Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

APBT schrieb:APBT
um 14:43
anwesend
Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen:

Natürlich gibt es himmelschreiend schlechte Polizeiarbeit, aber vom Grundsatz her würde ich mal davon ausgehen,
dass Menschen, die von Berufs wegen nichts anderes tun, als in einem solchen Fall zu ermitteln, auf mindestens die gleich
guten oder schlechten Einfälle kommen, wie wir hier im Forum.
Von den viel tieferen Einblicken und technischen Möglichkeiten mal ganz abgesehen.
Wir wissen ja auch nur einen Bruchteil dessen, was die Polizei weiß.

Fest steht, dass es keine allzu heiße Spur gab und gibt. Und solange keine handfesten neuen Ermittlungsergebnisse
hinzukommen, sich Zeugen oder Mitwisser melden, wird hier gar nichts gelöst, sondern sich im Kreis gedreht.

Da gebe ich Dir völlig recht.

Wenn nicht wirklich, auf diesen Fall bezogen, in diesem Wust von Widersprüchen und Lücken doch noch etwas versteckt liegt, was irgend jemand auf die richtige Spur bringt, vielleicht weil gerade er zufällig damit, z.B. wegen vorhandenem Fachwissen, "was anfangen kann", oder er plötzlich merkt, dass er, auch der Zufall ist möglich, ohne es bisher zu wissen, selbst etwas gesehen, gehört mit bekommen hat, was nun gerade dazu passt, werden wir diesen Fall höchstwahrscheinlich nicht weiter erhellen können.

Nach meiner Meinung liegt der Schlüssel dazu (z.B. wo und wie trafen die Langendonks auf den späteren Täter, bzw. was ist das wirkliche Motiv, bisher (für uns) im Dunkeln. Möglich dass hier die Polizei weiter ist, was ich kaum glaube.
Aber natürlich könnte es sein, dass denen schlichtweg nur die letzt endlichen Beweise fehlen, Täter bekannt sind.

schluesselbund schrieb:Welchen Erkenntnisgewinn gibt dann dies Tabelle her? Die Eintragungen bzw. die Bewertungen beruhen doch auf deiner Sichtweise.

Es gibt die Erkenntnis, jetzt die einzelnen zusammenhängenden Theorien in einer Tabelle
gegenüber zu stellen. Du darfst mir Deine in der Kurzfassung gerne zukommen lassen.

@S.Müller

Ist nicht jede Theorie einzeln zu Bewerten? Das Resultat dieser zusammenfügten Theorien beruht doch auf den Bewertungen bzw. der Sichtweise jedes einzelnen. Ein Erkenntnisgewinn wär höchstens noch in welche Richtung am meisten spekuliert wird. Hilft allerdings auch nicht weiter.

Ja in einer Tabelle gegenüber stellen und bewerten.

Hier noch die niederländische Presse zum 25 jährigen..
https://www.rtvoost.nl/nieuws/2106454/na-25-jaar-is-de-campermoord-op-deldens-echtpaar-nog-onopgelost-een-reconstructie

Wir waren neulich mal bei „einfach“…logisch darf es dann auch noch sein:

Es ging spätestens in Marquartstein los…evtl. bisschen früher…evtl. am Chiemsee! Man verabredete sich grob bei Traunstein. Ein Telefonat wurde vereinbart…das wurde in Marquartstein geführt…deshalb der Routenwechsel, weil der Waldrand vereinbart wurde! Geige oder Kontaktfreudigkeit war der Grund! Man vereinbart 16 Uhr…so hatten sie noch Zeit für die Kaffeepause! Was auch immer der Grund war…man unterhielt sich darüber, kam langsam in Streit…und alles passierte, wie es halt von der Polizei kommuniziert wurde! Das Auto war in der Nähe…er musste dorthin zurück…war kein Profi und deshalb war es halt relativ unkoordiniert! Man muss da eigentlich nicht viel mehr reininterpretieren!

Ansonsten war es die XY- Theorie…glaube ich aber nicht…sie wären sonst nicht dahingefahren!

Meine Meinung…

Wie kürzlich jemand geschrieben hat sinngemäß, irgendwann endet jede Theorie eines möglichen Tatmotivs allein durch den Tatablauf im völlig Sinnlosen.

