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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.960 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 16:25
Zitat von HammersteinHammerstein schrieb:Ich verstehe aber den Beitrag so: Das ist die erste und einzige Ohrenzeugin der Tat.

Ich find's sehr merkwürdig.
Bisher hatte ich es auch so verstanden, dass es nur eine Ohrenzeugin gab u. es hiess immer, es sei hochdeutsch gesprochen worden...

plötzlich ist von einem ausländischen Akzent die Rede..

finde es auch komisch..

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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 16:46
@Ylenia schrieb:
plötzlich ist von einem ausländischen Akzent die Rede..


Später sagt die Ohrenzeugin sogar: "Er hat nicht wirklich Deutsch gesprochen, es waren eher so Wortfetzen - bring... mach... du...so"

Wie glaubwürdig ist es, dass DK einen solchen Bekannten hatte?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 16:53
@Perynt
Also, ich blicke nicht mehr durch...

nach so vielen Jahren möchte die Frau ganz genau wissen, dass es ein ausländischer Akzent war...
es passt mal wieder nichts zusammen..


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 18:37
So, das Bier für @nephilimfield hab ich mitgetrunken, den Schnaps für @AngRa leider nicht - tut leid, vertrag ich nicht :)

Hab mir das Video mehrmals angeschaut und find eigentlich keinen Grund, an den Aussagen der Frau zu zweifeln. Grundsätzlich bin ich einer Meinung mit Euch beiden, was Zeugenaussagen betrifft; die sind immer mit Vorsicht zu genießen - außerdem sollte man bitte nie verwechseln, was konkret gesagt wird (jetzt also im Video, direkt von der Ohrenzeugin) und was die Medien schreiben.

@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Es gibt bzgl. der Ohrenzeugin jetzt drei Aussagen:

1) Der Mann sprach akzentfrei Deutsch
2) Der Mann sprach Deutsch mit leichtem Akzent
3) Der Mann sprach gebrochenes Deutsch

Tja, diese Zeugenaussagen sind - um es mal zurückhaltend auszudrücken - schon wenig hilfreich.
Ich hab mich immer schon über diese Akzentsache gewundert und das hier auch kundgetan. Im ersten Bericht darüber nach dem Mord - muss die TT gewesen sein - hieß es noch, "deutsch mit ausländischem Akzent". Und dann gab es den "Schwenk", ab dem nächsten Tag schrieben alle Zeitungen nur mehr von "akzentfreiem Deutsch" - in der Zeit nach dem Mord. Auffallend war damals für mich, dass das in den Artikeln auch erwähnt wurde, wenn es überhaupt nicht "reinpasste", also nicht im Zusammenhang mit Zeugensuche oder so, das wurde richtig hervorgehoben - eigentlich so, dass ich das Gefühl hatte, was soll das, wollen die irgendwohin lenken oder umgekehrt von irgendwas ablenken?
Da ich aber nie einen Rapoldipark"bewohner" als Täter im Auge hatte, hab ich das nicht weiter verfolgt. Das war übrigens auch die Zeit, in der eine hiesige Politikerin vehement bestritt, dass es im Rapoldipark eine (ausländische) Drogenszene gibt.

Tja, dann wurde der bosnische Asylbewerber hops genommen, und plötzlich wurde wieder von ausländischem Akzent geschrieben.

@AngRa , ich glaube nicht, dass die Ohrenzeugin auf Marokkaner lenken will, im Gegenteil. Sie betont ja mehrere Male dieses "freundschaftliche Verhältnis", das sie herausgehört hat - und ich glaube, wir können ziemlich sicher sein, dass Daniela keine Kontakte zur Rapoldiparkszene hatte. Aber, sie hatte Kontakte zu Leuten aus dem ehemaligen Jugoslawien, das wissen wir als Fakt. Z.B. dieser bosnische ehemals Tatverdächtige, von dessen Handy nach Danielas Tod eine SMS an sie geschickt wurde. Er hatte ganz offensichtlich ihre Telefonnummer - die wird er nirgends gefunden haben, es ist davon auszugehen, dass sie sie ihm gegeben hat. Damit hat sie ihn gekannt und als jemand erachtet, dem sie ihre Telefonnummer geben kann. Kurz gesagt bringt für mich die Aussage der Ohrenzeugin wieder den/die Bosnier ins Spiel, und zwar ganz extrem.

