beim Bäcker ausgeladen haben, dafür bieten sich genügend andere Gelegenheiten an.

@all
Ich habe noch eine frage die mich Brennend Interessiert.Das Phantombild.
Wie die meisten hier gelesen haben ist ja gesagt worden"Vergesst das Phantombild"was ist an dieser Aussage Glaubhaft oder kann man von ausgehen das diese Bilder doch Relevant sind?

@Stoertebecker
Ich denke, darüber dürfte die Polizei Auskunft geben wollen. Die haben ja kein Interesse an irrelevanten Hinweisen.

@Zeitzeuge-WL

Da hast du tatsächlich recht, der Landkreis Harburg gehört zu Niedersachsen.

Sehr verwirrend kann aber die häufige Bezeichnung ,,Hamburg-Harburg" sein.
Das bezieht sich aber auf den Bezirk, nicht auf den Landkreis.

Wird hier gut erklärt:

Wikipedia: Bezirk Harburg

@Zeitzeuge-WL

Zeitzeuge-WL schrieb:Da wurden damals um 20:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, die Einkaufsstraßen waren abends nahezu menschenleer. Großparkplätze gibt es am Bahnhof und am Krankenhaus sowie am Kreishaus. Aber da war schon ein wenig mehr los.

Das meine ich ja! Da, wo viel los ist, ist es viel sicherer, weil die Menschen weniger auf einander achten. Der schlampig geparkte Wagen vor dem Bäckerladen schrie ja danach: seht mich! Auch so eine Sache, die seltsam ist... dass er das Fahrrad woanders auspackte... möglich! So, wie alles möglich ist... ich versuche nur immer nachzufühlen. wo und wie ich mich als Täter am sichersten gefühlt hätte... vorm Bäckerladen hätte nur oben mal jemdand aus dem Fenster schauen müssen: Gerade da wo nix los ist, merken sich Menschen Details viel besser!

@Axolotl
Der Bäcker ist um die Zeit vielleicht schon bei der Arbeit und hat keine Zeit, um aus dem Fenster zu schauen.

@Zeitzeuge-WL

Zeitzeuge-WL schrieb:Der Bäcker ist um die Zeit vielleicht schon bei der Arbeit und hat keine Zeit, um aus dem Fenster zu schauen.

Ja... so könnte der Täter gedacht haben....

... und so läßt sich der Zeitpunkt des Abstellens zwischen 23:00 und etwa 5:00 Uhr eingrenzen.

Danach ging es mit dem Fahrrad in die Göhrde, für einen geübten Fahrer sind es 3 Stunden, für einen ungeübten eher 5, d. h. der Täter mußte am Tag der Tat auch nicht arbeiten. Ich denke, er wird erst bei Tagesanbruch erst aufgebrochen sein, denn im Dunkeln ist das Risiko, kontrolliert zu werden ungleich größer. Im Berufsverkehr fällt ein Fahrradfahrer an der B4 dann nicht mehr auf.
Wenn er mit jägergrüner Montur unterwegs war, hätte es allerdings sehr komisch gewirkt.

@Zeitzeuge-WL
Lies Dir mal den Beitrag von Bura auf Seite 204 durch.
Demnach schreibt das Hamburger Abendblatt vom 1.6.89
"der silberfarbene Honda Civic der Vermissten war am
vergangen Sonntag unverschlossen auf einem Parkplatz in
Winsen/Luhe gefunden worden".
D.h. am 28.5.89.

Ich denke nicht, dass er dort eine ganze Woche gestanden
hat, sondern ein paar Tage, sonst wäre der Bäcker früher
sauer geworden.

Der Täter kann den Wagen durchaus noch die halbe Woche
in seinem Besitz gehabt haben.

Dafür wäre es interessant zu wissen, welcher Bäcker es denn war. War es in der Bahnhofstraße, hätte der Bäcker kaum sauer sein können, einen Besitzanspruch hätte er dort nicht. Ob ein Fahrzeug allerdings dort 6 Tage unbemerkt so aufdringlich stehen könnte, bezweifele ich.

