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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

9.085 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Männer, Diskriminierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 11:22
Zitat von gastricgastric schrieb:Es ist bei frauen ausgeprägt oder glaubst du die rennen hin und denken sich "och wird schon nichts sein ladida ich hol mir nur den beleg, dass alles in ordnung ist trotz beschwerden". Die angst ist präsent nur ticken frauen anders. Frauen haben ein anderes körpergefühl, gesundheit ist lebensfreude. Männer sind da anders gestrickt.
Ja und woher glaubst du jetzt, kommt dieses "anders ticken"? Kannst du dich in einen Mann hineinversetzen? Warum er so tickt, wie er tickt? Warum er meint, nicht "schwach" sein zu dürfen und wie sich das anfühlt bzw. äußert? Ich lese hier immer nur "stell dich nicht so an", dass Männer sich im Schnitt aber eher "so anstellen" hat auch damit zu tun, dass Männer und Frauen "nicht gleich ticken".
Zitat von gastricgastric schrieb:Mehr als "geh jetzt endlich mal mit deinem problem zum arzt" und den termin klar machen, geht nicht. Wir sprechen hier von erwachsenen männern, nicht von kleinkindern. Ich finde da den termin klar machen eigentlich schon zuviel des guten Oo.
Das ist, sorry, etwas naiv. Nur weil jemand erwachsen ist, heißt das nicht, dass dieser jemand vernünftig handeln wird und nicht von Rollenbildern geprägt ist. Das umgekehrte Spiel wird ja auch gespielt, Frauen durch Förderung andere berufliche Perspektiven eröffnet (MINT) usw. Hier könnte man sich ja auch auf den Standpunkt stellen "hier ist das Angebot, lies dich selber ein".

Das Gesundheitsangebot allein scheint bei Männern aber nicht zu reichen, sonst wäre der Unterschied ja nicht so groß. Wie wäre es z.B. mit Aufklärungsarbeit in Schulen, wo vermittelt wird, dass auch ein pubertierender Halbstarker sich keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn er zum Arzt geht, dass es eben nicht "uncool" ist usw.?


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 11:25
@gastric
@Jorkis

Ich sehe das in Beziehungen eher als Stärke an, wenn man sich um die Bedürfnisse des anderen mitkümmert.

Meine Frau macht dann auch lange vor mir hergeschobene Arzttermine für mich aus und ich gehe dann auch dahin, auch aus Respekt vor der Liebe, die solch ein Verhalten zeigt.

Ich kümmere mich ja auch um die Wechselintervalle von Öl, Zahlriemen, Reifen und Bremsen von ihrem Auto, weil ich nicht möchte, dass sie irgendwann damit liegenbleibt und dadurch ihr Probleme entstehen.

Und wenn man sich dann gegenseitig darauf verlassen kann, dass der andere sich um die eigenen Belange mit kümmert, ist doch allen gedient.

Sie denkt ja auch an die Geburtstage meiner Angehörigen und ich denke an die Wartungsarbeiten aller Hausgeräte.

Bleibt nur: Wie kommen Single Männer zum Arzt und wie kommt das Öl in das Auto der Single Frau?

Es ist ja oft keiner zu doof, etwas selbst zu machen, man verlässt sich aufeinander und jeder hat eben andere Dinge mehr im Blick als der andere. Dadurch muss keiner an alles denken.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 11:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bleibt nur: Wie kommen Single Männer zum Arzt und wie kommt das Öl in das Auto der Single Frau?
Single-Männer gehen wahrscheinlich erst zum Arzt, wenn es richtig weh tut und Single-Frauen bekommen das Öl selbst ins Auto oder bemüht einen netten Mann an (von) der Tankstelle bzw. einer Autowerkstatt. 😏


