Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

cachalot schrieb:Körperliche Arbeit wird mit dem Alter eher schwieriger als Kopfarbeit. Das ist richtig.

Das sind jedenfalls meine Erfahrungen. Die Knochen und Gelenke verschleißen, die Muskulatur baut sich ab, das beginnt ganz langsam sogar schon in jüngeren Jahren.
Kaum ein Maurer, Dachdecker, Fliesenleger, Zimmermann usw. arbeitet bis 65 Jahre. Da sind bei den meisten vorher schon zu große körperliche Probleme da.

rhapsody3004 schrieb:oder gar 70 (wer weiß was noch kommt) arbeiten müssten, wenn nicht gerade freiwillig gewollt.

Gestern wurden uns Medikamente ausgeliefert, da die Apotheke diese nicht vorrätig hatte.
Der Bote ist 73 und schon 10 Jahre in Rente. Er macht noch ein bisschen was nebenbei.
Das machen auch viele frühere Kollegen von mir, die noch fit sind.

simson schrieb:und es ist abartig Tiere unter den Menschen zu setzen, das ist sogar arrogant.

Es ist vom Gesetz her aber auch so. Ein Tier gilt grundsätzlich als Sache.
Man kann einen Menschen nicht mit einem Tier vergleichen.
Für mich ist der Hund auch ein bisschen wie ein Kind. Aber ich kann ihn nicht mit einem Kind gleich setzen und auch nicht auf die gleiche Stufe stellen.

Ray. schrieb:Wenn man sie tierherecht als Rudel hält muss auch kein Tier alleine sein und der Besitzer kann sogar arbeiten gehen.

Nicht jeder hat die Möglichkeit sich zwei Hunde anzuschaffen. Aber einer oder im Rudel - Raus müssen sie alle irgendwann mal. Hunde kann man nicht mit Katzen vergleichen.

nairobi schrieb:Ein Tier gilt grundsätzlich als Sache.

Tiere genießen rechtlich trotzdem nochmal einen anderen Status als leblose Sachen. Tiere sind nochmal besonders geschützt.

Also, die Betreuung eines Tieres kann man doch nicht ernsthaft vorschieben, um dann argumentieren zu können - deshalb kann ich nicht arbeiten gehen. Das ist doch wirklich völlig an den Haaren herbeigezogen und eine faule Ausrede.

In einem Krankheitsfall würde ich auch Urlaub nehmen (wenn es etwas schlimmes wäre) und als eine meiner Katzen vor Jahren fast im sterben lag, hätte ich für diese Momente sogar blau gemacht, wenn es gar nicht anders gegangen wäre, anstatt sie alleine oder bei anderen zu lassen. Aber deswegen generell nicht arbeiten gehen und das permanent vorschieben? Das ist einfach nur dreist.

@Kokolores82
@sooma

Das musste natürlich noch kommen, hab ich schon geahnt, immer die gleiche alte Leier.

Selbstbestimmt Leben bedeutet nicht nur sich selber Finanzieren zu können, das geht viel weiter, bis hin zur Selbstfürsorge und dann stehen wir schon wieder wo ganz anders.

Selbstführsorge und Selbstbestimmt leben gehen miteinander her, das einte geht nicht ohne dem anderen.

Geld verdienen kann dann bei gewissen Personen die Selbstfürsorge verletzen und Selbstbestimmt leben heißt auch die Grundbedürfnisse und Grundversorgung zu gewährleisten und sich Hilfe zu holen, egal ob über Bürgergeld oder Arbeit.

simson schrieb:Selbstbestimmt Leben bedeutet nicht nur sich selber Finanzieren zu können, das geht viel weiter, bis hin zur Selbstfürsorge und dann stehen wir schon wieder wo ganz anders

Widdewit und 3 macht neune.

Sorry das gehört dazu. Anbei überweis mir Mal eben Geld. Ich habe das selbst bestimmt.

Photographer73 schrieb:Also, die Betreuung eines Tieres kann man doch nicht ernsthaft vorschieben, um dann argumentieren zu können - deshalb kann ich nicht arbeiten gehen. Das ist doch wirklich völlig an den Haaren herbeigezogen und eine faule Ausrede.

