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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

8.983 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Männer, Diskriminierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

26.10.2019 um 20:17
Zitat von AtroxAtrox schrieb:U.a. einige neurodegenerative Erkrankungen, einige Autoimmunerkrankungen, für mehrere Krebserkrankungen sind familiäre Häufungen beschrieben.
Und die betreffen häufiger Männer, weswegen diese eine deutlich geringere Lebenserwartung haben?


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

26.10.2019 um 20:20
Zitat von CesareCesare schrieb:Und die betreffen häufiger Männer, weswegen diese eine deutlich geringere Lebenserwartung haben?
Also pauschalisieren lässt sich da nichts. Es kommt eben darauf an, wo das defekte Gen sitzt. Ein Mann hat weniger Gen-Kopien, wodurch ein Defekt eher nachteilig wird.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

26.10.2019 um 20:59
@Atrox
@Cesare
Die WHO hat sich doch gerade erst am anfang des jahres mit dem thema beschäftigt und 6 erkenntnisse zusammengetragen.
1. Es werden deutlich mehr Jungen als Mädchen geboren - doch das Verhältnis dreht sich im Laufe des Lebens um.
2. Frauen leben nicht nur länger - sie bleiben auch länger gesund.
3. Es gibt viele Gründe, warum Männer früher sterben.
4. Die Unterschiede sind in reichen Ländern viel stärker ausgeprägt als in armen.
5. Suizide und Morde sind ein amerikanisches und europäisches Problem.
6. Zuletzt: Männer kümmern sich später um Krankheiten als Frauen.
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/warum-maenner-kuerzer-leben-weltweite-studie-der-weltgesundheitsorganisation-a-1261298.html

3 ist ganz interessant. So verkürzt bei männern vorwiegend lungenkrebs, verkehrsunfälle, herzerkrankungen und COPD das leben. 4 ist auch ganz interessant: männer haben vor allem in reichen regionen einen ungesünderen lebensstil, neigen eher dazu zu rauchen und alkohol zu trinken, treiben seltener sport und in verbindung mit 6 ist das eine ziemlich miese kombination.

Was kann man da abschließend sagen? Liebe männer, lebt gesünder, geht früher zum arzt, kümmert euch um eure gesundheit, dann habt ihr beim thema lebenserwartung schon eine ganze menge erreicht.

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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

