Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

@Obrien

Obrien schrieb:Man hat aber auch keinen Bock darauf, wegen jeder Kleinigkeit zurechtgewiesen zu werden, weil manche Leute ihre persönliche Grenze soweit ausweiten, das sie am liebsten den Luftraum über ihrem Arsch sperren lassen würden.

Dann mach doch keine "Kleinigkeiten", dann wirst du auch nicht zurechtgewiesen.

@Obrien

Mir ist der Kontext eines Kompliments oder Witzes nicht egal, deshalb habe ich auch bei meiner geschilderten Situation Beispiele angegeben. Ich hätte noch viele weitere Beispiele und könnte den kompletten Kontext angeben, nur ist das manchmal nicht nötig. Und ich glaube spätestens dann würdest du mir zustimmen, dass man sich da sehr unwohl oder belästigt fühlen kann.
Auch habe ich keinen allgemeingültigen Maßstab erkoren, denn den gibt es einfach nicht. Ich habe dargestellt ab wann FÜR MICH eine Belästigung vorliegt und ich es schade finde, dass manche die Grenzen anderer einfach als Nichtigkeiten abtun.

Wenn eine Frau (oder Mann) sagt, sie will von anderen Menschen nichts über ihre Brüste oder sonstigen Geschlechtsmerkmalen hören, dann kann ich das mehr als nachvollziehen. Das ist doch auch kein Beinbruch für die Mitmenschen, man kann solche Sprüche locker einfach weglassen.

knopper schrieb:Wie lange hat sie das denn gemacht bis sie eins auf den Deckel bekam? :D

Das ging zwei Tage in Folge, erst hat er freundlich gesagt, dass er kein Interesse hat. Hat sie nicht gestört, sie hat weiter nach Dates, gemeinsamen Mittagspausen und sonstwas gefragt. Vollkommen egal, ob grade viel zu tun war oder nicht. Er ist irgendwann lauter geworden ("so kann ich nicht arbeiten!"), Chef hats mitbekommen und sie zurechtgewiesen.

Nein heißt nunmal nein.

troublerin77 schrieb:So was geht einfach nicht, völlig unabhängig vom Geschlecht!

Jop, aber wenn frau was sagt, weil sie nicht will, ist sie verklemmt, wenn Männer das nicht wollen, wird da oft kein Wort drüber verloren.

@Obrien
Ich rede von anbaggern.
Das muss sich keiner gefallen lassen, wenn kein gegenseitiges Interesse besteht.

Wenn ich jemanden sage, du hör mal, ich bin in festen Händen und habe keine Lust darauf permanent von dir abgebaggert zu werden, sollte das Gegenüber dich bitte die Grenze akzeptieren, völlig unabhängig vom Geschlecht.

Wenn ich dich anbagger, du mir sagst, ey hab kein Interesse an dir, weil ich bin vergeben, sollte ich meine Baggerversuche einstellen, einfach aus Respekt.

Respekt ist hier das Stichwort.

Wenn ich etwas sage oder tue, was mein Gegenüber stört, dann lass ich es doch einfach. Schon einfach aus Respekt. Ich kann mir meinen Teil doch denken.
Und ja, es gibt auch genug Menschen da draußen, die sind wegen jedem Mist gleich beleidigt, fühlen sich angegriffen oder belästigt. (Meine Nachbarn knallen immer mit den Türen und Fenstern wenn mein Baby 'mal' weint oder Lärm macht.) Sowas nervt natürlich.

Da fällt mir grad ein Beispiel ein.

In der Arbeit habe ich in einer Besprechung einen Witz gemacht über jemanden, sein Laptop sei so langsam wie er. Alle lachten, nur er nicht. War natürlich auch nicht sonderlich nett und sein Blick hat mir gesagt, dass es ihm nicht gespasst hat.
Selbstverständlich habe ich mir gedacht "Wow, da ist jemand empfindlich", aber ich habe mich entschuldigt.

Ich hätte natürlich einfach Nichts tun können oder weiter Witze auf seine Kosten reißen können, mich vielleicht öffentlich noch äußer können, dass ich ihn empfindlich finde. Aber mir war es wichtiger, dass er sich nicht schlecht fühlt. Da war wohl einfach SEINE Grenze, auch wenn viele andere Menschen diesen Witz lustig oder weniger schlimm gefunden hätten.

@Areela

Ja, jeder Mensch hat seine Grenzen. Diese Grenzen sind nicht so homogen wie ein gut gemixter Kuchenteig.

