Was haltet ihr von Abtreibung?

@wichtelprinz

wichtelprinz schrieb:Genau, aber ist die Pille danach eine statistisch erfasste Abtreibung?

natürlich nicht, weil die pille danach nicht eine bereist befruchtete eizelle tötet, sondern die befruchtung als soclhe nicht zulässt. Sprich der eisprung wird unterdrückt und damit ist das keine abtreibung sondern zählt unter (notfall)verhütung

@wichtelprinz
Sorry, war wohl nicht die Befruchtung, sondern die Einnistung. Damit wäre die Pille-danach dann wohl nicht als Abtreibung zu sehen?!

@wichtelprinz
es gilt erst als Abtreibung NACH der Nidation

@gastric
das kostet aber einiges.......

Dann könnte @wichtelprinz aber mit seinem Argument recht haben. Ich denke schon, dass die Abtreibungsgegner auch die Pille danach als Tötung von Leben betrachten könnten und die Zahl möglicherweise auch darauf beziehen.

@Tussinelda
Wenn man es so rechnet, dann dürfte ein unewolltes kind doch etwas mehr kosten. Eine alternative möglichkeit wäre zur adoption freigeben, aber wenn ich die sowieso schon vollen kinderheime und niedrigen (weil strenge regelungen) adoptionen bedenke, wäre das bei 100.000 (oder mehr) kindern jährlich zusätzlich vlt auch nicht unbedingt das gelbe vom ei.

@SchokiMoki
Wäre aber schwachsinnig, weil die pille danach keinen einfluss auf die einnistung einer bereits befruchteten eizelle hat. Sie verhindert (verschiebt) lediglich den eisprung.

@SchokiMoki
das mag sein, aber es ist nicht richtig......die Abtreibungsgegner sollten sich schon auch an das halten, was als Abtreibung gilt und nicht ihre eigenen Interpretationen als Maß aller Dinge nehmen und dann Zahlen nennen, die eh nicht stimmen, bzw, nicht zu belegen sind. Das ist unseriös.

@gastric

aber man muss das Geld doch erst mal haben....Du hast ja auch nicht das ganze Geld, dass ein Kind kostet, neben der Wickelkommode liegen

Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Heime voll sind, weil die Zahl der Abtreibungen zurück geht - oder ob andere Gründe vorliegen.

Hier etwas Zahlenmaterial:

Berlin (dpa) - Immer mehr Kinder in Deutschland kommen nach einem Bericht der "Welt" bei Pflegeeltern oder im Heim unter. Im vergangenen Jahr wurden demnach mehr als 48 000 Minderjährige von den Jugendämtern in ihre Obhut genommen.

2005 seien es etwa 26 000 gewesen, wie die Zeitung unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft(IW) berichtete.

Dabei soll es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern geben. "So treten in Niedersachsen nur fünf sogenannte Verfahren zur Gefährdungseinschätzung pro tausend unter 18-Jährigen auf, während es in Mecklenburg-Vorpommern knapp 17 Fälle und im Stadtstaat Bremen sogar 23 Fälle sind", zitiert die Zeitung die Ökonomen.

Auch die Einreisen unbegleiteter Minderjähriger habe die Zahl der Inobhutnahmen zuletzt stark steigen lassen. So kümmerten sich den Angaben zufolge die Jugendämter im Jahr 2009 noch um weniger als 2000 Flüchtlinge unter 18 Jahren, im vergangenen Jahr waren es 11 600.

Nach Schätzungen der Jugendämter sind in diesem Jahr bis zu 30 000 Jugendliche aus Kriegs- und Krisenregionen ohne Eltern nach Deutschland gekommen. (SZ 28.12.15)

@gastric
@Tussinelda
Mag sein. Ich hab den Abtreibungsgegnern aber auch nie Scharfsinn oder Seriösität unterstellt.

@Tussinelda
Habe ich in der tat nicht, aber die 800€ inkl. hotel um in holland eine schwangerschaft über der 12. ssw abzubrechen, sind da dennoch eher peanuts. Hierzulande werden auch "nur" 400€ fällig, die nach antrag evtl sogar vonm staat übernommen werden. Auch, wenn ich die kostenfrage für mich sowieso nicht als entscheidungskriterium für oder gegen ein kind miteinbeziehen würde, ist es immernoch deutlich billiger ins ausland zu tingeln. Da kostet eine erstaustattung fürs kind meist mehr.

@wichtelprinz
@Tussinelda
@SchokiMoki
Die "Pille danach" zählt juristisch nicht als Abtreibung. Ein Eingriff ist nur dann eine Abtreibung, wenn er nach der Nidation stattfindet. Soweit die juristische Sicht.

Für viele Menschen aber beginnt das Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Ein Eingriff vor der Nidation gilt für sie dann auch als Abtreibung oder zumindest als Tötung des Ungeborenen.

Da die "Pille danach" zumindest auch eine nidationshemmende Wirkung haben kann, könnte es sein, dass Abtreibungsgegner diese Fälle mit einbeziehen.

Das kann man unseriös finden, aber für mich ist es einfach eine Interpretationsfrage. Die juristische Sichtweise muss nicht von allen Menschen geteilt werden.