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27.10.2019 um 11:39
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich lese hier immer nur "stell dich nicht so an"
und ich lese hier von mir "kümmert euch, ist eure gesundheit, scheißt doch einfach mal drauf, was andere sagen/denken/meinen". Das ausbrechen aus rollenbildern und klisches funktioniert halt nicht anders. Da muss man(n) selbst auch aktiv werden.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wie wäre es z.B. mit Aufklärungsarbeit in Schulen, wo vermittelt wird, dass auch ein pubertierender Halbstarker sich keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn er zum Arzt geht, dass es eben nicht "uncool" ist usw.?
Ich würde ja weitaus früher anfangen und das nicht auf andere institutionen abwälzen, sondern vorwiegend die familie als hauptaufklärer sehen und zwar nicht erst, wenn es um cool oder uncool geht, sondern schon weitaus früher wenn das bauchi weh tut und der jung tränen in den augen hat.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich sehe das in Beziehungen eher als Stärke an, wenn man sich um die Bedürfnisse des anderen mitkümmert.
Solange man eine beziehung hat, mag das funktionieren :D
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wie kommen Single Männer zum Arzt und wie kommt das Öl in das Auto der Single Frau?
Keine ahnung, wie single männer zum arzt kommen, wahrscheinlich mit dem krankenwagen. Ich kümmere mich um wartungsintervalle meiner geräte und des autos allerdings komplett selber trotz mann an der seite. Ist ganz einfach.... anscheinend einfacher, als nen termin beim arzt zu machen und hinzugehen :D
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es ist ja oft keiner zu doof, etwas selbst zu machen, man verlässt sich aufeinander und jeder hat eben andere Dinge mehr im Blick als der andere. Dadurch muss keiner an alles denken.
Es muss sowieso niemand an alles denken, es würde reichen, wenn jeder an das denkt, was ihn selbst besonders betrifft und dann noch ein auge auf den anderen part wirft.


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27.10.2019 um 11:42
@SophiaPetrillo

Ich will damit keiner Frau die Fähigkeit absprechen, Öl ins Auto zu füllen. Ich glaube ähnlich wie beim Mann, der durchaus ein Telefon zur Terminvereinbarung bedienen könnte, geht es mehr um den Punkt, daran zu denken und die Angelegenheit wichtig zu nehmen.

@gastric

Wir haben uns eben ohne je groß darüber zu sprechen, für eine Arbeitsteiligkeit wie von mir skizziert entschieden und es funktioniert gut. Schlecht würde es dann funktionieren, wenn ich Vorwürfe wegen des Öls und des Spülmaschinensalzes machen würde und meine Frau wegen der Arzttermine und Geburtstage. Solange jeder seins ohne Bitterkeit macht, ist das eine gute Sache.


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27.10.2019 um 11:49
Zitat von gastricgastric schrieb:"kümmert euch, ist eure gesundheit, scheißt doch einfach mal drauf, was andere sagen/denken/meinen". Das ausbrechen aus rollenbildern und klisches funktioniert halt nicht anders. Da muss man(n) selbst auch aktiv werden.
Aus diesem Rollenbild auszubrechen, gelingt meist nur unter zwei Bedingungen:

Wenn ich gesundheitlich so weit am Boden bin, dass ich keine andere Wahl mehr habe oder:
wenn es jemanden gibt, der mich darin unterstützt.

Wir Frauen - ich verwende jetzt mal die böse Pauschalisierung - tun gern immer so, als hätten wir uns unseren Freiraum der Selbstverwirklichung selbst erkämpft. Pustekuchen. Wir gehen Wege, die andere vor uns für uns nutzbar gemacht haben. Und auch wir gehen sie meist erst dann, wenn man uns aktiv dazu anhält oder wenn es fünf andere Frauen vor uns gab, die mutig genug waren, über diese Klippe zu springen. Weswegen man von Männern erwartet, das Gleiche aus dem Stand heraus zu können, ohne, dass irgendwer ermunternd danebensteht, ist mir schleierhaft.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Vielleicht ist dieses "an die Hand nehmen" ja gar nicht so falsch :)
Dem kann ich nur doppelt und dreifach beipflichten.


