Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

sören42 schrieb:hätte es die Überfälle in den letzten 20 Jahren nicht gegeben, könnte sie womöglich auf freiem Fuß sein und hätte ganz offiziell aus dem Versteck kommen können, weil die alten Geschichten aus RAF-Zeiten womöglich verjährt sind

Vielleicht war das der Plan - noch ein paar Jahre straffrei leben und dann, wenn alles verjaehrt ist, raus kommen.
Talkshows glaube ich eher nicht (oder hoffe ich nicht), keiner der Ex-RAFs hat sich gross in den Medien inszeniert (und nein, bitte nicht noch weitere Jens Soeringe, einer ist da schon mehr als genug).

Bei Zschaepe kann ich mir einen Gesinnungswandel nicht vorstellen, ihr unterstelle ich mit ihrer Aussteuerprogramm-Nummer nur Kalkuel, frueher aus dem Gefaengnis zu kommen.
Bei Klette koennte ich es mir eher vorstellen, eben weil ihr die Kontakte zu dem Verein so wichtig waren, dass sie sich im Netz gezeigt hat.

Ich bin gespannt, was wir noch hoeren werden.
Vielleicht liege ich mit dieser ersten Einschaetzung ganz falsch.

@Justsaying
Wenn der Habitus einer symphatischen Mathe Nachhilfelehrerin, gepaart mit kulturbeflissen( Lesungen) irgendwelche Tanzvideos und Karneval der Kulturen Teilnahme, ein Hinweis auf ihr neues geläutertes Ich sein soll? Alles finanziert womit? Nachhilfe? Und dazu ihr interessantes Interieur in der Bude: Waffen und Granate…? Aber hallo, ich kenne keine 65 jährige, die Rumba tanzt und arglosen Kindern Mathenachhilfe gibt und zu Hause heimlich ihre Waffen lagert…für den Fall der Fälle. Man weiß ja nie, wann die Revolution. ruft.
Btw, keine Sorge, der Stadtbezirk zeigt schon wieder Solidarität und ruft ihr zu : halte durch Daniela. Und den anderen beiden wird viel Glück gewünscht. Per Plakaten und auf Matratzen gepinselt m. Die üblichen Genossen aus Hamburg haben auch schon wieder Kampfesgrüsse an die Daniela geschickt. Und die Taz sowieso wie immer : Die armen Terroristen waren doch gezwungen Raubüberfälle zu verüben, wovon hätten sie leben sollen, die armen, wo sie doch quasi in den Untergrund getrieben wurden.
Ich sehe es schon vor mir, Daniela K wird die nächste Lina. Was den rechten Socken ihre Zschäpe, wird nun vermutlich Daniela K für die linksextremistische Szene.

Manatee schrieb:Die hat manch Normalsterblicher auch ganz ohne kriminelle Vergangenheit im Schrank. Okay, vielleicht nicht grade 'ne Panzerfaust und Granaten, sehr ich nicht grundsätzlich kritisch, kann nützlich sein, für schlechte Zeiten, wie du es nennst.

Wer eine Kalaschnikow und/oder andere Schnellfeuerwaffen im unverschlossenen Schrank aufbewahrt IST kriminell.
Bei solchen Waffen handelt es sich ja wohl in aller Regel um illegale Waffen.
Dafür bekommt man wohl kaum eine Waffenerlaubnis.

calligraphie schrieb:arglosen Kindern Mathenachhilfe gibt und zu Hause heimlich ihre Waffen lagert

Da kann man nur hoffen, dass die Nachhilfe nicht bei ihr in der Wohnung stattgefunden hat.

