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Maria Baumer

9.924 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

28.07.2020 um 19:26
Zitat von emzemz schrieb:Deine Logik ist wirklich bestechend. Wenn ich nach einem Beleg dafür frage, dass die sterblichen Überreste nur von einem Slip bekleidet waren, wie du sagst, dann siehst du darin eine Behauptung von mir, sie habe mehr als diesen Slip getragen, fragst nach einer Quelle hierfür, und argumentierst mit einer Quelle von @Steppel, dass sie nackt war.
Na dann bin ich aber froh dass meine Logik bestechend ist, ich habe wenigstens eine!😀

Denn wenn in fast allen Medien zu lesen ist, dass der gefundene Slip an der Leiche auf DNA Spuren untersucht wurde, aber mit keinem Wort erwähnt wird dass noch andere Kleidung gefunden wurde, gleichzeitig aber die Zeugen vom Reiterhof befragt wurden, welche Kleidung María am letzten Abend an hatte, dann sagt mir meine bestechende Logik Folgendes:

"1. Wenn die Polizei mehr als nur den Slip gefunden hätte, dann würden es die Medien sicher auch schreiben; warum sollten Polizei und Medien das verheimlichen?

2. Warum sollte das Gericht/die Polizei die Schwägerin vom Reiterhof nach der zuletzt getragenen Reitkleidung fragen, wenn sie bei der Leiche alle Kleidung vorgefunden hätten?

3. wenn die Leiche mit Löschkalk bedeckt wurde, welchen Sinn würde da Kleidung machen?

Soviel zu meiner bestechenden Logistik, ach was bin ich froh eine Logik zu besitzen!😀

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Maria Baumer

28.07.2020 um 21:14
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:3. wenn die Leiche mit Löschkalk bedeckt wurde, welchen Sinn würde da Kleidung machen?
Das war Branntkalk, womit die Leiche bedeckt wurde, erst mit Wasser wird daraus Löschkalk.
Muss es Sinn machen, eine Leiche nicht auszuziehen?
Soviel zu meiner bestechenden Logistik, ach was bin ich froh eine Logik zu besitzen!😀
Das ist wahrlich ein logistisches Problem :troll:


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Maria Baumer

28.07.2020 um 21:51
Bitte klärt die Differenzen unter euch, mir ist es echt wichtig, dass der Thread geöffnet bleibt.
Morgen geht der Prozess weiter und ich würde ihn gern friedlich mit euch weiter verfolgen 😉


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Maria Baumer

28.07.2020 um 21:58
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Bitte klärt die Differenzen unter euch, mir ist es echt wichtig, dass der Thread geöffnet bleibt.
Morgen geht der Prozess weiter und ich würde ihn gern friedlich mit euch weiter verfolgen 😉
Für mich ist es keine Differenz, lediglich eine etwas hitzige Diskussion!

Aber von meiner Seite aus ist die Diskussion beendet, denn sie führt zu nichts!


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Maria Baumer

28.07.2020 um 22:16
Zitat von emzemz schrieb:Es wurde bekannt gegeben, dass ein Slip gefunden wurde. Aber von "nur" wüsste ich jetzt nichts.
@emz

Am Leichenfundort im Kreuther Forst wurden nur noch Reste von MBs Slip gefunden - ansonsten keine weitere Kleidung:
Eine Molekularbiologin schilderte, dass die DNA der Knochenteile und beispielsweise auch der Reste ihres Slips eindeutig auf Maria Baumer hinwiesen.
https://www.otv.de/438602-438602/


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Maria Baumer

28.07.2020 um 22:19
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:Hast Du vielleicht etwas falsch verstanden?
Nein, ich habe mein Geschreibsel nur sträflich bescheuert formuliert :)
Ich wollte damit nur sagen, dass es durchaus auch Situationen gibt bei denen Leute in allerbester Absicht auf Computerdaten zugreifen bzw sie beeinflussen oder löschen.
Ändert ja nichts an der Richtung in die ein Weg der mit guten Absichten gepflastert ist üblicher Weise hin führt.
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:Du schreibst:" Allerdings ist mein Mann leider genau der Typ Mensch, der schnell Unschuldig abwandern würde....."
Na da kann ich doch nur für Euch hoffen, dass Dein Mann niemals unschuldig einer Tat verdächtig wird!!😉
Danke und das meine ich ernst. Ich hab viel weniger Angst davor mal wegen irgendeinem Blödsinn zu sterben, sondern viel mehr davor, dass meinem Mann dann u.A. genau das was ihn und mich so intensiv verbindet ein Strick gedreht werden würde.
Wir neigen einfach nicht zu emotionalen Reaktionen, würden aber beide genau die Anzeichen von erheblichem Stress zeigen (zittern, Unruhe), die dem TV hier vorgeworfen wird.
Verschwände einer von uns, dann würde der andere vielleicht eine Woche jedes Krankenhaus usw abtelefonieren und dann die Hoffnung aufgeben und versuchen irgendwie weiter zu leben, dann einer von uns einfach abhaut schließen wir aus.
Verschwände ich, dann würde ziemlich schnell eine gemeinsame Freundin (die auch noch HÜBSCH) ist hier erst mal einziehen, weil mein Mann einfach mal umgehend Hilfe mit dem Hof und den Tieren bräuchte, verschwände er käme mein bester Freund um mir körperlich dort zu helfen, wo es sonst mein Mann täte.

Kleines Dorf, man grüßt die Nachbarn zwar, kennt sich aber nicht wirklich...

Ich bin ja eine Frau und es gäbe eben auch Zweifel daran, dass ich ihn mal eben so loswerden könnte, für ihn wäre das körperlich gar kein Problem.
Wenn ich mir überlege was Unbeteiligte daraus machen würden und Ermittler und Staatsanwälte ja grad auch weil es meist der Lebenspartner ist das nur zu gern annehmen würden... ich mag gar nicht dran denken.

