Die Göhrde-Morde

Ich denke schon, dass uns die Sache mit dem Ferienhaus in Groß Malchau, in dem Herr K. vorübergehend gewohnt hat, in unseren Überlegungen ein gutes Stück weiter gebracht hat. Es war im Zeitungsbericht zu lesen, dass seit April der Mercedes von Herrn W. dort vor dem Haus des Öfteren von Nachbarn gesichtet worden ist. Nun wird auch klar, warum die Polizei sehr schnell nach dem Verschwinden der beiden davon ausgegangen ist, dass beide ein heimliches Liebespaar waren und nicht nur Lotto-Arbeitskollegen. Früher hatten wir immer darüber gerätselt woran die Polizei diese Erkenntnis festgemacht hat. Es gab Überlegungen, dass beide vielleicht zusammen in einem Hotel in Bad Bevensen waren und dass es entsprechende Aussagen des Hotelpersonals gab. Diese Überlegungen können wir nun endgültig ad acta legen. Die Polizei hat das an den Aussagen der Nachbarn festmachen können, denn dort im Umfeld von Herrn Ks letztem tatsächlichen Wohnsitz, begannen natürlich nach seinem Verschwinden die Ermittlungen.

Es scheint auch so zu sein, als sei ein engeres Liebesverhältnis der beiden erst während der Kur von Herrn W. entstanden. Das hing wahrscheinlich damit zusammen, dass Frau W. erst durch die Abwesenheit des Ehemannes die nötige Zeit hatte. Dann ist die Bemerkung im Bericht der SZ aus dem Jahr 2010, dass beide sich während einer Kur kennengelernt haben, wohl so zu verstehen, dass sie sich während einer Kur des Ehemannes von Frau W. kennenlernten, in dem Sinne dass sie zu einem Liebespaar wurden. Wir hatten es früher immer so gedeutet, als seien Herr K. und Frau W. gemeinsam in Bad Bevensen zur Kur gewesen und sie hätten sich dort kennengelernt. Während der Portugalreise im Jahre 1988 hatten vielleicht beide schon ein Auge aufeinander geworfen und schon Mal heftig miteinander geflirtet, aber zur Vertiefung der Beziehung gab es dann zunächst vielleicht keine Gelegenheit. Das änderte sich womöglich erst während der Kur des Ehemannes

Wenn das intime Verhältnis der beiden erst im April 1989 in Gang gekommen ist, dann war das für alle Beteiligten eine neue Situation, die noch nicht eingefahren war. Auch Herr W. kann nicht über einen längeren Zeitraum davon gewusst haben, so dass man auch nicht davon ausgehen kann, dass er es über einen längeren Zeitraum hinweg stillschweigend toleriert und sich eventuell damit abgefunden hatte.

@EDGARallanPOE
@evoluzzer

Ich sehe das mit der Zeugensichtung betreffend Ehepaar R. im Grunde genommen so wie ihr.

Zeugensichtungen sehe ich immer mit großer Skepsis und daher bin ich auch sehr skeptisch was die Zeugensichtungen anbelangt nach denen der Täter nach dem Mord des Öfteren in Bad Bevensen den Tercel hin und her bewegt haben soll. Da gab es irgendwann mal den Hinweis der Polizei, dass der Mörder nach dem Doppelmord mit dem Tercel gefahren ist ( was ja auch belegt ist, denn er hat ihn aus der Göhrde heraus nach Bad Bevensen gefahren) und nach diesem Hinweis gab es dann die Zeugen, die den Mann immer wieder am Auto gesehen haben wollen. Das ist ein Phänomen was uns in Kriminalfällen immer wieder begegnet.

Worin diese Zeugensichtungen, die sich in anderen Fällen oft als falsch erwiesen haben, weil Opfer gesichtet wurden, die längst tot waren, ihren Ursprung haben, wäre mal eine Untersuchung wert.

@EDGARallanPOE
@evoluzzer

Ich sehe es komplett anders. Ein Vergleich mit anderen Mordfällen läßt den Schluß zu, daß es eine Tätergruppe zu geben scheint, die tatsächlich Gegenstände der Opfer nach Hause bringt.
Der Lagerungsort eines Fernglases im Keller ist für mich schon sehr suspekt. Der Zeitpunkt spielt für mich keine Rolle, 7 Monate ist nun wirklich nicht viel. Ich erinnere mich z. B. bis ins Detail noch an den 08.04.2004 zwischen 23:30 Uhr und ca. 3:00 Uhr, obwohl ich zwei andere Darstellungen in den Ermittlungsakten gelesen habe. Das Erlebnis beinhaltet eine Bedrohung zwischen 2:00 und 3:00 Uhr.