In Berlin ist die Wohnungsnot so schlimm, da ist es doch ganz oft so, dass der Name nicht am Klingelschild steht und das Wohnung so vermietet werden: KEINE ANMELDUNG!!!
Ich kenne es von den meisten aus meinem Bekanntenkreis, dass sie nicht die Hauptmieter sind sondern die Wohnung über irgendwelche Bekannten mieten, oder dass jmd der Bürgergeld bekommt eine Wohnung hat die zu groß ist und dann 2 Zimmer vermietet. (Inoffiziell natürlich).
Das wundert mich also wirklich nicht. Mir tun die Nachbarn sehr leid, die dachten sie kannten ihre Nachbarin, haben ihr vertraut. Das muss auch richtig schlimm sein, wenn man sich so in einem Menschen täuscht.

calligraphie schrieb:Was den rechten Socken ihre Zschäpe, wird nun vermutlich Daniela K für die linksextremistische Szene.

Bei diesen Leuten war ja eher Wohlleben die Ikone.

Justsaying schrieb:nicht vorstellen, ihr unterstelle ich mit ihrer Aussteuerprogramm-Nummer nur Kalkuel, frueher aus dem Gefaengnis zu kommen.

Darf ich fragen warum? Ohne es zu ausführlich zu machen, da ja off topic und ich hege keine Sympathien. Aber ich habe das schon ein paar Mal von Leuten gehört, aber ich finde wenig was darauf deutet, da man ja von ihr nicht viel weiß. Aber ein wichtiger Grund waren ja wohl die zwei Männer und in Haft hat sie sich ja oft mit Ausländern umgeben, was natürlich nichts heißt. Aber ich war auch einige Tage im Prozess und habe natürlich viel über die Person gelesen und sie scheint für mich eher ein empathierloser Mensch zu sein. Wäre es in ihrem Umfeld damals in gewesen links zu sein oder Rocker zu hassen und umzubringen, hätte sie doch da wahrscheinlich mitgemischt. Zumal die rechte Szene sie ja nicht besonders unterschätzt hat.

zu oben: Aussteiger-Programm, nicht Aussteuer-Programm

fischersfritzi schrieb:Naja, die "Verletzung" wenn jemand dich mit einer Panzerfaust oder Kalschnikow bedroht, rumballert und dich rumschubst ist vielleicht nicht sichtbar, aber massiv.

Ja, deshalb sagte ich auch, dass es psychisch fuer die Betroffenen krass ist.
Aber es war auf einen Schlag viel Kohle, und die Bedrohungssituation war recht kurz (schon weil sie abhauen mussten).
Moechte trotzdem keiner erleben muessen.

Viele Haeftlinge werden nach Absitzen ihrer Strafe wieder kriminell und kommen auch nochmal in Haft.
Hier war die letzte Tat 2016, immerhin vor 7 Jahren.

Auf Klette lag so ein öffentlicher Fahndungsdruck, und denoch knüpft sie aus dem Untergrund heraus Kontakte ins bürgerliche Milieu. Und geht so weit, dass man es geradezu als unvorsichtig sehen muss.
Wie ich schon schrieb, ich hoffe, diese Kontakte haben ihr geholfen, aus der Radikalität wieder mehr in die Mitte der Gesellschaft zu ruecken.
Immerhin hat sie Kontakte ausserhalb ihrer radikalen Blase gesucht.

Und es nicht (wie der NSU) nochmal richtig krachen lassen vor der Festnahme. Denn dass man ihr auf der Spur war, hat sie m.E. gewusst. Deutlicher als der Podcast konnte es nicht mehr werden.

Resozialisierung - ein schwieriges Thema.
Ich weiss nicht, wie lange Klette als Erwachsene ein buergerliches Leben fuehrte, ob sie mal einen Beruf hatte, den sie mochte und so was.
Sie hat ja nichts, zu dem sie zurueckkehren kann.

Hier ein Artikel, der sich mit der Kindheit und Jugend Klettes beschäftigt. Nicht sehr umfangreich, dennoch interessant, wie ich finde:

https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/nach-fahndung-wer-war-daniela-klette-vor-der-raf-id70007881.html

calligraphie schrieb:Btw, keine Sorge, der Stadtbezirk zeigt schon wieder Solidarität und ruft ihr zu : halte durch Daniela. Und den anderen beiden wird viel Glück gewünscht

Das meine ich eben nicht.

