Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

gastric schrieb:Es wäre ziemlich tragisch, wenn säuglinge und babys nicht gewickelt werden würden.... entsprechende kinderheime für die kleinsten gibt es aber.

Es ist aber auch ziemlich tragisch dass es Kinderheime für Säuglinge gibt. Sorry für das OT, als jemand der als Baby Adoptiert wurde triggert mich das nur etwas.

gorasul schrieb:Ja das mit dem Wickeln is ein Ding.. In manchen Kitas ist das den Männern verboten. Bei anderen bleibt die Tür zum wickelzimmer offen.

Ok, das wusste ich noch nicht, aber eine Diskriminierung seh ich da trotzdem nicht.

sunshinelight schrieb:Doch, gibt auch Kinderheime.
Aber da muss beispielsweise niemand gewickelt werden oder ähnliches.

Ich denke dass ist alles in etwa so, Frauen arbeiten eher in Kitas und Kindergärten, Männer eher in Kinderheimen.

Tussinelda schrieb:gibt es da keinen Pädophilieverdacht? Und wenn, warum?

Wenn ein Pädophälieverdacht bei einem Mitarbeitenden einer derartigen Einrichtung aufkommt, dann weil dieser sich unangemessen dem Kind oder Jugendlichen nähert oder weil es gründe gibt, die vermuten lassen dass das passiert.

PStanisLove schrieb:Ok, das wusste ich noch nicht, aber eine Diskriminierung seh ich da trotzdem nicht.

Wen man aufgrund des Geschlechtes als Potentieler Kinder eingeschätzt wird ist das für dich also keine Diskriminierung? Spannend..

PStanisLove schrieb:Wenn ein Pädophälieverdacht bei einem Mitarbeitenden einer derartigen Einrichtung aufkommt, dann weil dieser sich unangemessen dem Kind oder Jugendlichen nähert oder weil es gründe gibt, die vermuten lassen dass das passiert.

Nein eben nicht.

gorasul schrieb:Wen man aufgrund des Geschlechtes als Potentieler Kinder eingeschätzt wird ist das für dich also keine Diskriminierung? Spannend..

Was zur Hölle? Nur weil man als Mann in einer Kita arbeiten will wird man als Kinderschänder eingeschätzt?

Ich weiß dass es darum die letzten Seiten auch ging, aber glaubt irgendjemand wirklich dass die so paranoid sind?

Sollte das wirklich irgendwo so sein, ist es wirklich Diskriminierend, aber da will ich erst mal ein Beispiel dafür haben.

PStanisLove schrieb:Sollte das wirklich irgendwo so sein, ist es wirklich Diskriminierend, aber da will ich erst mal ein Beispiel dafür haben.

Ähm...

https://www.google.com/search?q=Generalverdacht+der+Männer&oq=Gener&aqs=chrome.0.69i59j69i60j69i57j69i60j69i61j0.1536j0j7&client=ms-android-huawei&sourceid=chrome-mobile&ie=UTF-8

Ich hab es mal überflogen und ich würde sagen dass das Helikoptereltern sind die derartige Befürchtungen so krass haben. Diese art von Eltern holen Kinder von der Schule ab damit die nicht Entführt werden, sie werfen Lehrern das versagen ihrer Kinder in der Schule vor u.s.w.

PStanisLove schrieb:Ich weiß dass es darum die letzten Seiten auch ging, aber glaubt irgendjemand wirklich dass die so paranoid sind?

Im Thread wurde es schon mal behandelt, Stichwort "Wickeln" unter Aufsicht weil man ein Mann ist.

PStanisLove schrieb:Diese art von Eltern holen Kinder von der Schule ab damit die nicht Entführt werden, sie werfen Lehrern das versagen ihrer Kinder in der Schule vor u.s.w.

Nun, das kann den betroffenen Männer recht herzlich egal sein was die Beweggründe des Mobs sind, die Probleme der alten weißen Frauen spielen keine Rolle.

Abahatschi schrieb:die Probleme der alten weißen Frauen spielen keine Rolle.