Warum sie jetzt erst an die Öffentlichkeit geht? Weil sie vorher keinen Grund hatte! Sie hat alles, was sie wusste, der Polizei gesagt, die wiederum nichts auf ihre Aussage gab, weil es dafür keine Zeugen gab. Hallo? Brauch ich jetzt als Zeuge schon Zeugen, um glaubwürdig zu sein? Und jeder, der schon mal mit der Polizei zu tun hatte, weiß vielleicht, dass man schnell äußerst arrogant und ungut behandelt werden kann...

So, und nachher gabs ja nichts mehr bis zum Bosnier. Diese Ohrenzeugin - da sie die einzige war - war also auch diese Frau, die sich die Gegenüberstellung angetan hat. Wie lange nach dem Mord war das? 3 Jahre? Und, sie hat den Bosnier nicht "ausgeliefert", sondern brach ab, weil sie sich nicht sicher war. Das macht sie für mich glaubwürdiger - manch andere hätten darauf bestanden, dass er es war, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie wollte sich ganz sicher sein - und dass sie sich das nach mehreren Jahren bei einer verbalen Gegenüberstellung (sie hat ihn ja nicht gesehen) nicht mehr ist, liegt eigentlich auf der Hand, oder?

Und nachher gab es nichts mehr, weshalb sie sich an die Medien hätte wenden können. Okay, zu dem Zeitpunkt, als TB angeklagt wurde, hätte sie sich melden müssen - aber wissen wir, ob sie das getan hat oder nicht? Die Tatsache, dass der ORF sich jetzt öffentlich gegen die Ermittler stellt, ist ja schon eine Sensation für sich - vielleicht wollte sie damals schon reden, wurde aber nicht "gehört"? Erst jetzt, wo sich wirklich ein Skandal abzeichnet, hat man vielleicht erst die Wichtigkeit dieser Aussage erkannt?
Ist jetzt natürlich alles nur meine ganz persönliche "Zusammenreimung" von dem allem, aber ein bissl Sinn machts vielleicht?

@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Was heißt überhaupt, dass nach ihrer Einschätzung das Opfer alles gut im Griff hatte, so dass Hilfe entbehrlich erschien. Meiner Einschätzung nach hatte das Opfer eine hohe BAK und war zu umfangreichen beschwichtigenden Diskussionen nicht mehr in der Lage.
Außer, sie hat den Mann gekannt, und das kommt ja auch ganz klar raus. Mit 2,5 Promille hätte sie bei einem Fremden doch schon geschrieen, wenn er sie schief angeschaut hätte, und nicht mehr beschwichtigt, denk ich mal. Aber wenn sie denjenigen kannte und sich keiner Gefahr bewusst war, dann hätte sie ganz normal mit ihm geredet. Gelallt vielleicht, aber in normalem Tonfall. Ist für mich noch mehr Hinweis, dass sie den Mann kannte. Und umfangreich war die Diskussion ja nicht, oder?

Und @Ylenia , dass sie nach fast 9 Jahren immer noch weiß, dass es ein ausländischer Akzent war, was soll daran so unvorstellbar sein? Sie hat ihn damals gehört, hat das bei der Kripo ausgesagt, macht sich jetzt schwere Vorwürfe - das wird sie, so denke ich, in ihrem Leben nicht mehr vergessen.

