Mordfall Jauch

Bei der Tat war er 22, wenn er irgendwie in seiner geistigen oder mentalen Entwicklung nachzügelt, könnte er nach Jugendstrafrecht verurteilt werden... ich denke, das Mordmerkmal wird sich nicht nachweisen lassen, wenn er schweigt, dann wird es auf Totschlag rauslaufen, nach Jugendstrafrecht wäre er dann schon in 3-4 Jahren wieder frei.

@Robert80: Da hast du recht, ab 21 ist man voll strafmündig und sollte nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden. EIGENTLICH! Gab aber schon andere Fälle..

@Locard

Ich kann mich da nicht reinversetzen, habe auch nicht ansatzweise eine Vergleichsmöglichkeit - immer wenn ich auch nur (gegen Mord verglichen) Peanuts ausgefressen hatte (z.B. mal Papas Auto geschrottet), ging mir so dermaßen die Düse, dass ich nur noch versuchte, mich unsichtbar zu machen, damit mir bloß keiner anmerkt, dass ich stottere, schwitze, zittere und meine Organe Achterbahn fahren.

also mehr als 21 Jahre bei der Tag, dann wird es wohl Erwachsenenstrafrecht wenn nicht das passende Gutachten geliefert wird,

Mord und Totschlag im praktischen deutschen Recht verstehe ich nicht wirklich, bin da immer wieder überrascht worden.

@Tom_Ripley

Mord muss man halt nachweisen können, dass es geplant war, bei einer nicht mitgebrachten Tatwaffe und fehlendem Motiv wird das schon mal arg schwer nachzuweisen.

@diegraefin
Eben, so geht es mir auch. Ihm wurde scheinbar NICHTS angemerkt, weder von Mutter noch von guten Freunden, weder heute noch abends am Tattag. Es scheint ein ziemlich abgebrühter Hund zu sein, aber um es im Detail zu beurteilen warum das so ist, fehlen uns die persönlichen Erfahrungen

@diegraefin
Das mit der Tatwaffe ist gar nicht sicher. Soweit ich es verstanden habe, verdächtigt man die Skulptur, weil sie "fehlt". Da sie scheinbar selten Besuch hatte kann niemand sagen ob sie vielleicht nicht längst entsorgt wurde?!
Genauso wie keiner sagen kann ob er sich einen Mantel oder Kleidung "geborgt" hat um Spuren im Auto zu minimieren. Aber das ist quatsch, dann hätte sie ihn ja nicht abholen können, denn dann wären zwansläufig Faserspuren auf dem Beifahrersitz. Aber was sollte sie sont im Bereich Seckach (Z.) gemacht haben? Geschenke hätte man gefunden und/oder man könnte es leicht nachprüfen, soviele Läden gibt es in dem Bereich auch nicht.

@ Die Graefin

Ja es wäre schön wenn man den Mord auch immer nachweisen kann. Das sollte so bei Mord und auch allen Verbrechen so sein. Auch hier wundere ich mich immer mal wieder mit wie wenig
so ein Landgericht dann Angeklagte für Jahrezehnte in den Bau schickt. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich meine das die Differenzierung Mord Totschlag irgendwie im deutschen Recht irrational ist.
Allerdings kann es auch bei Totschlag lebenslänglich geben.

@Locard
Steht "Z" fuer Zimmern?
Die Bahn fuehrt direkt von Mosbach nach Zimmern.Die hat er am 23.12. wohl auch benutzt um nach Haus zu kommen.Hatten wir auch spekuliert,dass er kein eigenes Auto zur Verfuegung hatte.

Möglicherweise @Cleo1956 , ich möchte, solange nichts öffentlich ist keine Namen und Orte nennen.

Nur zur Klarstellung zum Unterschied zwischen Mord und Totschlag der Gesetzeswortlaut:

(2) Mörder ist, wer

aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,

heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

einen Menschen tötet.


Mit geplant/ungeplant hat das nichts zu tun - wenn aber keines der Merkmale vorliegt, dann ist es Totschlag, selbst wenn der Täter wochenlang die Tat vorbereitet hat. Mord ist gar nicht so häufig, da jenseits von Sexualmorden, dem klassischen Habgiermord und Verdeckungsmorden (Zeugen beseitigen oder Schutzpersonen aus dem Weg räumen), Heimtücke und Grausamkeit schon dann entfallen, wenn das Opfer die Tötung hätte kommen sehen können oder eben "nur" getötet wird. Niedrige Beweggründe müssen ebenfalls besonders schlimme Motive sein, z.B. Töten zur Herstellung der Familienehre oder ähnliches.