Hab sogar schon oft überlegt mal bei irgendeinem Notar ne Erklärung darüber, dass er mir nie etwas antun würde zu hinterlegen ;) aber was bringt das schon.
Zitat von soomasooma schrieb:Edit: Auch nichts Genaues zu den Haaren, Unterbrechung bis 10:00 Uhr...
Na das gestrige "Gerichtsprotokoll" war ja generell nicht sooo ergiebig und die paar anderen Quellen haben auch nicht viel ergeben.
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:" Küchenpsychologie" jetzt wird es wirklich unverschämt, und so würde ich ein Studium der Psychologie nicht gerade bezeichnen!😉
Mach Dir nichts draus, dagegen, dass in Foren Leute unterwegs sind, die sich anmaßen die Kompetenz Anderer nicht nur einschätzen sondern auch abwerten zu können, kann man nichts machen.
Ich bediene mich hier des bequemen Nutzens, den das einfache Ignorieren so mit sich bringt, das mache ich auch, wenn mir bei jemandem einfach der Ton zu unsachlich oder gar unhöflich ist und eine sinnvolle Diskussion mit diesem Menschen folglich nicht erwartet werden kann.
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:Und woher nimmst Du Dir das Recht; sämtlichen katholischen Menschen, abzusprechen das ein Kruzifix ein wichtiges Element ihres persönlichen Glaubens ist??
Schön das Du beurteilen kannst wie alle Katholiken in der Oberpfalz ticken; ich würde mir obwohl ich ebenfalls in der Opf. wohne, so eine Aussage niemals anmaßen!!
Vor Allem, weil dieses "So ticken Katholiken in der Oberpfalz." ja auch nicht nur generell viel zu Allgemein ist, irgendwie komplett verpasst zu bedenken, dass "Ein Katholik" und "Ein Straftäter, der noch versuchen könnte seine Taten mit seiner katholischen Herkunft irgendwie, teilweise in Einklang zu bringen." dann wohl doch ein bisschen anders ticken.

Ich fand Deinen Denkansatz gut und irgendwas treibt ja auch die Staatsanwaltschaft an zu denken, dass dieses Kreuz eben nicht einfach entsorgt wurde.
Es wäre doch auch so ganz und gar nicht der erste Fall, bei denen jemand versucht eine schier unaussprechliche Tat noch irgendwie zumindest teilweise mit seinen religiösen und oder weltanschaulichen Ansichten in Einklang zu bringen und auch nicht das erste Mal, dass er dabei einen Fehler macht der an seinem Untergang maßgeblich beteiligt ist.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Zuzutrauen wäre dem TV der Fehler gewesen, ein Andenken aufzubewahren, da wäre er nicht der erste gewesen.
Aber dann hätte er es einfach nur in die heimische Wohnung verbringen müssen.
Wenn er wirklich der Täter ist, dann ist es ja auch denkbar, dass er den Verlobungsring erst nach dem Mord an sich gebracht hat.
Wenn Schmuckstücke die Maria gehört haben in der gemeinsamen Wohnung gefunden würden, dann könnte er diese "Trophäen" behalten und sich recht sicher sein, dass ihre Präsenz in der gemeinsamen Wohnung ihn nicht wirklich belasten kann.
Zitat von gustigusti schrieb:Aber gibt es einen Grund Insulin zu stehlen?
Außer den hier bisher aufgezählten (Tötung einer anderen Person, Dopingzwecke) würden mir noch Suizidgedanken einfallen aber eben auch ein kleiner aber existierender Schwarzmarkt.
Diabetes gibt es auch bei Tieren, das Insulin, dass man beim Tierarzt bekommt ist aber teurer als das Humanpräparat.
Das mag bei einer 3kg Katze keine so große Sache sein, bei einem großen Hund hingegen kann das echt ins Geld gehen.

Ich habe in tierärztlichen Praxen öfter Tierhalter gehabt, die auf Nachfrage ob sie noch Insulin haben rumdrucksten und etwas von "anderen Quellen" genuschelt haben.
Bei einem Einzelfall weiß ich, dass da ein befreundeter Arzt Privatrezepte ausgestellt hat, bei anderen Fällen wäre ich nicht überrascht, wenn dieses "Schwarzmarktinsullin" häufig einen ähnlichen Ursprung hat.
Zitat von kätzchen4kätzchen4 schrieb:Der genauere Inhalt des Gespräches wäre in der Tat äußerst interessant, besonders, wie reagierte der Bruder und Arzt auf CF`s Anliegen, ihm eine "illegale" Bescheinigung auszustellen und zu welchem Zeitpunkt fanden diese Gespräche statt.
So eine Bescheinigung müsste nicht mal illegal sein.
Wenn ein Arzt zu C.F. gesagt hat, dass er Präparat x in der Dosis n gegen sein Problem b anwenden kann, dann wäre ein nachträglich ausgestelltes Rezept nicht illegal.
Das das betreffende Medikament gestohlen wurde interessiert die Leutchen dort nicht, die wollen nur wissen ob jemand mit Substanzen im Blut rumgurkt, die er sich selbst zusammengestellt hat oder ob er sie auf ärztlichen Rat nimmt.

