Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?

interrobang schrieb:so wie ich tussi verstehe muss man menschen die anders aussehen auch anders behandeln...

Nein, es wurde nicht von Schwarzen gesprochen, hier habe ich mich geirrt, da ich dachte weil sie das in diesem Thread erwähnt hat, würde es so sein.

Jeder Mensch kann sich von anderen genervt, diskriminiert oder sonst was fühlen, wenn man fragt woher man kommt.

Jetzt frag mich bitte nicht was das mit dem Thread zu tun hat, das weiß ich nämlich nicht.

@zidane

zidane schrieb:Wenn man nur wissen will aus welchen Ursprungsländern die Eltern sind hat das nichts mit Interesse haben zu tun, man lebt einfach nur ein perfides inneres Ratespiel auf Kosten des Zugehörigkeitsgefühls der Anderen aus.

@insideman
Jetzt lies mal deine Äußerung im Kontext von @zidane

insideman schrieb: Wenn ich jemanden frage woher er kommt und er fühlt sich beleidigt, dann ist mir das beim Franz der in Wien seinen Dorfslang aus Tirol, Vorarlberg oder sonst wo auspackt genauso wurscht wie beim schwarzen Klaus ( schau, extra für dich habe ich ihm selbstverständlich einen total deutschen Namen gegeben, weil wieso sollte ein Schwarzer nicht Klaus heißen oder?) wenn er zwischenmenschliche Kommunikation rassistisch findet.

Merkst du was?

Verstehst du jetzt weshalb ich die Frage nach dem Unterschied zwischen Frage und der Hautfarbe des Befragten nachbohre?

Du hast beide Fragen mit Nein beantwortet, aber es hat eben nicht dieselbe Konnotation wenn ich eine Ösi nach seinem Dialekt frage woher er denn käme und du eine stark Pigmentierten nach seiner Herkunft fragst. Das ist nicht wurscht, sondern Ignoranz, mein Lieber.

Anders wäre die Situation wenn du den dunkelhäutigen fragen würdest aus welcher Region sein Dialekt käme. Da käme kein Nachfragen, weil kein Widerspruch zu deinem kategorischen "Nein".

Ja, wir legen hier jetzt jedes Wort auf die Goldwaage, genauso wie die andere Fraktion Freude am Spalten von Haaren hat.

@interrobang
@insideman
Es geht darum, dass im einen Fall die Frage auf eindeutigen Anhaltspunkten beruht (fremder Dialekt), im anderen Fall wird aufgrund reiner Äußerlichkeiten davon ausgegangen (!), dass derjenige von ganz woanders kommt.
Dieses Phänomen erleben natürlich vor allem Menschen mit dunkler Hautfarbe oder asiatischem Aussehen, krausen Haaren, ... allgemein einem Aussehen, dass viele Deutsche nicht als "deutsch" einstufen.

Dahinter steckt eindeutig die irrige Annahme, dass man jemandem seine Herkunft ansehen könne. Das ist derselbe Irrtum, den man begeht, wenn man Menschen nach ihren Klamotten beurteilt und jemandem aufgrund von billigen Jeans unterstellt, er könne sich keine teureren leisten.
Wenn nun ein Mensch seit der Geburt immer und immer wieder auf dieselbe Weise einer Voreingenommenheit begegnet, dann NERVT das irgendwann, und wenn dann auch noch oft genug dahinter steckt, dass damit auch ein sozialer Hintergrund (Asylanten, Wirtschaftsflüchtlinge, Urlaubsflirt, ...) verbunden wird, dann ist das tatsächlich diskriminierend - auch wenn es im Einzelfall man anders gemeint sein sollte.

Sollte es anders gemeint sein, dann wird die Frage aber nicht als erstes kommen, bevor derjenige überhaupt was von sich erzählt hat.

Tussinelda schrieb: Man soll also diese Menschen eben NICHT anders behandeln, weil sie anders aussehen.

Nun, nur weil man jemanden etwas fragt, weil dieser jemand auf den ersten Blick diese Frage für einen aufwirft, behandelt man ihn nicht anders.

Denn wenn jemand im Rollstuhl sitzt, fragt man auch irgendwann nach, wie das passiert ist. Weil es eben nicht alltäglich ist.

In vielen Jahren wird auch ein Schwarzer hier nicht mehr gefragt, woher er kommt, wenn es, wie bei den Menschen mit türkischem Hintergrund, sehr viele Menschen gibt die hier leben.

