Kriminalfälle Österreich

Wie groß ist die österreichische True Crime Bubble in diesem Forum eigentlich. Ich habe in den letzten Tagen viel Zeit damit verbracht das Internet nach mysteriösen Vermissten/Todesfällen zu durchsuchen und bin da auf einige Dinge gestoßen die wirklich bemerkenswert sind, nicht nur die bekannten "Klassiker", auch abseits davon gibt es einige Fälle die sehr interessant sind und mich beschäftigen.

zB gibt es da ja immer noch den "Vermisstenfall" der Michaela Grabner, die seit 15 Jahren verschwunden ist - die Mutter ist heute noch sehr präsent im Internet und verzweifelt, man "weiß" grundsätzlich was passiert ist aber sie wurde nie gefunden, der Tatverdächtige auch nie verurteilt, und hat dabei auch tief in die Trickkiste gegriffen um davon zu kommen. Eine Bekannte der Vermissten hat auf Allmy auch einen Thread dazu erstellt.

Weiters der Juwelier Friedrich Heisler der von einer falschen Baronin aus Deutschland nicht nur um sein Vermögen, sondern mutmaßlich auch um sein Leben gebracht wurde, der gesamte Fall ist sehr spannend und kurios, vor allem wenn man die Vorgeschichte der Tatverdächtigen kennt, dazu gab es um diesen Fall herum weitere merkwürdige Geschehnisse, die Spur des Vermissten verliert sich in Südafrika, da habe ich schon 2x überlegt einen Thread zu erstellen, jedoch wurde die TV lediglich wegen Betrug verurteilt, ein Mord konnte nicht nachgewiesen werden. Sprich, hier weiß im Prinzip jeder was passiert ist aber es gibt keinen Beweis, und damit wird der Fall für immer kalt bleiben - genau deshalb hab ich es dann auch gelassen weil sinnlos.

Über den Briefträger in der Steiermark haben wir ja schon diskutiert, auch über Helmut G. aus Graz und die bekannteren Fälle (Scharinger zB).

Aktuell klingt der Vermisstenfall Manuela L. aus St.Pölten sehr spannend. Die Frau wurde kurzzeitig vermisst, von der Polizei aufgegriffen und zuhause abgeliefert, und verschwand in der selben Nacht erneut, ohne bis dato wieder aufgetaucht zu sein. Hier gibt es einige Ungereimtheiten in den öffentlich zugänglichen Informationen und auch in den Aussagen von Angehörigen, so dass der interessierte Beobachter mit einigen offenen Fragen und Mutmaßungen zurückbleibt... Hier weiß ich aber nicht ob der Fall für einen eigenen Thread nicht noch zu frisch ist, weil gut möglich ist dass sie einfach mal abgetaucht ist, vielleicht mit einem neuen Partner oder dergleichen - und bald wieder zurück kommt.

Dazu noch der junge Mann aus Oberösterreich der seit 2016 abgängig ist, hier führt die Spur angeblich nach Tschechien... hier gibt es nicht einmal einen Vermerk auf der Homepage des Bundeskriminalamts bzw Innenministerium, keine Medienpräsenz (letzter Artikel vor 2 Jahren), und die Mutter wollte in Interviews unerkannt bleiben.

Was habt ihr so auf Lager an heimischen Fällen, abgesehen von denen die jeder kennt?

Das lasse ich noch da:

Der Giftmord an Heinz Kern (Graz, 1972)

Hubert S. - Vermisst seit 2003

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe sind ja jetzt leichen gefunden worden und keine ist bis jetzt identifiziert oder liege ich falsch?

https://www.bmi.gv.at/fahndung/start.aspx?fndgb=ABG_UEBER_20&fndgm=1&fndgid=96BE147CA2BE45E08DAE67375462FA6A&fndgo=1&fndgsw=1

Vielleicht könnte es auch Doris.h sein.

Zu Doris hingel gibt es hier sogar einen thread hab ich durch Zufall bei Google gefunden allerdings kann ich mit dem doofen Handy nicht verlinken. Man verzeihe mir :)

@xLilly

Ja, 2 Leichen wurden in Niederösterreich gefunden, eine davon war auch definitiv weiblich. Es kommen mehrere Vermisstenfälle in Frage, auch solche die nicht in den Fahndungen auf der BMI-Seite aufscheinen.

Capitano schrieb:Was habt ihr so auf Lager an heimischen Fällen, abgesehen von denen die jeder kennt?

Das lasse ich noch da:

Der Giftmord an Heinz Kern (Graz, 1972)

Hubert S. - Vermisst seit 2003

Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

Der " Karfreitagsmord" an Chrisine Schöllerl 1980 hält sich ja konstant oben auf den ersten beiden Seiten hier.