Für dich war es ein Witz, für viele Andere vielleicht auch, aber für den Betroffenen war es eigentlich so etwas wie eine Erniedrigung.

Dann sollte eigentlich dein Handeln genau das sein, um die Grenzen des Anderen zu respektieren.
Auch ich hätte mich in dieser Situation entschuldigt, denn auch das gehört zu einer sozialen Lebensweise dazu. Wenn ich einen Fehler mache, auch völlig ohne böse Absicht, ist es einfach nur respektvoll die persönlichen Grenzen des Anderen zu erkennen und sich bei Überschreitung zu entschuldigen.

Was diesen Thread hier betrifft, sollte doch wirklich jeder verstehen, dass es um die Wahrung persönlicher Grenzen geht.

Bei einem ersten Kontakt weiß ich natürlich nicht um die Grenzen meines Gegenübers, kann diese aber im Laufe der Zeit erkennen.
Dann breche ich mir echt keinen Zacken aus der Krone, danach zu handeln, völlig davon abgesehen, ob ich diese Grenze lächerlich finde oder die Grenze für mich nachvollziehbar ist.

Ich habe es zu akzeptieren, ohne wenn und aber.

Hatori schrieb: ausweiten, das sie am liebsten den Luftraum über ihrem Arsch sperren lassen würden.

Dann mach doch keine "Kleinigkeiten", dann wirst du auch nicht zurechtgewiesen.

Der Punkt ist, das die Kleinigkeiten ja von meinem Gegenüber definiert werden, nicht von mir. Es ist schon recht arbiträr, welche Lebensäusserung Grenzen verletzt^^ Zum Beispiel:

troublerin77 schrieb:Wenn ich jemanden sage, du hör mal, ich bin in festen Händen und habe keine Lust darauf permanent von dir abgebaggert zu werden, sollte das Gegenüber dich bitte die Grenze akzeptieren

Ist auch kein Thema, wenn ich aber sage."Neue Frisur, sieht schick aus!" ist ja nach der Definition einiger hier schon die Grenze überschritten. Wenn ich mir dafür eine Ansage anhören darf, insbesondere das dies an sexuelle Belästigung grenzt, wäre da ein Augenrollen meinerseits unangemessen?^^

@Obrien
Nein, es ist weit weg von einer sexuellen Belästigung.

Trotzdem, wenn dein Gegenüber diese Komplimente weiterhin nicht möchte, dann sollte es doch kein Problem sein dies in Zukunft zu unterlassen.

Wie ich jetzt hier schon öfter geschrieben habe, sollte natürlich der Empfänger dieses Komplimentes nicht überreagieren und den Absender weder anraunzen noch vor versammelter Mannschaft seine Abneigung zur Sprache bringen.

Das ist nämlich völlig unerzogen, so auf ein nett gemeintes Kompliment zu reagieren, geht gar nicht!

Ich bin immer noch dafür, dass eine Konversation, ein Flirt oder sonst was einvernehmlich sein sollte.

Genau so sollte man einfach akzeptieren, wenn der Andere nicht flirten mag.

Es sollte doch wirklich kein Problem sein, die Grenzen anderer zu akzeptieren, egal wie haarsteubend diese auch sind.

@Obrien
Wer hat denn geschrieben, dass ein Kommentar zu Haaren an sexuelle Belästigung grenzt?
Es geht nicht um sexuelle Handlungen oder Geschlechtsmerkmalen, also kann es kaum "sexuell" sein. Das jemand vielleicht einfach nicht angesprochen werden will gehört dann zu einem anderen Thema.

Obrien schrieb:"Neue Frisur, sieht schick aus!"

Würdest du der Person nachlaufen und das gleiche immer und immer wieder sagen, dann wäre es vielleicht Belästigung :).

@troublerin77

Dann ist ja gut^^

@Areela

Und sähe auch lächerlich aus, wenn ich das tun würde :D

@Obrien
Was ist dann gut?
Kann deine Aussage grad nicht einordnen und weiß nicht, was du meinst.

Ach Gottchen!

Sprüche über Haare, Frisur und Klamotten, also Komplimente direkt als sexuelle Belästigung werten, empfinde ich als Stück weit übertrieben.

Ich verstehe aber durchaus die Frauen hier, die schlechte und echt miese Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, dass diese einfach empfindlicher und sensibler reagieren - dennoch ist nicht jedes Kompliment gleich ne Belästigung (für mich).