Wenn aber auf (beliebige Werte!) 100 weiße ein Schwarzer kommt, dann ist es völlig normal, dass die Leute nicht davon ausgehen, dass er hier geboren wurde. ( je nach Alter natürlich)

Auch sind dann Fragen zur Herkunft völlig normal.

Jeder Mensch kann sich von anderen genervt, diskriminiert oder sonst was fühlen, wenn man frage woher man kommt.

Aber gerade Migranten sind mit dieser Frage wohl ständig konfrontiert und da ist es doch einfach mal verständlich darüber nachzudenken, ob man hier nicht sein Verhalten demgegenüber ändern kann, gerade wenn man mitbekommt, wie sich Betroffene dabei fühlen. Siehe meinen Artikel diesbezüglich.

@FF
joa. nur damit behandle ich ja menschen die anders aussehen erst recht wieder anders.

mir gehts einfach nicht in den kopf warum hier allen das aussehen so extrem wichtig ist das ich komplet mein interesse oder mein verhalten änder muss...

@FF

Dieses Phänomen erleben natürlich vor allem Menschen mit dunkler Hautfarbe oder asiatischem Aussehen, krausen Haaren, ... allgemein einem Aussehen, dass viele Deutsche nicht als "deutsch" einstufen.

Ist doch Käse , als Europäer sieht man für Asiaten oder Afrikaner genauso bescheuert aus wie die für uns .

Der unterschied ist das die nicht uns in konzentrationslager gesteckt haben , sondern wir die.

interrobang schrieb:mir gehts einfach nicht in den kopf warum hier allen das aussehen so extrem wichtig ist das ich komplet mein interesse oder mein verhalten änder muss...

Na dir ist es doch wichtig, wenn du gleich nach der Herkunft fragst :ask:

Es geht darum, dass im einen Fall die Frage auf eindeutigen Anhaltspunkten beruht (fremder Dialekt), im anderen Fall wird aufgrund reiner Äußerlichkeiten davon ausgegangen (!), dass derjenige von ganz woanders kommt.
Dieses Phänomen erleben natürlich vor allem Menschen mit dunkler Hautfarbe oder asiatischem Aussehen, krausen Haaren, ... allgemein einem Aussehen, dass viele Deutsche nicht als "deutsch" einstufen.

insideman schrieb:Wenn aber auf (beliebige Werte!) 100 weiße ein Schwarzer kommt, dann ist es völlig normal, dass die Leute nicht davon ausgehen, dass er hier geboren wurde. ( je nach Alter natürlich)

Das ist völlig normal.

FF schrieb:Dahinter steckt eindeutig die irrige Annahme, dass man jemandem seine Herkunft ansehen könne. Das ist derselbe Irrtum, den man begeht, wenn man Menschen nach ihren Klamotten beurteilt und jemandem aufgrund von billigen Jeans unterstellt, er könne sich keine teureren leisten.

Nun, jemand der teure Klamotten trägt, wird aber meistens nicht arm sein.

Und man kann die Herkunft nicht ansehen, deshalb fragen manche Menschen ja nach. Wenn es aber in dem persönlichen Umfeld so gut wie keine Schwarzen gibt, man dann einen kennen lernt, ist es völlig normal, dass man interessiert daran ist, woher der Mensch kommt, bzw. seine Eltern.

CosmicQueen schrieb:Aber gerade Migranten sind mit dieser Frage wohl ständig konfrontiert und da ist es doch einfach mal verständlich darüber nachzudenken, ob man hier nicht sein Verhalten demgegenüber ändern kann, gerade wenn man mitbekommt, wie sich Betroffene dabei fühlen. Siehe meinen Artikel diesbezüglich.

Falsch. Nicht Migranten, sondern jene Menschen, welche in ihrer Umgebung eben irgendwie eine Art Ausnahme darstellen. Wir sind eben nicht blind, deshalb fällt das Äußere sofort auf.

Türken werden das sicher nicht mehr gefragt so oft, zumindest hätte das keinen Sinn, weil diese ja sehr zahlreich auch schon lange hier sind.

Bei Schwarzen wird das auch irgendwann so sein.

@interrobang
Du musst gar nichts, es soll nur verdeutlicht werden, warum es eben ein Problem für manche Menschen darstellt, so etwas gefragt zu werden......ob Du das dann immer noch machst bleibt dann ganz Dir überlassen.......

Die Frage ist auch, übrigens, einfach nicht mehr Zeitgemäß und entspricht nicht unserer heutigen Lebensrealität. Vor 100 Jahren vielleicht wäre es etwas besonderes gewesen, eine Rarität Jemanden ganz fremd-Aussehenden zu sehen, die Neugier von daher auch irgendwo verständlich.