Die Sache mit dem Diebstahl ist da "nur" für andere Stellen wichtig.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Darauf warten wir jetzt schon seit Tagen: Die einen glauben an ein baldiges Geständnis, die anderen glauben dass ein homosexueller Lover aus dem Hütchen gezaubert wird, wieder andere erwarten eine elaborierte Story die einen Unfall plausibel machen soll...
Meine Vermutung ist, dass die meisten Erwartungen enttäuscht werden.
Ich teile Deine Vermutung, ich rechne (wenn da überhaupt was kommt), mit Geschwurbel in dem dem TV nochmal seine Unschuld beteuert, ggf dass er hofft das die Familie des Opfers erkennt, dass es bisher keine harten Beweise, sondern nur Tonnen von ungünstigen Indizien gegen ihn vorliegen..
Irgendwie sowas, auch jeden Fall nichts nachdem irgendwer rund um diesen Prozess auch nur ein Stück klüger ist als zuvor.
Zitat von dievodievo schrieb:Als zweite Zeugin sagte eine Frau aus, die Anfang des Jahres 2013 Marias Auto von deren Mutter kaufte. Sie erklärte, dass sie damit nicht lange nach dem Kauf des Autos Fertigbeton und Estrich gekauft habe, um eine Wäschespinne in ihren Garten einzubetonieren. Außerdem gab sie auf Nachfrage des Staatsanwalts an, dass auch ihre Kinder des Öfteren im Auto mitgefahren seien.
Quelle: https://www.wochenblatt.de/polizei/regensburg/artikel/333380/brueder-des-angeklagten-im-fall-maria-baumer-verweigern-die...
Diese Aussage wurde heute in der Live-Berichterstattung völlig unterschlagen.
Zitat von soomasooma schrieb:Könnte das ggf. eine Unterscheidung zu den Stoffen, die an Marias Leiche verwendet wurden, erschweren?
Da bin ich mal gespannt. In irgendeinem Artikel (ich merke mir nicht immer was aus welchem Medium kam) war ja die Rede davon, dass es bei dieser Zeugin darum gehe ob sie Spuren von Estrichbinder in dem Fahrzeug der eigenen Nutzung zuschreiben könnte.
Ob Ihre Aussage, dass wie sowas damit transportiert hat letztlich zu dem Nachweis führt, dass die Spur im Fahrzeug von dem was die jetzige Besitzerin transportiert hat abweicht oder diese Aussage dazu führt, dass man die Herkunft dieser Spur im Auto weder der jetzigen Halterin noch dem Tatgeschehen zuordnen kann, das kann vermutlich nur ein Chemiker oder der bereits befragte Mineraloge klar stellen.
So massiv, wie da die Begriffe rund um verschiedene Substanzen wild durcheinander verwendet werden kann ich mir aus dieser Info so erstmal nichts herleiten.
Zitat von regenbogen1regenbogen1 schrieb:Was nun auch sicher ist,dass er selbst von diesem Teufelszeug probiert hat und ich bleibe dabei ,dass Psychopharmaka Waffen sind,die das Gehirn derart beeinflussen können,dass sie Zombies aus Menschen machen.
Das ist doch nicht anders als mit nem Messer. Da kann man sich auch aussuchen ob man damit einen lebensrettenden Luftröhrenschnitt durchführt, den Nachbarn absticht oder sich ein Marmeladenbrot schmiert.
Nun nicht nur das Präparat selbst, sondern irgendwie auch jeden, der es mal einnimmt über einen Kamm zu scheren ist doch nicht zielführend.
Wenn ich meiner Hündin dieses "Teufelsszeug" gebe bevor wir zur Physiotherapeutin fahren, dann können dort Blockaden am Rücken viel effizienter behandelt werden.
Mein Mann hat eine Verschreibung, weil irgendwann mal rauskam, dass er gar keine Migräne hat, sondern berufsbedingt ab und zu mal zu do heftigen Verspannungen neigt, dass das bis in den Kopf zieht.

Eine Bekannte nahm nach dem Unfalltod ihres Mannes Lorazepam, gegen Angstzustände, die sie sonst noch schlimmer zugerichtet hätten und auch ich schätze diesen Wirkstoff, weil er muskelentspannend wirkt und ich deswegen damit einen Teufelskreis durchbrechen kann aus dem es sonst keinen Ausweg gibt, wenn entzündete Nerven zu Muskelanspannung führen, die wieder zu mehr Schmerzen usw...
Ohne Diazepam wäre meine große Hündin z.B. schon seit Jahren tot.

Dass so manch gut wirksames Medikament auch sehr unschön missbraucht werden kann steht doch auf einem ganz anderen Blatt.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:dass er beim mehrstündigen Joggen mitten in der Stadt von niemandem gesehen wurde (etwas was mir übrigens schon gleich zu Beginn sehr merkwürdig vorkam).
Och ich weiß nicht.
Ich mag nur einer von vielen sein, aber wenn ich mit Hund, Pferd, oder Auto unterwegs bin, dann sehe ich zwar Jogger, aber ich nehme sie meistens nicht wahr.
Nie könnt ich sagen ob sie in taubenblau oder giftgrün gekleidet waren und meistens nicht mal ob sie Elefantenohren hatten oder ein Gorillakostüm trugen..
Mal so aus Neugier:
Achtet ihr auf Jogger? Merkt ihr Euch echt wann, wo, wie viele, was sie an hatten, das Geschlecht und sogar die Visagen?
Was die Aktenzeichen XY Sendung angeht: bis dahin war ja sogar noch Zeit verstrichen, da hätte ich mich an nen Jogger definitiv nur noch dann erinnert, wenn er praktisch auf meiner Motorhaube gelandet wäre oder er einen Elefantenrüssel gehabt hätte.
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Warum hängt ihr euch so an dem Kreuz auf?
Weil es so klein ist, bei so vielen Gelegenheiten und ohne großen Aufwand absichtlich oder versehentlich hätte weg kommen können und die Staatsanwaltschaft trotzdem aus Gründen, die mir nicht wirklich klar sind, nicht nur eine Auffindung noch wahrscheinlich zu finden, sondern scheinbar sogar annimmt es eigne sich dazu irgendetwas zu beweisen oder zu widerlegen.

Ich würde mich hier all denen anschließen, die annehmen, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass dieser Anhänger vom Täter ganz banal entsorgt wurde (Metall hin oder her, das Ding ist nicht groß).
Auch, dass er bei der Tat selbst, danach oder als C.F. die ehemals gemeinsame einfach mal verloren ging erscheint mir bei einem Gegenstand dieser Größe absolut wahrscheinlich.

Dass die Staatsanwaltschaft sich trotzdem so derart daran aufhängt, dass dieser kleine Anhänger noch nicht aufgefunden wurde und erhebliche Anstrengungen unternimmt um es (neben anderen Dingen) nicht vielleicht doch noch zu finden (zum Teil mit Mitteln und Argumenten, die mir Grenzwertig erscheinen), lässt mich irgendwie vermuten, dass mit diesem Kreuz irgendwas los ist oder los sein könnte, was nach aktuellem Kenntnisstand noch nicht so recht Sinn ergeben will.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aber gern. Nach der Strafprozessordnung muss zum Erlass einer Durchsuchungsanordnung die Staatsanwaltschaft den Richter überzeugen, dass Spuren einer Straftat bzw. mit einer Straftat zusammenhängende Gegenstände in den zu durchsuchenden Räumen gefunden werden könnten.
Danke.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aber noch mal zurück zu diesem Fall: Es ist offensichtlich, dass die Polizei die Familie bzw. die Brüder des Angeklagten extrem stark auf dem Radarschirm hatte: Wohnungen werden durchsucht, versteckte Kameras aufgebaut, Telefone abgehört. Das ist schon interessant, da m.E. eher ungewöhnlich.
Vielleicht spricht die Verteidigung auch deswegen von Belastungseifer.

Ich kann mir vorstellen, dass der Leichenfund aus Sicht der Ermittler recht enttäuschend gewesen sein dürfte.
Zuerst machte die Gegend eine Verbindung zum Tatverdächtigem wahrscheinlich und dann kriegt man doch nicht mal einen einzigen, so richtig schönen Beweis (DNA des TV am Spaten oder an irgend etwas anderem rund um den Fundort) usw.
Spätestens da wurde wohl immer deutlicher, dass man einen Indizienprozess würde führen müssen und dann ist jedes noch so kleine Indiz wenst eins mehr in der Kette.