Da gebe ich dir sogar recht. Also zumindest so pauschal. Kommt halt drauf an.

Mich stören halt nur Aussagen wie (ob hier jetzt mal gelesen weiß ich jetzt nicht mal, aber woanders wo) Empfänger von Grundsicherung und Haustierbesitzer gleichzeitig sollen sich nicht über den zu niedrigen Regelsatz beschweren - können ja ihre Viecher (Haustiere mit gemeint) verkaufen oder abgeben.

Bei sowas kriege ich immer den Hals.

Oder auch ärmeren Menschen die Anschaffung von Haustieren schon vorab verbieten zu wollen.

Photographer73 schrieb:Also, die Betreuung eines Tieres kann man doch nicht ernsthaft vorschieben, um dann argumentieren zu können - deshalb kann ich nicht arbeiten gehen

Das stimmt. Aber überlege mal, wie viele Tiere in einem Tierheim jahrelang festsitzen bis jemand das Herz aufbringt, sich um dieses kleine Lebewesen zu kümmern. Es ist egal, wann er das Tier erworben hat, nun ist er BG Empfänger.

Um der Situation in den Tierheimen Herr zu werden, braucht es Finanzen, entweder für den Bau von noch mehr Tierheimen, die die Kommunen bezahlen müssen, oder aber es finden sich beherzte Bürger.

Ich frage mich, warum zu wenig an die Tiere gedacht wird, man kann fast überall an den Kassen Spendenboxen finden, wo man sein unzähliges Kleingeld für bedürftige Kinder aus aller Welt spenden kann, aber an unsere Tiere will niemand so recht denken. Wieso spendet man dieses Geld nicht für die Tierheime oder führt es gleich in die Sozialversicherung über für Menschen in Not - hier in unserem Land? Für Menschen, die sich um die Tiere kümmern. Ein kleines Zubrot zusätzlich zum Bürgergeld? Warum geht das nicht?

Do-X schrieb:Ein kleines Zubrot zusätzlich zum Bürgergeld?

Welche Höhe stellst du dir denn vor? Und was ist wenn eine kostspielige OP dazu kommt?

Ray. schrieb:Welche Höhe stellst du dir denn vor? Und was ist wenn eine kostspielige OP dazu kommt?

Das Futter berappen sie doch eh von ihrem monatlichen Satz. Ich könnte mir einen Betrag in Höhe der Tierkrankenversicherung vorstellen. Keine Ahnung, was das kostet. Dann wären die Kosten für einen TA-Besuch vllt. nicht so immens.

So so, 200 Beiträge später sind wir beim Hundegeld angekommen und haben einen Arbeitshinderungsgrund mehr.
Was ist wenn jemand Fische hat? oder wie ich Bäume?

Abahatschi schrieb: ... oder wie ich Bäume?

Dann ist man eh reich. Dann hat man keinen Anspruch mehr.

Do-X schrieb:Das Futter berappen sie doch eh von ihrem monatlichen Satz. Ich könnte mir einen Betrag in Höhe der Tierkrankenversicherung vorstellen. Keine Ahnung, was das kostet. Dann wären die Kosten für einen TA-Besuch vllt. nicht so immens.

Ok für alle Bezieher? Für 1 Tier, für 2 Tiere oder auch für 10? Zahlen wir für den Hund das selbe wie fürs Pferd und was ist mit der Maus?

@Do-X
Na ja, jetzt spenden sie Sauerstoff an alle, sogar kostenlos...warum soll ich kein Geld kriegen? Wer weiss, wenn das Geld zum Heizen nicht reicht, dann fälle ich sie.

Do-X schrieb:Ich könnte mir einen Betrag in Höhe der Tierkrankenversicherung vorstellen. Keine Ahnung, was das kostet

Merkt man, abgesehen davon das die Versicherung kostspielig ist, wird da auch nicht jedes Tier drin aufgenommen.

Fedaykin schrieb:Widdewit und 3 macht neune.