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27.10.2019 um 11:53
Zitat von gastricgastric schrieb:und ich lese hier von mir "kümmert euch, ist eure gesundheit, scheißt doch einfach mal drauf, was andere sagen/denken/meinen". Das ausbrechen aus rollenbildern und klisches funktioniert halt nicht anders. Da muss man(n) selbst auch aktiv werden.
Es funktioniert aber leider auch nicht nur über gut zureden. Gerade für Jugendliche ist das Selbstbild stark durch die Rückmeldung von außen geprägt. Ein Junge, der in der Schule weint, weil er Schmerzen hat, ist eben doch das Weichei, den man nicht ernst nimmt (auch die Mädchen nicht..). Siehe unten.
Zitat von gastricgastric schrieb:Ich würde ja weitaus früher anfangen und das nicht auf andere institutionen abwälzen, sondern vorwiegend die familie als hauptaufklärer sehen und zwar nicht erst, wenn es um cool oder uncool geht, sondern schon weitaus früher wenn das bauchi weh tut und der jung tränen in den augen hat.
Natürlich, und hier beißt sich die Katze aber etwas in den Schwanz. Der von Tussinelda verlinkte Beitrag sagt auch klar aus, dass schon die Eltern das Bild vom "starken Mann" weitergeben (sie haben es ja selbst so gelernt). Was also können Eltern ändern, wenn sie diesen Teufelskreis erkennen? Wenn ich der einzige Vater bin, der sein Sohn so erzieht, tue ich ihm bzgl. sozialer Akzeptanz wohl keinen gefallen. Ganz aus der Verantwortung kann man die Institutionen daher auch nicht entlassen. Wie gesagt, bei Frauen funktioniert es ja umgekehrt auch - ich könnte ja genauso sagen, dass das Elternhaus auf einen MINT Beruf bei seiner Tochter hinwirken soll. Es wird immer eine Kombination sein.


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27.10.2019 um 11:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich will damit keiner Frau die Fähigkeit absprechen, Öl ins Auto zu füllen.
Das habe ich auch nicht so verstanden. 😏

Ich bin selbst eine Verfechterin davon, dass in einer Beziehung jeder das tun sollte, was er am besten kann und was ihm am meisten Spaß macht.

Bei uns sind die Aufgaben auch verteilt. Wobei es aber auch Bereiche gibt, die wir gemeinsam oder auch abwechselnd übernehmen.


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27.10.2019 um 12:22
Zitat von tracestraces schrieb:Wir Frauen - ich verwende jetzt mal die böse Pauschalisierung - tun gern immer so, als hätten wir uns unseren Freiraum der Selbstverwirklichung selbst erkämpft. Pustekuchen. Wir gehen Wege, die andere vor uns für uns nutzbar gemacht haben.
ja andere Frauen. Die dafür gekämpft haben. Und wir Frauen sollten diese Wege begehbar halten und es weder als selbstverständlich ansehen noch als "Ziel erreicht" betrachten. Warum sollte man von Männern weniger erwarten? Frauen hatten durchaus größere Widerstände zu überwinden. Gesetze zum Beispiel. Kein Mitspracherecht zum Beispiel. Keine Selbstbestimmung zum Beispiel.


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27.10.2019 um 12:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja andere Frauen. Die dafür gekämpft haben. Und wir Frauen sollten diese Wege begehbar halten und es weder als selbstverständlich ansehen noch als "Ziel erreicht" betrachten. Warum sollte man von Männern weniger erwarten?
Frauen gehen und gingen diesen Weg ja nicht alleine, sondern immer auch im Wechselspiel mit Männern und ihren Rollenbildern. Für jede Frau, die gut verdient, muss es einen Mann geben, der dies bei seiner Partnerin akzeptiert und sich nicht in seinem Ego angegriffen fühlt usw. Wie ich oben schon schrieb, für mich gehen diese Dinge alle Hand in Hand. Daher finde ich auch, dass ein "Wir haben es allein geschafft, das müsst ihr auch" wenig zielführend ist.