Mich hat halt ein bisschen gewundert warum die Verteidigung hier nicht zahlreiche Anträge auf Beweißmittelverbot (heißt das so?) gestellt hat, weil mich als Verteidigung z.B. schon interessieren würde ob die Hausdurchsuchungen z.B. bei der Mutter (da hat der TV meines Wissens nicht mehr gewohnt?) hier wirklich so gerechtfertigt waren und zwar nicht hinterher aufgrund der Sicherung irgendwelcher Datenträger, sondern ob hier vorher wirklich das erfüllt war, was erfüllt sein muss um praktisch die ganze Familie derart unter Generalverdacht zu stellen.
Zitat von adolphesaxadolphesax schrieb:So blöd zu glauben, dass Löschkalk eine Identifikation verhindert, kann er eigentlich nicht gewesen sein.
Na vermutlich hat er auch deswegen keinen Löschkalk genommen, sondern Branntkalk und davon nur einfach zu wenig.
Wäre die Leiche von einer ausreichenden Menge Branntkalk umgeben gewesen und hätte es dann noch genug zugeführte Flüssigkeit gegeben (ein paar Wasserkanister, das Wissen, dass es ordentlich regnen wird, Flüssigkeit die von der Leiche selbst abgegeben wird..). Dann wäre der gesamte Leichnam so stark erhitzt wurden, dass eine vollständige Zerstörung von DNA Spuren nicht garantiert, aber zumindest möglich gewesen wäre.
Ob das auch gereicht hätte um die Zähne selbst bzw das Zahnmark als mögliche DNA-Quelle entsprechend zu schädigen weiß ich nicht, da sind wir dann aber auch bei einer Branntkalkmenge mit der man im Baumark wohl doch aufgefallen wäre.
Aber wenn man die Verwesung beschleunigen, die Geruchsentwicklung minimieren möchte und zusätzlich noch gute Chancen haben möchte, dass die sterblichen Überreste auch bei Auffindung nicht mehr viel "zu erzählen haben", dann ist Branntkalk an sich erst mal keine ganz blöde Idee.
Gibt auf jeden Fall ein paar "Schlauheitspunkte für den Versuch", die aber in diesem Fall bei zu vielen Gelegenheiten als "Dummheitspunkte" wieder abgezogen werden müssen.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Enthalten die Internetseiten zu "perfekter Mord" eigentlich einen Hinweis darauf, dass man einen perfekten Mord nicht im Internet recherchieren sollte?
Das ist es, was mich so gar nicht fröhlich macht..
Wenn er der Täter war, ist er in vielen Fällen alles andere als perfekt vorgegangen.
Trotzdem muss ich bei der aktuellen Spurenlage davon ausgehen, dass er davongekommen wäre, einfach, weil man die Leiche ggf niemals gefunden hätte, wenn das Grab nur noch ein bisschen tiefer gewesen wäre.

Der Verdacht seitens der Ermittler wäre dennoch da gewesen, aber ich denke nicht, dass sich genug hätte zusammentragen lassen um einen Prozess draus zu machen.
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:Eine Selbstreflexion setzt immer die Fähigkeit zur Empathie voraus und einen realen Bezug zu sich selbst.
Nicht wirklich.
Empathie mag Selbstreflexion einfacher machen, aber sie ist keine notwendige Voraussetzung.
Wenn jemand die geistige Fähigkeit zur Selbstreflexion gibt, sich dieser aber nicht bedient, dann gibt es dafür meiner Ansicht nach keine Entschuldigung.
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Und dann sagen seine Brüder nicht mal aus.
Das versteh ich aber tatsächlich ganz gut.
Ich habe schon in Fällen mit weit schwererer und eindeutigerer Beweislage Angehörige des Täters gesehen, die wirklich felsenfest davon überzeugt waren ihr Kind, Geschwister, Eltern, Partner usw wären niemals zu so etwas in der Lage und das wie gesagt auch bei einer Beweislage, bei der als Alternative eigentlich fast nur noch unsichtbare Aliens oder eine so richtig dicke Verschwörung in Frage kamen.

Gleichzeitig ist es kein Geheimnis, dass Fehler gemacht werden. Das Unschuldige verurteilt werden kommt ja durchaus vor.

Da kann ich Angehörige, die nicht riskieren möchten, dass ihre Aussage zu Ungunsten eines geliebten Menschen verwendet wird und sie deswegen verweigern.
Zitat von maria89maria89 schrieb:Weiß jemand, ob er auch in diesem Verfahren ein psychiatrisches Gutachten ablehnen kann?
Er kann nicht gezwungen werden mit dem Gutachter zusammen zu arbeiten, aber trotzdem wird es hier vermutlich ein Gutachten geben und wenn es auf Grundlage der Akten angefertigt wird.

Ich glaube auch nicht, dass eine Schuldunfähigkeit hier ernsthaft zur Diskussion steht, aber da es ja durchaus psychische Zustände und Erkrankungen gibt bei der ein Straftäter besser in der Geschlossenen aufgehoben wäre als im Gefängnis, kann ich mir durchaus vorstellen, dass so was hier geprüft werden muss.
Schon alleine, weil Gefängnisse ab einem gewissen Punkt nicht auf die Unterbringung und den Umgang mit Insassen ausgelegt sind, bei denen psychisch "eine etwas größere Schraube locker ist".
Zitat von Kriegerin111Kriegerin111 schrieb:Wobei mir die ganze Familie F eher gefühlskalt vorkommt.
Wären sie gefühlskalt, dann würden sie den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Ich sehe hier eher einen recht starken Familienzusammenhalt. Man ist von der Unschuld des Angeklagten überzeugt oder möchte dies zumindest sein, also schaut man, wie man ihn unterstützen und dazu beitragen kann, dass er nicht verurteilt wird obgleich er in den Augen seiner Familie einfach mal kein Mörder ist.

Für mich klingt das total normal.
Zitat von Sherlock67Sherlock67 schrieb:3. wenn die Leiche mit Löschkalk bedeckt wurde, welchen Sinn würde da Kleidung machen?
Nu mal wurscht ob Branntkalk zum Tatzeitpunkt und chemisch bedingt Löschkalk bei der Auffindung..
Man hätte auch bei einer bekleideten Leiche noch immer den Vorteil der Geruchsbindung.

