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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.960 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 21:36
@Lohengrin

Lohengrin schrieb:
wie sieht es dann mit einer event. Auslieferung eines australischen Staatsbürger wegen eines Zivilprozesses an Österreich aus.
Ein Auslieferungsabkommen gibt es schon seit den siebziger Jahren und ist so immer noch gültig, da es im Portal des österreichischen Außenministeriums immer noch so aufgeführt ist.
Das gilt nur für rechtskräftige Urteile in Strafverfahren. Bei Zivilprozessen geht es nie um Haft, somit kann auch keinen Auslieferung erfolgen.

Wie gesagt, das Zivilgericht könnte Rechtshilfe bei dem Land beantragen, in dem der Beklagte lebt und ihn dann von einem dortigen Richter befragen lassen. Es wäre ja noch schöner, wenn ein Land nur wegen einer Befragung ein Auslieferungsantrag stellen könnte und so empfindlich in die Freiheit eines Menschen eingreifen würde. Im Inland ist das natürlich etwas anderes, bei einer polizeilich unterstützten Vorladung würde in das Recht nur kurzzeitig eingegriffen werden, kaum länger als hätte er zu erscheinen. Bei einem, der im Ausland wohnt, wären das dann u.U. Tage. So etwas wäre natürlich nicht mehr verhältnismäßig und daher unzulässig.

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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 21:46
@JosefK1914

Ich bin ja kein Jurist, aber für mich klingt ein Fernbleiben des Beklagten schon nach einem Versäumungsurteil, sofern man unter "Parteien" den Kläger und den Beklagten versteht.

§ 396 Abs2 ZPO:
Bleibt eine der Parteien nach rechtzeitig erstatteter Klagebeantwortung oder nach rechtzeitigem Einspruch von einer Tagsatzung aus, bevor sie sich durch mündliches Vorbringen zur Hauptsache in den Streit eingelassen hat, so ist auf Antrag der erschienenen Partei ein Versäumungsurteil nach Abs. 1 zu fällen.

Nur damit ich es richtig verstehe: Um dem Versäumungsurteil zu entgehen, kann man auch seinen Anwalt hinschicken, man muss also als beklagte Partei nicht selbst physisch anwesend sein?

@nilhörnchen

Dass Daniela um 4.25 Uhr die DHS9 verließ, stand schon am 28. Juni 2005 in der "Neuen". Es müsste somit der letzte Kontakt damals auch bekannt gewesen sein. Aber wie die fehlende Alibiüberprüfung zeigt, ist hier höchstwahrscheinlich nicht "state of the art" ermittelt worden.
Für mich ist die auffälligste Diskrepanz zwischen LKA und CCT die Sache mit dem Fahrrad: Laut LKA ist Daniela zum Tatort geradelt, laut CCT der Täter.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 21:56
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Nur damit ich es richtig verstehe: Um dem Versäumungsurteil zu entgehen, kann man auch seinen Anwalt hinschicken, man muss also als beklagte Partei nicht selbst physisch anwesend sein?
Richtig, der Beklagte kann sich in den Fällen verteten lassen, in denen das Gericht ein erscheinen nicht vorschreibt.

Es wäre ja noch schöner, wenn ich jemanden zu eine Reise von Australien nach Deutschland zwingen könnte, wenn ich denjenigen für 50€ verklage. Das sollte man sich mal vorstellen. Auch wenn derjenige da entsprechenden Schadensersatz verlangen könnte, wäre die Bezifferung alleine schon ein Problem.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 22:11
@nephilimfield
vielen Dank für deine engelsgleiche Geduld, mir das immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Ich habe jetzt nämlich selbst noch mal nachgeschaut (und mich nicht nur auf mein Gedächtnis verlassen) und zu meiner Schande gesehen, dass du mir genau das schon im Jänner 2014 mal erklären musstest ;)

Das scheint der typische Fall zu sein, wo sich zu Beginn etwas einprägt und sich dann hartnäckig weigert, wieder aus meinem sonst durchaus lückenhaften aber an sich lernbereiten Hirn zu verabschieden. Also sorry, dass ich hier dauernd denselben Blödsinn verzapfe und Danke für deine Geduld mit mir :-) ...