Sorry wegen der Ausführlichkeit, all diese "Neuigkeiten" setzen mir ziemlich zu. :(


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 18:38
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:besteht ja noch die Möglichkeit, dass sich Daniela auf dem Rückweg ihr Rad wieder an der DHS9 abgeholt hat und dann Richtung Pradl weitergeradelt ist. Der Schluss "der Täter ist ihr nachgeradelt" ist also nur zulässig, wenn es eine Sichtung der fußgehenden Daniela in der Amraserstraße gab.
Das ist allerdings richtig. Möglich aber das einer der drei Zeugen derjenige ist
der auf dem Weg zur Arbeit war. Wenn man die Aussage von Hr. Boran ließt
Boran nennt darin gute Gründe für den Schritt: Kammerer habe die Studentenfeier kurz vor 4.30 Uhr verlassen und ihr Mountainbike zurückgelassen. Sie sei von drei unabhängigen Zeugen ohne Rad zu Fuß gesehen worden.
könnte man allerdings den Eindruck gewinnnen das sie den kompletten Weg,
einschießlich Bogenmeile, zu Fuß gegangen ist. Eine eindeutigere Aussage
diesbezüglich wäre mir lieber. Oller Spielverderber ;)

@AngRa
Beitrag von AngRa (Seite 171)
So würde ich es ebenfalls sehen. Bis auf das Telefonieren, das konnte er
eigentlich nicht wissen das Daniela da telefonieren wollte. Wenn sie tatsächlich
zu Fuß gegangen sein sollte dann hätte sie auch die Telefonzelle am EKZ-Sillpark
bzw. Ecke König-Laurin-Strasse nehmen können. Aber egal, das ist eh nicht so
wichtig.

@all
Momentan weiß ich nicht wie ich die Aussage der Ohrenzeugin bewerten soll.
Jetzt, wo der ehem. Verdächtige längst wieder in seiner neuen Heimat ist kommt
sie "um die Ecke" und will endlich ihr Schweigen brechen. Hilfreicher für T.B.
wäre es sicher gewesen wenn sie direkt nach seiner Inhaftierung an die Öffentlich-
keit gegangen wäre.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 18:44
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Und @Ylenia , dass sie nach fast 9 Jahren immer noch weiß, dass es ein ausländischer Akzent war, was soll daran so unvorstellbar sein? Sie hat ihn damals gehört, hat das bei der Kripo ausgesagt, macht sich jetzt schwere Vorwürfe - das wird sie, so denke ich, in ihrem Leben nicht mehr vergessen.
Mich überrascht diese Aussage, da ich bisher überall gelesen hatte, der Mann habe hochdeutsch gesprochen....
das ist so die erste Meldung, die ich lese, er habe mit ausländischem Akzent gesprochen...
was die Dame bei der Kripo damals aussagte, das weiss ich nicht u. auch jetzt geht man anscheinend nicht drauf ein u. sagt, man kenne diese Angaben...
was nun? Nicht relevant? Unglaubwürdig?

@Lohengrin
Welche drei Zeugen? Mir ist bisher nur eine Ohrenzeugin bekannt..


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 19:04
@ZenCat1
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Sorry wegen der Ausführlichkeit,
Nö, warum ? Eine gute Zusammenfasssung und lesenswert. Ich hätt´
dann gerne ein Kölsch ;)

