Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

der im Mordjahr 1997 das Kommissariat Zentrale Dienste bei der Kripo Traunstein übernahm und damit für die Tatortarbeit zuständig war, auch noch in seinen letzten Arbeitstagen. »Hätte er nur wenige Jahre später stattgefunden, dann hätten wir ganz andere Möglichkeiten gehabt, die Spuren zu sichern und auszuwerten

http://www.traunsteiner-tagblatt.de/home_artikel,-Ein-Freund-und-Helfer-sagt-Servus-_arid,340958.html

Wäre ja dann keine Herausforderung mehr. .. :-(

latte3 schrieb:Wäre ja dann keine Herausforderung mehr. .. :-(

Auweia. Das klingt ja fast so, als hätte man die Asservate wie Liegestuhlreste etc. gar nicht eingelagert, sondern zum Schrottplatz gebracht? 

Trimalchio schrieb:Auweia. Das klingt ja fast so, als hätte man die Asservate wie Liegestuhlreste etc. gar nicht eingelagert, sondern zum Schrottplatz gebracht?

Das kann ich mir in Deutschland nicht vorstellen. Aber man hätte vielleicht von Anfang an viel MEHR eingelagert, wenn man die heutigen Möglichkeiten vorausgesehen hätte.
Übrigens gab es damals schon DNA-Analyse, aber nur mit eingeschränkten Möglichkeiten.

ich eigentlich auch nicht. Aber Frischling und erster Fall...?

Dwarf schrieb:. Die Langendonks hat er möglicherweise als harmlose und vor allen Dingen als wehrlose Rentner eingeschätzt. Als er ihnen dann aber gegenüberstand, entpuppte sich Herr Langendonk vielleicht aber als doch nicht ganz so wehrlos und leistete Widerstand anstatt die Geige (+ Bargeld?) rauszurücken

Dwarf schrieb:Aus Panik und Angst vor einer Identifizierung wenn er die Langendonks am Leben lassen würde, hat er dann überreagiert und sie getötet. Die Geige war ihm zu dem Zeitpunkt bereits egal geworden, er wollte nur noch den Doppelmord vertuschen.

In diese Richtung schweiften mein Gedanken auch schon. Anbei war aber für den Täter nicht der finanzielle Wert ausschlaggebend vielmehr verband ihn ein emotionaler Wert mit der Geige.

Seit aber bekannt ist, dass die Langendonks auch einen grösseren Geldbetrag dabei gehabt haben sollen, scheint für mich ein Raub genau so naheliegend.

Allerding betrachtet man die ganzen Ereignisse in einem Bild, so gelange ich zu dieser Überzeugung:

schluesselbund schrieb:Ich habe schon vor längerer Zeit geschrieben, dass ich an der Tat selbst Hass, Wut, Überlegenheit erkennen will. Von daher stell ich mir die Motivlage in diese Richtung vor.

schluesselbund schrieb:Ich habe schon vor längerer Zeit geschrieben, dass ich an der Tat selbst Hass, Wut, Überlegenheit erkennen will. Von daher stell ich mir die Motivlage in diese Richtung vor.

Leider sind ja noch nichteinmal die genauen Umstände klar: mehrere Stiche oder Kehlenschnitt? Soweit ich sehe letzteres, und das spricht eher für einen kaltblütigen Täter, der nur sicher gehen wollte. Also keine "Übertötung" im eigentlichen Sinne erkennbar, kein persönlicher Haß (wenngleich solche Taten ja m.M.n. nie ohne einen tiefer sitzenden Haß ausgeführt werden können). 

Die Überlegenheit lag wohl in erster Linie in der Waffe, vll. dem Tatort, der Rest ist wohl eher "Glück".

@schluesselbund schrieb:

"Ich habe schon vor längerer Zeit geschrieben, dass ich an der Tat selbst Hass, Wut, Überlegenheit erkennen will. Von daher stell ich mir die Motivlage in diese Richtung vor."

Und dir wurde auch vor längerer Zeit schon entgegnet, dass dein Szenario auch relativ eigen ist.

@Trimalchio,

du hast es immer von der Millionen schweren Mathias Klotz Geige.
Der Mann lebte lt. Wiki ja auch schon vor einer ganzen Zeit und hatte wiederum Schüler, hier sei z.B. Johannes Dänzl erwähnt, dessen Wirken man auch nicht unterschätzen sollte. Nur mal am Rande...

krimifan. schrieb:du hast es immer von der Millionen schweren Mathias Klotz Geige.
Der Mann lebte lt. Wiki ja auch schon vor einer ganzen Zeit und hatte wiederum Schüler, hier sei z.B. Johannes Dänzl erwähnt, dessen Wirken man auch nicht unterschätzen sollte. Nur mal am Rande...