Meine 'Annahme' stammt aus der Anfangszeit dieses threads ... zum Beispiel hier - und sorry, das hat nix mit @ZenCat1 zu tun - das war einfach unser Diskussionsstand damals (den 'die Neue'-Artikel hatten wir damals noch nicht).
Und ich bin anscheinend in diesem Punkt geistig dort stehen geblieben ;-) (das Zitat stammt von Seite 2 :-D )
Daniela war in dieser Nacht auf 2 Parties, von der 2. gab es mehrere Aussagen, dass sie immer wieder telefoniert hat, offensichtlich versuchte, dringend jemand zu erreichen. Gegen 4 Uhr verließ sie die Party und fuhr mit dem Rad ums Eck in eins (oder mehrere) dieser Viaduktbogenlokale, Innsbrucks Partymeile ...
...
Sie hielt sich dort nicht sehr lange auf, gegen halb 5 fuhr sie dann per Rad zum Rapoldipark. (Diese Zeitangaben haben anfangs stark variiert, aber laut einem Zeit-Ort-Diagramm, das die Polizei in den Medien veröffentlicht hat - und die leider nicht mehr online zu finden sind - hat es sich dann auf diesen Zeotrahmen eingespielt). Dort fuhr sie offenbar direkt zur Telefonzelle, ihr Fahrrad stand angelehnt an einen Baum neben der Zelle.
und abgesehen von dem 'mea culpa' und der Asche auf meinem Haupt, finde ich auch, dass der gravierendste und interessanteste Unterschied "die Sache mit dem Rad" ist! :-D
Und auch da wäre die Frage, ob das schon 2005 zu ermitteln gewesen wäre ...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 22:28
@JosefK1914
Danke.

@nilhörnchen

Das ist überhaupt kein Problem. Ich habe im Übrigen auch vergessen, dass ich dir das schon mal geschrieben habe. :)

Es ist ja damals wirklich in den Zeitungen herumgegeistert, dass Daniela nach dem Aufenthalt in der Zollerstraße noch in mehreren Wohnungen war. Das dürfte so nicht gestimmt haben. Und als ihr letzter Aufenthaltsort mit DHS9 angegeben wurde, dachte ich ursprünglich an eine Party im Z6, das ist ein Jugendzentrum, das in diesem Gebäude untergebracht ist (ich glaube, das meinte auch @ZenCat1
mit dieser "2. Party" ). Es war mir nämlich nicht bekannt, dass sich dort auch ein Studentenheim befindet. Aber im Unterschied zu uns sollte das LKA damals ja gewusst haben, wie ihre letzten Stunden wirklich verlaufen sind.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 22:29
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:und abgesehen von dem 'mea culpa' und der Asche auf meinem Haupt, finde ich auch, dass der gravierendste und interessanteste Unterschied "die Sache mit dem Rad" ist! :-D
Und auch da wäre die Frage, ob das schon 2005 zu ermitteln gewesen wäre ...
Wir dürfen nie vergessen, dass das nur Theorien sind. Es könnte sein, dass das CCT nur deshalb diese Theorie hatte, weil DNA-Spuren am Lenker zu finden waren. Die scheint aber mittlerweile eine unverdächtige Ursache zu haben, so dass es durchaus sein kann, dass das CCT mitlerweile an dieser Theorie nicht mehr festhält.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 23:01
@nephilimfield
DANKE! :-)
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Aber im Unterschied zu uns sollte das LKA damals ja gewusst haben, wie ihre letzten Stunden wirklich verlaufen sind.
Ja, davon gehe ich auch aus.


@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Wir dürfen nie vergessen, dass das nur Theorien sind.
Ja, eben.
Darauf wollte ich nämlich eigentlich ursprünglich hinaus. WIR können ja gar nicht beurteilen, ob nun die Theorien und Ermittlungsergebnisse aus 2005 oder jene des CCT 'tragfähiger' sind und auch nicht, was nun - ich nenn's mal - 'polizeiintern' der aktuelle Stand ist oder wäre. Und natürlich noch viel weniger, was wirklich geschehen ist.

Weil ich mich schon immer wieder dabei ertappe, ein bisschen in die Denke 'neuer ist besser' zu verfallen: also im Zweifel den CCT-Ergebnissen mehr zu vertrauen als den 2005er-Behörden, wollte ich mal das Alternativprogramm 'durchspielen': Was aber, wenn all das, was 2005 (bzw. bis zur operativen Fallanalyse) ermittelt wurde, absolut Hand und Fuß* hat ... was heißt das dann?