Heutzutage? Jemand vor mir hat's geschrieben - 16 Millionen haben einen Migrationshintergrund - es ist einfach normal, und wird bald auch zur Norm.

Wenn ich mal Kinder haben sollte, will ich jedenfalls nicht das sie ständig nach dem woher gefragt werden - das kann man guten Freunden mal erklären, das reicht dann auch. Aber einem Fremden zu erklären das Tatsächlich beide Eltern multi-National sind und man selbst dementsprechend dann theoretisch zu 4 Unterschiedlichen Ethnischen Gruppen eine Zugehörigkeit hat, genetisch bedingt - und dazu noch zu 2 anderen weil man vielleicht in Kanada geboren ist und dann nach Spanien gezogen ist... naja, ist doch schon ein bisschen zu privat. Da verrat ich ja doch glatt lieber die Farbe meiner Unterwäsche, ist mir dann doch weniger persönlich und intim.

7a schrieb:Jetzt lies mal deine Äußerung im Kontext von

Ich wüsste nicht wie sich Interesse und inneres Ratespiel widersprechen.

insideman schrieb:Nicht Migranten, sondern jene Menschen, welche in ihrer Umgebung eben irgendwie eine Art Ausnahme darstellen. Wir sind eben nicht blind, deshalb fällt das Äußere sofort auf.

Wir leben aber im Jahr 2015 und da sollte es also gar nicht so ungewöhnlich sein, dass auch anders aussehende Menschen Deutsche oder Österreicher sind, ganz einfach, und da braucht man auch nicht ständig deshalb nachfragen.

@CosmicQueen
gleich?
wen ich sowas frage dan bin ich schon längst mit wem im gespräch. ich quatsch doch nicht jeden deppen auf der strasse an.

CosmicQueen schrieb:Wir leben aber im Jahr 2015 und da sollte es also gar nicht so ungewöhnlich sein, dass auch anders aussehende Menschen Deutsche oder Österreicher sind, ganz einfach, und da braucht man auch nicht ständig deshalb nachfragen.

Also das ist echt ein schlechtes Argument, denn das hat mit der Zeit nichts zu tun. Wir haben 2015 und es ist nicht normal und selbstverständlich, dass ich in Kenia als Weißer geboren bin.

@CosmicQueen
natürlich sind auch anders aussehende österreicher. dem wiederspricht doch gar keiner.

insideman schrieb:Ich wüsste nicht wie sich Interesse und inneres Ratespiel widersprechen.

Weil sich im einen Fall das Ratespiel von Mundart, tatsächlich auf Interesse bezieht, ob man mit seiner vermuteten Annahme richtig liegt. Der Gefragte fühlt sich dadurch nicht ausgegrenzt.

Im zweiten Fall bezieht sich das auf das äußere Merkmal, der Hautfarbe. Die Frage nach der Herkunft eines Dunkelhäutigen mag bei dir Interesse sein, beim Empfänger löst es das Gefühl der Ausgrenzung aus.

Deshalb darf man Menschen, die das nicht verstehen können (in deinem Fall wollen), nicht als Rassisten abstempeln, aber eine gewisse Ignoranz unterstellen.

@interrobang
ja Du vielleicht und wir erinnern uns das ich schrieb, wenn man jemanden schon kennengelernt hat, diese Frage ganz anders rüberkommen kann

@interrobang
Ja klar, und wenn du im Gespräch bist, dann kommt früher oder später die Frage nach der Herkunft, weil der/diejenige anders aussieht. Deshalb ist dir das Aussehen dann doch wichtig, denn du fragst ja nach..

insideman schrieb:Wir haben 2015 und es ist nicht normal und selbstverständlich, dass ich in Kenia als Weißer geboren bin.

Doch, denn mittlerweile ist so alles vorstellbar, außer man lebt in einem Coccoon und kriegt vom Weltgeschehen nichts mit..

@insideman
@interrobang

Einigen wir uns doch darauf - sobald euch geantwortet wird: Aus Deutschland, oder für den Ösi: Aus Österreich - hakt nicht weiter nach. Die Person identifiziert sich dem Land in dem sie lebt, was gibt es daran auszusetzen? Wenn sie sich nicht wohl dabei fühlt zu sagen woher die Eltern kommen, kann man es auch einfach so akzeptieren.

Nicht jeder versteht wohl was an der Frage nach dem Woher so nervig ist, aber wenigstens das oben Geschriebene sollte doch einleuchten.