Allerdings schließe ich mich Dir an und interpretiere die bisherigen Quellen auch so, dass bei den sterblichen Überresten selbst nur der Slip aufgefunden wurde.
Bei dem BH mit den Tramalspuren hieß es explizit, dass er aus der gemeinsamen Wohnung stamme, bzw aus den Kisten in die die Marias Sachen bei Auflösung dieses Haushaltes gepackt wurde.
Dann gab es mal nicht ganz klare Aussagen dazu ob jetzt nur explizit nach der "Reiterhof- und Grillabendkleidung" gesucht wird, ob die jetzt wirklich doch noch aufgetaucht ist.
Irgendwo stand mal, dass nicht bekannt wäre, was Maria bei ihrem Verschwinden getragen hat, ich weiß aber nicht ob das nicht noch darauf beruhte, dass sie aus der eigenen Wohnung verschwunden ist, ob nun aus eigenen Stücken oder nicht.

Wenn Maria, wie ich annehme, nach dem Grillabend zu Tode kam, auf dem Weg an den Leichenfundort verbracht wurde und gar nicht mehr in der Wohnung war, dann müsste die Kleidung von dem Grillabend ja entweder zumindest teilweise in der nähe des Leichenfundortes gewesen sein oder sie wurde ihr vor dem Verbringen in diese Grube ausgezogen und dann entweder entsorgt oder mit in die gemeinsame Wohnung genommen.

Da Kleidung den Verwesungsprozess gebremst hätte, das Verschleppen durch Kleidungsreste durch Tiere eine Auffindung wahrscheinlicher gemacht hätten und stets nur von dem Slip die Rede ist würde ich die bisher veröffentlichten Angaben aber auch so deuten, dass sie bei der Auffindung nur mit einem Slip "bekleidet" war.
Selbst die hier und da genannte Damenbinde wird zwar in zahlreichen Quellen erwähnt, aber auch irgendwie immer nur als "ebenfalls aufgefunden", darüber ob sie Maria überhaupt zugeordnet werden konnte oder einfach keine verwertbaren Spuren (mehr) enthielt habe ich bisher nirgendwo etwas gefunden.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 22:40
Zitat von AggieAggie schrieb:- ansonsten keine weitere Kleidung:
und das steht so in dem https://www.otv.de/438602-438602/ Artikel?
Habe ich jetzt nicht so herauslesen können, es sei denn, man geht davon aus, was nicht eigens aufgeführt wurde, existierte auch nicht.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 22:48
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Wären sie gefühlskalt, dann würden sie den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Ich sehe hier eher einen recht starken Familienzusammenhalt. Man ist von der Unschuld des Angeklagten überzeugt oder möchte dies zumindest sein, also schaut man, wie man ihn unterstützen und dazu beitragen kann, dass er nicht verurteilt wird obgleich er in den Augen seiner Familie einfach mal kein Mörder ist.

Für mich klingt das total normal.
Mich beschäftigt das Verhalten der Brüder des Beschuldigten sehr. Das Bemühen, dem Angeklagten unbedingt zu helfen (das Telefonat wegen des Führerscheins, der Spaten, das Telefongespräch mit dem Wissen, dass die Polizei mithört). Spätestens nach der ersten Verurteilung müssen starke Zweifel aufgekommen sein. Trotzdem wirkt diese Familie wie eine Burg mit hochgezogenen Zugbrücken. Was würden wir selbst tun in einer derartigen Situation?

Eine schwere Persönlichkeitsstörung (Betäuben und Gefügigmachen Wehrloser) tritt oft auf, wenn die Täter selbst in der Kindheit Übergriffe erdulden mussten. Vielleicht liegt hier der Schlüssel zu den Handlungen des Beschuldigten.

Je länger der Prozess dauert, desto bedrückender wirkt das Szenario.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:05
Zitat von emzemz schrieb:und das steht so in dem https://www.otv.de/438602-438602/ Artikel?
Habe ich jetzt nicht so herauslesen können, es sei denn, man geht davon aus, was nicht eigens aufgeführt wurde, existierte auch nicht.
@emz

Falls sich am Leichenfundort noch weitere Kleidugsstücke von Maria befunden hätten, dann wäre diese Information im Prozess bestimmt zur Sprache gekommen (und darauf ihren Weg in die Medien gefunden).

Was ich mich schon seit längerem frage: was könnte einen Täter, der sich ja offensichtlich bemüht hatte, alles, was am Leichenfundort auf Marias Identität hinweisen würde, verschwinden zu lassen, dazu bewogen haben, den Slip an der Leiche belassen, und nicht ebenfalls mit zu 'entsorgen'?


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:06
@hansem
Genau das gleiche ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, oftmals werden Missbrauchsopfer selber wieder zu Tätern....ich kann nicht nachvollziehen, wie man selbst bei Verwandschaft bei solchen nachgewiesenen Taten wie bei dem Angeklagten noch so agieren kann wie diese Brüder.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:20
Vielleicht sollte man es mal gut sein lassen mit den Spekulationen über die Familie des Angeklagten und deren Handlungsmotive. Das überschreitet jetzt mMn Grenzen.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:20
Zitat von AggieAggie schrieb:Falls sich am Leichenfundort noch weitere Kleidugsstücke von Maria befunden hätten, dann wäre diese Information im Prozess bestimmt zur Sprache gekommen (und darauf ihren Weg in die Medien gefunden).
Zunächst weiß ich nicht, was zur Sprache gekommen ist, nur was die Medien davon veröffentlichen.
Der Slip wird erwähnt, weil an ihm Spuren nachgewiesen werden konnten. Rauscher spricht in der PK von Textilien, die bei der Leiche gefunden wurden.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:40
Zitat von hansemhansem schrieb:Mich beschäftigt das Verhalten der Brüder des Beschuldigten sehr.
Auch das erscheint mir normal.
Denn Viele, werden sich fragen:
Zitat von hansemhansem schrieb:Was würden wir selbst tun in einer derartigen Situation?
Und ich denke mal, dass hier niemand "böswillig" behauptet, dass nur alle anderen doof sind und man selbst den edlen, weißen Ritter spielen würde.
Ich glaube es wird wirklich ganz erheblich unterschätzt wie stark das Gefühl jemanden zu lieben und das "Wissen" man kenne ihn blenden kann.
Da muss nicht einmal die 100%ige Überzeugung da sein, dass der Bruder unschuldig ist.
Auch "Wenn nur der geringste Zweifel besteht, möchte ich kein weiterer Sarg im Nagel sein." fände ich total nachvollziehbar, auch dass manch einer sowas einfach wegschiebt und nicht darüber nachdenken will ob jemand den er liebt zu sowas im Stande ist wäre doch völlig verständlich.
Zitat von hansemhansem schrieb:Das Bemühen, dem Angeklagten unbedingt zu helfen
Tun viele sogar, wenn die Schuld bereits nachgewiesen wurde noch und hier ist das nicht mal der Fall.
Zitat von hansemhansem schrieb:(das Telefonat wegen des Führerscheins
Da sehe ich nun kein Problem drin.
Alkoholisiert zu fahren hat rechtliche Folgen, da hilft auch keine ärztliche Bescheinigung der Welt und bei der Bewertung ob die Menge des Medikamentes im Blut eigentlich zu einer Fahrtuntauglichkeit geführt hätte (was bei gleichzeitiger Alkohlaufnahme kaum zu vermeiden ist) spielt solch eine Verschreibung auch keine Rolle.
Gegen den Ärger den es gibt, wenn man so Auto fährt kann also sein Bruder gar nichts machen.
Er kann lediglich sagen "Jap, ich hab ihm wirklich mal gesagt, dass er wenn er sich so und so fühl so und so viel Lorazepam einnehmen kann, für eine maximale Dauer von N-Tagen und das durch das "Nachreichen" einer Verschreibung deutlich machen.
Aber den Führerschein gibt es da trotzdem erst zurück, wenn da sehr viel mehr geklärt ist als nur die Frage ob er das Mittel auch noch ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen hat.
Zitat von hansemhansem schrieb:der Spaten
@hansem Damit meine ich nun nicht bzw nicht nur Dich:

Muss das eigentlich echt sein, dass hier so getan wird als sei es eine bewiesene Tatsache, dass Bruder X diesen Spaten in der Absicht die Ermittlungen irre zu führen besorgt und abgelegt hat?
Ja es ist komischt, dass dieser Spaten bei der Hausdurchsuchung übersehen wurden sein soll.
Ja, er passt nicht zu der EC-Kartenquittung und
Ja, dieser Bruder war mit einem Rucksack bei der Wohnung.

All das wird dem Richter ganz sicher auch zu denken geben und in der Urteilsbegründung einen Platz haben, oder auch nicht.

Aber die Aussage des Ermittlers im Zeugenstand lautete explizit, dass zu keinem Zeitpunkt zu erkennen war was sich in diesem Rucksack befand oder auch nicht befand.

Können wir dem Recht auf das unser gesamter Rechtsstaat fußt nicht ein bisschen mehr Respekt entgegenbringen?

Jedem steht es frei zu vermuten, dass Bruder X diesen Spaten besorgt und dort platziert hat um eine falsche Spur zu legen und das auch so zu äußern.
Aber hier immer wieder zu tun als sei das auch nur in irgendeiner Weise eine bewiesene Tatsache ist einfach nicht in Ordnung.
Zitat von hansemhansem schrieb:Spätestens nach der ersten Verurteilung müssen starke Zweifel aufgekommen sein.
Nicht wirklich.
Aus der Tatsache, dass es einen Schuldspruch in einer anderen Strafsache gibt abzuleiten
"Na, dann muss er ja auch der Mörder in einem anderen Fall sein!"
Das würde ich nicht einmal bei einer fremden Person tun, nicht mal bei einer die mir unsympathisch ist.
So darf übrigens auch der Richter beim Urteil nicht "argumentieren".
Dass Angehörige dann nicht direkt von einem aufs andere schließen finde ich nicht weiter komisch.
Zitat von hansemhansem schrieb:Trotzdem wirkt diese Familie wie eine Burg mit hochgezogenen Zugbrücken.
Kann man es ihnen verdenken?
Ich hab hier im Thread einmal den neuen Nachnamen von Marias Schwester mit "F." abgekürzt, weil er in einem Bild unter dem Artikel stand und schon kam hier von einigen Leuten "Die hat doch wohl hoffentlich keinen seiner Brüder geheiratet."
Hab ich was verpasst? sind das auch rechtskräftig überführte Straftäter?
oder führen wir hier jetzt nur so aus Spaß die Sippenhaft wieder ein, weil es sich grade anbietet, wenn Angehörige die Gesamtlage eben nicht so sehen, dass sie den Eindruck haben sie müsste gegen ihren Bruder vor Gericht aussagen?

Wenn man dem Bruder namentlich vorwirft er habe da mutwillig den Ersatzspaten hingebracht, dann wird einerseits verschwiegen, dass dies eine unbewiesene Annahme ist und zusätzlich wurde sie hier auch schon von Leuten um die nette Kleinigkeit ergänzt, dass dieser Bruder das wohl getan hat, weil er nicht nur Mitwisser- sondern auch Mittäter sei, natürlich immer schön durch die nächstbeste Blume...

Dass der Bruder von weiter her kam, weil er dem TV ggf einfach mal am nähesten steht wurde dadurch ersetzt, dass das allein ja schon "merkwürdig" oder gar "verdächtig" sei..

Dann gab es Hausdurchsuchungen im familiärem Umfeld des TV die ungewöhnlich weit gehen..

Mal im ernst:
Selbst wenn der TV schuldig, ist, und seine Familie das auch irgendwie ahnt und nur nicht wahr haben mag.
Was genau sollen diese Menschen bei der aktuellen Stimmung denn tun, außer: Zusammenstehen, Mauern hoch und Klappe halten?
Ist doch egal was die tun, wird doch scheinbar eh alles was sie tun oder nicht tun gegen sie gedreht.

Wenn nun die Brüder ausgesagt hätten und es dabei keine neuen Erkenntnisse gegeben hätte, weil sagen wir mal..
Die einfach nichts wissen?
Das wäre denen doch sowieso nicht geglaubt wurden, dann hätte man hier überall lesen können, dass die sogar vor Gericht noch lügen.

Jetzt auch noch "mittelmäßig abgemilderte Überlegungen" ob der TV "so" sein könnte, weil er in seiner Familie selbst missbraucht wurde..

Ich kann es sehr gut verstehen, dass die den Kopp lieber unten halten, nicht das er nachher noch ab ist.