Ich habe vor paar Monaten schon einmal erklärt, daß negative Erlebnisse den Menschen prägen und diese Erlebnisse formen die Persönlichkeit des Menschen, haben also einen höheren Rang als z. B. ein Film oder etwas geschriebenes. Ein Vermengen, wie es zuvor geschrieben wurde, findet allenfalls bei unwichtigen Erlebnissen statt. Das Erlebnis war jedoch lebensbedrohend und daher besonders intensiv.

@Zeitzeuge-WL

Zeitzeuge-WL schrieb:Es ist mir zu Ohren gekommen, daß eine der beiden Frauen die Mutter eines Journalisten sein soll.
Für die Begegnungen gab es eine zweite Zeugin, lediglich für den einzelnen Turnschuh nicht.
Ich sehe nicht den geringsten Grund, warum diese Aussagen unglaubwürdig sein sollen.

Nun gibt es Personen, die sich damit näher befasst und mit den Beteiligten gesprochen haben.
Danach blieb nur noch eine Luftblase.

@maif

Nein, richtig ist, daß niemand mit den Zeugen gesprochen hat. Woher hast Du diese falsche Information?

Den besagten Artikel kann ich auch so nicht ernst nehmen. Zwar habe ich nicht mit den Beteiligten gesprochen, und ich möchte der Zeugin keinesfalls zu nahe treten oder schlechte Absichten unterstellen.
Aber schon als ich bei meinen Recherchen im Internet auf den Artikel gestoßen bin (zu dem Zeitpunkt war er hier im thread noch nicht gepostet), fand ich ihn merkwürdig. Sie hat erst die Reinolds gesehen (samt Fernglas, Turnschuhen und Picknickkorb), dann auch noch den Täter bei seiner Flucht, schließlich noch den ominösen Turnschuh am Wegesrand...das ist mir ehrlich gesagt zuviel des Guten. Das alles fällt ihr natürlich auch erst nach der XY Ausstrahlung ein...naja...das spricht doch für sich, oder?
Und als ich dann hier im thread auch noch erfahren habe, dass sie wohl die Mutter des Artikelverfassers ist, war die Sache für mich klar. Ich werde den Artikel in meine Überlegungen zum Tatgeschehen nicht mit einbeziehen, aber das ist natürlich nur meine Meinung und jeder soll es bitte so halten, wie er möchte.

@LuluLeika

Es gibt aber eben nicht nur die Mutter des Journalisten, sondern eine weitere Zeugin und damals hat derselbe Journalist meines Wissens diese Zeugenaussage nicht verwendet. Wenn es jemand besser weiss, nur zu. Man legt nicht eine falsche Spur, um 25 Jahre später darauf zurückzukommen.

@Zeitzeuge-WL
Ich habe nicht von den angeblichen Zeugen geredet, sondern von "Beteiligten".

Du darfst diesem Artikel ja gerne glauben, keiner hindert Dich daran.

@maif
Nach 7 Monaten ist eine heiße Spur leider meistens kalt. Ob nun Luftblase oder nicht, dürften andere als die Zeugen nicht so recht beurteilen können. Einzig sagen können Beteiligte, daß das Ergebnis der Suche in dem Gebiet Leitstade zu keinem nennenswerten Fund führte. Alles andere ist herumfabulieren. Damals nahm die Polizei auf jeden Fall die beiden Aussagen ernst. Und es wäre auch nicht das erste Mal, daß zurückgelassene Gegenstände zunächst gesichtet wurden, dann aber nicht wiedergefunden werden konnten.

@Zeitzeuge-WL
Ich möchte darauf eigentlich gar nicht noch weiter eingehen.
Du hast eben in Deinem Beitrag ein schönes Stichwort genannt : "Herumfabulieren"

@maif
Aber, wie Du vielleicht nicht bemerkt hast, habe ich es auf "Beteiligte" bezogen. Die Zeugen halte ich für glaubwürdig.

@Zeitzeuge-WL
Wie gesagt, ich möchte das Thema für mich gerne abschließen.
Wenn Du mal eine Ortsbesichtigung machen solltest, kannst Du sie ja in Leistade oder Gobelin beginnen.

@maif
An Ortsbesichtigungen bin ich momentan nicht wirklich großartig interessiert. Aber aus der Zeugenaussage mit dem einzelnen Turnschuh schließe ich, daß es sich beim Täter mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht um eine einzige Person gehandelt haben wird, denn einen Turnschuh verliert man nicht so ohne weiteres.

@LuluLeika
Wenn man sich längere Zeit in einem bestimmten Gebiet aufhält, dann kann das Leben einem halt schon unglaubliche Geschichten präsentieren. Das ist halt diesselbe Geschichte wie mit meinen drei hier geschilderten Erlebnissen, wovon zwei die Göhrde-Morde betreffen. Ich zwinge niemanden, irgendetwas zu glauben. Wenn jemand etwas nicht glaubt, seine eigene Theorie verfolgt, dann kann ich damit leben. Ich bin weder auf die Belohnung aus, noch will ich ein Buch schreiben, noch bin ich mit der Justiz irgendwie verbandelt, noch brauche ich das für mein Ego, noch geht es mir darum, den Thread hier aufzumischen. Ich bemühe mich stets um eine emotionsfreie, sachliche Diskussion, denn nur die bringt einen Erkenntniszugewinn.

