Maria Baumer

Hercule-Poirot schrieb:Wie hier schon gelegentlich angemerkt wurde ist mit einer Aussage der Angehörigen des TV - speziell die Anwesenden beim Grillabend - vor Gericht nicht zu rechnen.

Ich denke schon, dass damit zu rechnen ist. Sie könnten das letzte Aufgebot sein, das die Verteidigung in die Schlacht schickt.

Hercule-Poirot schrieb:Wurden die Briefe denn nach dem Tod des Freundes geschrieben? Über den Inhalt wurde soweit ich das sehe nichts bekannt.

So habe ich es verstanden. So ne Art Tagebuch, um den Tod des Freundes zu verarbeiten. Es hatte sie wohl sehr stark beschäftigt.

Ich gehe davon aus, dass der Angeklagte das so drehen wollte, dass sie sich die Auszeit aus diesem Grund nimmt. Quasi ein letzter Eintrag und dann ist sie weggegangen. Diesen Eintrag hat er vermutlich auf seinem Notebook vorbereitet und wollte ihn auf ihres und zu den anderen Briefen übertragen. Deshalb war dieser letzte Brief auf einem Stick. So erkläre ich es mir.

Kann aber gut sein, dass er von diesem Plan abgerückt ist und der Brief einfach nur auf einem beschlagnahmten USB-Stick des Angeklagten war. Dies ist aber alles nur meine persönliche Spekulation.

Es wurde aber nirgendwo explizit geschrieben oder gesagt, dass die Briefe nach dem Tod des Freundes geschrieben wurden. Oder habe ich da etwas verpasst?
Ich vermute eher, dass er einen alten Brief als Vorlage nehmen wollte um Authenzität vorzutäuschen und diesen versehentlich speicherte und dieser Brief damit das aktuelle Datum für die letzte Änderung erhielt.

MB war anscheinend eine lebensfreudige Person, die gerne unter Menschen war. Eine Grillfeier vor Ihrem Tod.
Diese Lügen sind krass, mit Jakobsweg und so- dabei lag sie verbuddelt ein paar km um die Ecke mit Kalk verdeckt.
Schauderhaft.

Es gibt keine Option B. Keine Bulgarische Mafia. Wie halt oft bei solchen Fällen kristallisiert sich ein Täter (aus dem näheren) Umfeld heraus.

Die MB hat viel mit Menschen zu tun gehabt und ist an den Falschen geraten. Das hat sie vermutlich zu spät gemerkt. Krass das diese Lebensfrohe Person so Ihr Leben beenden musste. Sehr schade.

Wenn der TV ein Kerl wäre- würde er es zugeben.

Seine eigene Verlobte. Wirklich unfassbar

WilderWein schrieb:Es wäre ja denkbar, dass er das Mittel anfangs nur sehr sporadisch gab, dann aber die Frequenz steigerte. Plötzlich war die Abhängigkeit da, und er saß in der Falle

Das ist wilde Spekulation, es gibt keinen Hinweis darauf und damit ist es eher nicht denkbar.

Hercule-Poirot schrieb:Es wurde aber nirgendwo explizit geschrieben oder gesagt, dass die Briefe nach dem Tod des Freundes geschrieben wurden. Oder habe ich da etwas verpasst?

Ja hast du. Schau nochmal in den gestrigen Live-Blog, steht ziemlich am Ende.

Nun geht es um 17 Briefe, die Maria Baumer an einen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Freund namens Benni als Word-Dokumente geschrieben hatte. Der junge Mann war bereits vor einigen Jahren gestorben, Maria offenbarte aber in Briefen an ihn ihre Gefühle und Gedanken.

Ich finde nur diesen Abschnitt und daraus geht mMn nicht hervor, dass die Briefe nach den Tod des Freundes geschrieben wurden.

Ich bin zweifach schockiert.

1. Viele Menschen können es sich vorstellen einen verhassten Menschen zu töten oder jemand, der einen Böses will. Eine Person ermorden, die einen liebt, ist ungleich infamer.

2. Wie konnte es sein, dass der Angeklagte trotz so vieler Indizien fast davon kam. Wobei mir die Staatsanwaltschaft Rosenheim ja auch bei anderen Vermisstenfällen trotz starker Indizien gegen bestimmte Personen eine auffällig lange Leitung hat.

Für mich war es immer wahrscheinlich, dass eine sexuelle Paraphilie zumindest eines der Motive für die Tötung von Maria B. gewesen ist. Der Wunsch von CF mit betäubten Menschen sexuell zu verkehren ist schon sehr evident. Möglicherweise ist Sex mit einer Toten für CF noch einmal eine Steigerung.

Hercule-Poirot schrieb:Und welcher ‚Einbrecher‘ setzt sich schon an den PC um ein paar merkwürdige Suchbegriffe zu googeln?