Zum glück kommt der pädophilenvorwurf auch von jungen weißen männern. Spielen die probleme auch keine rolle? Dann kann der thread ja zu :troll:

@gastric
Hauptsache Du amüsierst Dich. Du weißt ja gerne über Frauenprobleme in einem Männerthread, viele Frauen werden zum Glück auch von Frauen diskriminiert und benachteiligt. Und jetzt?

@Abahatschi
Jetztz gebe ich nicht alten weißen frauen die "schuld". Menschen sind für diskriminierung zuständig, menschen führen diskriminierung aus. Sprechen wir dann noch von diskriminierung aufgrund von normen und regeln (systematische diskriminierung um die es hier im thread geht), dann wirds eklig, weil gesellschaftlich etabliert und "vorgeschrieben". Das ist im pädophilenvorwurf nicht der fall. Sicherlich ist es diskriminierend einem mann von vorn herein zu unterstellen, er könnte ja und deshalb ein auge auf ihn zu werfen. Daran kann man arbeiten, daran muss man arbeiten, der generalverdacht entsteht aus angst, nicht aus normen, nicht aus regeln. Woran liegt das? An der unterpräsentation des mannes in genau diesem beruf aber auch aufgrund des umgangs der kindertagesstätte mit den sorgen der eltern. Wie will man die angst nehmen, wenn man ihr durch regelungen auch noch recht gibt? Wie will man die angt nehmen, wenn man erzieher in kindergärten förmlich suchen muss und das, obwohl männer sich oftmals ausdrücklich bewerben sollen?

gastric schrieb:Sprechen wir dann noch von diskriminierung aufgrund von normen und regeln (systematische diskriminierung um die es hier im thread geht), dann wirds eklig, weil gesellschaftlich etabliert und "vorgeschrieben". Das ist im pädophilenvorwurf nicht der fall. Sicherlich ist es diskriminierend einem mann von vorn herein zu unterstellen, er könnte ja und deshalb ein auge auf ihn zu werfen. Daran kann man arbeiten, daran muss man arbeiten, der generalverdacht entsteht aus angst, nicht aus normen, nicht aus regeln. Woran liegt das? An der unterpräsentation des mannes in genau diesem beruf aber auch aufgrund des umgangs der kindertagesstätte mit den sorgen der eltern.

Najaaaaa...

Es gibt noch einen Grund. Seltsamerweise ist das alte Rollenbild in den Köpfen der Menschen so sehr verankert, dass auch hier einfach niemand glauben will, dass der Mann einen “Frauenjob“ machen und mit Kindern arbeiten möchte.
Ich meine, warum sollte ein Mann auch mit Kindern arbeiten? Das ist ja völlig absurd. Pff, Kinder, der Mann zeugt nur und lebt dann gefangen in der Familie. Wenn jemand im Kindergarten arbeitet, dann muss er ja irgendwelche Hintergedanken haben, Kinder interessieren den Mann ja nicht. Der kann nur pädophil sein.


Viele vergessen, dass im Gesellschaftswandel auch der Mann aus seiner Rolle ausbricht, nicht nur die Frauen.

Hey, eine Frau kann Schlosserin werden, aber der Mann muss sich seinem alten Bild fügen?

@sunshinelight
und genau das sagt hier keiner. Denn genau dagegen wird ja argumentiert. Gegen Rollenklischees und Stereotype. Nur ist es das Eine, einem Rollenklischee nicht zu entsprechen, aber etwas ganz anderes, Menschen deswegen Pädophilie zu unterstellen. Das sind 2 Paar Schuhe.

@Tussinelda
Diese zwei Paar Schuhe verschmelzen, denn es treffen so viele Faktoren aufeinander, die dazu führen, dass es sich kaum ändern wird, wenn man nicht bereit ist, mit dem pauschalisieren (Fälle von Pädophiliestraftaten in den Medien einfach mal auf alle Männer übertragen und in Verdacht stellen) aufzuhören und aufzuhören, das Rollenbild weiter zu fördern.
Wickelverbot für Männer gibt es und so wird dem Rollenbild auch nicht gerade entgegen gewirkt.
Er wird den Kindern sozusagen weiter eingebläut, wenn sie sehen, dass diesen Job die Frauen machen.