Ich frag mich, wie ein Mensch, der sich eine solche Radikalitaet hineinentwickelt hat, da wieder herauskommt.
Und ob das bei Daniela Klette schon ein Stueck weit erfolgt ist.

calligraphie schrieb:arglosen Kindern Mathenachhilfe gibt und zu Hause heimlich ihre Waffen lagert…für

Waffen inkl. Panzerfaust waren aus den Überfaellen bekannt und irgendwo muss der Kram ja sein. Im Wald vergraben kann er fuer Unbeteiligte ("Mama, guck mal was ich gefunden habe") noch eher gefaehrlich werden.

Justsaying schrieb:Resozialisierung - ein schwieriges Thema.

Ganz einfach. Resozialisierung beginnt frühestens, nachdem man für seine Taten verantwortlich gemacht wurde. Vorher nennt man es "Tarnung".

Justsaying schrieb:Aber es war auf einen Schlag viel Kohle

Ja, geht natürlich schneller, als Geld mit Regale einräumen oder putzen zu verdienen.
Wie gesagt, wenn sie sowieso so bürgerlich mitten im Kiez gewohnt hat und Papiere hatte, die ihr erlaubt haben nach Südamerika zu fliegen und das nach 9/11, dann hätte es sicherlich auch andere Möglichkeiten gegeben, an Geld zu kommen.

Justsaying schrieb:, und die Bedrohungssituation war recht kurz

Na ja, Zeit dehnt sich vielleicht auch wenn jemand dich mit einer Panzerfaust bedroht....

Justsaying schrieb:Hier war die letzte Tat 2016, immerhin vor 7 Jahren.

Ja, sie konnte sich ihr Geld offenbar gut einteilen.

Justsaying schrieb:Wie ich schon schrieb, ich hoffe, diese Kontakte haben ihr geholfen, aus der Radikalität wieder mehr in die Mitte der Gesellschaft zu ruecken.

Weißt du, ich glaube ich weiß schon was du meinst und ich kann deine Gedankengänge auch ein bisschen nachvollziehen.
Aber für mich ist das einfach sehr, sehr schwerwiegend, dass sie diese Überfälle begangen haben und dabei anderen Menschen geschadet haben.
Diese Rewe Verkäuferin, die hat ihr Geld damit verdient, Regale einzuräumen und Waren übers Band zu ziehen, Tag ein Tag aus. Das ist sicherlich unglaublich langweilig und anstrengend.
Und dann wird die von zwei schwer bewaffneten Männern rumgeschubst und drangsaliert, erleidet Todesangst.Weil die 3 schnell eine große Summe Geld haben wollen, ohne dafür zu arbeiten. Und Klette ist Teil dieses Überfalls, auch wenn sie nicht direkt in Erscheinung getreten ist.

Ich bin sehr überrascht, dass sie Papiere hatte, die es ihr erlaubt haben munter in der Welt herum zu fliegen.
Und warum hat sie diese Papiere nicht genutzt, um sich auch einen Job zu suchen?
Und selbst wenn das mit diesem Papieren nicht möglich gewesen wäre, warum hat sie sich nicht einen Job gesucht, den man auch ohne Papiere machen kann?
Ihre Bequemlichkeit haben andere mit ihrer Todesangst bezahlt.

Das wiegt für mich so schwer, dass ich diese Bürgerlichkeit, nicht in der Form anerkennen kann wie du das tust.

Aber ich kann wie gesagt deine Gedankengänge durchaus nachvollziehen.

