Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

Lilith101 schrieb:Naja wenn ich halt unter keinen Umständen und auf gar keinen Fall schwanger werden will, muss ich vorsorgen. Vielleicht auch doppelt, ja.
Das mit der Latexallergie gibts auch bei Frauen, das ist nicht zu unterschätzen ;)

Naja, das ist wie die berüchtigte nicht passende Kondomgröße. Beides sind vorgeschobene Gründe. Es gibt latexfreie Kondome, es gibt zig Größen usw. Wenn man(n) auf Nummer sicher gehen will, geht das auch.

Ich hatte darüber mal eine absurde Diskussion. Kerl wollte kein Kondom, also wollte ich keinen Sex. Warum ich denn nicht wollen würde? Weil ich ohne Verhütung allenfalls mit einem Mann verkehre, mit dem ich auch Kinder wollte. Ob ich denn keine Pille nehme, wie es sich für Frauen gehört? Nö. Ja, dann halt "aufpassen". Doof nur, dass das keine Verhütung ist :troll:

Man hat da also nen Kerl, der nicht verhüten will, aber auch kein Kind. Ich kenne Frauen, die sich auf die "Aufpassennummer" verlassen hätten, um später zu sagen, sie wären trotz Verhütung schwanger geworden und nu dreht der Kerl durch.

Es gibt so viele Variationen an verhütungstechnischer Ignoranz, dass man gar nicht alle Szenarien bedenken kann.

Lilith101 schrieb:Aber ich finde der Mann zieht halt immer den Kürzeren: Wollte er das Kind und sie treibt ab, wird er damit zu kämpfen habe. Will er keins und sie trägt es aus, ist er ziemlich lang zum Unterhalt verpflichtet.

Und wenn eine Frau schwankt, sich aber ihrem Mann zuliebe doch fürs Kind entscheidet, zieht sie den Kürzeren. Insbesondere dann, wenn es doch zur Trennung kommt und sie dann schlimmstenfalls auch noch allein mit Kind dasteht.

Genauso, wenn sie abtreibt, in der Hoffnung, die Beziehung zu retten. Das funktioniert nur traurigerweise ebenso selten wirklich.

Lilith101 schrieb:Naja wenn ich halt unter keinen Umständen und auf gar keinen Fall schwanger werden will, muss ich vorsorgen. Vielleicht auch doppelt, ja.

Ich finde es eben etwas merkwürdig der frau nun auch noch da ein mehr an verantwortung aufbürden zu wollen. Ich persönlich könnte das bspw nur noch schwer umsetzen, aber definitiv mit dem ein oder anderen nachteil.

Lilith101 schrieb:Das verstehe ich nicht, denn wenn sie abtreibt und er kein Kind will ist doch alles Tutti.

Es soll männer geben, die sich umentscheiden, wenn frau schwanger ist und genau diesen fall meinte ich. Frau treibt ab, mann will aber kind.

Lilith101 schrieb:Aber ich finde der Mann zieht halt immer den Kürzeren

Ich nicht. Ich finde mal zieht der eine part den kürzeren mal der andere. Zuviele situationen, in denen frauen ebenfalls den kürzeren ziehen aufgrund des entscheidungswandels der männer. "Ich möchte doch kein kind mit dir und trenne mich" 3 monate vor geburt. Ein satz, der in meinem bekanntenkreis nicht nur einmal gefallen ist. Tja der mensch ist in seinem wollen und handeln ein wankelmütiges wesen.

Becky schrieb:Ich hatte darüber mal eine absurde Diskussion. Kerl wollte kein Kondom, also wollte ich keinen Sex. Warum ich denn nicht wollen würde? Weil ich ohne Verhütung allenfalls mit einem Mann verkehre, mit dem ich auch Kinder wollte. Ob ich denn keine Pille nehme, wie es sich für Frauen gehört? Nö. Ja, dann halt "aufpassen". Doof nur, dass das keine Verhütung ist

Ja die Ansichten werden auch immer abstruser. Ich hab da auch so meine Erfahrungen damit. Zumal das Kondom ja einfach auch vor Krankheiten schützt, das bedenken viele nicht. Warum das in unserer heutigen Zeit, wo wir doch so viel wissen sollten, noch möglich? Wahrscheinlich liegts eher am wollen bzw. nicht-wollen.

Becky schrieb:Und wenn eine Frau schwankt, sich aber ihrem Mann zuliebe doch fürs Kind entscheidet, zieht sie den Kürzeren

Das ist für mich aber keine Begründung. Wenn ich mich für was entscheide, dann tu ich das bewusst.