Egal ob Raubüberfall, Verschleierung einer noch so geringen Ordnungswidrigkeit bis hin zu einer schweren Straftat im oder um den Wald herum (was die Kripo sicher geprüft hat mehrfach), Mordlust, Geige, Aufeinandertreffen mit vermeintlichem Grund vorher (sei es, dass jemands Weg am Waldrand versperrt wurde, bis dahin, dass jemand den L´s ausweichen oder ein hartes Bremsmanöver durchführen musste vorher und sie deswegen zur Rede stellen wollte).
Wenn man bedenkt, dass die Tat am Waldrand zu einer Jahreszeit erfolgte, zu der es quasi am längsten hell ist, an einem wunderschönen Frühsommertag, noch dazu an einem Wochenende. Ergibt leider, egal wie man es dreht und wendet, null Sinn, weswegen die Tat bis heute ungeklärt ist trotz wahrscheinlich etlicher Gegenüberstellungen (bzw. fotografischer) mit den beiden Taxifahrern.
Meine Meinung ist, dass diese Tat nicht mehr aufgeklärt wird, auch wenn es das in der Vergangenheit auch nach Jahrzehnten (vgl. Göhrde-Morde, "Schwarzer Maskenmann" oder NSU-Morde) des Öfteren gab.

Nicht neues im rtvoost Artikel, außer daß sie das Phantombild mit dem jungen Rod Stewart vergleichen.
Egal ob Sweet oder Rod Stewart, die langen Haare waren sehr auffällig zu der Zeit. Wenn ich mich richtig erinnere, waren lange Haare 1997 mega out.

AndreasFöhr schrieb:Es ging spätestens in Marquartstein los…evtl. bisschen früher…evtl. am Chiemsee! Man verabredete sich grob bei Traunstein. Ein Telefonat wurde vereinbart…das wurde in Marquartstein geführt…deshalb der Routenwechsel, weil der Waldrand vereinbart wurde!

Auch sehr auffällig, der plötzliche Routenwechsel, und das nach der halben Stunde, in der man bei der Telefonzelle war. Deshalb sehe ich das genauso: es war ein verabredetes Treffen.

@Dancingfool
@AndreasFöhr
Dann wäre es auch toll wenn ihr Euren Gedanken mit dem verabredeten Treffen zu Ende denkt! In Siegsdorf wurde nur mit der Familie zu Hause telefoniert. Das wurde von der Polizei so ermittelt! Also bleibt nur die Zeit vorher. Von wo aus hätten Sie dann mit Ihrem Mörder telefoniert? Marquartstein schließe ich dann wegen der zeitlichen Nähe zu Siegsdorf aus! Man sucht doch im Urlaub nicht 2mal in so kurzer Zeit ne Telefoniermöglichkeit, oder?

Jomiko schrieb:Man sucht doch im Urlaub nicht 2mal in so kurzer Zeit ne Telefoniermöglichkeit, oder?

Warum nicht? Wenn noch genug Zeit gewesen wäre bis zum Treffen, kann man schon noch schnell bei der Familie zuhause anrufen.

Du schreibst, es wurde überprüft und die Ls hätten von der Telefonzelle in Siegsdorf nicht noch ein zweites Gespräch geführt. Dann hätte man sicher auch ermitteln können, ob sie evtl. von einer anderen Telefonzelle zwischen Marquartstein und Siegsdorf aus mit jemand telefonierten. War nur eine kurze Zeitspanne. Gab es zu der Zeit des Doppelmordes überhaupt noch Münzsprecher? Oder war es die Telefonkartenzeit? Konnte man aufgrund der Telefonkarte nachverfolgen, wann und mit wem die Ls telefonierten?

Momomo schrieb:Warum nicht? Wenn noch genug Zeit gewesen wäre bis zum Treffen, kann man schon noch schnell bei der Familie zuhause anrufen.

Also man führt ein abgemachtes Gespräch von Marquartstein aus...sogar vor dem Essen, damit der Typ Zeit hat herzukommen. Da er etwas Zeit brauchte...warum auch immer...ging man essen und hatte dann auch Zeit für das Telefonat in Siegsdorf. Ob die Polizei auch die Gespräche von Marquartstein aus kontrolliert hat? Alle? Auch am Vormittag?

AndreasFöhr schrieb:Also man führt ein abgemachtes Gespräch von Marquartstein aus...sogar vor dem Essen, damit der Typ Zeit hat herzukommen. Da er etwas Zeit brauchte...warum auch immer...ging man essen und hatte dann auch Zeit für das Telefonat in Siegsdorf. Ob die Polizei auch die Gespräche von Marquartstein aus kontrolliert hat? Alle? Auch am Vormittag?

Die Ls fragten die Bedienung nach dem Weg nach Reit im Winkl, zu diesem Zeitpunkt dürfte noch nicht der Treffpunkt Hölzl festgestanden haben, sonst ergibt das wenig Sinn. Fuhren dann aber zurück bzw. in die Gegenrichtung nach Siegsdorf. Da käme nur eine sehr kurze Zeitspanne in Frage, um evtl. mit dem späteren Täter zu telefonieren und als Treffpunkt das Hölzl auszumachen. Falls es in Sichtweite des Restaurants oder zumindest in der Nähe eine Telefonzelle gab, könnte das Gespräch von dort stattgefunden haben.