@Ylenia
Zitat von YleniaYlenia schrieb:auch jetzt geht man anscheinend nicht drauf ein u. sagt, man kenne diese Angaben...
was nun? Nicht relevant? Unglaubwürdig?
Das sind diese vielen, vielen Wiedersprüchlichkeiten in diesem Fall. Auch die
Aussage des Hr. Boran (Anwalt der Fam. K.) das Daniela von mehreren Zeugen
zu Fuß gesehen wurde und nicht mit dem Rad macht das ganze nun auch nicht
viel klarer. Wahrscheinlicher scheint mir da schon @nephilimfield Überlegung zu
sein:
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wenn sie alle drei in der Bogenmeile waren, besteht ja noch die Möglichkeit, dass sich Daniela auf dem Rückweg ihr Rad wieder an der DHS9 abgeholt hat und dann Richtung Pradl weitergeradelt ist.
xy
Beitrag von nephilimfield (Seite 171)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 19:16
@Ylenia
Zitat von YleniaYlenia schrieb:Welche drei Zeugen? Mir ist bisher nur eine Ohrenzeugin bekannt..
Die Aussage des Hr. Boran interpretiere ich dahingehend das damit der Zeuge
in der Bogenmeile und der Zeuge an der Kreuzung Kapuzinergasse gemeint ist.
Der dritte Zeuge müßte dann derjenige gewesen sein der auf dem Weg zur
Arbeit war (Hallenbad). Aber das ist jetzt nur meine Interpretation zu dem
aktuellen Zeitungsbericht den @Kornblume hier eingestellt hat.
Beitrag von Kornblume (Seite 170)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 19:29
Wenn diese Ohrenzeugin absolut verlässlich wäre (was ich nicht anzweifeln möchte, da fehlt mir natürlich das Mehr an Wissen, das möglicherweise die Polizei hat), dann hätte man doch nicht innerhalb von kürzester Zeit (ich glaube, zwischen Tat und dem Standardartikel lagen bloß knapp 14 Tage) von einem psychopathischen Zufallstäter gesprochen und eine Beziehung zwischen Opfer und Täter beinahe ausgeschlossen. Die Dame sagt ja eindeutig, dass sie ganz fest überzeugt ist, sie hätten sich gekannt. Zweitens: Ja, manchmal wird aus politischer Korrektheit das "gebrochene" Deutsch verschwiegen, aber hey, in so einem Mordfall hätte man doch von Anfang es klar definiert und nicht von "akzentfreiem" Deutsch gesprochen, denn so wie die Dame das beschreibt, ist das ganz und gar nicht "akzentfreies" Deutsch.

Ich hab da große Zweifel an der Geschichte, aber okay, wie bei fast allem hier .. man hat zuwenig Hintergrundwissen, leider.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 19:41
Warum denn schon wieder zu Fuß und ohne Fahrrad? Georg_H schrieb ja: "Am Ende der Party gingen Thomas, Daniela und 2 weitere Studienkollegen heimwärts, wobei die beiden Mädls mit Fahrrädern unterwegs waren und Thomas sowie ein 2. Kollege diese „gentleman-like“ schoben"

"Kurier" schrieb, es sind zahlreiche "direkten" DNA-Mischspuren festgestellt worden, die jetzt mit neuen Methoden wieder ausgewertet gehören. Ich hoffe, man hat damals nicht "vergessen", DNA vom Bossnier zu entnehmen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 19:47
@Hammerstein
Zitat von HammersteinHammerstein schrieb:(ich glaube, zwischen Tat und dem Standardartikel lagen bloß knapp 14 Tage) von einem psychopathischen Zufallstäter gesprochen und eine Beziehung zwischen Opfer und Täter beinahe ausgeschlossen.
Vermutlich weil zu diesem Zeitpunkt bereits der Unbekannte vor dem Hallenbad
als vermeintlicher Zufallstäter ausgemacht wurde. Vom zeitlichen Ablauf passte
es ganz genau. Zu dem Zeitpunkt wurden die falschen Weichen gelegt, so mein
Meinung. Allen anderen Ergebnissen wurden von da ab keine besondere Bedeutung
mehr zugemessen.