Becky schrieb:Genauso, wenn sie abtreibt, in der Hoffnung, die Beziehung zu retten. Das funktioniert nur traurigerweise ebenso selten wirklich.

Das stimmt, in meinen Augen ist das einfach dumm.

gastric schrieb:Ich finde es eben etwas merkwürdig der frau nun auch noch da ein mehr an verantwortung aufbürden zu wollen.

Naja was ist mehr Verantwortung? Doppelt zu verhüten oder ein Kind über Jahre großzuziehen oder mit dem Gewissen leben zu müssen, ein Kind abgetrieben zu haben?

gastric schrieb:Es soll männer geben, die sich umentscheiden, wenn frau schwanger ist und genau diesen fall meinte ich. Frau treibt ab, mann will aber kind.

Dann haben wir uns missverstanden, sorry.

gastric schrieb: "Ich möchte doch kein kind mit dir und trenne mich" 3 monate vor geburt. Ein satz, der in meinem bekanntenkreis nicht nur einmal gefallen ist. Tja der mensch ist in seinem wollen und handeln ein wankelmütiges wesen.

Da hast du vollkommen Recht. Deshalb sollte die Entscheidung zu dem Zeitpunkt getroffen werden wenn die Frage aufkommt, ob das Kind leben darf oder nicht. Alles was danach kommt, kann man nicht kontrollieren. Auch zum derzeitigen Zeitpunkt nicht

Lilith101 schrieb:Naja was ist mehr Verantwortung? Doppelt zu verhüten oder ein Kind über Jahre großzuziehen oder mit dem Gewissen leben zu müssen, ein Kind abgetrieben zu haben?

Doppelt verhüten schließt in meinem verständnis den mann mitein. Frau pille, mann kondom zack doppelt verhütet und gleichzeitig verantwortung geteilt. Soll dreifach verhütet werden? Kupferspirale/kette, pille und kondom? Warum soll ich als frau in sachen verhütung mehr angearscht sein, als der mann, wenn beide keine kidner wollen? Warum muss frau da wieder ein größeres risiko tragen, was sie ja eh schon müssen, da die meisten verhütungsmethoden für frauen entweder doofe nebenwirkungen haben oder aber in der anwendung kritisch zu betrachten sind?

Lilith101 schrieb:Deshalb sollte die Entscheidung zu dem Zeitpunkt getroffen werden wenn die Frage aufkommt, ob das Kind leben darf oder nicht.

Selbst da ist man sich niemals zu 100% sicher. Viele schwanken während der entscheidungsphase. Wirklich sicher ist selten eine entscheidung.

gastric schrieb: Warum soll ich als frau in sachen verhütung mehr angearscht sein, als der mann, wenn beide keine kidner wollen?

Das ergibt sich aus der Natur der Sache: Die Frau hat schlichtweg mehr Möglichkeiten als der Mann. Könnte man dem Mann mehr Verhütungsmöglichkeiten übertragen, wäre ich genauso dafür, dass er die doppelte Verhütung übernimmt.

@Lilith101
Er kann sich auch vier Kondome überziehen, ist bestimmt sicherer als eines -.-

gastric schrieb:Doppelt verhüten schließt in meinem verständnis den mann mitein. Frau pille, mann kondom zack doppelt verhütet und gleichzeitig verantwortung geteilt. Soll dreifach verhütet werden? Kupferspirale/kette, pille und kondom? Warum soll ich als frau in sachen verhütung mehr angearscht sein, als der mann, wenn beide keine kidner wollen? Warum muss frau da wieder ein größeres risiko tragen, was sie ja eh schon müssen, da die meisten verhütungsmethoden für frauen entweder doofe nebenwirkungen haben oder aber in der anwendung kritisch zu betrachten sind?

Übrigens auch eine Schwangerschaft oder Abtreibung kann gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringen.

@gastric
Die Frage wäre eher ab wievieln kombinierten Verhütungsmethoden @Lilith101 einem.Menschen zugesteht, dass er die Absicht hatte sicher zu verhüten und keine Kinder zu bekommen zu wollen. Und wieviele Ärzte das ihren Patientinen auch so verklickern.

@Lilith101
Vasektomie + kondom. Problem gelöst? Wie gesagt ich sehe es aus dem grund kritisch, weil 1. gar nicht alle verhütungsmethoden so einfach kombiniert werden können (auswahl also wieder geriner wird) 2. nebenwirkungen sich aufsummieren und 3. der mann immernoch mindestens eine verhütungsmethode hat und somit im zusammenspiel eine doppelverhütung möglich ist.