Und da noch genug Zeit bis zum Treffen war, telefonierte man unterwegs noch mit der Tochter.

@Momomo

Ich finde, das hört sich einfach und logisch an!

Du hast recht...Essen...dann Telefonat! Das spricht auch für seine Ortskenntnisse...er hatte keine weite Anreise und das Hölzl war sein Vorschlag! Evtl. hat er doch irgendwo Nähe Hölzl geparkt und die L´s haben ihn das letzte Stück mitgenommen...oder er hat es ihnen einfach gut beschrieben!

@AndreasFöhr
Von Marquartstein aus kannst du gern jemandem den Weg ins Hölzl beschreiben nur finden wird er es nicht. Das war damals einfach nur ein belangloses kleines Stück Wald ohne Namen!

Jomiko schrieb:Von Marquartstein aus kannst du gern jemandem den Weg ins Hölzl beschreiben nur finden wird er es nicht. Das war damals einfach nur ein belangloses kleines Stück Wald ohne Namen!

Vor dem betreffenden Wald in Fahrtrichtung links ist die Einfahrt zur Deponie und wenn der Wald aufhört ist zwischen Bäumen und Wiese ein kleiner Feldweg. Da hinein!

Oder:
Kurz bevor es links nach Litzlwalchen geht, ist ein kleiner Wald mit einem Feldweg. Da hinein!

Ist nicht auf der anderen Seite sogar ein Bushäuschen oder ganz in der Nähe?

Wieso sollte das nicht zu finden sein?

Und der Name des kleinen belanglosen Waldstücks dürfte Hölzl gewesen sein. Was aber zum Auffinden belanglos gewesen sein dürfte.

Jomiko schrieb:In Siegsdorf wurde nur mit der Familie zu Hause telefoniert. Das wurde von der Polizei so ermittelt!

Hast du dafür eine Quelle? Es war immerhin schon einige Zeit vergangen, bis man die Route rekonstruiert hat. Ob sie jedes Gespräch erfaßt haben aus der Telefonzelle? Ich bin mir nicht so sicher.

Was man sicher weiß:
Sie haben zu Mittag gegessen
Sie haben nach Reit im Winkl gefragt
Sie wurden an der Telefonzelle gesehen
Sie haben nach Hause telefoniert

@Momomo
Du beschreibst gerade die letzten 100m aber die geschätzten 15 km mitten durch die Stadt Traunstein ab Siegsdorf oder etwa 25 km ab Marquartstein verschweigst Du!

Eine Frage, die wohl erst einmal geklärt werden müsste, ich konnte bisher nichts dazu lesen, ist die, welche Art Telefonzellen es 1997 überhaupt in der Gegend (noch) gab.

Gab es
- noch die Telefonzellen, die mit Münzen funktionieren?
- nur Telefonzellen, die mit Karte funktionierten?
- evebtuell Telefonzellen, die sowohl abwechselnd mit Münzen und Karten betrieben werden konnten? Oder standen, wie bei uns dort wo Sie telefonieren Kartentelefone und Münztelefone nebeneinander zur Verfügung.?

Wenn überhaupt, dürften sich im Nachhinein, höchstens Anrufe aus einer Telefonzelle nachträglich feststellen lassen, bei der mit Karte telefoniert worden ist. Das wohl höchstwahrscheinlich nur mit Hilfe der verwendeten Karte.

Bei den guten alten Münztelefonen dürfte das fast unmöglich sein. Zumindest würde das allem widersprechen, was man über Jahre hörte und las. Damals waren angeblich selbst bei aktivierten Fangschaltungen oft die "Telefonzellen" nicht ermittelbar, wenn das Gespräch zu kurz war.

Dazu stellt sich mir die Frage, könnte es nicht sein, dass die Langendonks Ihre Karte nur für Anrufe zu Hause, von mir aus auch noch für mögliche Notfälle, aufhoben, Gespräche im Nahbereich, wenn technisch noch möglich, ganz Normal an einem daneben stehenden Münztelefon mit Münzen führten?

Dan könnten Sie sehr wohl bei dem einen Stop mehrere Anrufe getätigt haben.........

@OdinAndy
Zwischen Marquartstein und erster Sichtung im Hölzl liegen etwa 60 min. Gib mal die Strecke ein ohne die Nordumfahrung Traunstein denn die gabs damals ja noch nicht und dann sag mir wie viele Telefonate sie denn Deiner Meinung nach machen konnten.