*damit meine ich, dass eben nicht 'geschlampt' wurde bzw. nur solche Ermittlungsfehler gemacht wurden, wie sie vermutlich in jeder Ermittlung vorkommen, und diese keinerlei gravierende Auswirkungen auf eine allfällige Überführung eines Täters haben. Also sozusagen, zur Abwechslung mal anzunehmen, 2005ff wäre alles halbwegs 'richtig' gelaufen.

Bringt mich aber auch nicht weiter, weil wir den konkreten Ermittlungsstand 2005ff ja auch nicht kennen, z.B., ob hier bestimmte Personen in einem engeren Fokus standen als andere (und wenn ja, welche), ob tatsächlich weitläufig von der Zufallstäter-Theorie ausgegangen wurde, wie ernst die 'Bosnien-connection' letztlich genommen wurde etc.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.07.2014 um 23:17
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Weil ich mich schon immer wieder dabei ertappe, ein bisschen in die Denke 'neuer ist besser' zu verfallen: also im Zweifel den CCT-Ergebnissen mehr zu vertrauen als den 2005er-Behörden, wollte ich mal das Alternativprogramm 'durchspielen': Was aber, wenn all das, was 2005 (bzw. bis zur operativen Fallanalyse) ermittelt wurde, absolut Hand und Fuß* hat ... was heißt das dann?
Das ist eben das Problem. In der Wissenschaft gibt es in der Regel immer nur Forschritte. Bei einer Aufklärung eines Falles ist es jedoch teilweise umgekehrt. Zeugenaussagen werden mit der Zeit immer unzuverlässiger. Letztentlich kann man dann nur sich auf Fortschritte wissenschaftlicher Natur verlassen. Aber auch diese bergen - wie dieser Fall zeigt - unkalkulierbare Risiken, wenn die Grenzen dieser Untersuchungen aus dem Blickfeld geraten.

Vorliegend scheint es durch neue Techniken in Wirklichkeit keine weiteren Erkenntnisse zu geben, auch die angekündigte Untersuchung scheint im Sande verlaufen zu sein. Und unter solchen Voraussetzungen muss man eher sagen, die heutige Untersuchung kann nicht besser sein als die damalige, eher im Gegenteil, weil Zeugenaussagen eher unzuverlässiger sind. Fehler, welche vielleicht damals gemacht wurden, können in der Regel nicht mehr ausgebügelt werden.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.07.2014 um 02:33
Wann kommt endlich der Fall zu Aktenzeichen XY? Die Sendung hat treue Zuschauer nicht nur in DE.


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28.07.2014 um 12:37
@nilhörnchen
@JosefK1914
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:WIR können ja gar nicht beurteilen, ob nun die Theorien und Ermittlungsergebnisse aus 2005 oder jene des CCT 'tragfähiger' sind
Das ist ein guter Punkt. Je nachdem, welcher Version man zuneigt (LKA mit einer zum Tatort radelnden Daniela oder CCT mit einer zu Fuß gehenden Daniela), ergeben sich ganz unterschiedliche Tatszenarien. Da wir nicht wissen, worauf die jeweilige Version beruht, können wir auch ihre Plausibilität nicht bewerten.
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Weil ich mich schon immer wieder dabei ertappe, ein bisschen in die Denke 'neuer ist besser' zu verfallen: also im Zweifel den CCT-Ergebnissen mehr zu vertrauen als den 2005er-Behörden
So geht's mir auch. Vor allem natürlich, weil die 2005er-Ermittlungen ja nicht zum Erfolg geführt haben. Aber auch, weil das CCT vielleicht unvoreingenommener ist? Und sich ausschließlich auf den einen Fall konzentrieren kann? Und vielleicht auch professioneller ist? Schwer zu sagen.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Es könnte sein, dass das CCT nur deshalb diese Theorie hatte, weil DNA-Spuren am Lenker zu finden waren.
Das glaube ich allerdings nicht. Das CCT hat ja anscheinend Zeugenaussagen, die diese Version stützen (Daniela zu Fuß und dahinter eine männliche Person auf einem Fahrrad). Diese Aussagen führten mMn zur Tatversion des CCT. Die DNA-Spuren am Lenker wurden eigentlich nie in den Mittelpunkt gestellt, auch RA Heiß erwähnt sie nicht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.07.2014 um 13:10
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Das glaube ich allerdings nicht. Das CCT hat ja anscheinend Zeugenaussagen, die diese Version stützen (Daniela zu Fuß und dahinter eine männliche Person auf einem Fahrrad).
Angeblich hatte das ursprüngliche Team Zeugenaussagen, die Daniela auf dem Fahrrad gesehen haben.

