Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Tussinelda schrieb:ab wann wurden Wölfe geschützt? Ab wann begann das Monitoring? Das sind Fragen, die Du Dir stellen solltest.

Die brauche ich mir nicht zu stellen , da ich diese ja schon selbst beantwortet habe.

Bedman schrieb:In den NL das gleiche. Erste Sichtungen im Jahre 2015

Die ersten Sichtungen bzw. Nachweise von Wölfen in Westdeutschland gab es 1992 und 1994 in Bayern. Beide Wölfe kamen durch Verkehrsunfall /Abschuss ums Leben.
Will heißen , das auch mal ein vereinzelter Wolf eine längere Wanderung in D machte.
Geht man aber von 9 Totfunden (20?) der Jahre 1991-1999 aus , kann man sich ausrechnen, wie viele Wölfe es zur damaligen Zeit in Ostdeutschland wohl gab.
Wikipedia: Liste von Wolfsnachweisen in Deutschland 1900–2000



muss mich selbst korrigieren

Bedman schrieb:Daraus geht hervor , das es von 1991-1999 insgesamt 22 Totfunde gab , 11 Wölfe wurden illegal erschossen ( der NABU schreibt von mindestens 8 und 2 wurden überfahren) bei DBBW wurden 10 überfahren.

Es waren 9 Totfunde von 1991 -1999 und nicht keine 22 , wobei keine Daten von 1994-1999 vorliegen, also könnten es doch um die 20 Totfunde gewesen sein.

@Bedman
der link führt zu nix

@Tussinelda
Wikipedia: Liste von Wolfsnachweisen in Deutschland 1900–2000

@Bedman

Nur mal angenommen es hätten sich wirklich schon vor 2000 ein oder mehrere Rudel in Deutschland gebildet.
Spätestens mit dem Beginn des Monitorings wären auch diese Wölfe erkannt und erfasst worden.
Auch gab es in der Zeit davor schon Förster/Jäger/Wildtierfotografen/Menschen die Wölfe, vorallem aber ein ansässiges Rudel, wohl sicher bemerkt hätten.

Bedman schrieb:Geht man aber von 9 Totfunden (20?) der Jahre 1991-1999 aus , kann man sich ausrechnen, wie viele Wölfe es zur damaligen Zeit in Ostdeutschland wohl gab.

ach ja? Wie rechnest Du das denn aus?
@emanon
Danke

Bone02943 schrieb:Nur mal angenommen es hätten sich wirklich schon vor 2000 ein oder mehrere Rudel in Deutschland gebildet.
Spätestens mit dem Beginn des Monitorings wären auch diese Wölfe erkannt und erfasst worden.
Auch gab es in der Zeit davor schon Förster/Jäger/Wildtierfotografen/Menschen die Wölfe, vorallem aber ein ansässiges Rudel, wohl sicher bemerkt hätten.

eben......die wären also bei späterem Monitoring sowieso dabei, deshalb frage ich ja wiederholt, warum das so wichtig ist.......nur eine nachvollziehbare Antwort gibt es ja nicht

Bedman schrieb:Dann hätte man es nachträglich in die Daten eingeben müssen , sofern man die Totfunde nach alter Manier mit Kugelschreiber auf Klatten eintrug. Es ist und bleibt rätselhaft, 5 Jahre keine Daten und Nachweise

Ja, aber das lässt sich ja nicht auf irgendwen hier schieben und verfälscht erstmal alle anderen Daten nicht.

gagitsch schrieb:Ja, aber das lässt sich ja nicht auf irgendwen hier schieben und verfälscht erstmal alle anderen Daten nicht.

Dies habe ich auch nicht geschrieben.


Hier wurden die ersten Wölfe im Südschwarzwald , die leider von Autos überfahren wurden , ausgestopft und im Naturmuseum präsentiert.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/erstes-wolfsrudel-ausgestopft-100.html



Deshalb halte ich mich auch daran.

Bedman schrieb:Egal , orientieren wir uns einfach an den aktuell erfassten Individuen des DBBW.

Deutlich interessanter ist die aktuelle Zahl der Wölfe in De. Die kann man ja nicht eindeutig bestimmen, aber - man sieht die Zahl der registrierten Wölfe in Deutschland.