Und wenn man gesagt bekommt, das Kleid steht dir, dann ist das Kompliment natürlich auch körperlich gemeint - aber nicht zwingend sexuell.

Wenn meine lesbische Kollegin mir sagt: In der Hose hast Du  'n geilen Arsch...dann fühle ich mich auch nicht sexuell belästigt. Also weiß ich nicht, ob man jeden Spruch von einem Mann entsprechend so werten muss oder sollte? Man kann ja seine Grenzen klar abstecken und ich habe auch schon wildfremden Frauen gesagt, sie hätten tolle Haare, Augen, etc.- oder das Kleid steht dir super - einfach so im Vorbeigehen, weil mir das eben aufgefallen ist und ich das einfach sagen wollte. Das wurde noch nie schräg aufgenommen und eher haben sich diese Frauen sehr gefreut - eben weil sie bei einer Frau vermutlich das ehrliche Kompliment und Bestätigung darin gesehen haben, ohne sich sex. belästigt zu fühlen - was man einem Mann schneller unterstellen könnte. Auch da gibt es Unterschiede, wie man was rüberbringt, ob man das mit nem Zwinkern kontern könnte.

Kältezeit schrieb:Dass ich in die andere Richtung ab und an sexistisch bin, daraus mache ich ja nicht einmal einen Hehl. Vieles davon ist aber nicht ernst oder gar bösartig gemeint und ich belästige hier im Forum auch niemanden.

Ich verstehe, was Du meinst - nur ich glaube, das Problem das Männer an dieser Stelle haben könnten, dass sie mit der Argumentation wenig Glauben geschenkt bekämen. Wenn sich eine Frau dann belästigt fühlt und er würde sagen, das war doch gar nicht ernst und nicht böse gemeint.

Aber so ganz grundsätzlich sollte man die Grenzen jedes Einzelnen wahren, wenn er sie signalisiert.

Areela schrieb:Selbstverständlich habe ich mir gedacht "Wow, da ist jemand empfindlich", aber ich habe mich entschuldigt.

Ich hätte natürlich einfach Nichts tun können oder weiter Witze auf seine Kosten reißen können, mich vielleicht öffentlich noch äußer können, dass ich ihn empfindlich finde. Aber mir war es wichtiger, dass er sich nicht schlecht fühlt. Da war wohl einfach SEINE Grenze, auch wenn viele andere Menschen diesen Witz lustig oder weniger schlimm gefunden hätten.

Ich habe immer Gelüste, meine Aggressionen rauszulassen, wenn jemand sich nicht an meine Grenzen hält.
Es gibt viele Grenzüberschreiter und ich muss mich immer wahnsinnig beherrschen.
Kann dann aber nicht mehr in den Spiegel gucken, weil ich das nicht mit mir vereinbaren kann.
Nur habe ich keine Lust, wegen solchen Menschen mich mit dem danach folgenden Stress rumzuplagen.
Irgendwie eine Zwickmühle, für die ich eine Lösung brauchte. Hatte ich gefunden.
Hatte irgendwann zu einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung gefunden. Wahnsinnig witzig...
Aber bestimmt kommt ein Tag, an dem ich an die Decke gehe... Warum sollte ich mich denn immer so anstrengen?
Andere können ruhig mal Grenzen respektieren.

@sunshinelight

Ich verstehe nicht wirklich was du mit deinem Beitrag aussagen möchtest.
Vielleicht bin ich heute einfach nur schon zu müde. :)

@Areela
Es ist egal, ob ein anderer es nicht schlimm gefunden hätte. Der Betroffene empfand als es schlimm, daher spielen andere Personen keine Rolle mehr.
Und wenn jemand sagt, es reicht, muss keine Diskussion darüber entstehen. Einfach hinnehmen, fertig.

Areela schrieb:In der Arbeit habe ich in einer Besprechung einen Witz gemacht über jemanden, sein Laptop sei so langsam wie er. Alle lachten, nur er nicht. War natürlich auch nicht sonderlich nett und sein Blick hat mir gesagt, dass es ihm nicht gespasst hat.
Selbstverständlich habe ich mir gedacht "Wow, da ist jemand empfindlich", aber ich habe mich entschuldigt.

Warum soll er auch mitlachen, wenn Du ihn öffentlich vorführst? Und dass Du Dich entschuldigt hast, wohl auch das Mindeste!