Capitano schrieb:@xLilly

Ja, 2 Leichen wurden in Niederösterreich gefunden, eine davon war auch definitiv weiblich. Es kommen mehrere Vermisstenfälle in Frage, auch solche die nicht in den Fahndungen auf der BMI-Seite aufscheinen.

Hierzu muss ich korrigieren:

In Schwarzau am Steinfeld (NÖ) wurde erst ein Totenkopf sowie sonstige Skelett-Teile entdeckt, hier ist davon auszugehen dass es sich um einen länger zurückliegenden Fall handelt, am selben Tag wurde in Stetten (NÖ) eine skelettierte Hand und kurz darauf wohl auch der dazugehörige Körper entdeckt, und wenige Tage später dann die teils skelettierte Frauenleiche auf dem Traisendamm in Stattersdorf (wieder NÖ).

Insgesamt handelt es sich also um 3 Leichen - alle in Niederösterreich, von denen aber zumindest eine definitiv keinem aktuellen Fall zuzuordnen ist da sie wohl schon seit langer Zeit dort gelegen haben muss.

JestersTear schrieb:Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

Der " Karfreitagsmord" an Chrisine Schöllerl 1980 hält sich ja konstant oben auf den ersten beiden Seiten hier.

Ja die sind auch beide sehr spannend, danke.

Danke @Capitano

Ich komme zaar auch aus oesterreich aber ich lese weder Zeitung oder gucke Nachrichten im TV bzw besitze keinen TV Anschluss mehr. Bekomme also eigentlich nur hier im Forum die Fälle mit und google dann meistens danach.

Hab mir noch zusätzlich diese Seite angesehen: https://www.oesterreichfindeteuch.at/

Ich hoffe die leichen koennen identifiziert werden damit Angehörige und Bekannte Gewissheit haben.

Natuerlich sollte ein Gewalt erbrechen vorliegen auch das die Täter geschnappt werden und ihre gerechte Strafe bekommen.

Der Fall des kleinen Luca hat mich damals sehr interessiert da ich den Täter flüchtig kannte.

Wikipedia: Fall Luca

Ja, in Österreich ist viel Elend unterwegs und viele Fälle sind und bleiben wohl ungeklärt.

Ich sehe selbstverständlich ein, dass die frischeren, neueren Fälle wiederholt aufs Tapet kommen, weil die Chance auf Klärung größer ist, als bei ganz alten Fällen. Bei denen hakt es alleine schon daran, dass aufgrund damals nicht vorhandener Ermittlungsmethoden, die Möglichkeit, jetzt noch einen Täter ausfindig zu machen, verschwindend klein ist. Zudem schwindet das Interesse mit den Jahren, weil Angehörige von Mordopfern nicht mehr am Leben sind. Und der Großcousine vom Vater des Mordopfers X., das zwar noch am Leben ist, das Opfer aber nur aus Erzählungen kennt, liegt naturgemäß nicht so viel daran, dass der Fall noch geklärt wird.

Dem neuen Format in ATV stehe ich alleine schon deswegen skeptisch gegenüber, weil ich den Sender für unseriös halte. Drei Vermisstenfälle, die durch viel Werbung unterbrochen vorgestellt werden, wecken nicht gerade mein Interesse. Zu der Auswahl der Fälle kann ich nichts beitragen, weil ich außer beim Fall Gillern, keine Ahnung habe, worum es bei den beiden anderen geht und ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht sonderlich. Möge dem Format aber Erfolg und den Fällen Klärung beschieden sein.

Mich interessieren eher die Uraltfälle, denen ich aber keine große Möglichkeit der Aufklärung gebe. Darunter sind sehr alte Fälle, wie zB der Mord am Russendenkmal (Ilona Faber, April 1954), der Mord an Gerhard Kreinig (September 1983), auch der Giftmord Heinz Kern ist natürlich sehr interessant.

Es gibt einige Fälle aus Österreich, die es im Forum sogar zu einem eigenen Thread geschafft haben. Ich schreibe und lese gerne in den Fällen Posch, Schöllerl, Schwaiger, Reistenhofer, wobei ich jeden einzelnen für unaufklärbar halte. Was ich persönlich unendlich schade finde und natürlich auf den einen, den entscheidenden Durchbruch warte, der doch die Aufklärung bringt. Was weiß man schon...

