Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@VerS.
Genau, wollte er den Tatort verschleiern dann hätte er nen anderen Waldrand in unmittelbarer Nähe gewählt. Dann noch alles wegräumen am reellen Tatort und niemand hätte ihn entdeckt! So aber hat er nur Zeit gewonnen.

VerS. schrieb:Es muss dem Täter aber klar gewesen sein, dass von der Polizei anhand des Fahrzeugs ziemlich schnell auch die Leichen identifiziert werden können. Mit der Befragung der Angehörigen bzw. anderer Zeugen wäre dann auch das mögliche Tatortgebiet eingrenzbar, so dass die Verschleierung ziemlich sinnlos erscheint. Allenfalls der genaue Tatort wäre im Verborgenen geblieben.

Letztendlich diente wohl alles dazu Zeit zu gewinnen und die Polizei erst mal an anderer Stelle graben zu lassen.
2-3 Tage haben da wohl gereicht bevor der ganze Chiemsee und Umgebung mit Rot/ Weißem Band abgesperrt wird.

Jomiko schrieb:Wieso sollte er dann die Trittstufe nur 100m weiter bringen! Da wo sie gefunden wurde war damals nicht mal Wald. Nein macht keinen Sinn! Die hat er wahrscheinlich für was anderes gebraucht.

Danke für die Info. Das das nur 100 Meter waren wusste ich jetzt so genau gar nicht.
100 Meter wären da zwar auch gut, wenn Wald gewesen wäre.

Eine andere Möglichkeit für die Rückkehr an den Tatort würde ich darin sehen, das er etwas verloren hatte das ihn eindeutig identifizieren würde.

@SpiderWeb
Verloren würde ich nicht vermuten, eher in sicherer Entfernung geparkt hat! Aktuell verlaufen alle Waldwege die vom Tatort aus in den Wald verlaufen im nichts, das heisst es gibt keine Wegeverbindung zwischen Bushäuschen und Tatort!

Jomiko schrieb:Verloren würde ich nicht vermuten, eher in sicherer Entfernung geparkt hat!

Schließe ich auf gar keinen Fall aus das er sein Mofa dort verloren hat. ;)
Möglicherweise auch ein Leihwagen o.ä..

Jomiko schrieb:Wieso sollte er dann die Trittstufe nur 100m weiter bringen!

Vielleicht war die Stufe dem/den Täter/n bei seinen/ihren nachfolgenden Aktivitäten irgendwie im Weg. Ich halte es durchaus für möglich, dass die Ls wirklich zur falschen Zeit am falschen Ort waren, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie möglicherweise den Standplatz bereits vom Vortag kannten. Auch die Vernichtung des Films spricht meiner Meinung nach dafür, auch wenn sie in ihrer Naivität letztlich nicht sehr erfolgreich war.

Allerdings müssten die kriminellen Aktivitäten schon einiges an Gewicht haben. Ich kann mir hier eigentlich nur organisierte Kriminalität (Waffen- oder Menschenhandel, Giftmüllentsorgung etc.) vorstellen.

VerS. schrieb:insbesondere wenn man bedenkt, dass sie möglicherweise den Standplatz bereits vom Vortag kannten

Hätte das nicht jemand gesehen, der das hätte aussagen können wenn die Ls schon am Vortag dort gestanden hätten ?

VerS. schrieb:Ich kann mir hier eigentlich nur organisierte Kriminalität (Waffen- oder Menschenhandel, Giftmüllentsorgung etc.) vorstellen.

Ich denke mal das man da jeden Stein umgedreht hat nachdem man wusste das das der Tatort ist. Frische oder größere Grabungen hätte man sicherlich entdeckt.

Womit man wieder beim verborgenen Motiv wären.
Da fällt mir leider nichts wirklich dazu ein was man nicht schon durchgekaut hätte.

In denke die Gesinnung des Nachtatverhalten kann man ganz gut hinbekommen und meine das das auch gar nicht soooo falsch sein dürfte.

Aber das Motiv ?

Mir gibt zu denken das die Ls so kurz nach dem Mittagessen um 15.00 Uhr schon wieder Ruhe suchen und an das Wäldchen fahren.
Das gefällt mir nicht ! Wie ich finde vergeudete Zeit, es sei denn jemand fühlte sich Unwohl.

Das Anzweifeln der Verschleierungsaktion durch Mitforisten lässt bei mir die Frage aufkommen, weshalb er das Womo denn wegbrachte?

- Behalten des Womo?
- Verkaufen des Womo?
- Spassfahrt nach Nürnberg?
>Alles mehr als fernliegend.