Das ist das Problem, wie üblich gibt es differierende Zeugenaussagen. Welche wahr oder falsch sind, kann man nur dann ermitteln, wenn man eine schlüssige Indizienkette besitzt. Und letztere scheint es eben nicht zu geben. Andernfalls wäre der Täter schon längst gefunden. Außerdem sind solche Infos auch vollkommen nutzlos, wenn man nicht weiß, wo das angeblich gesehen wurde. Allein die Fahrzeit würde bei einem radfahrenden Opfer einen Stop unterwegs bedingen und damit eine Sichtung zu Fuß begründen.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Vor allem natürlich, weil die 2005er-Ermittlungen ja nicht zum Erfolg geführt haben. Aber auch, weil das CCT vielleicht unvoreingenommener ist?
Das die Untersuchung eines Teams nicht zum Erfolg führt hat nicht immer etwas mit Unvermögen zu tun. Und warum soll das heutige Team unvoreingenommer an die Sache ran gehen?

Eher ist das Gegenteil der Fall, das zeigt letztendlich die Wertung der DNA-Spur am Rock. Ein unvoreingenommenes Team wäre hier niemals zu einem fast schon offensichtlich falschen Schluss gekommen. Hier waren entweder nur Dilletanten am Werk oder eben extrem voreingenomme Menschen. Mit etwas anderem, was sich im rechtsstaatlichen Rahmen noch bewegen würde, kann man das letztenlich nicht erklären.

Boran ist zwar auf der gleichen Linie, aber als Partei darf man bei Wertungen subjektiv und voreingenommen sein, höchstwahrscheinlich leider auf Kosten der Eltern des Opfers. Ich rechne hier jedenfalls mit keinerlei Erfolg weder im Straf - noch im Zivilverfahren. Das führt nur zu höheren finanziellen Belastungen der Opferfamilie.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 09:01
@ZenCat1 @JosefK1914 @nephilimfield @Perynt @nilhörnchen @Faxe1212 @Hammerstein @AngRa @Lohengrin @sunnudagur @VanillaBlue @Tanina and @all

Leider beschleicht mich die letzten Tage wieder das Gefühl, dass dieser Thread über den Mordfall Daniela Kammerer wieder zu einem Thread des TB, seine Befindlichkeiten und seines verpatzten Skiurlaubes letzte Weihnachten verkommt.

Ich denke wir sind uns hier eh alle einig darüber, dass dies damals so nicht passieren hätte dürfen (die U-Haft zu verhängen).

Somit wäre einmal ein (Schluß)Punkt zu machen, dass hier bei manchen Personen TB in der großen Opferrolle steckt aber dabei gleichzeitig auf das wahre Opfer und was dem passiert ist, nämlich die Daniela, da in den Hintergrund unserer Aufmerksamkeit tritt.

Was nämlich da Daniela passiert ist, kann man etwa nicht mit einem verpatzen Skiurlaub vergleichen oder nur in solche Nähe rücken, hier ist auch mit Geld & Kostenerstattung/Klagen nie mehr was gut zu machen.

Auch finde ich es aberwitzig, wenn sich Leute (Beispiel @JosefK1914 mit seinen "Halbwissen")
für die Eltern von Daniela hier den eigenen Kopf zerbrechen wollen, was die tun sollten oder was nicht. Jeder sollte lieber mal froh sein, nie in so eine Situation zu geraten, in welche die Eltern von Daniela durch den schrecklichen Mord sich befinden. Hier sogenannte "gute" Ratschläge für die Eltern zu verteilen, find ich mehr als daneben.