@fischersfritzi
Es wurde aber nicht gesagt ob irgendwo Bargeld (eventuell aus den Überfällen) in Klettes Wohnung aufgetaucht ist, oder? Man weiß nicht, ob sie die jeweilige Beute mit den anderen aufgeteilt hat oder was damit passiert ist...wäre spannend zu wissen. Es waren ja allein in Cremlingen offiziell 600000 €, erst hieß es deutlich über eine Million, später wurde das auch in der Bild-Zeitung nochmal wiederholt
Quelle:
https://m.bild.de/news/inland/news-inland/leben-die-raf-terroristen-heute-als-millionaere-47541676.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F.

fischersfritzi schrieb:Wer eine Kalaschnikow und/oder andere Schnellfeuerwaffen im unverschlossenen Schrank aufbewahrt IST kriminell.
Bei solchen Waffen handelt es sich ja wohl in aller Regel um illegale Waffen.
Dafür bekommt man wohl kaum eine Waffenerlaubnis.

Ich würde gerne noch präzisieren, dass es sich bei den gefundenen Waffen um Kriegswaffen handelt und bei der begangenen Taten um schweren Raub, versuchten Mord und bei den "alten" Taten um "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" und ggf um tatsächlichen Mord.

Da kommt einiges zusammen und nur weil jemand auf irgendwelchen Straßenfesten "nett" und vielleicht auch "freundlich" aussieht und Mathematik Nachhilfe gegeben hat(privat) sprechen wir hier dennoch von den schwersten möglichen Straftaten, bzw von der höchstmöglichen Strafe die angebracht und angemessen wäre.

Eine Ausnahme wäre die Nutzung der Kronzeugen Regelung.

Es würden dadurch weitere Katastrophen verhindert, eine ehrliche Wende und persönlichen Empfinden bewiesen sowie massiv Steuergelder gespart.

Wenn sie darauf auch nicht einlässt, wäre sie in n meinem Augen eine 0815 Terroristin die für gewöhnlich lebenslang in den Knast gehört.

wobel schrieb:Das brasilianische Portugiesisch unterscheidet sich übrigens durchaus erkennbar vom portugiesischen Portugiesisch - wenn Klette portugiesisch spricht kann ein entsprechender Sprachwissenschaftler leicht erkennen wo sie es gelernt hat.
Ich bin da aufgrund Capoeira eher bei Brasilien als Aufenthaltsort - diese Kampfkunst (!!!) ist in Portugal auch nicht weiter verbreitet als in Deutschland, das ist etwas typisch brasilianisches. Und ihre Affinität zu Brasilien ist ja unverkennbar, dorthin ist sie ja auch mehrfach gereist. Wäre interessant wen sie da alles besucht hat...

Auf jeden Fall taucht Brasilien immer wieder auf, Portugal hingegen nicht

„Claudia“ habe fließend Portugiesisch gesprochen, einen Partner in Brasilien kennengelernt, der einige Monate mit ihr in Berlin lebte, dann hätten sie sich getrennt.

Quelle: https://taz.de/RAF-Festnahme/!5993205/

fassbinder1925 schrieb:Aber ich habe das schon ein paar Mal von Leuten gehört, aber ich finde wenig was darauf deutet, da man ja von ihr nicht viel weiß.

Ich empfinde Zschaepe als ganz schoen durchsetzungsstark. Immerhin hat sie ihre 3 Anwaelte mitten im Verfahren kaltgestellt und 2 neue dazugenommen. Und ganz gut gegeneinander ausgespielt. Zuerst sagt sie angeblich deshalb nichts, weil ihre 3 Anwaelte es ihr aufgetragen haben. Und mit dem neuen Anwälte wird dieser duenne 2-Pager verlesen.

Und, wenn man Zschaepe glaubt, hing sie entweder mir ihren 2 Jungs ab oder mit den Nachbarn. Und war meist unter Alkohol, weil alles so scheisse war.
Instabiler Charakter, aber manipulativ.
Und als alles in die Binsen ging, hat sie noch brav das Bekennerschreiben verschickt und das Haus ungeachtet der Mitbewohner gesprengt.


