Was denkt ihr über Transgender?

@interrodings
es bringt überhaupt nix in einer Diskussion über Trans* immer wieder damit anzufangen, dass es eh nur 2 Geschlechter gibt und das sind die biologischen. Wie das biologische Geschlecht genau definiert wird liegt ja an uns Menschen, da geht es also schon mal los. Es geht eben nicht nur um Fortpflanzung, der Mensch ist mehr als das.

Also möchte ich Dich bitten zu respektieren, dass Deine Definition sehr eng gefasst ist, es nicht jeder - auch nicht wissenschaftlich betrachtet - so sehen muss UND vor allem, dass die Geschlechtsidentität eben auch eine Rolle spielt. Vielleicht ist Dir das ja wenigstens in den threads, wo es um Trans*personen, also die Menschen geht, möglich, da etwas rücksichtsvoller zu sein.
Hier dazu:

Das biologische Geschlecht wird aber auch anderweitig verwendet, beispielsweise wenn es um medizinische Versorgung geht – etwa, wenn Krankheiten beschreiben oder die Dosis von Tabletten festgelegt werden. Allerdings geschieht das nicht nur anhand der Gameten. „Sonst wäre ja ein Mann, der keine Spermien produziert, per Definition kein Mann“, so Nguyen-Kim. Stattdessen greift die Geschlechtsausprägung. Diese basieren auf der Gesamtheit innerer und äußerer Geschlechtsmerkmale, Organe, Gene und Hormone.

Quelle: https://utopia.de/news/mailab-gibt-mehr-als-zwei-biologische-geschlechtsauspraegungen_429991/

und hier:

Vor allem aber: Die biologischen Begriffe sind nicht die einzigen, auf die es ankommt. Biologisch gibt es zwei Geschlechter – männlich und weiblich. Das ist oft, aber eben nicht zwingend identisch mit dem, was wir als "Mann" oder "Frau" bezeichnen. Die biologische Definition hängt nur von der Keimzellenproduktion ab – produziere ich Ei- oder Samenzellen? Wenn wir im Alltag aber von Männern oder Frauen reden, meinen wir viel mehr damit. Es fängt an bei: Welche Chromosomen hat die Person? Welche Genitalien sind bei ihr ausgeprägt? Hat sie einen Penis oder eine Klitoris?

Sobald wir diese Fragen heranziehen, um zu sagen, ob jemand ein "Mann" oder eine "Frau" ist, haben wir uns schon von der biologischen Lehrbuchdefinition entfernt. Wenn wir dann noch fragen: Wie verhält sich die Person? Oder eben: Als was fühlt sie sich selbst? – dann reden wir nicht mehr über das biologische Geschlecht – englisch: Sex – sondern über Geschlechter im sozial-kulturellen Kontext, kurz: Gender. Wie viele Geschlechter es im Sinne von "Gender" gibt – darüber zu diskutieren ist ziemlich müßig, weil es sich kaum an eindeutigen objektiven Merkmalen festmachen lässt.

Quelle: https://www.swr.de/kultur/gesellschaft/wie-viele-geschlechter-gibt-es-und-was-folgt-daraus-110.html

Tussinelda schrieb:es bringt überhaupt nix in einer Diskussion über Trans* immer wieder damit anzufangen, dass es eh nur 2 Geschlechter gibt

Schrieb ich sogar selber das das hier nicht hergehört.
Beitrag von interrodings (Seite 172)

Tussinelda schrieb:Wie das biologische Geschlecht genau definiert wird liegt ja an uns Menschen, da geht es also schon mal los. Es geht eben nicht nur um Fortpflanzung, der Mensch ist mehr als das.

Doch. Beim biologischem Geschlecht geht es grundsätzlich rein um die vermehrung.

Tussinelda schrieb:so sehen muss UND vor allem, dass die Geschlechtsidentität eben auch eine Rolle spielt.

Aber nicht für das geschlecht.

Tussinelda schrieb:Sonst wäre ja ein Mann, der keine Spermien produziert, per Definition kein Mann“, so Nguyen-Kim.

Ich liebe diesen dummen spruch. Ist das selbe level wie "menschen haben 2 beine, dir fehlt eines also bist du kein mensch".

@interrodings
es ging um die Definition, nicht einmal das willst Du kapieren.
ich und viele geben sich Mühe, es bringt nix, da kommst Du lieber mit solchen Abwertungen - denn das sollen sie sein - wie

interrodings schrieb:esoterisches und wissenschaftsfeindliches geschwätz

selbst wenn dieses Geschwätz von Wissenschaftlern kommt, denn die wurden Dir ja auch schon verlinkt.

Leitsgeheier schrieb:Mal ehrlich, wen juckt's als was sich wer, wann und wo identifiziert?

Mir ist es komplett egal, wer sich als was identifiziert.
Was mir nicht egal ist, wenn daraus eine festgefahrene Ideologie entsteht, die nur dazu ist, um die gesellschaftliche Spaltung zu fördern.
"Queers for Palestine" hilft nicht einer Transperson.