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 14:32
Zitat von DoverexDoverex schrieb: Auch finde ich es aberwitzig, wenn sich Leute (Beispiel @JosefK1914 mit seinen "Halbwissen")
für die Eltern von Daniela hier den eigenen Kopf zerbrechen wollen, was die tun sollten oder was nicht. Jeder sollte lieber mal froh sein, nie in so eine Situation zu geraten, in welche die Eltern von Daniela durch den schrecklichen Mord sich befinden. Hier sogenannte "gute" Ratschläge für die Eltern zu verteilen, find ich mehr als daneben.
Hätten Sie meine Postings gelesen und verstanden, wüssten Sie, dass ich nicht den Eltern einen Vorwurf mache, sondern dem Anwalt. Ein Anwalt ist schließlich dazu da, die Eltern richtig zu beraten und sie vor unnötige Risiken zu bewahren. Das ist eine wesentliche Aufgabe eines Anwalts. Dieser Aufgabe scheint er jedoch nicht ausreichend nachzukommen.

Solche Aktionen zum jetzigen Zeitpunkt sind vollkommen überflüssig und verfrüht. Würde der Richterrat dem Antrag stattgeben, könnte die Zivilklage u.U. als Nebenklage in das Strafverfahren eingebracht werden. Das würde dann auf jeden Fall zu geringeren Kosten führen. So werden es zwei unterschiedliche Verfahren, so dass die Kosten in Summe immer höher sind. Eine Verbindung der beiden Verfahren ist nachträglich nicht mehr möglich.

Außerdem hätten sich nach der Entscheidung des Richterrats im Ablehnungsfall die Eltern die Abweisungsbegründung nochmals durchlesen können und hätten mit diesem Dokument weitere Entscheidungskriterien für die Zivilklage. Natürlich können die Eltern danach die Zivilklage noch zurücknehmen, aber hier sind dann u.U. Kosten der Gegenseite und evtl. auch schon Gerichtskosten angefallen, die dann die Eltern zu erstatten hätten.

Ich persönlich möchte eben nicht, dass die Eltern des Opfers nicht noch zusätzlich zu Opfern ihres Rechtsanwalts werden, was ich aber aktuell als höchst wahrscheinlich ansehe.

Ich glaube, dass von einigen anderen hier diese Aktionen des Anwalts ebenfalls als fragwürdig angesehen werden, so habe ich jedenfalls deren Postings verstanden (Stichwort Hexenjagd), wobei die Krone hier natürlich mit dazu beiträgt. Aber der Informationslieferer der Krone dürfte hier ja Boran selber zu sein (wer sonst).


Außerdem halte ich er als unverschämt hier die Folgen für den ehemals Verdächtigen so zu verniedlichen. Dies zeugt von einem vollkommen fehlenden Einfühlungsvermögen ihrerseits. Sie sollten lieber selber froh sein, nie in eine solche Situation zu geraten. Ich glaube, dann würden Sie das doch ganz anders sehen.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Somit wäre einmal ein (Schluß)Punkt zu machen,
Das Problem ist ja, dass der Anwalt und leider auch die Eltern selber diesen Schlusspunkt nicht setzt, daher wird es immer wieder zu diesen Diskussionen kommen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 18:59
@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Angeblich hatte das ursprüngliche Team Zeugenaussagen, die Daniela auf dem Fahrrad gesehen haben.

Das ist das Problem, wie üblich gibt es differierende Zeugenaussagen. Welche wahr oder falsch sind, kann man nur dann ermitteln, wenn man eine schlüssige Indizienkette besitzt. Und letztere scheint es eben nicht zu geben. Andernfalls wäre der Täter schon längst gefunden. Außerdem sind solche Infos auch vollkommen nutzlos, wenn man nicht weiß, wo das angeblich gesehen wurde. Allein die Fahrzeit würde bei einem radfahrenden Opfer einen Stop unterwegs bedingen und damit eine Sichtung zu Fuß begründen.
Nachdem RA Boran in einem Interview ja ausgesagt hat das Daniela zu Fuß
unterwegs war bekam ich von einem User (aus dem Umfeld um TB) den Hinweis
dass das nur zum Teil richtig ist. Ich bin allerdings leider nicht weiter darauf
eingegangen weil ich den Betreffenden nicht "löchern" wollte.