26.10.2019 um 22:44
Zitat von gastricgastric schrieb:4 ist auch ganz interessant: männer haben vor allem in reichen regionen einen ungesünderen lebensstil, neigen eher dazu zu rauchen und alkohol zu trinken, treiben seltener sport und in verbindung mit 6 ist das eine ziemlich miese kombination.
Leistungsgesellschaft in Kombination mit den insbesondere an Männer vermittelten preußischen Tugenden macht's möglich.
Zitat von gastricgastric schrieb:Was kann man da abschließend sagen? Liebe männer, lebt gesünder, geht früher zum arzt, kümmert euch um eure gesundheit
Und wer unterstützt Männer aktiv dabei? Die Kollegen, die süßlich zum Weichei-Verhalten lächeln, wenn ER es sich gestattet, eine 3-Tages-AU einzureichen, weil er einen Infekt hat? Die Frauen, die sich untereinander zuprusten, wenn ER, der gerade neben ihnen steht, unter "Männergrippe" leidet? Der Chef, dem wahlweise egal ist, ob nach Feierabend die pflegebedürftige Mutter noch besucht und der Ehefrau mit GdB 60 der Einkauf abgenommen werden muss, oder der den vollen Einsatz lobt, trotz nicht ausgeheilter Schulter zur Arbeit zurückgekehrt zu sein, weil man sonst ins Krankengeld gerutscht wäre? Der Arbeitsplatz, an dem es nicht mal einen separaten Pausenraum gibt, keine Küche und auch keine Zeit, um sich dort mit einer halbwegs gesunden Mahlzeit versorgen zu können? Die Arbeitswelt, die sagt, dass 30 Min Pause an einem 8-Stunden-Tag ausreichend seien, um zu regenerieren? Die überall ausliegenden Gesundheitsbroschüren, die mit "Tipps" und Hochglanzbildern aufwarten, die sich an der Lebenswirklichkeit der Frauen orientieren und weniger an der der Männer der Gegenwart? Die Vorsorge-Programme, die "Männergesundheit" auf Darmkrebs, Prostata-Probleme und Bluthochdruck reduzieren? Die Eltern, die IHM noch heute vorbeten, dass sie in 40 Arbeitsjahren noch keinen einzigen Tag krank gewesen seien? Der moderne Feminismus, der Männern an jeder Litfasssäule von der Multibelastung der Frauen erzählt und dass Wellness zum Frausein gehöre, während ER (nur) ein hart arbeitender Versorger sei? ER, dem, wenn er sich zur näheren Abklärung auf den Kathetertisch begab, knallhart gesagt wird, zwei Wochen später wäre er tot gewesen - und das, während ihm bei vollem Bewusstsein ein Draht zum Herzen geschoben wird, das er auf dem Monitor vor sich schlagen sehen kann, während weibliche Patienten währenddessen vergleichsweise häufiger behutsam und nahezu therapeutisch begleitet werden. Die Legitimation, den Raum zu nutzen, der da Selbstfürsorge heißt und der für Frauen bereits in einem hohen Maße ausgebaut ist, muss für Männer, das ist meine persönliche Meinung - erst noch geschaffen werden.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 08:35
Zitat von tracestraces schrieb:Und wer unterstützt Männer aktiv dabei?
Sollen männer an die hand genommen werden?
Zitat von tracestraces schrieb:Die Kollegen, die süßlich zum Weichei-Verhalten lächeln, wenn ER es sich gestattet, eine 3-Tages-AU einzureichen, weil er einen Infekt hat?
Glaubst du bei frauen sieht das anders aus? Frauen, die lästern bis zum geht nicht mehr und man sich als frau oftmals 3 mal überlegt, ob man nicht doch lieber arbeiten geht, damit man zumindest diesmal nicht ziel ist?
Zitat von tracestraces schrieb:Die Frauen, die sich untereinander zuprusten, wenn ER, der gerade neben ihnen steht, unter "Männergrippe" leidet?
Hausgemachtes problem. Es gibt tatsächlich männer, die sind ab 38°C "fieber" nicht mehr zu gebrauchen und miemen den sterbenden schwan auf der couch. Davon hatte ich in meinem leben 3 exemplare an der seite und mein schwiegervater ist ebenfalls so einer, der mit "aaaaah" und "oooooooh" auf der couch verstirbt beim kleinsten infekt, während sein weibchen in dem zustand noch haushalt und 3 kinder wuppen musste. Das man sich über solche exemplare lustig macht.... ich kann es verstehen. Steht drüber, wenn ihr anders seid oder lebt damit, wenns den richtigen trifft.
Zitat von tracestraces schrieb:Der Chef, dem wahlweise egal ist, ob nach Feierabend die pflegebedürftige Mutter noch besucht und der Ehefrau mit GdB 60 der Einkauf abgenommen werden muss, oder der den vollen Einsatz lobt, trotz nicht ausgeheilter Schulter zur Arbeit zurückgekehrt zu sein, weil man sonst ins Krankengeld gerutscht wäre?
Ganz ehrlich: Die probleme des chefs interessieren in aller regel auch keinen angestellten.
Zitat von tracestraces schrieb:Der Arbeitsplatz, an dem es nicht mal einen separaten Pausenraum gibt, keine Küche und auch keine Zeit, um sich dort mit einer halbwegs gesunden Mahlzeit versorgen zu können? Die Arbeitswelt, die sagt, dass 30 Min Pause an einem 8-Stunden-Tag ausreichend seien, um zu regenerieren?
Ich habe ganz vergessen, dass es für frauen extra pausenräume und küchen gibt und wir länger als 30min pause haben. Weißt du, ich mach mir morgens was gesundes, abends was gesundes..... und mittags fällt oftmals aus oder es gibt das, was ich mir morgens fertig gemacht und mitgebracht habe. Das gibt es dann am schreibtisch..... während ich auswertungen mache. Heute habe ich mal wieder das sagenhafte glück zu arbeiten und überstunden zu sammeln. Hab ja auch noch nicht genug, aber was solls. Etwas als grund anführen, was beide geschlechter gleichermaßen betrifft, ist schon ein wenig.... nunja.
