@SonneSein SonneSein schrieb:Du sagst, man könne in der Regel Menschen nicht lieben, die immer und immer wieder Fehler machen. (z.B. Aus Vergnügen leiden andere - Menschen, Tiere oder Natur und somit Menschen). Da stimme ich dir zu, die Meisten sind so. Wenn du aber meinst, so etwas ist nicht möglich (weil du "kann nicht" sagst), dann zeigt das nur, wie streng du mit dir und deinen Fehlern umgehst, die du immer und immer wieder machst. Zum Beispiel rauchen oder Drogen nehmen, immer wieder Plastik kaufen, Fleisch- und Tierprodukte aus Massentierhaltung kaufen, Liebe von Essen/Computerspiele/Sex kriegen wollen
Das stimmt so nicht.
Ich meine nicht Fehler, die wohl jeder mal so im Alltag macht, sondern bewusst herbeigeführte Taten, die z.B. in der Absicht ausgeführt werden, jemand anderen leiden zu lassen.
Das, was man gemeinhin als "böse Tat" bezeichnet.
Es ist schon so, dass es in unserer Welt kaum möglich ist, zu leben, ohne sich mitschuldig an herrschenden Umständen zu machen und sei es deswegen, weil man nicht aktiv und mit aller Vehemenz dagegen protestiert.
Das ist zum Teil eine Art der Unbewusstheit - ja.
Dennoch, du sprichst ja auch von der Absicht, dennoch ist es nochmal ein Unterschied, ob jemand - wie fast alle Menschen - sich nicht gegen unhaltbare Zustände irgendwo auf der Welt auflehnt oder ob man andere Menschen aktiv mißbraucht, körperlich verletzt, tötet.
Ersteres betrifft fast jeden von uns, die wir uns damit abfinden, dass anderswo auf der Welt Menschen unnötigerweise extrem leiden und wir das so hinnehmen, als wäre es das Wetter.
Das zweite aber betrifft nicht jeden von uns und wird in böswilliger, bewusster Absicht ausgeführt.
Liebe. Das Wort wird so leicht in den Mund genommen.
Man kann behaupten, zu lieben, ohne den Hauch davon in sich erlebt zu haben.
Liebe hat mit
Erkennen zu tun, Erkennen,
Wahrnehmen des Anderen.
Man kann das Wort Liebe aber "natürlich" auch als
Mittel zum Zweck benutzen.
Man tut gut daran, zu unterscheiden zwischen einer abstrakten
Idee von Liebe, bei der man sich vorgenommen hat, ein Liebender zu sein, ohne eigentlich Liebe zu leben und zwischen einem Gefühl, das auf dem
Erleben des Anderen beruht - es sind zwei verschiedene Zustände, die
nichts miteinander zu tun haben, auch wenn für das Erstere gerne das Wort "Liebe" in Anspruch genommen wird.
Das ist oft so. Schließlich ist der Gebrauch des Wortes nicht geschützt.
@SonneSein SonneSein schrieb:Zu "Akzeptieren heißt nicht bejahen" - Eben doch denk ich. "Mach, was du für richtig hälst." Wegen subjektive Realität. Das, woran man glaubt ist wahr. Das was man erfährt/erlebt ist wahr. Auch wenn es morgen was komplett anderes ist, dann ist das neue wahr. Also bejahen, ja. Selbst daran glauben? Nein. Selbst so sein? Nein.
Meine Äußerungen zum Akzeptieren zielten darauf ab, dass man etwas, etwa eine schlimme Tat, zur Kenntnis nehmen sollte anstatt sie zu ignorieren.
Dass diese Kenntnisnahme, dieses Akzeptieren einer Tatsache, nicht gleichzusetzen ist mit einer Bejahung, mit einem Gutheissen:
"Jemanden in seiner Ganzheit als Mensch zu akzeptieren, heißt, ihn auch in seiner Verantwortung für seine gewählten Wege zu akzeptieren.
Akzeptieren heißt hier nicht: Bejahen.
Es heißt nur, eine Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen, nämlich den Menschen als Verantwortlichen für seinen gewählten Weg zu sehen und sei dieser Weg eben der, dass er keine Verantwortung für sich selbst übernehmen kann - er selbst hat vielleicht schon als Kind diesen Weg eingeschlagen. Das kann nicht jemand anders für ihn tun."