Ich glaube wir würden da etwas mehr Licht in das Dunkel bringen wenn ihre damalige
Freundin sich dazu durchringen könnte den damaligen Ablauf aus ihrer Erinnerung zu
schildern. Sie müsste es ja nicht unbedingt selber machen oder eben einfach jemanden
von uns per P.N. kontaktieren. Daniela zu Liebe. Liebe Grüße nach ....... ;)

Meine Empfehlung für einen Kontakt: @AngRa @ZenCat1 @Doverex @nephilimfield
( Die beißen nicht, garantiert ;) und behandeln das auch sehr diskret )

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 20:25
@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Nachdem RA Boran in einem Interview ja ausgesagt hat das Daniela zu Fuß
unterwegs war bekam ich von einem User (aus dem Umfeld um TB) den Hinweis
dass das nur zum Teil richtig ist.
Wir hatten das schon mal diskutiert: "Zum Teil richtig" könnte bedeuten, dass Daniela einen Teil der Strecke mit dem Rad fuhr (Bögen) und einen anderen zu Fuß ging (Amraser Straße). Dadurch würden sich auch die LKA- und CCT-Versionen zumindest partiell vereinen lassen. Wie ich schon einmal geschrieben habe, wäre es auch möglich, dass sie vom Rad genötigt wurde und dann zu Fuß geflüchtet ist; sie dürfte ja nicht allzu schnell unterwegs gewesen sein.

In diesem Zusammenhang wäre sehr wichtig zu wissen, was es mit dieser ominösen Sattelhöhe auf sich hat. Wir konnten ja anhand der Fotos nicht verifizieren, dass der Sattel für eine 1.60 - 1.65 m große Person zu hoch eingestellt war. Ich wiederhole mich: Möglicherweise war es so, dass Daniela typischerweise ihren Sattel komplett eingefahren hatte. Ihren Freunden könnte dann später aufgefallen sein, dass die Sattelhöhe ungewöhnlich war - nicht zu hoch für sie, aber eben höher als ihrer Gewohnheit entsprach. Das ist natürlich reine Spekulation, aber das CCT wird sich die Sattelgeschichte ja nicht komplett aus der Nase gezogen haben. Eine Alternative wäre natürlich eine reine Zeitungsente, wobei die Geschichte aber in zwei verschiedenen Zeitungen stand ("Krone" und "Kurier").

@JosefK1914

Auf den ersten Blick erscheint es wirklich naheliegender, zuerst die Entscheidung des Richtersenats abzuwarten. Aber wir kennen die Abwägungen der Familie Kammerer (ich möchte hier auch ausdrücklich an die Schwester erinnern, für die wohl ebenso eine Welt zusammengebrochen ist) und ihres Anwalts nicht, deshalb möchte ich mich hier eines Urteils enthalten.

Weiß jemand, in welchem Zeitrahmen dieser Richtersenat über einen Fortführungsantrag entscheidet? Ich habe im §196 StPO nur die Formulierung gefunden binnen angemessener Frist. Aber das ist ja ein dehnbarer Begriff.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 20:55
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Auf den ersten Blick erscheint es wirklich naheliegender, zuerst die Entscheidung des Richtersenats abzuwarten.
Auf dem ersten Blick? Ich sehe kaum einen sinnvollen Grund, das schon vor der Entscheidung des Richterrates durchzuführen.

Einziger Grund wäre hier, dass der Anwalt sich sicher sein muss, dass auch der Richterrat die Wiederaufnahme ablehnt. Ich vermute sogar, er wird hier Recht behalten.

Gut wenn die Eltern des Opfers das auf jeden Fall von einem Gericht überprüfen lassen wollen, dann bitte. Dann sollte man sich jedoch mit Äußerungen gegenüber der Presse zurückhalten, da man unter diesen Umständen weiß, dass man evtl. einen Unschuldigen vor Gericht zerrt. Die Information, welche die Krone erhalten hat, kann aber nur der Anwalt an die Presse weitergeleitet haben und das lässt auch bei besten Willen kein gutes Licht auf den Anwalt fallen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 21:12
@nephilimfield @all
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb: "Zum Teil richtig" könnte bedeuten, dass Daniela einen Teil der Strecke mit dem Rad fuhr (Bögen) und einen anderen zu Fuß ging (Amraser Straße). Dadurch würden sich auch die LKA- und CCT-Versionen zumindest partiell vereinen lassen. Wie ich schon einmal geschrieben habe, wäre es auch möglich, dass sie vom Rad genötigt wurde und dann zu Fuß geflüchtet ist; sie dürfte ja nicht allzu schnell unterwegs gewesen sein.
Das eröffnet aber auch die Möglichkeit, dass der Täter vor der Tat bei den Bögen unterwegs war.

