Der Fall Sonja Engelbrecht

@MonacoFranze "vielen war der Vermisstenfall unbekannt" WTF?! Nach dem der Fall über Jahrzehnte so breit in der Öffentlichkeit kommuniziert wurde? Aber hast Recht-Normal ist hier wirklich NICHTS mehr...

So langsam ergibt sich für mich ein Bild, was diesen Fall so unglaublich schwer zu lösen macht ist, dass sich viele (wie ihr indirektes Umfeld) einfach gar nicht dafür interessieren. Bin echt schockiert.

@Nuitmaahathoor
Schau dir mal an wieviele alte Fälle allein schon trotz phanthombild des Täters nicht gelöst wurden. Das gilt für all möglichen Verbrechen von Raub bis mord. Es kann nicht sein dass immer das phanthombild so schlecht ist oder??
Denke viele werden auch erkannt, aber der zeuge meldet ihn nicht weil er denkt der hatte schon seinen guten grund für die Tat, Opfer selbst schuld. ...manchmal vielleicht auch die Belohnung in diesem Verhältnis ein paar Euros zu minder.

@latte3
@Nuitmaahathoor
@MonacoFranze

Leider ist es in Vermisstenfällen oft so, hab ich selber erlebt. Ein Bekannter von mir ist spurlos verschwunden, mir geht das Ganze nicht aus dem Kopf, ich stelle dauernd Theorien auf und verwerfe sie, hab hier einen Thread erstellt etc. Dabei kannte ich den gar nicht so gut, hatte halt paar mal was mit ihm unternommen. Viele scheint es aber gar nicht zu kümmern, seine Freundin hat sich wohl damit abgefunden, andere meinen nur "Unkraut vergeht nicht, der ist irgendwo" und wollen nicht glauben, dass Untertauchen nicht so einfach funktioniert, andere meinen sogar, ihnen wäre es egal, wenn er tot sei. Ich finde es echt tragisch, dass einige so sind. Es kann doch nicht sein, dass Menschen einfach so verschwinden.

Ich kann auf jedenfalls ähnliches berichten. Eine Schulfreundin von mir, Katrin Konert ist 2001 spurlos verschwunden. Die wenigsten von früher interessieren sich noch dafür. Irgendwie ist jeder mit sich selbst beschäftigt. War damals bei den polizeilichen Vernehmungen auch so. Nur zögerlich wurden Angaben gemacht. Auch heute spricht keiner mehr aus meinem Umfeld über Katrin. Denke zum einen haben viele damit abgeschlossen. Während ich bis heute immernoch Alpträume habe. Deswegen bewegt mich Sonjas Fall auch so, weil ich es nachvollziehen kann wie schlimm es ist wenn jemand verschwindet. :-(

@Nuitmaahathoor
@latte3

Möchte mich noch einmal einklinken, obwohl ich mich eigentlich von diesem Fall verabschiedet habe.

Nach all den Jahren wird sich kaum noch jemand, der Sonja nur flüchtig gekannt hatte, erinnern können.
Die nahestehenden Freunde hatten auch zum Zeitpunkt ihres Verschwindens keine Aussage machen können.
Der Grund: Sie hatten definitiv keine Kenntnis, was Sonja in der Nacht ihres Verschwindens erlebt hatte.
Daher ist es für mich keine Frage, aus welchem Grund betr. Freundeskreis genauso großes Rätselraten erfolgte…bis zum heutigen Zeitpunkt.

Dem Freundeskreis (besonders Freundinnen) kann man keinen Vorwurf machen, da auch sie verständlicherweise keine Ahnung hatten, dass Sonja an dem Abend doch noch ausgegangen ist, und sich bis 02:30 h morgens noch in einer Wohnung mit Markbert aufgehalten hat, mit Jugendlichen, welche Sonja vorher nicht kannte (außer Markbert).

Daher keine Chance, aus diesem Kreis, noch Antworten zu erwarten.

@Mauro
@Nuitmaahathoor
@mostellaria
@MonacoFranze
@suburbia
@Zfaktor



deswegen hab ich auch gestern kurz erwähnt dass ich evtl. bereit wäre lieber die Engelbrechts zu besuchen als, hier unendlich den kopf zu zerbrechen mit theorien, die nach einem Gespräch auszuschliessen wären.... ich hab nämlich selbst keinen aus meinen umfeld der Vermisst wird und hab auch sonst keine mysteriösen, kriminellen Fälle, die mich direkt bewegen.- Daher keine Ahnung
wie soetwas sich wirklich anfühlt und wie man damit umgehen kann.
Tanja Gräff verschwand in der Nähe meiner Heimat, in München, (Sonja) bin ich sehr oft
unterwegs, auch deshalb interessieren mich gerade diese 2 Fälle besonders.
ich würde durch einen Besuch etwas mehr verstehen, die Engelbrechts, hätten natürlich kaum bis garnichts davon, weil ich ihnen wohl nicht helfen kann, aber sie wären vielleicht doch froh dass sich überhaupt noch jemand für ihre verschwundene Tochter interessiert.