Areela schrieb:Ich hätte natürlich einfach Nichts tun können oder weiter Witze auf seine Kosten reißen können, mich vielleicht öffentlich noch äußer können, dass ich ihn empfindlich finde. .

Mit welchem Recht hättest Du weiter Witze auf seine Kosten reißen dürfen oder ihn nochmal blamieren wollen, er wäre zu empfindlich? Wer bestimmt denn die Grenze? Du?

Areela schrieb:Aber mir war es wichtiger, dass er sich nicht schlecht fühlt.

Wie gönnerhaft von Dir. :Y:

Areela schrieb: Da war wohl einfach SEINE Grenze, auch wenn viele andere Menschen diesen Witz lustig oder weniger schlimm gefunden hätten.

Das sollte generell eine Grenze sein, sich nicht auf Kosten anderer zu erhöhen. Und die vielen anderen Menschen, die lachen mit und finden es nicht schlimm, solange sie selbst nich der sind, der vorgeführt wird und auf dessen Kosten sich andere gemeinsam belustigen. Oftmals lachen Betroffene nur mit, damit sowas aufhört.

Du siehst, man kann so eine beschriebene Situation auch völlig anders interpretieren. Was für Dich ein harmloser Spruch war, hat einen anderen mitunter verletzt.

Areela schrieb:Wenn ich etwas sage oder tue, was mein Gegenüber stört, dann lass ich es doch einfach. Schon einfach aus Respekt. Ich kann mir meinen Teil doch denken.

Irgendwie passt das nicht zusammen.

Areela schrieb:In der Arbeit habe ich in einer Besprechung einen Witz gemacht über jemanden, sein Laptop sei so langsam wie er. Alle lachten, nur er nicht. War natürlich auch nicht sonderlich nett und sein Blick hat mir gesagt, dass es ihm nicht gespasst hat.
Selbstverständlich habe ich mir gedacht "Wow, da ist jemand empfindlich", aber ich habe mich entschuldigt.

Ich kann hier ernsthaft keinen Respekt erkennen sondern eher das Gegenteil.
Versteh mich nicht falsch, ich hab mich im Laufe meiner Jugend auch einige Male über andere lustig gemacht weil ich dachte es wäre witzig.
Aber mir fiel dieses Verhalten auch böse auf die Füße und sorgte schlussendlich dazu, dass mich andere Menschen respektlos behandelten. Und ich konnte mich nichtmal darüber beschweren weil ICH ja den Maßstab legte, was lustig ist.
Und an mir selber hat das natürlich garnicht gefallen und ich begriff wie verletzt sich meine Gegenüber gefühlt haben müssen.

Stell dir vor dein Kollege hätte in der Besprechung gesagt "der Aktenschrank ist täglich so gut besucht wie die da" und der Blick wäre in deine Richtung gegangen.
Das wäre halt auch einfach garnicht witzig gewesen oder? Aber alle hätten gelacht- weil die Gruppendynamik sowas erlaubt.

Du solltest froh sein wenn er deine Entschuldigung überhaupt ernstnimmt und sie generell annimmt.
Mir blieb das durch einige schlechte Witze vergönnt und ich habe Menschen verletzt. Darüber solltest du dir Gedanken machen- anstatt darüber ob er Humor hat oder nicht. DU legst nicht den Standart für andere. Egal ob deine Kollegen gelacht haben oder nicht-> ernsthaft lustig haben sie das garantiert nicht gefunden weil der Spruch saudumm war. Sry für meine Ehrlichkeit aber trags mit Fassung

Areela schrieb:In der Arbeit habe ich in einer Besprechung einen Witz gemacht über jemanden, sein Laptop sei so langsam wie er. Alle lachten, nur er nicht. War natürlich auch nicht sonderlich nett und sein Blick hat mir gesagt, dass es ihm nicht gespasst hat.
Selbstverständlich habe ich mir gedacht "Wow, da ist jemand empfindlich", aber ich habe mich entschuldigt.

Jemanden vor allem Kollegen so bloßzustellen findest du witzig und nicht nennenswert. Keine Ahnung in welchem Haifischbecken von Firma du arbeitest, aber bei uns hättest du ne Ansage vom Chef bekommen und keine Gleichstellungsbeauftragte hätte dich retten können.

@Obrien
Hätte er Mal eine. Schnelleren Laptop gehabt,dann hätte er die Situation nicht provoziert.

Bitte immer Ursache und Wirkung beachten