Sollte der Täter den Wagen noch 6 Tage in seinem Besitz gehabt haben, dann muß er den Wagen ja irgendwo versteckt haben. In der eigenen Garage scheidet aus, sofern er Nachbarn hat - eher ein Schuppen oder Stall außerhalb eines Ortes.

Zum Phantombild

Das Phantombild ist Anfang Oktober 1989 in einigen regionalen Zeitungen veröffentlicht worden. In der xy Sendung vom Dezember 1989 wurde es aber nicht verwendet und das obwohl sich eine bundesweite Fahndung nach dem Phantommann geradezu angeboten hätte, denn es hätten sich an den Mann auch Göhrde- Urlauber von auswärts erinnern und ihn wieder erkennen können, die keine Gelegenheit hatten die regionalen Zeitungen mit dem Phantombild zu lesen.

Über die niedersächsischen Richtlinien, die zur Inanspruchnahme von Publikationsorganen zur Öffentlichkeitsfahndung gelten, kann man sich hier informieren:

http://www.recht-niedersachsen.de/34510/4701,s,4,31.htm (Archiv-Version vom 02.03.2015)

Nach diesen Richtlinien ( 2.2) ist es so, dass bei einer Fahndung nach einem unbekannten Tatverdächtigen die Öffentlichkeitsfahndung mittels Phantombild grundsätzlich veranlasst sein kann. Sie bedarf allerdings einer richterlichen Genehmigung und bei Gefahr im Verzug einer nachträglichen richterlichen Bestätigung.

Die Nichtverwendung des Phantombildes in der xy Sendung ist mE aus dem Grund geschehen sein, weil ein Richter das Phantombild schon damals nicht als geeignetes Fahndungsmittel für eine bundesweite Öffentlichkeitsfahndung im Fernsehen mit großer Breitenwirkung angesehen hat, aus welchen Gründen auch immer.

Die Polizei hat jedoch weiter mit der Phantomzeichnung gearbeitet, denn der in den 1990iger Jahren verdächtigte Krankenpfleger soll Ähnlichkeit mit dem Phantombild gehabt haben. Also haben sie es im Rahmen der Ermittlungen gegen ihn herangezogen.

"Das Foto in der Akte auf dem Paßamt, das sich die Beamten anschauten, glich einer auf Zeugenaussagen beruhenden Phantomzeichnung, braunhaarig der Mann, fliehende Stirn, die üblichen stechenden Augen. Die Größe kam auch etwa hin, 175 bis 180 cm,"

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9089608.html

Aber andererseits las ich hier auch, daß der Täter kein Risiko großes eingegangen wäre, weil das Fahrzeug schon am 23.05. abgestellt wurde. Ist nur paar Seiten her.

@Zeitzeuge-WL
Bäckerei Rundt, Ecke Bahnhofstr./Lüneburger Str.
Kennst Du bestimmt.

Ja, die hatte ich auch vermutet! Auf der Nordwest-Ecke der Kreuzung war ein Auto-Verleiher. Wenn man da ein Fahrzeug hinzustellt, fällt es bestimmt erst später auf!

Die Lüneburger Str. ist die B4 und die war tagsüber stark befahren. Unbemerkt ging es nur nachts. Nachts war der Verkehr deutllich weniger, aber mehr als drei Minuten ohne Fahrzeug gab es kaum. Vielleicht erklärt sich die verhältnismäßig auffällige Art des Abstellens dadurch, daß der Täter ein oder mehrere Fahrzeuge kommen sah, nicht gesehen werden wollte und es deswegen sehr eilig hatte.

@Zeitzeuge-WL
Kannst Du mir bitte die Seite nennen, auf der das mit dem Abstelldatum 23.5.
steht. Dann hätte der Honda ja 5 Tage vor der Bäckerei gestanden, und das
auch noch unverschlossen.
Wäre heutzutage nicht mehr vorstellbar, da wäre der Wagen schon im Osten.