Ich bin ja nun wirklich nicht auf Kloz festgelegt, hatte schon Stainer erwogen, von mir aus Guarneri, Amati, Stradivari... Aber es ergibt tatsächlich am meisten Sinn, eine Geige aus Mittenwald in Mittenwald begutachten zu lassen. Mit einer Guarneri hätt man auch nach Amsterdam fahren können.


Dein Dänzl ist aber nunmal unbekannt, der war nur ein halbes Jahr als selbsständiger Geigenbauer in Mittenwald und hat ja noch nichtmal nen Wikipedia-Eintrag! :-) Wo wäre denn da das Motiv für eine derart spektakuläre Aktion? Wollte Fritz Hans Emil Dänzl um jeden Preis an die Geige seines sonst völlig unbekannten Urururururopas Johannes?

Es geht mir nicht darum, auf Teufel komm raus zu behaupten, DASS die Geige der L.s besonders wertvoll war. Es sind viele Szenarien denkbar, in denen sie nur mäßigen Wert besaß. Das ist ja noch nichtmal unwahrscheinlich.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: WENN sie sehr wertvoll war, dann wäre das ein hervorragendes Motiv, das zudem in meinen Augen die einzige und mehrfach anklingende Besonderheit auf der Opferseite berücksichtigt (nicht wertlose offenbar alte Geige, Schätzung in MW, Geigenausstellung, verkohlte Reste) und sich sogar noch im Philharmonikerspruch des Täters spiegelt.

krimifan. schrieb:Und dir wurde auch vor längerer Zeit schon entgegnet, dass dein Szenario auch relativ eigen ist.

Das mag sein, dass mein Szenario relativ eigen ist. Nur welches ist es nicht? Und abwegiger als alle andern scheint es mir auch nicht. Auch beantwortet es viel warum Fragen. Oder lassen die erst gar nicht aufkommen. Allenfalls findet sich auch eine logische Erklärung zu den Geschehnissen. Genau nach denen suche ich. Und versuche daraus ein passendes Bild zu kreieren. Zumal ich bei den Autoren von Presseberichten auch viel eigen Geist erkennen will. Und da nehme ich XY nicht aus.

Trimalchio schrieb: das zudem in meinen Augen die einzige und mehrfach anklingende Besonderheit auf der Opferseite berücksichtigt

Mir ist keine These bekannt welche das nicht täte.

schluesselbund schrieb:Und da nehme ich XY nicht aus

Also dreht es sich bei der Sendung nicht darum, Hinweise zu sammeln, sondern Sensationsgier zu schüren und möglichst viele Menschen an den Höhrer zu kriegen, auch wenn sie nichts zur Sache beitragen könnnen? Und so eine Sendung hält sich, weil alle was zu sagen haben? Big Brother läßt grüßen? Also sind wir in diesem Forum so etwas wie eine aussterbende Art, weil wir uns gerne auf Fakten berufen würden? Im Prinzip könnte man alle Fakten ignorieren die wir von offizieller Seite kriegen, weil das alles nur Sensationsgier ist? Gibt es überhaupt Fakten auf denen wir hier aufbauen könnten oder würdest du alles als falsch abtun was berichtet wurde?

@Destinova Ein Beleg dafür ist doch, dass die VOX-Sendung zu diesem Fall nicht mehr verfügbar ist. Die Trailer sollen Quote bringen, sonst nichts.

@Trimalchio

Trimalchio schrieb:Ein Beleg dafür ist doch, dass die VOX-Sendung zu diesem Fall nicht mehr verfügbar ist. Die Trailer sollen Quote bringen, sonst nichts.

Ein Belege nicht - wir wissen gar nicht welche Rechte die Produktionsfirma.. wie lange der Beitrag online stehen darf...
Das ZDF bietet die XY Beiträge doch nicht an - oder täusche ich mich?

Tiho schrieb:wir wissen gar nicht welche Rechte die Produktionsfirma.. wie lange der Beitrag online stehen darf...

Eigentlich zweitrangig. Und wenn es schon kein Beleg ist, warum sendet dann VOX so was. Wohl nur aus diesem Grund:

Trimalchio schrieb:Die Trailer sollen Quote bringen, sonst nichts.

@Menedemos

Damit standen die Campingmöbel in der Wiese und das Wohnmobil MITTEN in der Wiese.