Es gibt Leute, die melden ihre Sichtungen sofort der Polizei, aber die meisten hadern mit sich selbst oder würden nie mit so etwas zur Polizei gehen. Letztere Kategorie dürfte der "Beutelmann" sein, sofern er unschuldig ist und davon ging ich von vornherein aus, denn Juni bis Oktober ist die Zeit der Pfifferlinge (von ca. 50 eigenen Fundstellen lagen nur zwei nicht am Wegesrand). Und die beiden Zeuginnen mit der Sichtung der Reinolds, des Fahrzeugs und des einzelnen Turnschuhs werden vielleicht auch erst mit der Aktenzeichen XY-Sendung festgestellt haben, daß ihre Sichtungen überhaupt wichtig sein könnten. Zumindest ist nicht belegt, daß der erwachsene Sohn sich mit seiner Mutter über Inhalte seiner Arbeit ausgetauscht hat und daß die Mutter ihre Begleiterin beeinflußt hat. Aber genau das wäre Voraussetzung, für das, was ich zuvor las. Außerdem wäre das Verhalten der beiden Zeuginnen möglicherweise auch noch strafbar.

@Zeitzeuge-WL

Zeitzeuge-WL schrieb: Ich bemühe mich stets um eine emotionsfreie, sachliche Diskussion, denn nur die bringt einen Erkenntniszugewinn.

Aha.... Bist Du dann auch für meinen gelöschten Beitrag verantwortlich oder woher kommt das?

@ all

Auf- RTL Nitro. , läuft gerade ... Medical Detectives .....!

@maif
Ja, das war unterste Schublade von Dir, das habe ich als beleidigend angesehen.

@maif
@Zeitzeuge-WL

Bezüglich Deiner Empfehlung an Zeitzeuge-WL:
ich war gestern in gestern in Govelin und am Bahnhof Leitstade.
Sehr, sehr einsam dort, schwer zu finden, schlecht ausgeschildert,
auch der Bahnhof.
Da muß man sich schon auskennen, sonst kann man sich dort
kaum hinverirren.

evoluzzer schrieb:1) Das Fernglas hatten die Reinolds nicht dabei, 2) der Ort der Sichtung ist sehr weit weg vom Tat/Fundort - in einer komplett anderen Gegend. Für mich sind das massive Probleme mit dieser Story

Ich halte es für denkbar, dass die Reiter mal ein Paar getroffen haben, und auch für denkbar, dass sie mal einem Verkehrsrüpel begegneten. Und es steht fest, dass es die Göhrde-Morde gab. Aber die Verbindung zwischen den 3 Dingen haben sie selber hergestellt, und wir müssen uns fragen, ob sie tatsächlich besteht. Würde mich nicht wundern, wenn beide Ereignisse auch gar nicht am selben Tag (oder im selben Jahr -ist 25 Jahre her) stattfanden. Auch haben sie definitiv die Story mit Details aus XY angereichert. Ich blende diese Story als wahrscheinlich nicht mit den Morden im Zusammenhang stehend aus. Es kann auch sein, dass sie journalistisch falsch verarbeitet wurde. In keinem Fall ist sie erhellend für die Aufklärung der Tat. Es gibt da so viel Hintergrundrauschen, dass man sowas schon mal filtern sollte.

wenn die Frauen die Details aus der XY-Sendung angereichert bzw. gesehen haben, wie du es beschrieben hast, stellt sich doch die Frage - da müssen ja von irgend woher vorher die Infos gekommen sein, bezüglich der Kleidung....(weiße Schuhe, Fernglas usw.)- denn die Sendung wird ja mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft und den Angehörigen abgestimmt. Entweder kamen die Infos von den Angehörigen oder von Zeugen. Komisch ist auch, daß das Fernglas im Keller gelagert wurde, da wurde es ja auch später aufgefunden - ein Fernglas das ich öfters benutze, lagere ich nicht im Keller. zu 1) wenn die R. das Fernglas nicht dabei hatten - muss ja die Falschinfo von den Angehörigen kommen - ebenso kann es sich ja auch um einen hellen sportlichen Schuh gehandelt haben. - am Rande bemerkt, auch wenn die Mode in den 80gern so war, ich würde nicht mit weißen Hosen und Schuhen in den Wald fahren.....

@soisser
Ja, stimmt, war mir noch gar nicht aufgefallen.

@all
Woher kommt denn die Information, daß sich die Zeugen erst ca. 6 Wochen nach der XY Sendung gemeldet haben sollen?