Unter diesen Bedingungen besteht die Gefahr, dass sich auch das pädagogische Verhalten unter dem Gesichtspunkt des ‚Generalverdachtes‘, also der Befürchtung ‚verdächtig‘ zu sein, ändert. Eine pädagogische Arbeit ist ohne körperlichen Umgang mit Kindern jedoch nicht vorstellbar. Da die Kinder von Männern in der Kita immer wieder Körperlichkeit einfordern und diese auch brauchen, werden nicht nur die Erzieher, sondern auch die Kinder verunsichert. Die Erzieher sind in der Kita als Bezugspersonen für die Jungen und Mädchen
wichtig. Dabei besteht eine große Chance von Männern als Erzieher darin, dass sie außerhalb der immer noch gängigen Klischees den Kindern ein breites Spektrum an Verhalten vorleben können, indem sie mit den Kindern toben, aber diese auch trösten und mit ihnen kuscheln.

So wird praktisch das komische Verhältnis von Mann zu Kind noch weiter gefördert.



http://www.meermaenner.de/generalverdacht/der-generalverdacht.html

@sunshinelight
Du hast mit Deiner Aussage recht.
Der Gedanke lautet: "Normale Männer machen doch in der Regel keinen solchen Job, also sollte man bei den Männern, die das doch machen, vorsichtig sein, die haben bestimmt ihre Gründe".

Klar werden das die meisten nicht explizit so in Worte fassen, aber der Hintergedanke und das mulmige Gefühl bleiben. Das kommt ja nicht aus einer rationalen Bewertung, sondern aus dem Bauch und dem Bauch sind Argumente egal. Wenn etwas nicht die Regel ist, ist es potentiell eher gefährlich.

Und ja, das ist ein Teufelskreis. Meist kommt man da nur durch externe Ereignisse heraus. Bei den typischen Männerarbeiten waren es Kriege oder fehlende Arbeitskräfte. Letzteres könnte durchaus auch in Kitas eine Rolle spielen, sofern die Rahmenbedingungen sich da auch ändern.

Wobei ich mir hier etwas aus dem Fenster lehne und gerne auch Kritik entgegen nehme:
Ich denke, dass Frauen eher bereit sind, sich für wenig Geld um Kinder zu kümmern und halte das für das Ergebnis einer lange andauernden gesellschaftlichen Entwicklung, in der die Frau typischerweise den Nachwuchs betreute und das eben dann auch Teil der Selektion war.

kleinundgrün schrieb:Wobei ich mir hier etwas aus dem Fenster lehne und gerne auch Kritik entgegen nehme:
Ich denke, dass Frauen eher bereit sind, sich für wenig Geld um Kinder zu kümmern und halte das für das Ergebnis einer lange andauernden gesellschaftlichen Entwicklung, in der die Frau typischerweise den Nachwuchs betreute und das eben dann auch Teil der Selektion war.

So ganz unrecht hast du da nicht, es trifft schon zu.
Ich denke, der Geldfaktor könnte den Generalverdacht sogar noch weiter anheizen. “Wieso will der Mann da arbeiten? Was hat der Mann mit Kinder am Hut und Geld gibt es da ja auch nicht zu holen.“
Wobei das Gehalt echt mal überdacht werden sollte, so unwichtig oder unwertvoll ist der Job gar nicht.

Wenn ich an meine Praktikantenzeit aus der Schule zurückdenke. Ich hätte den Job auch gemacht, die Arbeit mit den Kindern war klasse und ich musste permanent an meine eigene Kindergartenzeit denken.

@sunshinelight

Hört sich jetzt nicht sooo schlecht an oder wie kommst du darauf?

Bezahlung

Wenn man die Durchschnittsgehälter verschiedener Branchen des öffentlichen Dienstes im fünften Berufsjahr vergleicht, dann stehen Erzieherinnen gar nicht so schlecht da. Sie verdienen zum Beispiel deutlich mehr als Feuerwehrleute oder Krankenhauspersonal und liegen etwa auf dem Niveau eines Technikers - eines Berufs, der sich vor allem in der Privatwirtschaft findet.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kita-streik-verdienen-erzieher-wirklich-zu-wenig-a-1032887.html

sunshinelight schrieb:Wobei das Gehalt echt mal überdacht werden sollte

Unbedingt. Aber solange genügend Menschen für dieses Geld arbeiten, weil sie enthusiastisch genug sind, wird das so bleiben.