Original anzeigen (0,8 MB)


Die Anordnung war wohl tatsächlich so wie du es bereits beschrieben hast, zumindest war genügend Platz zwischen Wohnmobil und Weg.
Wald
Weg
Campingausrüstung
Wohnmobil


Letzteres stand aber nicht wirklich mitten in der Wiese, dazu ist sie dann doch zu groß. ;-)



@Menedemos

Zum Beispiel darin, dass etwas Außergewöhnliches passiert sein muss, dass der Täter das extrem hohe Risiko eingegangen ist, zum Hölzl zurückzukehren. Dafür kann es aber mehrere Möglichkeiten geben; dass ihn auf der Flucht jemand gesehen hat, ist eine davon (die ich übrigens nicht komplett ausschließe). Ich zähle mal auf, was mir so eingefallen ist (Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

- Der Täter wurde auf der Flucht von jemandem gesehen, von dem er befürchtete, dieser könne ihn identifizieren.
- Andere Leute wussten vom Aufenthalt des Täters am Hölzl zu diesem Zeitpunkt.
- Er fürchtete, sein Fahrzeug könnte jemand gesehen haben (Auffälliges Gefährt? Auffälliges Kennzeichen?)
- Er hinterließ verdächtige Spuren, die nicht so ohne Weiteres zu beseitigen waren. Könnte er z.B. befürchtet haben, dass man ihm über die Projektile auf die Spur kommt?
- In Tatortnähe befand sich etwas Wertvolles oder etwas, das unbedingt geheim bleiben musste, und das nicht auf die Schnelle zu beseitigen war.

Was kann man ausschließen, was ist am wahrscheinlichsten?

Ich bin auch immer am Überlegen was denn nun wahrscheinlicher ist. Hatte er gute Gründe zwei Stunden am Tatort zu verbringen (weil er z.B. offensichtliche Spuren beseitigen wollte oder weil er etwas zu Ende bringen wollte/musste bei dem er von den Langendonks gestört wurde) oder ist er zunächst dem natürlichen Instinkt gefolgt und ist vom Tatort geflohen und zurückgekehrt weil ihm unterwegs einfiel, dass er etwas wichtiges vergessen hatte? (zum Beispiel eine Palette Goldbarren die er eigentlich vergraben wollte und die er jetzt erstmal woanders unterbringen musste ;-))

Ich wünsche dir einen aufschlussreichen Aufenthalt am Hölzl, vielleicht entdeckst du ja auch noch die Reste der Hanfplantage. Eventuell sind zwischenzeitlich auch die von mir vermuteten und fotografierten Fundamente fertiggestellt worden. Sollte aber ein einsamer Spaziergänger im Sonntagskleid auftauchen ist Vorsicht geboten!

Trimalchio schrieb:und sich sogar noch im Philharmonikerspruch des Täters spiegelt.

Der Nürnberg-München- Taxifahrer gab wohl zu Protokoll, dass der besagte Fahrgast Herbert v. Karajan kannte.
Soll das heißen, dass er sich deshalb mit Instrumenten auskennt?

Der Taxifahrer zog es ja auch in Betracht, dass der potentielle Täter österreichischen Dialekt sprach.
In Österreich kannte früher jedes Kind den Alpen-Superstar.

@accattone Deine Quelle? gibt es den irgendwo mal belastbare Infos was genau Langhaar gesagt hat?

Für unsere Zwecke ist das aber zweitrangig. Jedes Kind in Felix Austria kannte z.B. auch Sissi. Aber über Sissi hat der Taxigast NICHT geredet. Auch nicht von der Mondlandung. Oder vom Wetter...

Wie gesagt, abstreiten und Fussaufstampfen hilft da nicht: Es gibt den musikalischen Zusammenhang, und der sticht eben besonders heraus, weil sonst kaum Besonderheiten bekannt sind. Ob und inwieweit er tatrelevant ist, ist eine andere Frage.

Trimalchio schrieb:Soweit ich sehe letzteres, und das spricht eher für einen kaltblütigen Täter, der nur sicher gehen wollte. Also keine "Übertötung" im eigentlichen Sinne erkennbar, kein persönlicher Haß

So kann man das sehen: Hier war einer am Werk, dem es um die professionelle Ausführung der Tat ging.
Ein planvoll vorgehender, kalkulierender Täter schließt aber bestimmte Szenarien eigentlich aus.

Wie z.B. eine zufällige Begegnung oder einen "Kleindiebstahl". Wäre jemand, der die L. privat kannte, in der Lage gewesen, dermaßen kaltblütig zu agieren?

accattone schrieb:Hier war einer am Werk, dem es um die professionelle Ausführung der Tat ging.
Ein planvoll vorgehender, kalkulierender Täter schließt aber bestimmte Szenarien eigentlich aus.

Wie z.B. eine zufällige Begegnung oder einen "Kleindiebstahl". Wäre jemand, der die L. privat kannte, in der Lage gewesen, dermaßen kaltblütig zu agieren?

sehe ich auch so.
trotzdem kann m.M.n. aus einem bewaffneten Raub ein Raubmord geworden sein.

Trimalchio schrieb:Aber über Sissi hat der Taxigast NICHT geredet. Auch nicht von der Mondlandung. Oder vom Wetter...

Woher willst du das denn wissen?

Und welchen musikalischen Zusammenhang gibt es denn genau? Nur weil sich in einem Taxi ein Autoradio befindet und läuft?

Die nicht gestohlene Geige kannst du ja nicht meinen.