Sorry das gehört dazu. Anbei überweis mir Mal eben Geld. Ich habe das selbst bestimmt

Ich nehme auch welches 😃

Ray. schrieb:Ok für alle Bezieher? Für 1 Tier, für 2 Tiere oder auch für 10? Zahlen wir für den Hund das selbe wie fürs Pferd und was ist mit der Maus?

Wie viel Cents hast du schon in so eine Spendenbox getan (in Supermärkten, Drogerien, Discountern usw.)?

Hast du es überhaupt schon mal getan und wenn ja, hat es dir wehgetan, dich von deinen Cents zu befreien?

Man, lest ihr überhaupt richtig?

Do-X schrieb:Wie viel Cents hast du schon in so eine Spendenbox getan (in Supermärkten, Drogerien, Discountern usw.)?

Hast du es überhaupt schon mal getan und wenn ja, hat es dir wehgetan, dich von deinen Cents zu befreien?

Man, lest ihr überhaupt richtig?

In die spendenbox habe ich noch nie was getan, weil ich es mir nicht leisten kann. Wenn ich dann doch mal etwas außergewöhnliche bekomme dann wandert auch schon mal was ins tierheim bei dem ich helfe.

Abahatschi schrieb:So so, 200 Beiträge später sind wir beim Hundegeld angekommen und haben einen Arbeitshinderungsgrund mehr.
Was ist wenn jemand Fische hat? oder wie ich Bäume?

Was dem einen das HUndegeld, ist dem anderen das "mutter mit Baby muss halt selber gucken, wie sie klarkommt".

Es geht doch im Kern darum, dass man überhaupt mal mit etwas Ehrlichkeit in die Debatte reingeht. Zur Ehrlichkeit gehört, dass das System, so wie es ist, häufig zu Grausamkeiten gegenüber den Empfängern führt, ohne dass das wirklich durch einen gesellschaftlichen Nutzen gerechtfertigt wäre.

Keiner erwartet, dass ein alg2 empfänger eine Pferdekoppel betreiben können muss von seinem Geld.
Da fangen wir mal eine Nummer kleiner damit an, dass es für viele alg2 empfänger schon schwierig wäre, tierarztrechnungen zu bezahlen.
Und natürlich muss theoretisch niemand ein tier haben. Aber würdest du dein Tier abgeben, wenn du aus irgendeinem Grund arbeitslos wirst und da auch nicht so schnell rauskommst? Das wäre zumindest eine deutliche emotionale Belastung für viele Menschen.

Zumindest ein hund oder eine Katze sollte im Alg2 Geld schon machbar sein.

shionoro schrieb:Es geht doch im Kern darum, dass man überhaupt mal mit etwas Ehrlichkeit in die Debatte reingeht. Zur Ehrlichkeit gehört, dass das System, so wie es ist, häufig zu Grausamkeiten gegenüber den Empfängern führt, ohne dass das wirklich durch einen gesellschaftlichen Nutzen gerechtfertigt wäre.

Was sind das nochmal alles für Grausamkeiten und wie häufig sind die noch gleich? Jedes Jahr mehr Geld für lau? Übernahme der Miete?
Befreiung von der Rundfunkgebühr? Kostenerstattung für Bewerbungen? Geld für Erstausstattung? Ja alles sehr grausam!

shionoro schrieb:Zumindest ein hund oder eine Katze sollte im Alg2 Geld schon machbar sein.

Es zwingt ja auch niemand jemanden das Tier abzugeben.

shionoro schrieb:Zumindest ein hund oder eine Katze sollte im Alg2 Geld schon machbar sein.

Ich glaube der Wohlstand anderer steigt hier manchen zu Kopf.

shionoro schrieb:Aber würdest du dein Tier abgeben, wenn du aus irgendeinem Grund arbeitslos wirst und da auch nicht so schnell rauskommst? Das wäre zumindest eine deutliche emotionale Belastung für viele Menschen.

Sage ich als Hundebesitzer (siehe Ava, ist echt), aus finanzieller Sicht:
- niemals anschaffen wenn man insgesamt nicht aufkommen kann, Geburt -> Lebensende.
- trotz allem, Plan B bereit haben, in meinem Fall eine Bekannte die es übernehmen kann

Ich frage mich heute wieder: wo ist das Erwachsenen Forum?