Der Mensch Jens Söring
02.11.2023 um 17:30Anzeige
Smoover schrieb:Im Podcast mit Guise-Rübe sagt JS bezogen auf den Tagebucheintrag zur Kaffeetasse, EH habe ihn in seinem Prozess dahingehend entlastet, indem sie ausgesagt habe, es habe sich um eine Lüge gehandelt. Das war mir bisher nicht geläufig. Weiß jemand Näheres dazu, ob das zutrifft?Eine weitere Lüge. Hier ist ihre Aussage zum Thema:
Encomium schrieb:Eine weitere Lüge. Hier ist ihre Aussage zum Thema:Danke sehr. Ist das definitiv alles, was sie dazu vor Gericht gesagt hat? JS bezieht sich auf das Protokoll vom 14. Juni 1990, S. 163 und 164 (das ich leider gerade online nicht finde). Das wäre ja selbst für seine Verhältnisse eine ziemlich dreiste Lüge.
Updike: Then in single quotes, 'the case is about to be solved'. In brackets, perhaps fingerprints on coffee mug used by Jens in Bedford interview gave him away. What is that statement all about?
Haysom: Well as I stated earlier, the — it was our belief that the police had fingerprints, a partial fingerprint in blood, and we thought that it was Jens's, and we thought that when he had gone to Bedford and had his interview with Ricky Gardner, that the coffee cup that he had used, they had lifted the fingerprints off of the coffee cup and matched it to this fingerprint.
Smoover schrieb:JS bezieht sich auf das Protokoll vom 14. Juni 1990, S. 163 und 164 (das ich leider gerade online nicht finde).Mal auf Englisch, weil einfacher: What Söring is referring to is a passage in Elizabeth's hostile cross-examination by Richard Neaton. Elizabeth had claimed in her direct examination testimony that she did not want to leave the US after Söring, but that he called her up from the airport in Newark, New Jersey and urged and pressured her to accompany him.
Commonwealth's Exhibit 44, and I call your attention to the October 12th entry that you made in this diary, I'll point to it right there. Now in your diary, the part that you wrote, you said that you began packing to leave beforeOnce again, Söring picks out an isolated fragment of testimony about something completely different, and uses it to support his claims. By the way, the new book about the case Martyr or Murderer explains all of this in great detail.
your brother called YOU, right?
A That's correct.
Q So you had already decided to leave before he called you, correct?
A No, sir.
Q Oh, you were packing Just in case you might decide to leave?
A No, sir. If you recall, this diary was written in retrospect with Jens, and at that time Jens did not know the reason why I had stayed behind was to think things out for myself. And so of course I had to write in here that I had begun packing before I considered packing.
Q So that was a lie in the diary?
A There are a great many lies in many of these diaries.
Q And they were deliberately put in there by You in that October 12th entry?
A I don't understand.
Q You intentionally wrote what you did in the October 12th entry to deceive Jens, right?
A It was a continuance of a deception, yes.
Q Was there a difference between continuing to deceive and actually deceiving?
A Probably, not, no.
ElvisP schrieb:Eine ziemlich dreiste Lüge ist zu behaupten, EH hätte die Morde begangen. Alles andere ist doch Pipifax.Auch wahr.
Encomium schrieb:Mal auf Englisch, weil einfacher: What Söring is referring to is a passage in Elizabeth's hostile cross-examination by Richard Neaton. Elizabeth had claimed in her direct examination testimony that she did not want to leave the US after Söring, but that he called her up from the airport in Newark, New Jersey and urged and pressured her to accompany him.Ich danke für die Erklärung. Wenn man das verbindet mit ihrer wirklich konkret auf den Kaffebecher bezogenen Aussage, nämlich…
This makes Söring look bad, so Neaton wants to challenge it. He wants to establish that she left the US to follow Söring voluntarily The October 12 entry is long and contains dozens of statements. This part of the cross-examination deals with a complex matter of when Elizabeth timed her departure from the US, not the short sentence about the fingerprints, which is only 1/10th of the diary entry:
[…]
Once again, Söring picks out an isolated fragment of testimony about something completely different, and uses it to support his claims.
Encomium schrieb:Updike: Then in single quotes, 'the case is about to be solved'. In brackets, perhaps fingerprints on coffee mug used by Jens in Bedford interview gave him away. What is that statement all about?…dann wird deutlich, dass @Ralphgr von JS bei laufendem Mikrofon verarscht wurde. EH hat den Teil mit dem Kaffebecher nämlich gerade nicht als Lüge bezeichnet.
Haysom: Well as I stated earlier, the — it was our belief that the police had fingerprints, a partial fingerprint in blood, and we thought that it was Jens's, and we thought that when he had gone to Bedford and had his interview with Ricky Gardner, that the coffee cup that he had used, they had lifted the fingerprints off of the coffee cup and matched it to this fingerprint.
Encomium schrieb:By the way, the new book about the case Martyr or Murderer explains all of this in great detail.Bin sehr gespannt auf die deutsche Ausgabe.
Smoover schrieb:…dann wird deutlich, dass @Ralphgr von JS bei laufendem Mikrofon verarscht wurde.Auch dafür wird Söring wieder eine Erklärung finden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Übersetzungsfehler. Oder wir sind alle so dumm und verstehen die Passage nicht richtig. Weil wir waren ja alle nicht dabei.