@Perynt
Zitat von PeryntPerynt schrieb:DNA vom Bossnier zu entnehmen.
Ich meine mich zu erinnern das seine DNA bei seiner Festnahme bzw. Überstellung
nach Innsbruck gesichert wurde. @all Bitte um Korrektur falls ich da was falsch
wiedergeben sollte, sollte aber eigentlich stimmen.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 19:52
@Lohengrin

Bitte nicht falsch verstehen, ich glaube schon lange, dass 2005 große Ermittlungsfehler passiert sind, aber dass man vom ersten Tag an das gebrochene Deutsch als akzentfreies Deutsch verbreiten lässt, das fände ich seltsam. Und gerade wenn man in der Sichtigung eines Unbekannten vor dem Hallenbad den möglichen Täter ausmacht, dann hätte man ja bei der Suche erst Recht Wert darauf gelegt, dass klar ist, ob der Mann In- oder Ausländer ist bzw. Migrationshintergrund hat.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 20:23
Wenn die Dame (die Ohrenzeugin) Ärztin ist, als Ärztin arbeitet, und in ihrem Freundeskreis und bei der Polizei nicht dafür bekannt ist, zu Pseudologie zu neigen, oder zu fabulieren, oder Querulantin zu sein, oder unter einer anderen Persönlichkeitsstörung zu leiden, dann sollte ihre Aussage sehr glaubwürdig sein.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 20:51
@Hammerstein
Ich glaube das man damals sehr darauf bedacht war in der Öffentlichkeit
und vor allem im Ausland nicht als ausländerfeindlich gebrandmarkt zu werden.
Das hatte auch viel mit dieser österr. Partei um Jörg Haider zu tun die damals
für einigen Wirbel, auch im Ausland, gesorgt hat.

Bei meinen anfänglichen Recherchen zu diesem Fall bin ich auch auf etlichen
marokkanischen, spanischen und englischsprachigen Nachrichtenseiten
gewesen. Alles in direktem Zusammenhang zum Mordfall Kammerer. Darauf
gekommen bin ich eigentlich durch einen Kommentarschreiber der in den o.g.
diversen Onlinemedien immer wieder Bezug auf den Rapoldipark und den
Mordfall Kammerer genommen hat. Letzendlich aber eher nur wirres Zeug
dazu geschrieben hat. Erstaunt hatte mich aber sein Detailwissen zu Innsbruck, zu
den Örtlichkeiten (Raplodi etc.), zu Personen (teils mit Angabe v. Klarnamen),
Anschriften in Innsbruck und eben zum Fall Kammerer. Ich bin also bei meiner
Suche im Netz "tief in die Drogenszene abgerutscht". ;)

Ich kann mich erinnern das auf einer marokkanischen? Seite sogar ein Innsbrucker
Sozialarbeiter zu der vermeintlichen österr. Ausländerfeindlichkeit Stellung
bezogen hat, unter anderem konnte man dann eine Frau mit Sonnenbrille und
einem T-Shirt mit dem Aufdruck "Bin Marokkaner, bitte nicht stehlen") sehen.

Letztendlich hat dieser Houssin (oder so ähnlich) aber für mich keine weiteren Erkentnisse
gebracht. Ich erwähne das ganze auch nur weil das für mich auch mit ein Grund sein
könnte warum man vielleicht 2005 darauf bedacht war unbedingt einen Inländer als
Täter zu überführen. Falsch verstandene political correctness ? Ich weiß es nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 20:56
@ZenCat1
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb: Diese Ohrenzeugin - da sie die einzige war - war also auch diese Frau, die sich die Gegenüberstellung angetan hat. Wie lange nach dem Mord war das? 3 Jahre?
So lange war das gar nicht. Der Artikel betreffend die Gegenüberstellung erschien ein dreiviertel Jahr nach dem Mord.
http://tirv1.orf.at/stories/96887

Die Ohrenzeugin erkannte damals die Stimme und das auffällig "gebrochene Deutsch" nicht wieder, obwohl sie sich heute noch so gut daran erinnert. Das gibt mir schon zu denken, ob der Bosnier wirklich die richtige Spur ist. Andererseits: Wenn man die Aussagen der Ohrenzeugin vom "Ausländer" kombiniert mit "sie waren gut bekannt", bleiben für einen möglichen Tatverdächtigen nicht viele Möglichkeiten.