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27.10.2019 um 12:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Warum sollte man von Männern weniger erwarten?
Du hast mein Posting und den Kern des Problems, auf das ich mich beziehe, nicht verstanden. Ich arbeite im Gesundheitswesen und meine Ansicht, die sich aus Erfahrungen hierin speist, ist, dass jene Infrastruktur, die es für Frauen bereits als Selbstverständlichkeit gibt, für Männer nicht mal rudimentär etabliert ist. Hier geht es nicht um einen Kampf Frau gegen Mann. Ich frage mich aber, weswegen DAS die klassische Reaktion von Frauen ist - als sei der Hinweis auf Probleme im Gesundheitsverhalten sowie dem Gesundheitswesen mit Bezug auf Männer eine Kampfansage, durch die sich Frauen herabgesetzt sehen. Da wundern mich Männergrippewitze tatsächlich nicht mehr und auch nicht, weswegen so mancher Mann nicht mal zu Hause bei seiner Partnerin Unterstützung erhält, sondern nur ein Aufrechnen, wer von ihnen wohl multipler belastet ist. Warum ist es so schwer, ein Miteinander zu etablieren, in dem es möglich ist, Männer, die sich vielleicht schwerer tun als Frauen, mal an die Hand zu nehmen? Warum ist es so schwer, Unterschiede zwischen den Geschlechtern, insbesondere wenn es um das Thema Gesundheit geht, zu akzeptieren und uns darauf einzustellen?


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 12:43
Zitat von tracestraces schrieb:aus dem Stand heraus zu können
Und da liegt schon das problem. Seit wann versuchen frauen aus dem rollenbild auszubrechen? Seit wann findet ein gesellschaftlicher wandel statt? Es ist doch nicht erst seit heute früh um 8uhr der fall, das läuft seit jahrzehnten. Bei frauen hat sich einiges getan, wieso bekommt der mann das verhasste rollenbild nicht abgestreift? Beschwert darüber wird sich doch schon lang genug auch von männerseite. Die frau schleift den kerl seit jahren zum arzt, nicht erst seit gestern. Aufklärung in sachen vorsorge und früherkennung wird seit jahren gerade bei männern geleistet. Gesunder lebensstil für männer seit jahren gepredigt. Und immernoch wird sich darüber gewundert, dass männer eine geringere lebenserwartung haben. Immernoch sind männer arztfaul und haben einen ungesunden lebensstil. Da will man aus rollenbildern ausbrechen und was erwartet man am ende? Dabei an die hand genommen zu werden. Wie soll das aussehen? Gesund bekochen, hygienische umgebung schaffen, stress reduzieren, damit die suchtfalle alkohol und tabak nicht zuschlägt, einmal die woche zum sport motivieren, arzttermine machen und bei unangenehmen untersuchungen im bedarfsfall händchen halten und dann ganz langsam die herrschaften soweit erziehen, dass sie diesen lebensstil allein bewerkstelligen können und damit einhergehend ihr werkzeug den körper selbst in schuss halten? Bloss keine witze machen? Keine dummen sprüche? Diese rundumversorgung hätte ich bitte auch gern. Vor allem das mit dummen sprüchen und witzen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ganz aus der Verantwortung kann man die Institutionen daher auch nicht entlassen.
Ich schrieb auch von vorwiegend im elternhaus, nicht komplett ohne institutionen. Im idealfall läuft das (wie bei allem anderen auch) hand in hand. Die fehler in der elterlichen erziehung kann nur leider keine institution allein ausbügeln. Andersherum kann die fehlleistung der institution im elternhaus sehr wohl ausgebügelt werden. Das heißt also nicht erst in der schule anfangen, sondern spätestens im kindergarten. Sowohl die eltern als auch die kinder sensibilisieren.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Es wird immer eine Kombination sein.
Richtig und die hauptaufgabe wird immer im elternhaus liegen. Eltern haben gerade im jungen alter den weitaus größeren einfluss auf ihre kinder. Das verwächst sich erst später und im jugendlichen alter noch damit ankommen und sagen "hey jung es ist nicht uncool zum arzt zu gehen" dürfte perlen vor die säue sein, wenn die zeit davor so ziemlich alles in die entgegengesetzte richtung lief.