Daher bleibt es für mich bei (versuchter) Tat- und Tatortverschleierung.

frankysinatra schrieb:Daher bleibt es für mich bei (versuchter) Tat- und Tatortverschleierung.

Genau so ist es. Natürlich kann das Hauptmotiv auch Nebenmotive haben. Erstmal weg vom Tatort. Aber wenn schon, dann bitte Nürnberg

Man liest oft von „Zeitdruck“ im Zusammenhang mit dem Verhalten des Tatverdächtigen. Aber wieso fährt jemand stundenlang, wenn er Zeitdruck hat und eine viel kürzere Fahrt den selben Zweck erfüllt hätte. Wie gesagt, München hätte als Verschleierungsort absolut gereicht.

SpiderWeb schrieb:Hätte das nicht jemand gesehen, der das hätte aussagen können wenn die Ls schon am Vortag dort gestanden hätten ?

Falls am Vortag zur relevanten Uhrzeit am Modellflugplatz regulärer Betrieb war, wäre eine Sichtung natürlich wahrscheinlich. Ansonsten ist der Standplatz für Passanten ja nicht wirklich auffällig.

VerS. schrieb:Falls am Vortag zur relevanten Uhrzeit am Modellflugplatz regulärer Betrieb war, wäre eine Sichtung natürlich wahrscheinlich. Ansonsten ist der Standplatz für Passanten ja nicht wirklich auffällig.

Das stimmt natürlich. Ganz schließe ich es auch nicht aus das sie doch am Vortag schon dort waren.
Das Widerspricht aber der Handlungsweise der Ls, die eher vorsichtig mit der Wahl ihrer Plätze gewesen sein sollen.

mattschwarz schrieb:Natürlich kann das Hauptmotiv auch Nebenmotive haben. Erstmal weg vom Tatort. Aber wenn schon, dann bitte Nürnberg

Ja, auch eine "Panikreaktion" ist meiner Meinung nach gut möglich. Ich störe mich aber besonders an der versuchten Belichtung des Films. Aus welchem Grund nimmt der/die Täter diese zusätzlichen Handgriffe auf sich? Oder ist die Beschädigung eher unabsichtlich z.B. beim Wegwerfen der Kamera (als vermeintlicher Wertgegenstand aus dem Fahrzeug mitgenommen) passiert?

VerS. schrieb:Ich störe mich aber besonders an der versuchten Belichtung des Films. Aus welchem Grund nimmt der/die Täter diese zusätzlichen Handgriffe auf sich? Oder ist die Beschädigung eher unabsichtlich z.B. beim Wegwerfen der Kamera (als vermeintlicher Wertgegenstand aus dem Fahrzeug mitgenommen) passiert?

Er wollte die damals bestimmt nicht so billige Fotokamera vielleicht erst mitnehmen um sie zu verkaufen und hat schon mal den film rausgenommen, aber eben noch bis zur Mitte der Oelserstraße in einem Beutel mittransportiert.

DonnieBrasco1 schrieb:Man liest oft von „Zeitdruck“ im Zusammenhang mit dem Verhalten des Tatverdächtigen. Aber wieso fährt jemand stundenlang, wenn er Zeitdruck hat und eine viel kürzere Fahrt den selben Zweck erfüllt hätte. Wie gesagt, München hätte als Verschleierungsort absolut gereicht.

Vielleicht muss man das Gesamtpaket sehen und nicht die jeweils einzelnen Handlungen.

Letzendlich wird er sich doch an der Urlaubskasse der Ls vergriffen haben. Die Franc und Schilling werden wahrscheinlich auch von ihnen gewesen sein. Das mag für den Täter wenig zufriedenstellend gewesen sein. Das muss er ja wohl los werden oder in DM wechseln, will er in DE verbleiben. Zu guter Schluss wurde er es ja bei den Taxifahrern los. Schön für ihn !

Die Ls werden ja auch D-Mark gehabt haben. Die wird er ja wohl auch eingesteckt haben. Summe Unbekannt, oder ?
Aber wenn Schilling und Franc schon 500 DM ergaben, oder darüber hinaus, dann könnten sie ja auch gute 500 -1000 DM in bar bei sich getragen haben.

Zum Zeitpunkt der Taxifahrten hätte er doch eigentlich in DM zahlen können, aber er entledigt sich der Franc und Schilling. Lässt die letzten Franc sogar noch beim Taxifahrer einwechseln und erhält 30 DM.

Aber jetzt:

Die Zeit der vermeintlichen Abfahrt am Tatort bis Nürnberg dauert ja keine 5 Stunden. Wie und Wo hat er die Zeit vertrödelt ?
Natürlich hätte er vom Weg auch geschickter Weise den Tatort irgendwo in die Gegend von München verlegen können.