Ist eine von C.F.'s Phantasien ;)
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Was dieser Mann sich so alles ausgedacht hat und auch glaubte, er wäre damit aus dem Schneider...
Ich bin gespannt, was die Gerichtsverhandlung noch so zu Tage bringt, besonders wie die Verteidigung die Anklage entkräften will...
Die werden sich vtml. wenn sie Abends bei einem Bier sitzen ins Fäustchen lachen und C.F. wird sich weiterhin als besonders clever vorkommen, wenn er sich in seiner Zelle befindet, so schätze ich ihn jedenfalls ein...

emz schrieb:Das ist wilde Spekulation, es gibt keinen Hinweis darauf und damit ist es eher nicht denkbar.

Das sehe ich ein. Auf mich wirkt es aber immer noch merkwürdig, dass er über längere Zeit eine vollkommen normale Beziehung mit MB geführt haben soll und die Situation dann so plötzlich eskalierte. Kann aber natürlich sein, dass er die bevorstehende Hochzeit aus irgendeinem Grund als eine Art Wendepunkt empfand und deswegen diesen Zeitpunkt wählte.

Barbararella schrieb (Beitrag gelöscht):Wer sagt, dass er den Antrag gemacht hat?

https://www.onetz.de/deutschland-welt/regensburg/fall-maria-baumer-war-sehr-gluecklich-ihm-id3060138.html
Antrag kam von ihm.

Analyst schrieb:Wie konnte es sein, dass der Angeklagte trotz so vieler Indizien fast davon kam. Wobei mir die Staatsanwaltschaft Rosenheim ja auch bei anderen Vermisstenfällen trotz starker Indizien gegen bestimmte Personen eine auffällig lange Leitung hat.

Das regt mich auch auf. Ich rede mir ja immer ein, dass denen gesagt wurde: wartet noch, wir haben noch ein As im Ärmel. Das war dann der Lozazepam Nachweis.

Delphi10 schrieb:Barbararella schrieb:
Wer sagt, dass er den Antrag gemacht hat?
https://www.onetz.de/deutschland-welt/regensburg/fall-maria-baumer-war-sehr-gluecklich-ihm-id3060138.html

@Delphi10 Danke für den Link!

Bei dem Treffen im Garten sei Maria Baumer gut drauf gewesen, aber etwas müde und erschöpft. Es war eine anstrengende Zeit für die 26-Jährige: Gerade hatte sie ihre erste Stelle als Windgutachterin angetreten, fast zeitgleich war sie zur Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) gewählt worden.

Bemerkenswert, was für Leistungen sie noch bringen konnte, trotzdem sie von diesem Typen medikamentös so ausgebremst wurde.

https://www.regensburg-digital.de/mordprozess-maria-baumer-mordgift-kalk-und-kinderpornographie/16072020/

Hier der Bericht vom gestrigen Prozesstag. Lesen lohnt sich also auf jeden Fall.

Habe erstlinig die ergänzenden Fakten rauszitiert.

Obwohl jemand versucht hat, Daten vom Computer von Christian F. unwiderruflich zu löschen, ist es IT-Spezialisten gelungen, Suchbegriffe zu rekonstruieren, die bei Google und in einem Filesharing-Programm verwendet wurden. Den Angeklagten im Mordprozess um Maria Baumer belasten diese Indizien schwer.

„Der perfekte Mord“, „perfektes Mordgift“, „Insulin letale Dosis“, „Lorazepam letale Dosis“, „Judo Würgegriff“ „Guillotine-Griff“, „Kalk“. Der Sachverständige im Sitzungssaal 104 redet schnell. Man bekommt nur schwer alle Begriffe mit, die er der Kammer unter Vorsitz von Richter Dr. Christian Hammer vorliest. Es sind Google-Suchen, die der Experte für forensische Datenanalyse auf einem Rechner von Christian F. rekonstruieren konnte. Gemeinsam mit seiner Kollegin hat der Münchner IT-Spezialist eine ganze Reihe von Geräten, Handys, Laptops, PCs und Notebooks, Speicherkarten und USB-Sticks überprüft, die von den Ermittlern sichergestellt wurden. Sie gehören Christian F. und der 2013 tot aufgefundenen Maria Baumer ...

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Auf dem besagten Rechner von Christian F. hatte den Sachverständigen zufolge jemand eine kostenpflichtige Software laufen lassen, um Daten unwiderruflich zu löschen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte damit seine Spuren verwischen wollte. ... Im Löschprogramm blieb ein Häkchen aktiviert, so dass sogenannte Log-Dateien angelegt wurden. Diese machen es für die Forensiker möglich, Daten wiederherzustellen und eine zeitliche Eingrenzung vorzunehmen. Ihnen sei nicht ganz klar, welchen Sinn diese Funktion in einem Löschprogramm habe, sagen die beiden IT-Spezialistinnen am Mittwoch vor der zweiten Strafkammer. „Das ist, wie wenn Sie ein Dokument schreddern und es gleichzeitig scannen.“

Neben den verdächtigen Google-Suchen fand sich weiteres Material, das den Angeklagten belastet. Über ein Filesharing-Programm auf seinem PC wurde demnach nach kinderpornographischen Fotos und Videos gesucht. „pre-teen boys“ und „pre-teen boys nude“ seien dort noch in der Suchleiste geöffnet gewesen.