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27.10.2019 um 12:46
Zitat von tracestraces schrieb:Ich denke, da ist jeder gefragt, ein Umdenken an den Tag zu legen.
Jeder bedeutet hier aber nicht wirklich jeder, denn die Fragen, die du als Methode zur Reflektion und persönlichen Veränderung vorschlägst, orientieren sich an einem bestimmten Lebenskontext. Die Liste mit potentiellen Rollenstereotypen, die du aufgestellt hast, werden ja fest ins Selbst integriert und werden so zur beständigen Subjektivierung. Da kommt es zu massiven Blockaden, die auf beiden Seiten toxischen Charakter annehmen können. Da wird gegenseitiges Betuddeln nicht ausreichen, um die schärfsten Formen von Handlungssteretypien angemessen zu addressieren. Allgemein kann man sich nur darüber wundern, warum bei Leuten aus dem Gesundheitssystem sofort ein Anti- oder Alltagspsychologismus kommt, wenns um die gesellschaftliche Ebene geht.


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27.10.2019 um 12:48
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Für jede Frau, die gut verdient, muss es einen Mann geben, der dies bei seiner Partnerin akzeptiert und sich nicht in seinem Ego angegriffen fühlt
Oder sie bleibt single, weil sie die meisten männer abschreckt oder der mann verdient noch besser und hat keinen grund sich in seinem ego angegriffen zu fühlen. Das sind zumindest so die konstelationen, die sich in meinem umfeld herauskristalisierten. Die "der mann verdient weniger und kommt damit klar" beziehungen finde ich noch eher selten anzutreffen und trifft nun wirklich nciht auf jede gut verdiendende frau zu.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 13:02
@gastric

Klar ist, dass es nicht erst in Institutionen beginnen kann. Ich glaube aber im Gegenzug nicht, dass ein Fehler der Institutionen durch das Elternhaus ohne Weiteres ausgebügelt werden kann.

Menschen haben ja sehr feine Antennen für soziale Aspekte. Wenn mir meine Eltern sagen "Weinen ist ok", mich in der Schule aber alle auslachen und ich als pubertierender Junge bei den Mädchen keine Chance habe, ziehe ich daraus meine Schlüsse.

Wie gesagt, das wird keine eindimensionale Lösung sein, aber auch in Institutionen eine gemeinsame Basis zu legen, dürfte helfen. Völlig analog zur Förderung von Frauen in bestimmten Berufen.
Zitat von gastricgastric schrieb:Oder sie bleibt single, weil sie die meisten männer abschreckt oder der mann verdient noch besser und hat keinen grund sich in seinem ego angegriffen zu fühlen. Das sind zumindest so die konstelationen, die sich in meinem umfeld herauskristalisierten. Die "der mann verdient weniger und kommt damit klar" beziehungen finde ich noch eher selten anzutreffen und trifft nun wirklich nciht auf jede gut verdiendende frau zu.
Ja genau, weil diese Konstellation offenbar nicht gewünscht ist - was die Partnerwahl erheblich einschränkt. Sinngemäß: Je erfolgreicher ich als Frau bin, desto schwerer ist es für mich, einen Partner zu finden. Bei Männern ist es umgekehrt. Es zeigt sich mal wieder, dass solche Entwicklungen nicht einseitig verlaufen können.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 13:12
@traces
ich fühle mich ganz sicher nicht von Dir herabgesetzt. Ich habe auf das reagiert, was Du geschrieben hast, ganz einfach. Weder mache ich Männergrippewitze, noch verweigere ich Unterstützung, ich erwarte aber einen Willen, was zu verändern.
Zitat von tracestraces schrieb:Warum ist es so schwer, Unterschiede zwischen den Geschlechtern, insbesondere wenn es um das Thema Gesundheit geht, zu akzeptieren und uns darauf einzustellen?
warum sollte ich etwas akzeptieren, was sich ändern lässt? Das wäre ja saublöd.