Tja als ich hier in der Disskusion einstieg hatte ich einen gewissen Intusiasmus das man so still liegenden Fällen wie dem von Sonja wieder Schwung geben könnte,VIELEICHT/VIELEICHT sogar zur Auflärung beitragen könnte.
Die Wirklichkeit hat mich stark ernüchtert wie machtloß man doch ist.
Man kommt nicht oder kaum an neue Infos/Leute aus dem Umfeld des Opfers machen strickt nicht mit,man darf auch aus Rechtlichen Gründen seine Spekulationen nicht so raushauen wie mans gern würde usw.
Was bleibt uns noch zu tun,ich denke mal das wir mit dem Minimum an Infos und den Einschränkungen an die wir uns halten müssen das Maximale rausgeholt haben
Wir haben einige Sachen geschrieben die Sonjas Familie nicht gefallen haben(siehe Wurscht) aber vieleicht auch Dinge die die Engelbrechts stützten,jeder hier würde wahrscheinlich viel dafür geben wenn endlich herauskämme was der Armen Sonja Damals wirklich geschah.
Die Disskusion sollte schon gern weitergehen aber nur wie,da bin ich im Moment überfragt.

@latte3
Tja einen Besuch bei Sonjas Eltern,wäre schon Mutig,per PN:weis ich das auch anderren Usern eine Kontaktaufnahme vorschwebte,wenn ihr euch so etwas wagt!
Muß aber erstmal mit dem anderen User das per PN.nochmal besprechen dan müsstet ihr euch zusammen tun.

@alle

ich finde, dass die Kritik die hier teilweise geäußert wurde (haarsträubende Theorien etc) teilweise unfair, immerhin zeigen unsere Theorien doch, dass wir uns eben nicht mit Sonjas Verschwinden abfinden wollen und uns der Fall beschäftigt. Vielleicht drücken wir uns nicht immer so diplomatisch aus, wie es manche gerne hätten, aber ich glaube ich sage nichts Falsches wenn ich meine, dass es uns nicht darum geht, irgendwelches Zeug zu behaupten oder Gerüchte in die Welt zu setzen, wir rätseln einfach nur herum, was passiert sein könnte.

@latte3

Habe über einen Besuch bei den Engelbrechts nochmal nachgedacht, also im Sinne von was ich darüber denke und finde inzwischen, es kann nicht schaden. Auch mich erschüttert es, dass Viele von dem Fall wenig mitbekommen haben und er sie auch nicht all zu sehr zu interessieren scheint. Immerhin geht es hier um einen Menschen, sein Leben, seine Zukunft und Vergangenheit und alles was ihn ausmacht. Das ist nicht nur ein 'Fall'.
Vielleicht ist es aber gerade dieses Unfassbare, das manche abschreckt und die Augen verschließen lässt ähnlich wie bei todkranken Menschen. Man ist konfrontiert mit der Tatsache, dass das Leben nicht unendlich ist und theoretisch jedem jederzeit etwas so Furchtbares zustßen kann und damit kommt man schwer klar.

@Schneewi77chen
Hi, hast du dich in der stabi inzwischen schlau gemacht?

@suburbia
Ich erwarte nicht dass die Eltern mit mir wildfremden reden wollen. Und wenn doch dann schätze ich die Mutter allein schon so ein dass sie soviel von sich aus erzählt, sodass ich keine oder kaum ( unangenehme) fragen mehr stellen muss.
Ich hab den Eindruck dass die Mutter noch lang nicht damit abschließen will und kann. Sie hat möglicherweise kaum noch vertraute Personen, mit denen sie darüber reden kann...ich weiss es nicht

@latte3
Ich kann ja leider erst in die Stabi, wenn ich Urlaub hab, das dauert noch ein bißchen. Bin momentan nicht in München. Hab aber schon in OPAC nachgeschaut: es gibt eine CD-Rom mit der Jahresausgabe der SZ von 1995 und 1996, da müsste sich bestimmt einiges finden lassen. Wenn ich was hab, erfahrt ihr es als erstes ;-) Aber wie gesagt, erst die Arbeit....

@Zfaktor schrieb:

Zfaktor schrieb:Tja als ich hier in der Disskusion einstieg hatte ich einen gewissen Intusiasmus das man so still liegenden Fällen wie dem von Sonja wieder Schwung geben könnte,VIELEICHT/VIELEICHT sogar zur Auflärung beitragen könnte.
Die Wirklichkeit hat mich stark ernüchtert wie machtloß man doch ist.