1ostS0ul schrieb:Hört sich jetzt nicht sooo schlecht an oder wie kommst du darauf?

Na ja, ein Satz Deines Links lautet:

Allerdings arbeiten gut 60 Prozent der Erzieherinnen - oft gegen ihren Willen - in Teilzeit. Das sind laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung doppelt so viele wie im Durchschnitt aller Branchen.

Letztlich entscheidet, was am Monatsende netto heraus kommt.

@1ostS0ul
Wenn du weitergelesen hättest, wüsstest du's:

Allerdings arbeiten gut 60 Prozent der Erzieherinnen - oft gegen ihren Willen - in Teilzeit. Das sind laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung doppelt so viele wie im Durchschnitt aller Branchen.

Laut Bertelsmann-Stiftung fehlen rein rechnerisch rund 120.000 zusätzliche in Vollzeit arbeitende Erzieher in Kindergärten, Kindertagesstätten und Horten. Dadurch betreut eine Erzieherin im Schnitt noch immer weit mehr Kinder als empfohlen. Empfohlen sind drei Kleinkinder pro Erzieherin. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt mit 4,4 Kleinkindern pro Erzieherin deutlich drüber. Entsprechend hoch ist die Arbeitsbelastung.

kleinundgrün schrieb:Unbedingt. Aber solange genügend Menschen für dieses Geld arbeiten, weil sie enthusiastisch genug sind, wird das so bleiben.

Das stimmt.

@sunshinelight
@kleinundgrün

Müsste man tiefer einsteigen, denn wenn ich in meinem umfeld schaue sehe ich nicht viele die teilzeit gegen ihren Willen arbeiten. So müsste ja dann nicht die forderung bei den streiks lauten "mehr Geld" sondern "mehr vollzeitstellen" aber das tut es nach meinem wissen, zumindest in erster linie, nicht (bin aber auch nicht tief drin)?

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und auch Ver.di fordern für alle Beschäftigten aus den Sozial- und Erziehungsdiensten eine Aufwertung der pädagogischen Berufe und eine höhere Eingruppierung in den Tarifverträgen. Die Gewerkschaften fordern somit für alle Beschäftigten etwa zehn Prozent mehr Gehalt. Nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände beläuft sich die Summe der Forderungen auf 1,2 Milliarden Euro.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kita-streik-droht-tarifgespraeche-fuer-erzieher-gescheitert-a-1030955.html

Und auch ob die Belastung, auch bei erhöhter belastung, höher als bei der feuerwehr oder als techniker ist könnte man vertiefen.
Aber würde in sot führen

@1ostS0ul
ich kann dazu auch nichts repräsentativ sagen. Aber die, die ich so kenne, arbeiten nicht wegen des Geldes oder der guten Arbeitsbedingungen, sondern trotzdem.
Aber es ist OT.

Der Punkt war ja das Rollenbild.

@sunshinelight
Das rollenbild hat nichts mit dem generalverdacht zu tun. Wäre das so, würde jeder mann unter generalverdacht stehen, damit dann jeder vater, jeder onkel, jeder großvater, jeder erzieher in heimen/ferienlagern, jeder grundschullehrer ectpp, ebend jeder, der regelmäßigen kontakt zu kindern hat. Edeka hat das rollenklische des nichtskönnenden vaters (mannes) im bereich der kindererziehung vor gar nicht allzu langer zeit aufgegriffen, pädophilie gehört nciht dazu. Der generalverdacht im bereich des erziehers im kindergarten hat andere gründe. Zum einen könnte man dafür wohl auch die berichterstattung in verantwortung nehmen. Seit jahren kann man in regelmäßigen abständen schlagzeilen lesen wie "erzieher outet sich als pädophiler", "fund von kinderpornografie bei kindergärtner" und wie sie alle lauten.