Smoover schrieb:Und was macht G-R? Hakt nicht nach und akzeptiert diesen unlogischen Mist einfach.Was hat er auch für eine andere Wahl? Wenn er kritisch nachhaken würde, würde das ja seine Inkompetenz und Naivität Söring gegenüber offenbaren. Daher wird die übliche Strategie gefahren: Es kann einfach nicht sein,was nicht sein darf....
calligraphie schrieb:Ich werde schon hellhörig, wenn ein Richter sagt, er kann sich nicht vorstellen, dass JS so etwas hätte tun können.Tja, als ein Jurist, der täglich Angeklagte verteidigt, und zwar in den USA, der aber auch noch in Deutschland Hörsaalbänke gedrückt hat, in Strafrechtsvorlesungen usw usw. - habe ich in meiner Karriere nicht ein einziges Mal auch nur versucht vor Gericht zu sagen: "Liebe Jury/Hohes Gericht: Der Fall ist doch ganz klar. Schauen Sie Sich doch nur mal dieses treue nette Gesicht an: So ein Mensch kann doch gar nicht der Täter sein!"
So eine Argumentation hätte in einem Gerichtssaal warscheinlich nichts zu suchen. Das hört man sonst von Angehörigen der Täter oder maximal von einem Strafverteidiger, der evtl eine recht enge Beziehung zu seinem Klienten aufgebaut hat.
Ich vermute sogar, dass es zu jedem Straftäter, irgendwo jemanden gibt, der behauptet, dazu wäre xy niemals fähig gewesen.
Niemand ist zu irgendetwas fähig… allerdings nur solange, bis er dann doch dazu fähig war.
Smoover schrieb:Mehr als gewagte These.Genau. Ich vertrete die gegenteilige Meinung, auch in Deutschland wäre es gar nicht unwahrscheinlich gewesen, bei der Sachlage, wie sie mir zumindest bekannt ist, verurteilt zu werden.
Smoover schrieb:Für die Beschaffung des Alibis habe ihr “nur“ Gefängnis gedroht, nicht die Todesstrafe. Er habe ihr also das Leben gerettet.Er ist ein Gentilhomme der ganz alten Schule. Ein Edelmann, ein Ritter. Das ist wohl auch der Grund, warum ehemalige Präsidenten, Richter, Bestsellerautoren und Höcker ihm zur Seite stehen.
Smoover schrieb:Danach wird zu einem anderen Thema gewechselt, als sei die Frage einleuchtend beantwortet worden. Dabei ist das doch Schwachsinn. JS hätte doch genauso gut sagenHallo -- kann jemand mir mitteilen (ggf. privat), in welcher Folge dieses Gespräch (Kaffeebecher, Anstiftung) statt findet? Würde gerne darüber etwas schreiben!
Encomium schrieb:Hallo -- kann jemand mir mitteilen (ggf. privat), in welcher Folge dieses Gespräch (Kaffeebecher, Anstiftung) statt findet? Würde gerne darüber etwas schreiben!Folge 10 ab Minute 27:30 (kommt direkt nacheinander)
Nur wenn man die Begründung bei Jens betrachtet, weshalb er dieses falsche Geständnis abgegeben hat, dann ist das durchaus nachvollziehbar, wenn er eben die Erwartung hatte, dass er aufgrund seines Statusses letztlich kein Verfahren in den USA zu erwarten hätte sondern in Deutschland, und da wußte man von vorneherein, maximal 10 Jahre Jugendstrafe, und insofern ist das nicht völlig unplausibelEtwas verschachtelter Satz (und Status falsch dekliniert ... Gen.: 'des Status') - vor allem aber zeigt er, dass Dr. Rübe eben nicht, wie er doch so großspurig behauptet hat, alle "Fallakten" gelesen hat. Das Verhör von Söring durch Reid und Gardner von 1985 kennt er offenbar nicht, in dem JS ganz klar sein Wissen enthüllt, dass er sich über seinen diplomatischen Status eben sehr wohl im Klaren war. Hammel hat dies ja gut aufbereitet: https://thesoeringcase.substack.com/p/the-diplomatic-immunity-deception
blorgempire schrieb:Ach ja, für den Gallip-Verlag wird auch geworben (dort erscheint wohl der 'Anti-Terry-Wright-'Wright Report' von Chuck Reid). @LaBaLiLaDy , übernehmen Sie!Danke für die würdige Vertretung. Meine Auseinandersetzung mit Jens Söring ist derzeitig auf ein anderes Level gehoben. Ich befasse mich lieber mit mit dem Buch eines renommierten amerikanischen Rechtsanwalts, Journalisten und Übersetzer zu dem Fall. Aber nach vollständiger Lektüre dieses sehr guten Werkes, werde ich mich selbstverständlich wieder der Observation der gegenwärtigen geistigen und verbalen Ergüsse Sörings und seiner Jünger widmen.
blorgempire schrieb:- vor allem aber zeigt er, dass Dr. Rübe eben nicht, wie er doch so großspurig behauptet hat, alle "Fallakten" gelesen hat. Das Verhör von Söring durch Reid und Gardner von 1985 kennt er offenbar nicht, in dem JS ganz klar sein Wissen enthüllt, dass er sich über seinen diplomatischen Status eben sehr wohl im Klaren war. Hammel hat dies ja gut aufbereitetGewusst haben wir das ja schon lange, aber das Guise-Rübe seine Unkenntnis auch noch so offensichtlich offenbart ist schon beinahe lustig.