Ein erheblicher Rufschaden für den Bruder in seiner Eigenschaft als Mediziner dürfte doch längst eingetreten sein und wird nach dem Schuldspruch doch sicher nicht besser werden.
Zitat von AggieAggie schrieb:was könnte einen Täter, der sich ja offensichtlich bemüht hatte, alles, was am Leichenfundort auf Marias Identität hinweisen würde, verschwinden zu lassen, dazu bewogen haben, den Slip an der Leiche belassen, und nicht ebenfalls mit zu 'entsorgen'?
Anders als größere Bekleidungsstücke würde der Slip weder die Wirkung vom Kalk noch die Verwesung an sich behindern.
Dass ein so kleines Kleidungsstück, das dann auch noch eng an der Leiche saß von Tieren verschleppt wird und damit zum Leichenfund führt stand auch nicht wirklich zu befürchten.
Ich denke mal, dass der Täter den Slip als beseitigt ansah, indem er ihn mit der Leiche gemeinsam vergrub.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:54
Zitat von kollbergkollberg schrieb:Vielleicht sollte man es mal gut sein lassen mit den Spekulationen über die Familie des Angeklagten und deren Handlungsmotive. Das überschreitet jetzt mMn Grenzen.
Da kann ich dir nur zustimmen.
Es gibt nichts, was man der Familie vorwerfen könnte, wo sie gegen irgendwelche Gesetze verstoßen hätte. Auch wenn das Verhalten der Brüder nicht den eigenen Moralvorstellungen entspricht, haben wir das nicht zu verurteilen. Es ist schlimm genug, dass sie für Taten, die sie nicht zu verantworten haben, nun am Pranger stehen.
Die Sache mit dem Spaten, die finde ich einigermaßen amüsant, aber der Versuch war zulässig.


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Maria Baumer

28.07.2020 um 23:57
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Aus der Tatsache, dass es einen Schuldspruch in einer anderen Strafsache gibt abzuleiten
"Na, dann muss er ja auch der Mörder in einem anderen Fall sein!"
Das würde ich nicht einmal bei einer fremden Person tun, nicht mal bei einer die mir unsympathisch ist.
Das sehe ich anders. Sehr wohl kann man von anderen Taten derselben Person eine Wahrscheinlichkeit ableiten, ob eine Handlung dem Persönlichkeitsbild entspricht oder nicht.
Wenn z.B. schon einmal ein Medikament missbräuchlich benutzt wurde, das im anderen Fall auch eingesetzt wurde, dann darf das nicht ignoriert werden.

Wer einmal wegen Ladendiebstahls verurteilt wurde, wird sicher nicht mit erhöhter Wahrscheinlichkeit einen Mord begehen als andere Menschen.
Aber wer jahrelang Menschen betäubt und wehrlos macht, wer sich übergriffig über Grenzen anderer Menschen hinweg setzt, dessen Persönlichkeitsstruktur deutet auf ein massives Problem hin.
Es wurde das Urteil aus dem anderen Prozess verlesen und die betäubte junge Frau wird noch aussagen. Hier wird das Gericht sich einen Eindruck über die Persönlichkeit des Beschuldigten zu verschaffen suchen.


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Maria Baumer

29.07.2020 um 01:31
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Nicht wirklich.
Aus der Tatsache, dass es einen Schuldspruch in einer anderen Strafsache gibt abzuleiten
"Na, dann muss er ja auch der Mörder in einem anderen Fall sein!"
Das würde ich nicht einmal bei einer fremden Person tun, nicht mal bei einer die mir unsympathisch ist.
So darf übrigens auch der Richter beim Urteil nicht "argumentieren".
Dass Angehörige dann nicht direkt von einem aufs andere schließen finde ich nicht weiter komisch.
Ja und Nein! Wo ich bei Dir bin; ein Richter sollte immer unvoreingenommen und neutral sein. Ist aber natürlich auch nur ein Mensch, mit eigenen Gedanken und Gefühlen.


Ein Mensch der wegen eines Betrugs verurteilt wurde, muss deswegen noch lange kein Mörder sein.

Ein vorangegangener Schuldspruch, wegen einer anderen Strafsache ist erst einmal Wertungsfrei zu betrachten.


Jedoch die Persönlichkeit, sich wiederholende Verhaltensmuster, wiederholende Handlungen und Handlungsmuster.
Können schon wichtige Indizien zum Ableiten einer weiteren Straftat sein.


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Maria Baumer

29.07.2020 um 04:36
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Wäre die Leiche von einer ausreichenden Menge Branntkalk umgeben gewesen und hätte es dann noch genug zugeführte Flüssigkeit gegeben (ein paar Wasserkanister, das Wissen, dass es ordentlich regnen wird, Flüssigkeit die von der Leiche selbst abgegeben wird..). Dann wäre der gesamte Leichnam so stark erhitzt wurden, dass eine vollständige Zerstörung von DNA Spuren nicht garantiert, aber zumindest möglich gewesen wäre.
Branntkalk schafft im Idealfall 470 Grad, im Krematorium sind es 1200 Grad und es bleiben trotzdem Zähne und Knochenreste über. Das wusste er als Medizinstudent sicherlich, dass DNA Feststellung und damit Identifizierung auch mit Branntkalk möglich ist.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Es wäre doch auch so ganz und gar nicht der erste Fall, bei denen jemand versucht eine schier unaussprechliche Tat noch irgendwie zumindest teilweise mit seinen religiösen und oder weltanschaulichen Ansichten in Einklang zu bringen und auch nicht das erste Mal, dass er dabei einen Fehler macht der an seinem Untergang maßgeblich beteiligt ist.
Hast Du entsprechende Beispiele? Mir fällt momentan kein Fall ein.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:gusti schrieb:
Aber gibt es einen Grund Insulin zu stehlen?
Außer den hier bisher aufgezählten (Tötung einer anderen Person, Dopingzwecke) würden mir noch Suizidgedanken einfallen aber eben auch ein kleiner aber existierender Schwarzmarkt.
Diabetes gibt es auch bei Tieren, das Insulin, dass man beim Tierarzt bekommt ist aber teurer als das Humanpräparat.
Das mag bei einer 3kg Katze keine so große Sache sein, bei einem großen Hund hingegen kann das echt ins Geld gehen.