Bemerkenswert finde ich übrigens, dass die Ohrenzeugin auch teilweise den vermeintlichen Inhalt des Streits wiedergibt. "Er wollte von ihr etwas abpressen" und "Er hat etwas gebraucht, das sie ihm hätte geben sollen." Daniela soll dann gesagt haben "Ich geh' eh am Montag und hol's."
Irgendwie geht das in eine ungute Richtung, nämlich dass Daniela in irgendein dubioses Geschäft verwickelt war. Nicht, dass ich sowas grundsätzlich ausschließe, aber es gab und gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür.

Weiters deutet die Ohrenzeugin zwei Stiche an und sagt: "Dann hat sie g'sagt, das tut man aber nit."
Jetzt frage ich mich, ob man mit einem Herz- und einem Lungenstich einen Satz noch so laut sagen kann, dass man ihn auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einer Wohnung hört.

Vielleicht gibt es ja gute Gründe, warum das BKA hier skeptisch ist.

Gut ist jedenfalls, dass der ORF jetzt anscheinend Lunte gerochen hat (Robert Berger spricht von einem Polizeiskandal) und vielleicht nicht mehr locker lässt.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 20:57
@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Nö, warum ? Eine gute Zusammenfasssung und lesenswert. Ich hätt´
dann gerne ein Kölsch ;)
Dankeschön ;) Aber das mit dem Kölsch wird nix, für uns Tiroler ist das nur Spülwasser :) Ein Kaiser könnt ich anbieten!

@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wenn sie alle drei in der Bogenmeile waren, besteht ja noch die Möglichkeit, dass sich Daniela auf dem Rückweg ihr Rad wieder an der DHS9 abgeholt hat und dann Richtung Pradl weitergeradelt ist.
So, wies ausschaut, ist das sowas von naheliegend, dass es schon genial ist. Chapeau, @nephilimfield ! Wir haben nur die Aussage vom Anwalt, dass das Fahrrad von jemand anderem gefahren wurde. Woher hat der Anwalt diese Info? Hat er sichs aus den Ermittlungsakten selber zusammengereimt, oder stand es so in den Akten? Wenn letzteres, ist das der Schluss, den das Cold Case Team gezogen hat, oder gibts dafür Beweise? Es scheint keine Beweise zu geben, außer die Spuren, die von Georg_H erklärt wurden - und zwar so erklärt, dass diese Variante absolut stimmig scheint. Natürlich haben wir auch für Georgs Aussage keinen Beweis, aber - meine Güte, ich glaubs ihm halt!

@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Die Aussage des Hr. Boran interpretiere ich dahingehend das damit der Zeuge
in der Bogenmeile und der Zeuge an der Kreuzung Kapuzinergasse gemeint ist.
Der dritte Zeuge müßte dann derjenige gewesen sein der auf dem Weg zur
Arbeit war (Hallenbad).
Da bin ich mir jetzt nicht so ganz sicher, aber auch ich vermute natürlich nur. Ich hab das immer dahingehend verstanden, dass "mehrere Zeugen" Daniela mit dem Rad die Bogenmeile auf und ab fahren sahen. Und jetzt haben sie drei Zeugen - also auch "mehrere - zu Fuß gesehen. Das ist für mich eigentlich nur auf die Bogenmeile zutreffend. Die Kripo hatte ja immer das Problem, nicht zu wissen, was Daniela in der letzten halben Stunde ihres Lebens gemacht hat. Und wenn ich jetzt nicht völlig neben mir bin, dann wissen sie das bis jetzt noch nicht 100%ig.