Klettes Zeit als aktive Terroristin ist gut 30 Jahre her. Die letzte Straftat vor 7 Jahren. Waffen sind da, wurden jetzt aber nicht eingesetzt.
Wie ich sagte, ich kann komplett falsch liegen, man weiss noch nicht viel. In ihrem Verein scheint sie durchaus anerkannt gewesen zu sein (immerhin gab sie Kurse und moderierte Veranstaltungen). Kinder oder Jugendlich kamen zum Nachhilfeunterricht zu ihr. Klingt jetzt nicht nach einer spinnerten schrulligen Alten, von der man besser Abstand nimmt.
Auch aus ihren Facebook-likes lese ich eher Interesse fuer soziales Engagement als die Befuehrwortung radikaler Organisationen.
Insofern sehe ich eher eine positive Entwicklung ueber die Jahre.

Manatee schrieb:Okay, vielleicht nicht grade 'ne Panzerfaust und Granaten, sehr ich nicht grundsätzlich kritisch, kann nützlich sein, für schlechte Zeiten, wie du es nennst.

Es waren aber nun mal Kriegswaffen, das macht für mich schon einen Unterschied.

fischersfritzi schrieb:Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele, die ihr begegnet sind, total schockiert sind, dass sich nun herausgestellt hat, dass sie eine gesuchte Exterroristen ist.
Und eine Frau, die schwere Gewalt gegenüber unbeteiligten und unschuldigen Personen ausgeübt hat.

Davon gehe ich auch aus und es zeigt mal wieder sehr deutlich - man kann jedem Menschen nur vor den Kopf gucken. Wahrscheinlich werden sich auch hier viele finden lassen, die sagen... das hätten wir ihr nie zugetraut...

calligraphie schrieb:Was den rechten Socken ihre Zschäpe, wird nun vermutlich Daniela K für die linksextremistische Szene.

Das befürchte ich auch. Sie wird wahrscheinlich zur Ikone, wenn sie sich nicht wirklich überzeugend abwendet.

Justsaying schrieb:Waffen inkl. Panzerfaust waren aus den Überfaellen bekannt und irgendwo muss der Kram ja sein. Im Wald vergraben kann er fuer Unbeteiligte ("Mama, guck mal was ich gefunden habe") noch eher gefaehrlich werden.

Sicher, aber wer das Zeug los werden will, wird es auch los.

Forester schrieb:Eine Ausnahme wäre die Nutzung der Kronzeugen Regelung.

Es würden dadurch weitere Katastrophen verhindert, eine ehrliche Wende und persönlichen Empfinden bewiesen sowie massiv Steuergelder gespart.

Wenn sie darauf auch nicht einlässt, wäre sie in n meinem Augen eine 0815 Terroristin die für gewöhnlich lebenslang in den Knast gehört.

Darauf bin ich auch sehr gespannt, falls ihr eine solche Möglichkeit geboten werden sollte.

Forester schrieb:eine 0815 Terroristin die für gewöhnlich lebenslang in den Knast gehört

Warten wir mal die Anklage ab. Schwere Raubueberfall - ja. Versuchter Mord - ja.
Aber mir ist nicht klar, ob einer der 6 Haftbefehle auf ihre Aktivitaet als Terroristin zurueckgeht.
Ich konnte es aus den Nachrichten und Berichten nicht herauslesen.

Photographer73 schrieb:Sicher, aber wer das Zeug los werden will, wird es auch los

Wie denn? (jetzt ernst gemeint).
Es an jemanden zu verhökern, der was damit anfangen kann? Besser nicht.
Es gut sichtbar im Wald abzuladen, damit es gefunden und sicher entschaerft wird? Recht auffaellig, und erwischen lassen wollten sie sich ja nicht.

Photographer73 schrieb:Es waren aber nun mal Kriegswaffen, das macht für mich schon einen Unterschied.