Wenn uns dieser Fall schon so bewegt, obwohl wir Sonja nicht persönlich kannten - wie muss es da erst Sonjas Eltern all die Jahre über gegangen sein! Da gibts keine Worte für das, was die durchgemacht haben.
Dein Enthusiasmus und Engagement hat der Diskussion aber dennoch wichtige Impulse gegeben und sie richtig vorangetrieben.

@suburbia schrieb:

suburbia schrieb:Habe über einen Besuch bei den Engelbrechts nochmal nachgedacht, also im Sinne von was ich darüber denke und finde inzwischen, es kann nicht schaden. Auch mich erschüttert es, dass Viele von dem Fall wenig mitbekommen haben und er sie auch nicht all zu sehr zu interessieren scheint. Immerhin geht es hier um einen Menschen, sein Leben, seine Zukunft und Vergangenheit und alles was ihn ausmacht. Das ist nicht nur ein 'Fall'.

In München ging damals der rätselhafte Verschwindensfall Fall Sonja Engelbrecht durch alle Zeitungen und war Tagesgespräch; er taucht auch regelmäßig in Artikel der Lokalpresse auf, wenn von ungelösten Fällen der Münchner Kripo die Rede ist.
Vermisstenfälle scheinen aber tatsächlich eher lokal begrenzte Aufmerksamkeit zu bekommen; es sei denn, sie werden in durch XY oder ähnliche Sendugen überregional bekannt gemacht.
Sonjas Fall hat mir, nachdem ich mich mit dem Thema näher beschäftigte und entsprechende Seiten (wie z. B. "Du wirst vermisst") durchsah, erst richtig bewusst gemacht, wie viele Menschen in Deutschland als vermisst gelten.

@suburbia schrieb:

suburbia schrieb:Vielleicht ist es aber gerade dieses Unfassbare, das manche abschreckt und die Augen verschließen lässt ähnlich wie bei todkranken Menschen. Man ist konfrontiert mit der Tatsache, dass das Leben nicht unendlich ist und theoretisch jedem jederzeit etwas so Furchtbares zustßen kann und damit kommt man schwer klar.

Gut vorstellbar, dass da eine Abwehrreaktion angesichts des Schrecklichen, das ja jederzeit auch in das eigene Leben einbrechen kann, eine gewisse Rolle spielt.

@Aggie
Zuhnächst erst mal Danke für die Netten Zeilen.
Ja wir haben so tief gebohrt wie es nur ging ich hoffe mal das es gelingt zu verhindern das die Disskusion einfriert,ob sie allerdings noch mal so in Fahrt kommt wie in den Wintermonaten?
Vom Miesbachvorfall ist auch nichts mehr zu hören,hab das schon befürchtet das da nichts rauskommt.
Beim letzten Kommentar der Krähe hatte ich so das Gefühl als würde sie andeuten das nach dem letzten großen SZ.Artikel den sie schrieb und nach ihrer Meinung der Wahrheit wohl am nahsten kommt erstmal Schluß ist und in der Tat haben wir jetzt auch schon eine ganze Weile nichts mehr von ihr gehört,na ja vieleicht täusch ich mich ja.

@Nuitmaahathoor

Hm... hast du, als Insider, irgendeine Vermutung bzgl. Katrin?

@Nuitmaahathoor
@Schneewi77chen
@Mauro

Ich vermute (v.a HOFFE!) wie mauro dass der freundekreis damals SEHR ausführlich befragt wurde.
Bei uns kommt dann via presse ein satz an " wie eine freundin erinnert sich das sonja einmal einen fremden wegen einer mitfahrgelegenheit angesprochen hatte" o.ä. In wirklichkeit wird es viele aktenordner mit protokollen dieser befragungen geben.

Aber wer weiß - vielleicht liest jemand der etwas wissen könnte in diesem thread mit und ihm/ihr fällt doch noch etwas ein... .

@Schneewi77chen u.a.


Ihr findet alle SZ artikel auch im online archiv ;-) : http://www.sz-archiv.de/

@mostellaria gerne per pn. Schreib mich ruhig an. Nur wenn wir hier noch Katrin einbinden kommen wir von Sonja weg.

@armleuchter
Joa, da muss man aber ein Abo kaufen ;-) Aber falls hier zufällig eh jemand eins hat, könnte der uns ja "beliefern"?!

@Schneewi77chen

:-O das ist neu - ich hatte noch pro artikel 99 cent bezahlt. Aber gerade gibts das gratis probeabo: 5 artikel umsonst. D.h it 2 probeabos hat man alle SZ artikel zum thema abgedeckt.... .

...und wenn ich den heutigen auftritt wilflings bewerte, kommen mir doch zweifel ob damals sehr "intelligent" ermittelt wurde.

Dass die münchner polizei beim 4ten NSU-Mord zwar einen bezug zu den vorausgegangenen morden herstellte (wegen der waffe) aber keinen zusammenhang zu den (damals) an 3 von 4 tatorten gesichteten radfahrern sah..... das war keinruhmesblatt.