Und die liegt aktuell im sichtbaren Bereich (es können noch mehr sein, weil nicht jede ID veröffentlicht wird)

bei 4474 Wölfen.

Der Wolf GW4474m hat am 19.01. 25 in Herscheid ein Schaft gerissen. Das wurde per DNA festgestellt.

Am 10.02.25 wurde in Mönchengladbach von GW926m eine Sichtbeobachtung gemacht und per DNA bestätigt.
Link dazu:

https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise

GW926m wurde 2021 in Monschau nachgewiesen. Ich kann den genauen Geburtstag nicht ermitteln, aber er könnte um 2018 liegen.

entsprechend könnten zwischen 2018 bis heute 3548 neu identifizierte Wölfe liegen.

Die 900er Id wurde vom Monitoring im Jahr 2018 genutzt (z.B. Gloria GW954f). Das ergibt dann eben die Zahl von weiteren 3548 neu registrierten Wölfen. Und da Deutschland ja ein Wolfssterblichkeitsschlaraffenland ist und (wohl) nicht wirklich alle lebenden Wölfe registriert worden sind - liegt da eine große Anzahl von lebenden Wölfen noch im Dunkeln.

Ich finde, das ergibt eine ganz andere Sichtweise auf die mögliche Anzahl der Wölfe in DE.

Am 13. August, 29. September und 18. Oktober 2021 wurden im Hohen Venn bei Monschau Schafe von einem Wolf getötet. Genetische Untersuchungen der Abstrichproben durch das Senckenberg Forschungsinstituts Gelnhausen haben nachgewiesen, dass es sich um dem Wolf mit der Kennung GW926m und die Wölfin mit der Kennung GW1943f handelte. Beide bewegen sich vorwiegend im belgischen Teil des Hohen Venn und haben dort zusammen ein Rudel gegründet.

https://www.nationalpark-eifel.de/de/natur-landschaft-arten/der-wolf-kehrt-zurueck/

Ab Dezember 2020 wanderte die Wölfin in den Nationalpark Hohe Venn (Eifel) ein, wo sie sich mit dem Wolfsrüden GW926m („Akela“) verpartnerte. Fünf Welpen wurden 2021 geboren, weitere Würfe folgten 2022 und 2023. GW1943f hielt sich überwiegend auf der belgischen Seite des Hohen Venns auf, wo sie als „Maxima“ eine gewisse Prominenz erreichte. Dutzende Nutztierrisse im belgisch-deutschen Grenzgebiet in der Nordeifel gehen auf ihr Konto.

https://www.come-on.de/lennetal/balve/erste-identifizierung-im-mk-der-balve-wolf-ist-tot-93596086.html?utm_source=chatgpt.com

@Dawn
Ich fasse dann mal zusammen.
Du weißt nichts Genaues, wolltest aber die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, das auch mal wieder allen Lesern kund zu tun.
Ist verzeichnet. :note:

Optimist schrieb am 19.05.2025:Fazit was ich da sehe:
Der Wolf dezimiert also das Wild zu sehr, es kann seinen Bestand nicht mehr von sich aus erhalten.

Ganz ausschließen kann man dies nicht. Schreibt sogar die Jagdbehörde. Denn , man sollte Jagdstreckenergebnisse nicht pauschal auf Gesamtdeutschland beziehen , sondern sich die Jagdstrecken in den einzelnen Bundesländern anschauen . Speziell im Osten unserer Republik. Und siehe da , Jagdstrecken des Rehwildes , die Hauptnahrung des Wolfes , sind rückläufig in den Bundesländern :

Sachsen -Anhalt:

Im Gegensatz dazu wurde Rotwild weniger geschossen und auch bei Rehwild ist ein zahlenmäßiger Rückgang zu verzeichnen. Beim Muffelwild wurde sogar ein Tiefstwert der letzten zehn Jahre erreicht.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. So haben Luchs und Wolf in einigen Gebieten, wie z.B. im Harz, zum Rückgang vor allem beim Muffelwildbestand beigetragen.