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27.10.2019 um 13:14
@postcrysis

Und ich kann mich nur wundern, seit wann im Kontext von "Unterstützung" ständig nur an ein "gegenseitiges Betuddeln" gedacht wird. Und "Antipsychologismus", "gerade von Leuten aus dem Gesundheitswesen"? Seit wann ist die Frage danach, WIE wir alle miteinander umgehen, ein rein privatpsychologisches Problem, zu dem Leute auf die Couch zu gehen haben? DAVON leben gesellschaftliche Missstände. Bestes Beispiel: Dieser Thread. Ja, die Männer sind allesamt zu blöd zum Arzt zu gehen und daher ist klar, dass sie sich nicht darüber beschweren dürfen, vorzeitig an Krebs zu verrecken. Einem Mann muss scheißegal sein, wie ihn seine Frau auf ner Feier zum Gespött unter ihren Freundinnen macht. So einem Mann muss scheißegal sein, welche finanziellen Konsequenzen seine AU für das familiäre Auskommen haben könnte. So nem Mann muss scheißegal sein, dass der Arzt die Augen verleiert, wenn er ihn fragt, ob es denn wirklich sein muss, diese Tablette zu nehmen, weil er Furcht vor deren Nebenwirkungen hat. Richtig, so ein Mann gehört auf die Couch und muss nach seinen Anteilen forschen und am besten noch nen Kurs zum Thema "die Entdeckung des weiblichen Anteils im Mann" besuchen, damit er befähigt wird, sich um sich selbst zu kümmern. Das Problem zu einem rein individual-psychologischen zu erklären - was insbesondere ein geliebtes Credo in unserer heutigen Leistungsgesellschaft ist - ändert rein gar nichts an gesellschaftlichen Übereinkünften. Und um die geht es mir hier.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 13:21
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wenn mir meine Eltern sagen "Weinen ist ok", mich in der Schule aber alle auslachen und ich als pubertierender Junge bei den Mädchen keine Chance habe, ziehe ich daraus meine Schlüsse.
Das ist kein fehler der institution es sei denn eben diese hat genau das verhalten vorgegeben. Das ist ein fehler des sozialen miteinanders und nochmal ein völlig anderer aspekt, der unter gleichaltrigen unabhängig von elternhaus und schule entsteht, sich entwickelt und einfluss hat. Diese sind in der tat schwierig zu behandeln. Hilft halt auch kein reden, wenn junio sich entscheidet ins kriminelle abzudriften und drt seine freundschaften und seinen hauptumgang sucht.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Es zeigt sich mal wieder, dass solche Entwicklungen nicht einseitig verlaufen können.
Klar kann diese entwicklung einseitig verlaufen. Ich kann als frau emanzipiert sein und bombe verdienen. Dazu braucht es keine helfende hand des mannes, der zustimmend hinter mir steht und nicht in seinem ego gekränkt ist. Ich verdiene auch nicht besser, wenn ich einen entsprechenden mann hinter mir stehen habe, dem das ganze egal ist. Das eine hat ersteinmal nichts mit dem anderen zu tun, kann allerdings mit anderen bedürfnissen kollidieren.
Zitat von tracestraces schrieb:Ja, die Männer sind allesamt zu blöd zum Arzt zu gehen und daher ist klar, dass sie sich nicht darüber beschweren dürfen, vorzeitig an Krebs zu verrecken. Einem Mann muss scheißegal sein, wie ihn seine Frau auf ner Feier zum Gespött unter ihren Freundinnen macht. So einem Mann muss scheißegal sein, welche finanziellen Konsequenzen seine AU für das familiäre Auskommen haben könnte. So nem Mann muss scheißegal sein, dass der Arzt die Augen verleiert, wenn er ihn fragt, ob es denn wirklich sein muss, diese Tablette zu nehmen, weil er Furcht vor deren Nebenwirkungen hat.
Ja wenn die frau schon alle nase lang zum arzt rennt und sich krankschreiben läßt und all das wohlwollend in kauf nimmt, dann kanns dem mann doch eigentlich auch egal sein. Sprechen männer ja niemals nie über ihre freundinnen und reißen auf parties witze und blöde sprüche. Nein das ist was neues, hats noch nie gegeben, wird es auch nie, denn männer sind nicht so, die sprechen doch nicht schlecht über ihre liebste. Auch sind ärzte bei der ansprache von furcht auf nebenwirkungen bei frauen gaaanz anders. Ich hab btw gerade 6 monate nebenwirkungen hinter mir, bevor der nette arzt dann mal auf mein "jetzt mach du quacksalber" das medikament gewechselt hat. Muss sich noch einpendeln, ist nur ihre psyche. Alles ein rein männliches problem, ich sehe es ein.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 13:33
Zitat von gastricgastric schrieb:Das ist kein fehler der institution es sei denn eben diese hat genau das verhalten vorgegeben. Das ist ein fehler des sozialen miteinanders und nochmal ein völlig anderer aspekt, der unter gleichaltrigen unabhängig von elternhaus und schule entsteht, sich entwickelt und einfluss hat. Diese sind in der tat schwierig zu behandeln. Hilft halt auch kein reden, wenn junio sich entscheidet ins kriminelle abzudriften und drt seine freundschaften und seinen hauptumgang sucht.
Es hängt aber alles zusammen. Jugendliche denken sich ihre sozialen Normen ja auch nicht aus, sondern übernehmen, was ihnen vorgelebt oder vorgegeben wird. Und hier kommen Institutionen durchaus ins Spiel. Wie gesagt, es gibt ja auch Programme, um mehr Frauen in MINT Berufe zu bekommen. Diese setzen früh, schon in der Schule, an. Wieso sollte es bei Männergesundheit nicht analog funktionieren?
Zitat von gastricgastric schrieb:Klar kann diese entwicklung einseitig verlaufen. Ich kann als frau emanzipiert sein und bombe verdienen. Dazu braucht es keine helfende hand des mannes, der zustimmend hinter mir steht und nicht in seinem ego gekränkt ist. Ich verdiene auch nicht besser, wenn ich einen entsprechenden mann hinter mir stehen habe, dem das ganze egal ist. Das eine hat ersteinmal nichts mit dem anderen zu tun, kann allerdings mit anderen bedürfnissen kollidieren.
Das geht völlig an meinem Argument vorbei. Rollenbilder bedingen sich gegenseitig. Sie stehen nicht losgelöst im Raum. Da Partnerschaft ein wesentlicher Aspekt im Leben eines Menschen ist, nimmt dies auch einen entsprechenden Stellenwert ein.