Justsaying schrieb:Es gut sichtbar im Wald abzuladen, damit es gefunden und sicher entschaerft wird? Recht auffaellig, und erwischen lassen wollten sie sich ja nicht.

Das ist tatsächlich ein Problem. Sie kann die Kriegswaffen ja schlecht abgeben und sagen: "Die hatte ich noch von früher, brauche ich jetzt nicht mehr." Die irgendwo sichtbar abzuladen, ist noch gefährlicher, denn sie könnten in falsche Hände kommen. Vielleicht erschien es ihr wirklich am Sichersten, die in ihrer Wohnung zu haben, wo womöglich nur sie selbst Schlüsselgewalt zu hatte. Aber letztlich kann man natürlich auch nicht ausschließen, dass die Waffen eben nur auf den nächsten Einsatz warteten. So ganz unwahrscheinlich wäre das nicht.

Justsaying schrieb:Wie denn? (jetzt ernst gemeint).

In irgendeinem tiefen Gewässer versenken wäre wohl die einfachste Möglichkeit.

louis1949 schrieb:Es wurde aber nicht gesagt ob irgendwo Bargeld (eventuell aus den Überfällen) in Klettes Wohnung aufgetaucht ist, oder?

Ich habe bis jetzt nichts gelesen.
Mich würde das aber auch brennend interessieren, wie sie das mit dem Geld gemacht haben.
Vielleicht ein Bankschließfach?

louis1949 schrieb:Man weiß nicht, ob sie die jeweilige Beute mit den anderen aufgeteilt hat oder was damit passiert ist...wäre spannend zu wissen.

Ich habe das so verstanden, dass sie die Überfälle alle drei gemeinsam begangen haben. Oder zumindest die meisten, es waren ja mehrere.
Daher gehe ich davon aus, dass sie sich das aufgeteilt haben.

Ich hatte das ja auch vorher schon einmal geschrieben, mich würde das wahnsinnig interessieren wie die Beziehung der drei untereinander waren.

Aus dem weiter oben verlinkten taz Artikel

"fast ein bisschen verhuscht" ist auch eine interessante Aussage.

Als freundlich, und fast ein bisschen verhuscht, habe sie „Claudia“ beim Tanzen kennengelernt, berichtet eine frühe Mitstreiterin aus dem Kulturverein. „Claudia“ habe fließend Portugiesisch gesprochen, einen Partner in Brasilien kennengelernt, der einige Monate mit ihr in Berlin lebte, dann hätten sie sich getrennt. Sie habe eher spirituell gewirkt, sich an Ritualen beteiligt, tranceartigen Tänzen, bei denen man sich eigentlich kaum verstellen könne.

An politische Gespräche kann sich die Mittänzerin nicht erinnern. Sie arbeite in der Altenpflege, habe „Claudia“ erzählt. Manchmal sei sie dafür ein paar Tage unterwegs und bekomme ab und zu von den Senioren etwas Geld zugesteckt. „Rückblickend kann man das natürlich anders deuten. Aber damals gab es überhaupt keinen Grund, stutzig zu werden

Quelle: https://taz.de/RAF-Festnahme/!5993205/

angellost schrieb:taucht Brasilien immer wieder auf, Portugal hingegen nicht

Ja, denke mittlerweile auch eher, dass sie länger in Brasilien war.

sören42 schrieb:Aber letztlich kann man natürlich auch nicht ausschließen, dass die Waffen eben nur auf den nächsten Einsatz warteten. So ganz unwahrscheinlich wäre das nicht.

Ja, durchaus.
Vielleicht war ihr/ihnen selbst nicht so klar, wie das alles auf die Dauer weitergehen sollte.
Garweg ist ja gerade mal Mitte 50, da sind ja noch weitere 30 Jahre drin.
Und stellen wollten sie sich ja offensichtlich nicht.