Szenario: DK fährt nach der DHS9 zu den Bögen, weil sie dort ihren Pradl-Freund vermutet, aber nicht mehr mit dem Handy telefonieren kann und daher schauen will, ob er dort ist. Sie findet ihn aber nicht. Da sie nunmehr die sog. 'Frischluftwatschen' (Alkohol 'fährt' teilweise erst so richtig ein, wenn man an die frische Luft kommt) so richtig zu spüren bekommt, stellt sie das Rad ab und macht sich zu Fuß auf den Weg Richtung Pradl, ev. mit der Idee, unterwegs von den besagten Telefonzellen den Freund anzurufen, da sie bei ihm den Rest der Nacht verbringen will.
Irgendjemand sieht sie bei den Bögen, schnappt sich das (in diesem Szenario unversperrt abgestellte) Rad und verfolgt sie. Theoretisch kann sie auch an jeder Stelle zwischen den Bögen und den Telefonzellen - aus welchem konkreten Grund auch immer - das Rad zurück gelassen haben und der 'Verfolger' hat es sich geschnappt ... was dann auch wiederum den letzten oben zitierten Satz integriert.
Bleibt in dem Szenario immer noch offen, warum derjenige ein Messer dabei hatte und DK töten wollte.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 21:46
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Bleibt in dem Szenario immer noch offen, warum derjenige ein Messer dabei hatte und DK töten wollte.
Nicht nur das, auch wer dieser Verfolger gewesen ist, bleibt im Dunkeln, da die Polizei meines Wissens keine Nachforschungen in den Lokalen der Bögen betrieben hat.

Wie ich oben schon gesagt habe, Fehler der Ermittler zu Beginn können durch das beste CCT nicht wieder gut gemacht werden.

Und dass dieses Szenario möglich ist, sagt noch lange nicht aus, dass es so gewesen ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 21:52
@nilhörnchen

So kann ich mir das vorstellen. @Lohengrin hat auch mal einen etwaigen Sturz Danielas ins Spiel gebracht, weil sie laut "Ganzer Woche" etliche Abschürfungen hatte.
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Bleibt in dem Szenario immer noch offen, warum derjenige ein Messer dabei hatte und DK töten wollte.
Tja, die Gretchenfrage... Es dürfte jedenfalls doch den einen oder anderen geben, der gewohnheitsmäßig mit einem Messer herumläuft. Makabrerweise ist mir wenige Tage nach dem Mord im Sillpark ein junger Mann aufgefallen, der ein relativ großes Messer am Gürtel hängen hatte.

Und zum Motiv: Mir sind so viele Morde aus niedersten Motiven an Zufallsopfern bekannt, dass ich das auch hier für gar nicht so unwahrscheinlich halte.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.07.2014 um 23:17
Weiß jemand, in welchem Zeitrahmen dieser Richtersenat über einen Fortführungsantrag entscheidet? Ich habe im §196 StPO nur die Formulierung gefunden binnen angemessener Frist. Aber das ist ja ein dehnbarer Begriff.
Binnen angemessener Frist betrifft ja nur die Zeit, welche man dem Beschuldigten und dem Antragsteller auf die Stellungsnahme der StA zur Erwiderung gibt.

Angemessene Frist ist natürlich bewusst ein dehnbarer Begriff, das kommt eben auf die Komplexität des jeweiligen Falles an.

Da der Beschuldigte sich in Australien befindet, muss man ihm schon aus diesem Grund naturgemäß auch eine längere Frist einräumen.

U.U. muss sich auch dann noch die StA äußern. Das kann offensichtlich länger dauern.

Und wie lange die Richter benötigen, ist dann natürlich abhängig von deren Auslastung. So ein Verfahren dürfte auch eine niedrigere Prio besitzen als andere, bei denen u. U. durch eine vieleicht unberechtigte U-Haft jemandem wirklich irreparabler Schaden zugefügt werden könnte.


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