Lilith101 schrieb:Übrigens auch eine Schwangerschaft oder Abtreibung kann gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringen.

Ah puh danke das wusste ich noch nicht. [/Ironie] Aber interessant, dass alle 3 möglichkeiten bei frauen durchaus zu gesundheitlichen beeinträchtigungen führen können. Entweder man nimmt das erhöhte thromboserisiko durch hormonelle verhütung in kauf oder aber entzündungen durch nichthormonelle verhütung.... Und dann soll da auch noch wild kombiniert werden, damit im zweifel beides eintrifft. Aber gleichzeitig zeiht der mann ja sowieso den kürzeren, weil der kann ja nicht wirklich verhüten und schon gar nicht mit seiner schwerwiegenden latexallergie und dann kann er nichteinmal mitentscheiden, ob da ein kind kommen soll oder nicht und muss blechen.

wichtelprinz schrieb: ab wievieln kombinierten Verhütungsmethoden

Tja das ist die frage. Und natürlich auch, ob man die nebenwirkungen in kauf nehmen muss, obwohl der mann gleichermaßen sicher und doch nebenwirkungsfreier mitverhüten könnte.

@Lilith101
Ich schrieb das hier schon mal, die werten Männer müssen sich dann eben für ihre sexuelle Freiheit stark machen. Wo keine Nachfrage, wird es auch keine Lösungen geben. Die Frauen haben sich für ihre sexuelle Freiheit stark gemacht, deshalb gibt es nun unzählige Verhütungsmittel für die Frau - von nichts kommt nun einmal nichts. Wenn Männer in dem Punkt schlicht zu faul und bequem sind, brauchen die nicht auch noch rum heulen dass Frau am Ende entscheidet, sollte sie doch schwanger werden. Wer sich nur auf die Verhütung der Frau verlässt muss die Risiken in Kauf nehmen, so simpel ist das.

Wenn ich mich mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug werfe muss ich das Risiko in Kauf nehmen, dass der Fallschirm nicht aufgeht und ich unten aufklatsche. Ansonsten darf ich eben nicht Fallschirm springen oder muss mich doppelt absichern.

Hallo,

das ist ein sehr heikles Thema wie ich finde, aber meine Meinung dazu ist folgende.

Eine Frau sollte frei über ihren Körper verfügen dürfen, richtig.
Jede Abtreibung die aus gesundheitlichen bzw. lebensbedrohlichen Gründen durchgeführt wird ist natürlich absolut nachvollziehbar.

Eine Frau die ihr Kind abtreibt erlebt in den meisten Fällen sowieso eine Strafe denn dies geht mit Sicherheit nicht spurlos vorbei und hinterlässt ein Trauma.

In den USA ist eine Abtreibung bis zum 6. Monat in vielen Staaten noch erlaubt und das ist meiner Meinung nach absolut nicht vertretbar wenn es nicht um die oben genannten Gründe geht.

Ein Lebewesen zu diesem Zeitpunkt zu töten ist dann Mord in meinen Augen und die Ärzte die dies durchführen handeln entgegen ihrer Berufsethik.

Die anderen Frage ist, ob der Vater überhaupt kein Stimmrecht bei der ganzen Thematik hat, denn auch dies halte ich für eine schwierige Angelegenheit. Ein Mann kann ja ohne Frau schlecht was alleine auf die Beine stellen.

Und provokativ gesagt, sollte man nicht immer damit rechnen müssen, dass, trotz Verhütung durch Geschlechtsverkehr ein Baby gezeugt werden kann?
Das ist schließlich Sinn und Zweck der ganzen Nummer, von einem biologischen Standpunkt aus betrachtet.

Wie gesagt exkludiere ich hier natürlich von vornherein Krankheit bzw. Lebensbedrohung und Zeugung durch Inzest oder Vergewaltigung.

@Ed3n13
Wie siehst du das mit unserer Regelung? Bis zur 14. Schwangerschaftswoche darf die Frau straffrei abtreiben, zumindest wie ich das verstanden habe.

Sehr schwierig, wie kann man den festlegen bis wann es vertretbar ist oder nicht? Die Entscheidung möchte ich nicht fällen müssen.
Auch wenn die Wissenschaft sagt, dass der Embryo bis dahin nichts "fühlt". Wie sicher können wir uns da sein? Wir haben in den letzten 100 Jahren zwar viel Fortschritt gehabt aber wer sagt nicht, dass es in nochmal 100 Jahren ganz andere Meinungen zu dem Thema Fötus und Schmerz- oder gar Bewusstseinsempfinden gibt?
Eine Entscheidung die sich mit Sicherheit keine Frau leicht macht. Ab wann ist Leben lebendig?