Ich habe in tierärztlichen Praxen öfter Tierhalter gehabt, die auf Nachfrage ob sie noch Insulin haben rumdrucksten und etwas von "anderen Quellen" genuschelt haben.
Bei einem Einzelfall weiß ich, dass da ein befreundeter Arzt Privatrezepte ausgestellt hat, bei anderen Fällen wäre ich nicht überrascht, wenn dieses "Schwarzmarktinsullin" häufig einen ähnlichen Ursprung hat.
Um mal beim Thema zu bleiben, Insulin hätte er genauso, wie die an MB festgestellten Medikamente aus dem Krankenhaus entwenden können. Insulin ist aber ungleich schwerer nachweisbar. Mit dem Einsatz von Branntkalk entzieht man dem Boden u.a. auch Feuchtigkeit, so dass durch die schnelle Verwesung eine Insulinüberdosierung nicht mehr feststellbar wäre.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Und ich denke mal, dass hier niemand "böswillig" behauptet, dass nur alle anderen doof sind und man selbst den edlen, weißen Ritter spielen würde.
Ich glaube es wird wirklich ganz erheblich unterschätzt wie stark das Gefühl jemanden zu lieben und das "Wissen" man kenne ihn blenden kann.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich sehe hier eher einen recht starken Familienzusammenhalt. Man ist von der Unschuld des Angeklagten überzeugt oder möchte dies zumindest sein, also schaut man, wie man ihn unterstützen und dazu beitragen kann, dass er nicht verurteilt wird obgleich er in den Augen seiner Familie einfach mal kein Mörder ist.
Wer hier wen liebt, blendet oder von der Unschuld überzeugt ist wissen wir nicht. Sollte sich eine andere Person strafbar gemacht haben, so würde oder wird das strafrechtlich verfolgt. Emotionen allgemeingültig zuzuordnen halte ich für unangebracht.


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Maria Baumer

29.07.2020 um 05:35
@Fraukie
Du wieder. Von jetzt an werde ich bei jedem Jogger den ich sehe nach Elefantenohren oder -rüssel schauen. :D
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Vielleicht spricht die Verteidigung auch deswegen von Belastungseifer.
Ich vermute, dass dies der oder einer der Gründe ist.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Mich hat halt ein bisschen gewundert warum die Verteidigung hier nicht zahlreiche Anträge auf Beweißmittelverbot (heißt das so?) gestellt hat, weil mich als Verteidigung z.B. schon interessieren würde ob die Hausdurchsuchungen z.B. bei der Mutter (da hat der TV meines Wissens nicht mehr gewohnt?) hier wirklich so gerechtfertigt waren und zwar nicht hinterher aufgrund der Sicherung irgendwelcher Datenträger, sondern ob hier vorher wirklich das erfüllt war, was erfüllt sein muss um praktisch die ganze Familie derart unter Generalverdacht zu stellen.
Das Thema Beweisverwertungsverbot ist im deutschen Recht eine unglaublich komplizierte Angelegenheit, im Gegensatz zum Recht anderer Staaten, wo das eher relativ einfach und einleuchtend geregelt ist (z.B. in den USA).

In Deutschland hat man den Eindruck, die Rechtsprechung aber auch der Gesetzgeber mögen ein Beweisverwertungsverbot eigentlich nicht, und machen es daher sehr kompliziert, dahin zu kommen. Allerdings kommt man aus bestimmten rechtstaatlichen Gründen nicht darum herum, in bestimmten Fällen ein solches auszusprechen. Es gibt hier aber keine klare Linie in Deutschland, nicht einmal unter Juristen. So widersprechen sich die sog. Lehre, also die akademischen Juristen und der BGH durchaus recht oft.

Hier könnte ein solcher komplizierter Fall vorliegen, da wir es hier mit einer sog. Katalogstraftat zu tun haben aber es auch um Beweise geht, die u.a. durch Inanspruchnahme (z.B. Abhören) von Personen gewonnen worden sein könnten, die ein sog. Zeugnisverweigerungsrecht haben.

Interessanterweise gestatten Gesetzgeber und oberste Gerichtsbarkeit in manchen Fällen die Verwertung von Beweisen, wenn zuvor eine Interessenabwägung stattgefunden haben, die Schutzzweck und Schutzinteresse dem Interesse des Staates an einer effektiven Strafverfolgung gegenübergestellt hat. Hier muss also im Zweifelsfall auch noch festgestellt werden, ob und wie diese Abwägung stattgefunden hat und ob das Ergebnis korrekt ist.

So, wem das Ganze jetzt noch nicht kompliziert und unverständig genug ist, der darf sich hier das alles noch einmal anschauen: https://www.juracademy.de/strafprozessrecht/beweisverbote-strafprozess.html

Ich übernehme aber keine Haftung, wenn nicht-Juristen hiernach der Kopf raucht.

Daher noch ein Ansatz zu einer praktischen Lösung: man kann wohl davon ausgehen, dass die Verteidiger hier abwägen können, ob ein Antrag hinsichtlich eines Beweisverwertungsverbotes sinnvoll und aussichtsreich ist. Sinnvoll ist er m.E. nur, wenn wirklich wichtige Beweise erbracht wurden. Das sehe ich in diesem Verfahren mit meinen Kenntnissen davon noch nicht. Was die Aussicht auf Erfolg angeht, so entscheidet in den meisten Fällen doch erst der BGH in einer Revision darüber. Immerhin hat man dann was, um eine Revision zu begründen. :)

Allerdings halte ich angesichts einer einschlägigen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts die Erfolgsaussicht im m.E. problematischsten Einzelaspekts dieses vorliegenden Falles, nämlich der erfolgten Abhörung eines Telefongesprächs der beiden nicht beschuldigten Brüder des Angeklagten untereinander, für sehr gering. Warum kann man hier nachlesen: https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/bverfg/08/2-bvr-2438-08.php


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Maria Baumer

29.07.2020 um 08:48
Ab dem heutigen Prozesstag wird auch eine psychiatrische Sachverständige den Prozess verfolgen.

Hier wird heute wieder live aus dem Gerichtssaal gebloggt:

https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)


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Maria Baumer

29.07.2020 um 08:55
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Was die Aussicht auf Erfolg angeht, so entscheidet in den meisten Fällen doch erst der BGH in einer Revision darüber.
Ist es möglich, dass man hier bereits eine Revision im Auge hat und der Gegenseite möglichst viel Gelegenheit bieten will, formale Fehler zu begehen? Ich verstehe sonst nicht, warum die Verteidigung zunächst über einen Antrag beraten und ihn dann doch wieder zurückgezogen hat.

Zumindest das Telefonat in dem die beiden Brüder ihre Überzeugung über die Unschuld des Angeklagten ausgetauscht haben, schien auf den ersten Blick allerdings wenig Relevanz zu haben. Wer entscheidet darüber, welche Ermittlungsergebnisse vor Gericht "vorgeführt" werden?


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