Leitsgeheier schrieb:Mal ehrlich, wen juckt's als was sich wer, wann und wo identifiziert?

Wenn sich vor mir ein biologischer Mann entblößt, nur weil er sich offiziell als Frau identifiziert, dann juckt mich das ziemlich.

Leitsgeheier schrieb:Mal ehrlich, wen juckt's als was sich wer, wann und wo identifiziert? Welche Auswirkungen hat das auf das eigene Leben, wenn man nicht trans ist?

Ich frag mich auch immer, was da psychologisch wohl dahinterstecken könnte, bin aber noch nicht wirklich auf einen grünen Zweig gekommen..

Aniara schrieb:Wenn sich vor mir ein biologischer Mann entblößt, nur weil er sich offiziell als Frau identifiziert, dann juckt mich das ziemlich.

Ist dir das schonmal passiert?
Ist mir mal bei einem Cis-Mann passiert.. hab ich deswegen ein Problem mit allen Cis-Männern? Nein, denn das Problem ist weniger die Identität, als eher das Verhalten..

Kältezeit schrieb:mir mal bei einem Cis-Mann passiert.

Dann hattest du bestimmt die Möglichkeit dich zu beschweren? Bei mir war es nicht möglich.

@Aniara
Hätte Beschweren denn die Entblößung irgendwie rückgängig gemacht :ask:

Tussinelda schrieb:Hätte Beschweren denn die Entblößung irgendwie rückgängig gemacht

Wir können ja auch Gefängnisse abschaffen weil Strafen die Taten auch nicht rückgängig machen...

@Aniara
Häh? Es ging um eine Beschwerde, wie kommst Du bitte jetzt auf Strafe und Gefängnis? Du meinst, wenn Du Dich beschweren kannst, dann wird jemand bestraft und das macht dann die Entblößung wieder gut?

@Tussinelda
Eine Beschwerde sorgt dafür dass so etwas dergleichen im besten Fall nicht mehr passieren wird. Wir sind aber schon wieder völlig OT mit deinen Fragen.

abberline schrieb am 20.08.2025:Du meinst den Temple Of Psychick Youth aus den frühen 80ern und sowas?

Bingo. Und dazu die Animus/Anima-Sache, sowie, ganz grundsätzlich, die Grundeigenschaft aller mit dem Übernatürlichen assoziierten Personengruppen: Liminalität. Grenzgängertum. Weder das eine noch das andere, aber beides zugleich und immer im Wandel. Das ist natürlich keine Identität im engeren Sinne, sondern die Auflösung fester Identität, und es wird nicht wie eine Maske getragen, für die man gelobt werden will, sondern im Bewusstsein erarbeitet, sich damit von der anerkannten Norm und allen damit verbundenen Privilegien zu entfernen.

Das, was aktuell unter "transgender" firmiert, hat damit überhaupt nichts zu tun. Es scheint mir vielmehr die modischste und, sofern man sich im richtigen Milieu bewegt, meistbelohnte Methode zu sein, um mit Identitätskrisen umzugehen. Für die davon Betroffenen ist es eine einfache Antwort. Du weißt nicht, wer du bist? Dann liegt es wahrscheinlich daran. Die Unsicherheit kommt daher, dass du transgender bist, und die Depression daher, dass du systematisch diskriminiert wirst. Als Außenstehender kann man sich wunderbar leicht damit solidarisieren. Ein paar starke Worte im Internet, und die Herzen der ganzen Bewegung fliegen dir zu. Und im realen Leben? Weiter wie gehabt, denn da ist niemand, der von dir verlangen könnte, dass du deine Solidarität mit Taten beweist.

Wie groß diese Gruppe wirklich ist, wird sich herausstellen, wenn sie aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden ist, also nicht mehr polarisiert. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie in zwanzig Jahren eine Fußnote der Geschichte wäre. "Diversität" als Schlagwort kann trotzdem bleiben. Man redet ja auch immer noch von "Feminismus", obwohl die wilden, selbstbewussten Frauen der 60er und 70er Jahre längst wieder einem furchtbaren Plastikbarbie-Ideal gewichen sind, wie es die Patriarchen dieser Welt lieben.

Jeder Erwachsene kann ja machen, was er will, aber im Sport sollte es da schon bestimmte Regeln der Fairness halber geben und zumindest im Boxen tut sich was

Sowieso. Im Sport hat die Biologie zu entscheiden. Wenn es unbedingt sein muss, muss man halt künftig nicht mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden, sondern zwischen Körpertypen. Das ist zwar im Prinzip dasselbe, klingt aber korrekter - und letztendlich kommt es ja doch immer nur auf Symbolpolitik an.

Ganz normale Menschen. Stören mich in keinem Punkt. Nur im Profisport sollte es Regulierungen geben.