Natürlich kann sich eine erfolgreiche Frau sagen "ich brauch keinen Mann, ihr könnt mich alle". Aber die wenigsten werden damit glücklich. Das ist die Konsequenz, wenn es "einseitig" verläuft.

Dazu gibt es im Übrigen auch häufiger mal Artikel, z.B.
https://www.welt.de/icon/partnerschaft/article201573878/Partnersuche-Beruflich-erfolgreiche-Frauen-haben-es-schwer-in-der-Liebe.html
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2016-04/partnerboerse-parship-elite-online-digitales-kennenlernen-liebe


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27.10.2019 um 13:56
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Natürlich kann sich eine erfolgreiche Frau sagen "ich brauch keinen Mann, ihr könnt mich alle". Aber die wenigsten werden damit glücklich. Das ist die Konsequenz, wenn es "einseitig" verläuft.
Ein finanziell erfolgreicher Mann kann sich die Frauen halt aussuchen und dem macht das oft auch nix, wenn die aus einer anderen Schicht kommt.
Wenn eine ebenso erfolgreiche Frau dann mindestens einen gleich erfolgreichen oder am besten sogar einen noch erfolgreicheren haben will, ist klar, warum die dann ein Problem hat.

Dass die sich aber keinen "erfolglosen" Mann aussuchen könnte, kann ich nicht glauben.
Ihr wird vielleicht nicht gerade so die Bude eingerannt, wie dem erfolgreichen Mann aber die Auswahl dürfte schon groß sein.
Sie müsste halt nur wollen.


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