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Eine Feststellung der beiden, die am Mittwoch noch von Interesse ist, betrifft einen Brief von Maria Baumer. Die 26jährige hatte mehrere solcher Briefe an einen engen Freund geschrieben, der vor Jahren tödlich verunglückt war, um das Geschehene zu verarbeiten. Besagter Brief stammt vom 26. Mai 2012, dem Tag ihres Verschwindens. Doch die Ermittler vermuten, dass hier jemand eine falsche Spur legen wollte und stützen sich dabei auf die Erkenntnisse der beiden IT-Spezialisten. Demzufolge wurde dieser Brief mehrfach vom Computer der 26jährigen gelöscht und findet sich – im Gegensatz zu allen anderen Briefen – lediglich auf einem USB-Stick.

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Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

emz schrieb:Im Löschprogramm blieb ein Häkchen aktiviert, so dass sogenannte Log-Dateien angelegt wurden. Diese machen es für die Forensiker möglich, Daten wiederherzustellen und eine zeitliche Eingrenzung vorzunehmen. Ihnen sei nicht ganz klar, welchen Sinn diese Funktion in einem Löschprogramm habe, sagen die beiden IT-Spezialistinnen am Mittwoch vor der zweiten Strafkammer. „Das ist, wie wenn Sie ein Dokument schreddern und es gleichzeitig scannen.“

Im Podcast der Mittelbayrischen Zeitung heißt es dazu, dass dieses Häkchen zur Archivierung in dem Programm möglicherweise von den Werkseinstellungen voreingestellt sei.
Dämlich bleibt es trotzdem.

emz schrieb:Auf dem besagten Rechner von Christian F. hatte den Sachverständigen zufolge jemand eine kostenpflichtige Software laufen lassen, um Daten unwiderruflich zu löschen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte damit seine Spuren verwischen wollte. ... Im Löschprogramm blieb ein Häkchen aktiviert, so dass sogenannte Log-Dateien angelegt wurden. Diese machen es für die Forensiker möglich, Daten wiederherzustellen und eine zeitliche Eingrenzung vorzunehmen. Ihnen sei nicht ganz klar, welchen Sinn diese Funktion in einem Löschprogramm habe, sagen die beiden IT-Spezialistinnen am Mittwoch vor der zweiten Strafkammer. „Das ist, wie wenn Sie ein Dokument schreddern und es gleichzeitig scannen.“

Schade, dass am Nachmittag keiner mehr im Saal war. Da hätte es sicher ein paar Lacher gegeben.
Die IT Experten waren selbst ganz erstaunt, dass ihnen durch das schlechte Lösch-Programm die gesuchten Daten schön gesammelt als Paket geliefert wurden.

falstaff schrieb:Mir kommt die Aktion allgemein merkwürdig vor. Wenn die Angehörigen anfangs noch keinen Verdacht gegen den Verlobten hegten, warum mussten sie dann überhaupt an die Fritzbox ran?

@Hercule-Poirot

Vielleicht war ja nur derjenige, welcher die Fritzbox überprüfte, CF gegenüber misstrauisch, die Mitgieder der Familie Baumer jedoch (noch) nicht ...

Aggie schrieb:Vielleicht war ja nur derjenige, welcher die Fritzbox überprüfte, CF gegenüber misstrauisch, die Mitgieder der Familie Baumer jedoch (noch) nicht ...

Ich denke eher, derjenige wollte sehen, ob eine Nummer zu sehen war, an Hand derer man dann Maria in Nürnberg hätte ausfindig machen können.

@Delphi10

So wie ich das meine verstanden zu haben, er hätte nur ein ganz bestimmtes Häkchen rausnehmen müssen, damit die Dateien auf nimmerwiedersehen verschwinden.

Mit Häkchen hat das Löschprogramm alle die Dateien zusammengefasst, die er gelöscht hatte bzw. gelöscht haben wollte.

@Delphi10
Manchmal ist der Zufall eben doch der beste Zeuge. Ohne das zufällig vergessene Häkchen und die zufällig vorbeikommenden Pilzesammler, würde die Indizienlage vielleicht anders aussehen.

PurePu schrieb:Ohne das zufällig vergessene Häkchen und die zufällig vorbeikommenden Pilzesammler, würde die Indizienlage vielleicht anders aussehen.

Nicht zu vergessen, dass zufällig zwischen 2012 und 2013 die Fräsmaschine beim Spatenhersteller umgestellt wurde.