Das heißt im Umkehrschluss, wenn Daniela ZU FUSS in der Amraserstraße/Hallenbad/Defreggerstr gesehen worden wäre, dann wäre das INNERHALB der letzten halben Stunde gewesen. Das ist aber offenbar nicht der Fall, also müssen diese Sichtungen VORHER gewesen sein, also in der Bogenmeile. Und da muss man es aber, glaub ich, mit @AngRa halten, der/die von Zeugenaussagen grundsätzlich nicht viel hält - dem stimme ich zu. Weil - es müsste eigentlich schon klar sein, ob ich jemanden zu Fuß oder auf dem Rad sehe, so besoffen kann ich doch nicht sein? Ich glaube auch nicht, dass diese Aussagen jetzt erst abgeändert wurden, daran hätten sich doch die Medien jetzt ergötzt? Es wurde aber immer nur von dem Alibizeugen geschrieben, der seine Aussage geändert hat, nicht von jemand anderem.

Es wäre wichtig, zu wissen, von wem diese Aussagen kommen, dass die Zeugen Daniela ZU FUSS sahen und nicht auf dem Rad. Sagt das das alte Ermittlerteam mit Pupp? Das "neue" Cold Case Team? Der Anwalt? Irgendwer?

Egal - ich glaube, die 3 Zeugenaussagen beziehen sich auf die Bogenmeile, die andere vom Hallenbad/Eisdiele auf einen Vorbeifahrenden. Wenn letzteres nur einer war, dann ist er für mich schlicht unglaubwürdig.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 21:13
@Lohengrin

@Schremser hat auf Seite 153 einen Artikel reingestellt, in dem davon die Rede ist, dass ein Marokkaner Innsbrucker Abstammung mit einem 500-seitigen Dossier bei der Polizei und Staatsanwaltschaft vorstellig wurde. Klingt ganz nach deinem "Houcine" und gleichzeitig nach einem Querulanten...

@ZenCat1

Die Radgeschichte halte ich mittlerweile für zentral. Kann wirklich gezeigt werden, dass Daniela in der Amraserstraße zu Fuß unterwegs war, muss das Rad praktisch vom Täter zu den Telefonzellen gefahren worden sein. Somit ist die dritte und letzte Zeugensichtung die wichtigste.


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24.03.2014 um 21:16
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:So lange war das gar nicht. Der Artikel betreffend die Gegenüberstellung erschien ein dreiviertel Jahr nach dem Mord.
Bitte um Verzeihung, wenn ich einiges immer wieder durcheinanderbringe - bei all diesen neuen Entwicklungen kommt mein Gehirn nicht mehr mit :)
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Die Ohrenzeugin erkannte damals die Stimme und das auffällig "gebrochene Deutsch" nicht wieder, obwohl sie sich heute noch so gut daran erinnert. Das gibt mir schon zu denken, ob der Bosnier wirklich die richtige Spur ist.
Stimmt genau - vielleicht ist es nicht so abwegig, die Aussagen dieser Frau zumindest etwas anzuzweifeln. Aber: Ich hab mich gerade lange über solche "Hör-Geschichten" unterhalten - hatte hier ja mal was von dem Park ums Eck von meiner Wohnung erzählt, in dem es sich im Sommer immer abspielt.
Im Unterschied zur Ohrenzeugin im Fall Kammerer kann ich aber "ums Eck" nie verstehen, WAS gesagt wird, kann nur versuchen, aus der Klangfarbe rauszulesen, ob das jetzt bedrohlich ist oder nicht. Es haben sich aber schon genug Leute in unserer Strasse gezofft, die ich entweder sah oder auch die Worte verstand. Ich kann nur sagen, dass man sich immer überlegt, ob man die Polizei anruft oder nicht - aber wenn man an einem Ort wohnt, z.b. Rapoldipark oder auch hier, wo ständig irgendwas abgeht, dann wird man sich das nochmal überlegen müssen.