@kf1801

Auch wenn ich persönlich mich eher für aktuellere Fälle interessiere, oder für welche die zumindest nicht älter sind als 20,30 Jahre (weil da eben die Chance irgendwo noch lebt dass es sich aufklären könnte) - denn sind wir ehrlich, wenn ein Mord in den 50er-Jahren passiert ist lebt der Täter zu 90% sowieso nicht mehr, und wahrscheinlich gibt es auch sonst niemanden mehr dem eine Aufklärung jetzt noch helfen würde - so finde ich auch die älteren Fälle durchaus sehr interessant.

Was die ATV-Sendung betrifft möchte ich mein Urteil erst fällen wenn sie angelaufen ist und ich sie gesehen habe, vorher kann man nur mutmaßen ob sie irgendeinen Mehrwert bietet.... Wenngleich ich es eh schon einmal geschrieben habe: Es ist bei vielen Fällen allein schon wichtig DASS jemand etwas darüber veröffentlicht, ob das jetzt Print, TV, Online oder sonst wie passiert ist zweitrangig, die Fälle müssen präsent und im Gedächtnis bleiben, und aus diesem Grund ist eigentlich alles was die Fälle thematisiert, dahingehend schon einmal nicht ganz umsonst.

Heute ist um 20.15 Uhr die ATV-Sendung. Bin gespannt auf die Umsetzung der Fälle. Vor allem hoffe ich für die Angehörigen, dass sich etwas tut.

Der Trailer der von jemandem im Scharinger-Thread verlinkt wurde, sah leider sehr ernüchternd aus.

Dennoch hier eine Übersicht der Fälle, die in der Reportage behandelt werden:

10.4.21: Jennifer Scharinger, Gloria Albrecht, Aeryn McGillern
17.4.21: Martina Posch, Jürgen Gruber, Adrian Lukas
24.4.21: Helmut Gostentschnigg, Friedrich Heisler
1.5.21: Mirko Bandic, Maximilian Baumgartner und Andreas Leitner


Sehr interessant dass der Fall Heisler hier auftaucht. Der ist schon seit Jahren eigentlich kalt, jeder weiß was passiert ist aber niemand kann es beweisen. Ein Fall wie ein Film, soviel Fantasie könnte man gar nicht haben um sich das auszudenken. Die falsche Baronin und die südafrikanischen Auftragsmörder... Falls jemand den Fall nicht kennt rate ich sich einzulesen.

Kann man die Sendung von Deutschland aus streamen? Vor allem die heute behandelten Fälle interessieren mich, aber ATV empfange ich hier leider nicht.

Der Trailer wirkte... sensationsgeil. Ich hoffe, die Sendung selbst wird hochwertiger, vor allem, wenn sich Familienmitglieder der Opfer dafür vor die Kamera haben zerren lassen.

https://www.atv.at/ungeloest-cold-case-austria/folge-1/d3374358/

Hier der Link zu der gestrigen Folge, die man erfreulicherweise auch aus Deutschland problemlos gucken kann. Ich fand die Sendung gut gemacht und alles andere als "reißerisch und sensationsgeil".

In Österreich gehen irgendwie haufenweise merkwürdige Dinge vor sich. (Ich mag euch trotzdem sehr! ;-) ) Wenn man mal bedenkt, dass Österreich gerade mal 1/9 der deutschen Bevölkerungszahl hat, sollte es in Deutschland ja eigentlich 9x so viele "kuriose Fälle" geben. Gefühlt ist es aber eher so, dass es in AUT 9x so viele gibt...

@Domino420

Ja wir sind durchaus merkwürdig ;)

Zum Glück war die Sendung selbst ganz anders als es der Trailer vermuten ließ, wenngleich man aber auch nichts wirklich neues erfährt.

Schwere Vorwürfe gegen die Polizei im Fall Gillern, 3 kuriose Fälle und vor allem 3 verzweifelte Mütter.

Wie schon im Scharinger Thread geschrieben in diesem Fall wirklich außerordentlich wie die Mutter mit der Schaufel im Wald herumgräbt... Die Fälle müssen einfach in der Öffentlichkeit präsent bleiben.

Capitano schrieb:3 kuriose Fälle

Finde vor allem die 2 Fälle der verschwunden Frauen nicht so kurios, gerade das die Freundin verschwindet und der Freund sie als letztes gesehen hat kommt leider sehr oft vor.

@1cast

Stimmt wohl, der Fall Scharinger ist wahrscheinlich weniger kurios da man nicht all zu viel Fantasie braucht um darauf zu kommen was passiert ist.

Da gibt es starke Parallelen zu anderen Fällen.

Der Fall Albrecht ist aber durchaus mysteriös, da sind viele Fragen offen.

Domino420 schrieb:Gefühlt ist es aber eher so, dass es in AUT 9x so viele gibt...