Quelle: https://dubisthalle.de/bilanz-zum-vergangenen-jagdjahr-in-sachsen-anhalt-mehr-wildschweine-und-weniger-rehe-abgeschossen
Wenn das Muffelwild stark vom Luchs und Wolf dezimiert wurde , könnte man wohl davon ausgehen , das Wolf und Luchs auch den Rehbestand dezimiert haben , und es nicht alleine der Jägerschaft zu verdanken ist.

Sachsen:

Rehwild , Hauptnahrung des Wolfes

2020/21: 37467
2021/22: 35458
2022/23: 33827

Auch hier ist ein Rückgang des Rehwildes zu verzeichnen.

Quelle: https://jagdverband-dresden.de/wp-content/uploads/2023/08/2022-Jahresjagdstreckenuebersicht-im-Freistaat-Sachsen.pdf

Bedman schrieb:Speziell im Osten unserer Republik. Und siehe da , Jagdstrecken des Rehwildes , die Hauptnahrung des Wolfes , sind rückläufig in den Bundesländern :

Sehr gut.
Jäger haben weniger Arbeit und es gibt einen natürlichen Weg der Reduzierung.

Anfimia schrieb:Sehr gut.
Jäger haben weniger Arbeit und es gibt einen natürlichen Weg der Reduzierung.

Kann man so sehen.
Auf der anderen Seite können sich Umweltsünder aus ihrer Verantwortung stehlen und weiter unsere Umwelt verpesten. Schuld sind ja immer andere , in diesem Fall die armen Wildtiere.

Bedman schrieb:der anderen Seite können sich Umweltsünder aus ihrer Verantwortung stehlen und weiter unsere Umwelt verpesten. Schuld sind ja immer andere , in diesem Fall die armen Wildtiere.

???

Bedman schrieb am 23.05.2025:Und siehe da , Jagdstrecken des Rehwildes , die Hauptnahrung des Wolfes , sind rückläufig in den Bundesländern :

Bedman schrieb am 23.05.2025:Wenn das Muffelwild stark vom Luchs und Wolf dezimiert wurde , könnte man wohl davon ausgehen , das Wolf und Luchs auch den Rehbestand dezimiert haben , und es nicht alleine der Jägerschaft zu verdanken ist.

Nennt sich Räuber-Beute-Beziehung. Wobei die noch arg in Unordnung ist. Es gibt noch zu wenig Räuber. Daher die Notwendigkeit der Jagt.

Würde man das einfach laufen lassen würde sich eine normale quantitative Beziehung einstellen. Wobei das in D auf Grund der nicht vorhandenen freien Flächen utopisch ist

Cachalot schrieb:Daher die Notwendigkeit der Jagt.

Ob die Jagd wirklich notwendig ist , kann man geteilter Meinung sein. Es gibt wie bei vielen anderen Angelegenheiten ein Pro und Contra. Auch im Hinblick , das Rehwild die Hauptnahrung des Wolfes darstellt.

Wissenschaftlichen Studien und Stellungnahmen renommierter Wildbiolog:innen zufolge ist die Jagd unnötig und sogar kontraproduktiv. Dennoch werden allein in Deutschland jährlich zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere getötet – überwiegend von Hobbyjäger:innen. [1]

Quelle: https://www.peta.de/themen/jagd-pro-contra/?utm_source=google&utm_medium=cpc&campaign=&gad_source=1&gad_campaignid=20986547263&gclid=EAIaIQobChMI9OeMiM_KjQMV4YWDBx1ipwHkEAAYASAAEgLtQfD_BwE

Die Jagd wird von Tier- und Naturschützern wie in weiten Teilen der Gesellschaft kritisch gesehen. Die Bedeutung der Jagd, wildlebende Tiere für die Ernährung zu erbeuten, besteht nicht mehr. Es stellt sich die Frage, ob Jagd für den Naturschutz notwendig ist.

Quelle: https://schleswig-holstein.nabu.de/politik-und-umwelt/landnutzung/jagd/fakten-hintergruende/03841.html

Cachalot schrieb:Nennt sich Räuber-Beute-Beziehung.

oder auch trophische Kaskade

Wikipedia: Trophische Kaskade