Was Ihr auch immer dagegen sagen werdet: Die Polizei kommt nicht gern. Einmal sind vor unserem Haus ein paar Jugendliche heftig aufeinander losgegangen, mit Fäusten, man wusste aber nicht, ob da nicht noch ein Messer gezogen wird. Unsere Nachbarin rief die Polizei an - wurde abgewimmelt. Wir riefen an - abgewimmelt, man sagte uns, wir sollen uns melden, wenn wer blutet. Hallo? Dann rief nochmal die Nachbarin an - dummerweise hatten die Jugendlichen das mitgekriegt und waren weg, als die Polizei kam. Meine Güte, waren die schlecht gelaunt - wie kommen wir dazu, sie zu rufen, wo doch nichts los ist? Eine weibliche Polizistin hat sich mit besonderem Unmut hervorgetan, was für eine dumme Kuh... Und das ist nicht das erste Mal, dass mir oder jemandem, den ich kenne, sowas passiert. Und irgendwann überlegt man sich eben, die Polizei zu rufen - auf die Gefahr hin, es nachher zu bereuen. Man kann sichs schön reden - in Innsbruck passiert ja nicht viel. Von dem her kann ich die Ohrenzeugin und ihre ganz offensichtlichen Schuldgefühle sehr, sehr gut verstehen. Ich schätze sie, vor allem als Ärztin, auch so ein, dass sie sensibler gewesen wäre für eine Gefahr, die aus der "Streiterei" ausging - ich glaube, sie hätte das gut einschätzen können. Aber wenn sie, als Anrainerin des Rapoldiparks, bei jedem Streitgespräch auf der Defreggerstr. die Polizei gerufen hätte, meine Güte, dann hätte sie den Hörer nicht mehr auflegen können.

Versteht Ihr? Ich glaub nicht, dass wir ihr hier Vorwürfe machen sollten - ich denke eher, dass es sehr mutig war, offen mit Namensnennung im Fernsehen aufzutreten und das zu sagen, was sie zu sagen hatte. Vom Zeitpunkt her hätte es früher sein können - aber nochmal, wir wissen nicht, ob sie es nicht versucht hat.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Bemerkenswert finde ich übrigens, dass die Ohrenzeugin auch teilweise den vermeintlichen Inhalt des Streits wiedergibt. "Er wollte von ihr etwas abpressen" und "Er hat etwas gebraucht, das sie ihm hätte geben sollen." Daniela soll dann gesagt haben "Ich geh' eh am Montag und hol's."
Irgendwie geht das in eine ungute Richtung, nämlich dass Daniela in irgendein dubioses Geschäft verwickelt war. Nicht, dass ich sowas grundsätzlich ausschließe, aber es gab und gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür.
Das ist das, worum es hier eigentlich geht, nicht um die Ohrenzeugin und ihre Beweggründe. Was, zum Teufel, ist da abgegangen? Was kann Daniela gehabt haben, was der Typ wollte? Mir fällt nur Geld oder Drogen ein, aber beides ist sowas von abwegig !


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24.03.2014 um 21:17
@nephilimfield
Stimmt, ich wußte nur nicht mehr wer es erwähnt hatte und auf welcher
Seite es stand. Houcine in exil hat er sich genannt.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

24.03.2014 um 21:20
@Lohengrin

Hier muss ich ein wenig widersprechen. Damals war die Zeitung "Die Neue" tw. über Monate so hetzerisch, dass sie die Krone, die für ihren manchmal strammen rechtspopulistischen Kurs bekannt ist, rechts überholt hat. Ich erinnere mich, dass meine Tante einmal einen wütenden Leserbrief geschrieben hat, dass die Zeitung eine Schande wäre. Hätten die Wind bekommen, dass der Täter eindeutig gebrochen Deutsch gesprochen hat, hätten die das gnadenlos ausgeschlachtet, das kann ich mir einfach nicht anders vorstellen. Der Skandal um den Ex-FPÖ-Politiker im Zusammenhang mit dem Marokkaner-Plakat letztes Jahr zeigt ja, dass man da wenig Rücksicht aufs Ausland nimmt. Was nicht heißen soll, dass es Probleme mit Dealern aus Nordafrika gegeben hat und gibt.


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