Hierzu noch: Ich kenne jeden Fall der in den nächsten Wochen in dieser Sendung gezeigt wird und kann nur sagen die kuriosesten kommen erst.

Martina Posch ist quasi die Mutter aller österreichischen Cold Cases, Baumgartner/Leitner und Adrian Lukas auch Fälle die eine große Strahlkraft haben (auch hier im Forum)... Und der Fall Friedrich Heisler wie schon gesagt hochgradig filmreif.

@Capitano
Irgendwas stimmt bei euch doch nicht! :-p
Die meisten aus der Vorschau sagen mir auch was und ich weiß worum es geht, aber mit Posch und Heisler hab ich mich bisher noch nie beschäftigt. Dann lern ich die kuriosesten wohl erst noch kennen. ;-)

Gerade unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl und im Vergleich zur Größe Deutschlands ist das doch wirklich eine enorme Häufung an Kuriositäten. Mir fallen in D nur ganz wenige unerklärliche Fälle ein, bei den meisten weiß man zumindest grob was passiert ist. (Frauke Liebs z.B. ist einer der wenigen "außergewöhnlichen", aber auch da kann man sich ja vorstellen was da so abgelaufen ist)
Aber in Österreich gibt es einfach ne ganze Reihe an unerklärlichen Fällen.

Es gäbe sogar noch mehr zB Michaela Grabner, Tabita Cirvele etc.... Bei manchen Fällen muss man die Arbeit der Ermittler mit Sicherheit kritisch begutachten, Cold Cases haben wir nicht wenige aber ich hab jetzt keinen Vergleich wie es da in Relation zu Deutschland aussieht (wäre aber wohl interessant eine Statistik dazu zu sehen) und dann gab es auch immer wieder Fälle die als natürliche Todesfälle oder Unfälle deklariert wurden bei denen man trotzdem das Gefühl hat irgendwas stimmt nicht.

@Domino420
Es wäre sehr freundlich, diese Bemerkung, dass "bei uns (also in Österreich) wohl etwas nicht stimmt", näher auszuführen.

Was soll denn nicht stimmen? Ist damit gemeint, dass Österreichs Kriminalbeamte nicht in der Lage sind bzw nicht möchten, dass ungeklärte Verbrechen bzw Vermisstenfälle nicht geklärt werden? Oder soll das meinen, dass Vermisstenfälle in Österreich einen merkwürdigeren Hintergrund, als zB in Deutschland, der Schweiz oder in Sankt Michaela im Berge haben? Warum wäre das denn so?
Welche Mächte würden die Klärung ungeklärter Fälle aus welchem Grund verhindern? Ich könnte mir schon Gründe vorstellen, wäre aber sehr an der Meinung anderer interessiert,

Ich möchte auch bezweifeln, dass in Österreich im Verhältnis mehr Vermissten- bzw Mordfälle unaufgeklärt geblieben sind, als anderswo auf der Welt. Sieht man sich solchen ungeklärten Fälle seit Ende des 2. Weltkrieges an, so steht Deutschland Österreich hier um nichts nach. Das scheint oft eine Frage der Perspektive zu sein, im Sinne von anderswo ist es auch nicht besser bzw noch viel schlechter als bei uns.

Der ungeklärte Mordfall Posch ist nur deshalb so "ungewöhnlich", weil ihn die Medien zu dem gemacht haben, was er ist. Wären die Medien von Anfang an zurückhaltender gewesen, wäre es ein Fall unter vielen geblieben.

Dass eine 17jährige, die seit Jahren mit ein und demselben Typen zusammen ist, den sie auch noch heiraten möchte, ein Abenteuer abseits ihrer Spießbürgerlichkeit erleben möchte und dabei an den 'Falschen geraten ist, ist mMn normal und keine Ungewöhnlichkeit. Aber so wurde der Fall von Anfang an zu einem Mysterium aufgebauscht und man vermutet die lächerlichsten Dinge.

Würde dieser Fall geklärt (und ich nehme nicht an, dass er es jemals wird), dann wäre diese Klärung wohl so banal, dass die Medien alle Mühe hätten, aus dem Täter ein böses blutrünstiges Monster zu konstruieren, damit die Sensationsgeilheit der Massen gestillt würde.

So ähnlich stelle ich mir auch eine eventuelle Klärung im Fall Frauke Liebs vor.

Ich bestreite auch nicht, dass es bei polizeilichen Ermittlungen des öfteren zu groben Fehlern kommen kann. Aber die geschehen ebenfalls allerorten und nicht nur bei uns in Österreich. Die sogenannten "unerklärlichen" österreichischen Fälle erklären sich bei genauem Hinsehen auch von selbst.