@gastric
und wie viele schätzt Du denn, warten so lange und treiben trotzdem noch ab? Du gehst ja - im Gegensatz zu mir - von einer signifikanten Zahl aus.......ich sehe dies nach wie vor nicht so...
http://www.casaklinieken.nl/de/casa-kliniken

@Elsbeth_M
nee, muss sie nicht, man sollte dann aber die Zahlen erklären.......

@gastric

gastric schrieb:aber wenn ich die sowieso schon vollen kinderheime und niedrigen (weil strenge regelungen) adoptionen bedenke

Es gibt in Deutschland mehr adoptionsbereite Eltern als Kinder, die zur Adoption freigegeben werden. Das gilt insbesondere für Babys. Rein rechnerisch kommen auf ein Kind zehn mögliche Adoptiveltern.

http://www.eltern.de/kinderwunsch/familienplanung/adoption.html

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:nee, muss sie nicht, man sollte dann aber die Zahlen erklären.......

Darum sagte ich ja, man könne nachfragen.

Aber manch einer verlässt sich lieber auf seine Spekulationen oder Unterstellungen. :(

@Tussinelda
Signifikant ist das falsche wort. Ich denke es ist eine zahl, die hoch genug, um nicht als randbemerkung oder einzelfall hingestellt zu werden, zumal nicht nur die niederlande als möglichkeit in frage kommen. Tschechien wird ebenfalls gern in foren erfragt und gewählt und selbst österreich wird aufgesucht von deutschen.

@Elsbeth_M

Elsbeth_M schrieb:Das gilt insbesondere für Babys. Rein rechnerisch kommen auf ein Kind zehn mögliche Adoptiveltern.

Rein praktisch aber nicht, da eine menge paare bereits aus altersgründen nicht zur adoption zugelassen werden. Mit maximal 25 jahren probieren es paare nämlich in der regel noch selbst, bevor der entschluss der adoption gefällt wird. Dann kommt die berufstätigkeit hinzu. Bei kindern unter 10 jahren muss ein zukünfties elternteil eringverdiener sein und damit zeit haben, um sich ums kind zu kümmern. Teilweise wurde sogar gefordert, dass ein elternteil den job aufgibt.

Dann kommen die wohnverhältnisse hinzu, die natürlich auch passen müssen. Dahingehend wird es heutzutage zwar schwer den anforderungen gerecht zu werden, wenn nur ein elternteil voll verdienen darf, aber das ist ja schnurzpiepegal.

Leider sind dann von den 10 adoptionsbereiten eltern 9 3/4 nicht geeignet.

@Elsbeth_M
@Tussinelda
@gastric
@SchokiMoki
Ich meinte eben genau das mit der Sichtweise ab wann es sich um ungeborenes Leben handelt und ab wann es Abtreibung genannt wird, was eben nicht als Wort verwendet wurde weil das Wort Abtreibung klar definiert ist.

Was ist den mit der RU 486?


@Doors
Wundern täts mich nicht weil eben die Armutfalle allg. oft als Abtreibungsgrund genannt wird.

@gastric
Angesichts der grosszügigen Fristenregelung, den Statistiken, die zeigen dass der Grossteil der Abtreibungen schon in den ersten 12 Wochen erfolgt und der strengen Meldepflicht (die wenigsten Ärzte werden wegen 400 € die Zulassung und das Standesgericht riskieren, zusätzlich zur gesetzlichen Bestrafung) halte ich 200.000 "Schwarzabtreibungen/Jahr für völlig überzogen.
Wie so oft gilt natürlich auch hier "wer behauptet belegt auch" aber das ist bei erdachten Zahlen natürlich schwierig.
Also bleibt es wahrscheinlich ein Geheimnis des Glaubens.
Wer will, der glaubt es halt.

@wichtelprinz
Mifegyne ist eine Abtreibungspille, keine "Pille danach".

@emanon
Jo danke, weiss ich. Was ich nicht weiss ob sie statistisch als Abtreibung erfasst wird. Weisst Du das?

@gastric
In dem Link, den ich gepostet habe, steht, dass es mehr Adoptionsbewerber als Kinder gibt, die zur Adoption freigegeben wurden. Ich gehe davon aus, dass Adoptionsbewerber jene Paare sind, deren Bewerbungen angenommen wurden und nicht schon aus formalen Gründen wie zu hohes Alter, unzureichende Wohnverhältnisse o.ä. abgewiesen wurden.

Hier noch mal der Link: http://www.eltern.de/kinderwunsch/familienplanung/adoption.html

Wenn man diejenigen, die aus formalen Gründen scheitern, hinzu rechnen würde, dann würde die Zahl der adoptionsbereiten Paare erheblich steigen.

Ich finde, man könnte die Anforderungen an adoptionsbereite Eltern durch etwas herunterschrauben. Zurzeit sind sie m.E. nach zu hoch und verhindern oft, dass Kinder in einer Familie aufwachsen können.

@wichtelprinz
Ja, sie führt ja zum Schwangerschaftsabbruch (Ablösung der Gebärmutterschleimhaut und forcierter Abort (vereinfacht)) und ist damit meldepflichtig.