Aiolod schrieb:Das, was aktuell unter "transgender" firmiert, hat damit überhaupt nichts zu tun.

warum thematisierst Du es dann hier im thread?

Aiolod schrieb:Es scheint mir vielmehr die modischste und, sofern man sich im richtigen Milieu bewegt, meistbelohnte Methode zu sein, um mit Identitätskrisen umzugehen.

ahja, wie kommst Du denn darauf?

Aiolod schrieb:Für die davon Betroffenen ist es eine einfache Antwort. Du weißt nicht, wer du bist? Dann liegt es wahrscheinlich daran. Die Unsicherheit kommt daher, dass du transgender bist, und die Depression daher, dass du systematisch diskriminiert wirst. Als Außenstehender kann man sich wunderbar leicht damit solidarisieren. Ein paar starke Worte im Internet, und die Herzen der ganzen Bewegung fliegen dir zu. Und im realen Leben? Weiter wie gehabt, denn da ist niemand, der von dir verlangen könnte, dass du deine Solidarität mit Taten beweist.

ach ja genau, die einfache Antwort, man ist trans*. Seit wann ist das eine einfache Antwort? Und sich damit zu solidarisieren bedeutet, sich damit zu befassen, zu akzeptieren, dass es nicht nur ein Konzept gibt, wie Mensch ist oder zu sein hat. Da ist es doch sehr viel einfacher, das alles scheisse zu finden und zu meinen, die seien alle bekloppt, meinst Du nicht? Denn wie heißt es so schön: was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

Aiolod schrieb:Wie groß diese Gruppe wirklich ist, wird sich herausstellen, wenn sie aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden ist, also nicht mehr polarisiert.

ja wie das denn? Erkläre mir das bitte.

Aiolod schrieb:Ich würde mich nicht wundern, wenn sie in zwanzig Jahren eine Fußnote der Geschichte wäre.

ein Thema, das schon seit Jahrzehnten diskutiert wird? Aha.

Aiolod schrieb:Sowieso. Im Sport hat die Biologie zu entscheiden.

aus welchem Grund denn?

Tussinelda schrieb:aus welchem Grund denn?

Also bitte. Es wurde hier doch jetzt oft genug diskutiert und besprochen. Außerdem gibt es jetzt doch verpflichtende Tests. Die gibt es nicht grundlos.

Aniara schrieb:Also bitte. Es wurde hier doch jetzt oft genug diskutiert und besprochen. Außerdem gibt es jetzt doch verpflichtende Tests. Die gibt es nicht grundlos.

kannst Du bitte die Person die Frage beantworten lassen, der ich sie gestellt habe? Und seit wann gibt es denn da einen abschließenden Konsens? Weißt Du da mehr als ich? Es gibt Motorsport, Reitsport, Darts, Curling, Schießen, Billard....um nur ein paar aufzuzeigen, wo es keine gibt. Also ist diese pauschale Aussage

Aiolod schrieb:Im Sport hat die Biologie zu entscheiden.

Bullshit.

Tussinelda schrieb:Bullshit

Aber warum Bullshit? In Sportarten wie Schach ist es sicherlich egal. Aber in Kraftdreikampf Frauen gegen Transgender antreten zu lassen wäre doch irgendwie nicht ganz gerecht oder?

sevenheartseas schrieb:Aber warum Bullshit? In Sportarten wie Schach ist es sicherlixh egal. Aber in Kraftsteikampf Frauen gegen Transgender antreten zu lassen wäre doch irgendwie nicht ganz gerecht oder?

weil die Aussage zu pauschal ist. Und weil man ja auch bei Männern und Frauen weitere Unterscheidungen trifft in einigen Sportarten, die dann nix mehr mit Geschlecht zu haben. Und weil es sicherlich auch Möglichkeiten geben könnte, andere Kriterien festzulegen.

Tussinelda schrieb:Und weil es sicherlich auch Möglichkeiten geben könnte, andere Kriterien festzulegen.

Biologisch sind männer und frauen bei den meisten Sportarten halt zu verechieden als das man sie zusammenlegen könnte. Knochendichte, muskelmasse etc...

Tussinelda schrieb:weil die Aussage zu pauschal ist. Und weil man ja auch bei Männern und Frauen weitere Unterscheidungen trifft in einigen Sportarten, die dann nix mehr mit Geschlecht zu haben. Und weil es sicherlich auch Möglichkeiten geben könnte, andere Kriterien festzulegen.

Sicherlich richtig. Ist ja auch sehr pauschal weil es soviele verschiedene Sportarten gibt.
Jedoch bei reinen Kraft und Leistungssportarten wäre es biologischen Frauen nicht fair gegenüber Transgender welche die Pubertät durchgemacht haben antreten zu lassen. Selbst wenn die eine Hormontherspie machen.

Gibt genug Beispiele wo biologischen Frauen die sehr hart arbeiten so Erfolge gestohlen worden sind. Finde ich nicht fair.