Wen interessierts, ob Polen katholischer ist.
Fakt ist abtreibung ist keine lösung nur weil man kein bock auf kinder hat.
Danke an den modernen und gesellschaftlichen "fortschritt" du hast unsere bürger auf solche ideen kommen lassen.
Ist einfach keine lösung es wird ein lebenwesen vernichtet..

Ja ja ja alles gut stelle mich auf shitstorm ein lol.

@Ed3n13
Es gibt ja Gründe wieso ne Frau nur bis zu einem gewissen Punkt abtreiben darf ohne sich straffällig zu machen.

Und im Grunde ist die Frau die einzige Person die zu entscheiden hat ob sie das Baby behalten will oder nicht. Dafür muss sie weder vergewaltigt worden sein noch ein schwerbehindertes Baby tragen noch gesundheitliche Probleme haben. Wenn sie kein Kind zumindest in dem Moment will haben das die anderen zu akzeptieren. Was mich bei all den Gegnern stört ist die Tatsache, dass sie nicht nachdenken oder es nicht wollen.
-1. Wer sind diese Leute, dass sie sich da einmischen wo sie nix zu suchen haben?
-2. Wie viele von diesen Gegnern wären bereit Geld für schwangere Frauen zu spenden?
-3. Man sieht ja oft das Politische hinter der ganzen Gegnerschaft, das Nationalistische und Rechtsextreme. Vor allem jetzt bei all dem "Patrioten"-Wahnsinn. Man will im Falle Deutschlands, dass sich Deutsche mit Deutschen paaren um zukünftige "Verteidiger Europas" zu haben. Siehe die Identitären die die Frauen als nichts anderes als Gebärmaschine und Soldatenfabrik betrachten.
-4. Die ganzen religiösen Radikalen die Abtreibung als schwere Sünde betrachten, wer sind diese Leute und wie sieht es denn mit ihren Sünden aus?

EwigesLicht15 schrieb:Danke an den modernen und gesellschaftlichen "fortschritt" du hast unsere bürger auf solche ideen kommen lassen.

wie lächerlich, abgetrieben wurde schon immer, es wurde nur dann mit dem Leben bezahlt des Öfteren, Schwangerschaft und Geburt übrigens auch, dank dem Fortschritt, den Du ja scheisse zu finden scheinst, passiert das kaum noch, zumindest in den entwickelten Ländern......vielleicht mal drüber nachdenken

@Venom
Grundsätzlich ist eine Frau Herrin ihres Körpers, aber dennoch glaube ich, dass die wenigsten Schwangerschaften Unfälle sind, die einen in eine ungeplante Lebenskrise stoßen.

Zudem ist DE ein sehr gut aufgestelltes Land im Hinblick auf soziale Unterstützung.

Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst und sollte mir doch im Vorfeld Gedanken machen wie ich mit einer ungeplanten Empfängnis umgehe. Nun mal ehrlich, Sex führt zu Kindern. Wer das ignorieren will hat irgendwie was nicht verstanden.

Generell halte ich aber nichts von Verboten denn eine Frau die abtreiben will wird das tun und sie muss das dann mit ihrem Gewissen ausmachen. Die wenigsten drücken das weg als wäre es ein Weisheitszahn gewesen.

Ich halte es aber auch für wichtig, dass Frauen keine Werbung für einen Schwangerschaftsabbruch in jeder Praxis finden.

Ed3n13 schrieb:Ich halte es aber auch für wichtig, dass Frauen keine Werbung für einen Schwangerschaftsabbruch in jeder Praxis finden.

Ich halte es für sehr wichtig, dass Frauen ganz unbürokratisch einen Arzt finden können, bei dem sie sich weitere Informationen und Beratung einholen können. Ärzte sollten aufführen dürfen, welche Behandlungsmethoden sie anbieten. Dazu gehört bei Gynäkologen unter Umständen nunmal auch eine Abtreibung.

War es nicht mal Teil des Hippokratischen Eides, keine Hilfe zu einer (nicht das Leben der Mutter rettenden) Abtreibung zu leisten?

Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind ohne Not ermorden kann, was kann man dann noch vom Rest der Gesellschaft erwarten?

(frei nach Mutter Theresa)

Wenn nur noch die

Venom schrieb:ganzen religiösen Radikalen

und

Venom schrieb:Nationalistische und Rechtsextreme

sich des Themas annehmen, wäre es langsam mal an der Zeit für den Rest, sich ein paar ethische Gedanken zu machen.

@Venom

zu deiner Beruhigung:

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Lief schon vor den Identitären ;)