In unserem Fall: wenn man z.B. davon ausgeht, dass er sie erpresst hat und jetzt umbringt, damit sie nichts sagt --> Verdeckung. Wenn er sie hochschickt, um das Geld zu holen und dann hinterrücks mit einer gerade ergriffenen Skulptur erschlägt (ohne vorheriges HAndgemenge) --> Heimtücke; etc

Hier noch Totschlag:

§ 212
Totschlag

(1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

(2) In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.

@diegraefin
@Luna-Marie

Naja, da er kein Geld in der Wohnung vermutet hat, hat er auch gar nicht angefangen zu suchen.
Und was allein hier schon für Spekulationen und Vermutungen über Frau J angestellt wurden, wenn nur ein Bruchteil davon stimmt und es der Täter erfahren hat, wäre es auf alle Fälle etwas gewesen, womit man ihr hätte ernsthaft Schaden können und Sie wäre auch darauf bedacht gewesen, dass es nicht raus kommt.

Ich weiß es ja auch nicht. Auch deine Ansätze @diegraefin klingen sehr plausibel.

Da er über 21 ist, einen fertigen Schulabschluss besitzt und auch noch nicht straffällig geworden ist, wird er wohl in jedem Fall nach dem Erwachsenenstrafrecht bestraft. Über Mord oder Totschlag kann man erst nach Motiv und Tathergang entscheiden.

@ Orakel09

Soweit zu Theorie, aber es wundert mich was so manaches Gericht draus macht.
Es hat sich auch in Deutschland im Laufe der Zeit gewandelt.

1871 im Reichsstrafbuch war das Mordkriterium die "Überlegung", dann folgte zwingend
ein Todesurteil, war es keine Überlegung dann Haft ab 5 Jahre.
Das das Probleme mit sich brachte kann man sich denken.

Eine Reform erfolgt dann 1941, und so wie damals der § 211 und 212 mit seinen Mordmerkmalen
formuliert wird gilt es noch heute, lediglich die Todesstrafe wurde dann in die fast (zwingende)
lebenslange Haft umgewandelt.

Das Problem der Abgrenzung Mord / Totschlag mit den entsprechenden Rechtsfolgen bleibt
wohl problematisch.

@Locard
John, es geht mir momentan nicht um das Motiv in diesem traurigen Fall, sondern um eine Verständnisfrage, weil ich von Chiffre nichts verstehe. Muss ich das so verstehen, dass jemand eine Anzeige aufgibt unter Chiffre? Diese Anzeige könnte für den Aufgebenden peinlich sein, wenn er bekannt würde? Nun wird der Anzeigenaufgeber durch Indiskretion doch identifizierbar und damit erpressbar, weil die Anzeige kompromittierend ist?

@Giselle-Sophie
Man gibt bei einer Zeitung eine Kontaktanzeige auf. Suche Lebenspartner....bin....
oder Suche Partner zum ausleben der Lust..... o.ä. Kann eigentlich jegliche Kleinanzeige sein, wird aber meistens bei Kontaktanzeigen verwendet. Dannschreibt man an eine Adresse, z.B. der Zeitung, und gibt die ChiffreNr. an. das wird dann weitergeleitet.
Das hier hab ich gleich gefunden:
http://www.haz.de/Anzeigen/Mediadaten/Anzeigen-Angebote/Wie-funktionieren-Chiffre-Anzeigen (Archiv-Version vom 20.09.2012)

Also, der der die Anzeige aufgibt, bleibt anonym, aber der, der drauf antwortet, muss sich ja irgendwie offenbaren, weil sonst kann ja kein Kontakt zustande kommen. Man antwortet auf die Anzeige direkt an die Zeitung, die leitet es an den anonymen Inserenten weiter. Wenn der nun zum Beispiel eine S/M-Anzeige laufen hat und darauf antwortet ihm sein eigener Chef, weiß DER nicht, dass sein Angestellter dahintersteckt, der Inserent aber schon, dass der Chef drauf geantwortet hat. ;)

@diegraefin
Danke sehr, jetzt kapiere ich das. Nur noch nebenbei, was heißt S/M in diesem Zusammenhang bitte?

@Giselle-Sophie
ich habe heute schon etliche Beiträge von Dir im gesamten Forum gelesen.Du bist ein helles Köpfchen, du findest das selbst raus ;)

@Locard
ehrlich nicht, ich überlege wirklich, aber wenn du mir so antwortest, denke ich, dass es etwas Peinliches ist. Das ist also auch eine Antwort, mit der ich mich zufrieden gebe. Will nicht mehr wissen! Besten Dank!
Aber John, ich melde mich wahrscheinlich nochmals, wegen eines anderen Aspektes.