Er muss einen Bezug zu Nürnberg haben, oder einer Örtlichkeit dazwischen. Er kennt/ kannte da jemanden !
Ich vermute er hat was gekauft und die D-Mark waren weg. So blieb zur Rückfahrt nur die Fremdwährung?
Zug fuhr offensichtlich keiner, denn da hätte er sich bestimmt keine Fahrkarte gekauft sondern wäre 'schwarz' gefahren.
Es blieb nur das Taxi, denn er musste zurück, egal wie !

@SpiderWeb

Die Möglichkeit, dass er in der Zwischenzeit, also vom Zeitpunkt des Mordes bis zum Einsteigen ins Taxi sein erbeutetes deutsches Geld bereits ausgegeben hat, finde ich sehr interessant. Darüber habe ich bis jetzt nie wirklich nachgedacht.

Allerdings ja, die Fahrt dauert keine 5 Stunden. Es weiß niemand wann er ankam. Er kann auch schon um 22.30 Uhr in Altenfurt gewesen sein und wurde erst viel später dort von irgendwem gesehen.

@DonnieBrasco1

Mal angenommen er kannte wirklich jemand und hat von diesem was gekauft.
Sollte er diesem jemand erzählt haben was passiert ist, dann wird diese Person in schnell wieder los werden wollen.
Hauptsache das Geschäft ist abgewickelt und der Täter hat seine Ware.

Das heißt aber auch: Es gibt jemand der ggf. weiß wer er ist. Dieser schweigt aber weil er selbst in Kriminelle Sachen verwickelt ist. Und wer weiß was 'reden' für einen Rattenschwanz für evtl. andere noch nach sich ziehen würde die davon nichts wissen.

Lertztendlich ist es eigentlich egal wann er wo angekommen ist. Irgendwo wurde getrödelt. Nur wo ?

SpiderWeb schrieb:Lertztendlich ist es eigentlich egal wann er wo angekommen ist. Irgendwo wurde getrödelt. Nur wo ?

Ist es denn Zufall, dass er ausgerechnet einen bekannten Prostituiertenparkplatz angesteuert hat und nicht tatsächlich ein ruhiges Waldstück?

DonnieBrasco1 schrieb:Ist es denn Zufall, dass er ausgerechnet einen bekannten Prostituiertenparkplatz angesteuert hat und nicht tatsächlich ein ruhiges Waldstück?

Im Grunde kann das auch das Ziel und Treffpunkt für alle weiteren Handlungen gewesen sein.
Würde es nur Ansatzweise stimmen was ich da tippe, dann muss telefoniert worden sein.

Als Überlegung und Anmerkung:
Der Taxifahrer der ihn zurück gefahren hatte, kann froh sein das er Fremdwährung akzeptiert hat.
Ich wüsste nicht was der Täter sonst getan hätte, wenn die Frage nach Fremdwährung und der Akzeptanz erst nach einigen Kilometer erfolgt ist und dann abgelehnt worden wäre !?

VerS. schrieb:Ich störe mich aber besonders an der versuchten Belichtung des Films.

Er hätte die Kamera genau so gut im WoMo mit verbrennen lassen können. Sicherer wäre es ja nicht gegangen Beweismaterial zu vernichten. Aber er hat sie mitgenommen. Warum ?

Wahrscheinlich wirklich nur Beute um sie vertickern zu können. Letztendlich war sie Unnötiger und Auffälliger Balast, sowie alles andere was er noch so mitgenommen hat. Falsche Fährtenlegung vlt. noch eingeschlossen, wie auch immer ?

Aber was sagt es aus das er die Kamera mitgenommen hat ?

Es gab vor der Tat einen wahrscheinlich freundlichen Kontakt. Vielleicht hat man ihm sogar einen Kaffee angeboten und man kam ins plaudern. Seine Gesinnung aber war eine ganz andere, die er erst später offenbarte. 60 Minuten, 30 Minuten, 15 Minuten später, egal !

Er musste ggf. annehmen das die Ls ein Foto gemacht haben könnte das er nicht mitbekommen hat und ihn zeigen könnte. Vlt.lag die Kamera auch draussen auf dem Campingtisch. Das wurde ihm vlt. aber erst bewusst als er flüchtete und deshalb die versuchte Zerstörung des Filmes, wenn es im Grunde auch keinen wirklichen Grund gab das zu tun. Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme. Im Grunde dürfte es sich kurz darüber geärgert haben sie nicht im WoMo belassen zu haben.