Zitat von tracestraces schrieb:Die überall ausliegenden Gesundheitsbroschüren, die mit "Tipps" und Hochglanzbildern aufwarten, die sich an der Lebenswirklichkeit der Frauen orientieren und weniger an der der Männer der Gegenwart?
Neben "frauenzeitschriften" sind auch "männerzeitschriften" überall erhältlich inkl. gesundheits- und lebenstipps angepasst an männer der gegenwart.
Zitat von tracestraces schrieb:Die Vorsorge-Programme, die "Männergesundheit" auf Darmkrebs, Prostata-Probleme und Bluthochdruck reduzieren?
Wenigstens bekommt ihr noch bluthochdruck. Bei frauen heißt es brustkrebs und geschlechtsorgane. Allgemeine vorsorge beinhaltet für beide geschlechter übrigens das gleiche. Nennt sich check up 35.... gibts kostenlos beim hausarzt ab dem 35. lebensjahr.
Zitat von tracestraces schrieb:Die Eltern, die IHM noch heute vorbeten, dass sie in 40 Arbeitsjahren noch keinen einzigen Tag krank gewesen seien?
Sone muddi hab ich auch ;) Wie bist du schon wieder krank? Also ich war seit meiner geburt immer kerngesund, von wem hast du das nur.
Zitat von tracestraces schrieb:Der moderne Feminismus, der Männern an jeder Litfasssäule von der Multibelastung der Frauen erzählt und dass Wellness zum Frausein gehöre, während ER (nur) ein hart arbeitender Versorger sei?
Ich kenn da den anderen feminismus, der frauen und männern gleiche rechte, pflichten, chancen und möglichkeiten andichten möchte. Andere strömungen gibt es natürlich, kann mann aber getrost ignorieren.
Zitat von tracestraces schrieb:während weibliche Patienten währenddessen vergleichsweise häufiger behutsam und nahezu therapeutisch begleitet werden
:D kann ich nicht bestätigen. Nach meiner letzten op im aufwachraum wurde ich ganz herzlich angeraunzt, dass ich mich doch bitte endlich vernünftig hinlegen soll, damit man meinen blutdruck vernünftig messen kann. Wohlgemerkt bin ich da mit schmerzen des todes in embryonalstellung wach geworden. Der herr neben mir wurde hingegen mit einem herzlichen "na herr xy, möchten sie noch ein paar schmerzmittel oder gehts?" betütelt. Zurück auf dem zimmer wurde mir dann in der nachbesprechung vom arzt der arztbrief entgegen geschmissen mit den worten "haben da was entfernt, rest klärt der nachbehandelnde mit ihnen" und weg war er.
Zitat von tracestraces schrieb:Die Legitimation, den Raum zu nutzen, der da Selbstfürsorge heißt und der für Frauen bereits in einem hohen Maße ausgebaut ist, muss für Männer, das ist meine persönliche Meinung - erst noch geschaffen werden.
Er ist da. Wie wäre es mit nutzen? Wie wäre es mit drüber stehen, was andere denken? Wie wäre es mit klar kommen, wenn der arzt nen menschlicher grottenolm ist? Nach mittlerweile 10 jahren dauerarztgängerei klappt das bei mir ganz gut. Ich pfeif auf die meinung anderer und kümmere mich um das, was ich am ende des lebens noch haben werde. Und das sind nicht irgendwelche chefs und lästernde kollegen, irgendwelche tollen menschlichen ärzte, die einen an die hand nehmen und herzlich begleiten, sondern das ist einzig und allein meine gesundheit und ein paar menschen, die wahrscheinlich ganz froh sein werden, wenn ich mit 60 kein pflegefall bin, weil ich aufgrund von falschen prioritäten meine gesundheit schleifen lassen habe. Das könnt ihr männer auch, glaub mir so schwer ist das nicht auf die meinung anderer zu pfeiffen.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 08:36
@traces
Ok, Probleme dargestellt, was sollte ein Arbeitgeber konkret tun?
Wenn es da so grosse Probleme gibt, mach Dich selbständig, deine Arbeit, deine Pausen und Pausenräume, dein Geld.
Irgendwie ahne ich dann dass die Kunden kein Verständnis haben werden...


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 08:51
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das Männer früher sterben zum Beispiel
Um wie viele Jahre früher sprechen wir hier?
Mir begegnen sehr oft Männer, die 80 sein können und gerade jetzt hier am Sonntag, an nem Morgen, sind hier überwiegend ältere Männer unterwegs.
Zitat von gastricgastric schrieb:3 ist ganz interessant. So verkürzt bei männern vorwiegend lungenkrebs, verkehrsunfälle, herzerkrankungen und COPD das leben. 4 ist auch ganz interessant: männer haben vor allem in reichen regionen einen ungesünderen lebensstil, neigen eher dazu zu rauchen und alkohol zu trinken, treiben seltener sport und in verbindung mit 6 ist das eine ziemlich miese kombination.
Liegt eventuell auch am Rollenbild?
Mann muss stark sein, muss die Familie ernähren, arbeitet hart. Erstens kann man es sich nicht leisten, krank zu sein, zweitens darf man nicht krank sein und drittens ist es schwer, Sport zu machen, wenn man ständig arbeitet.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 08:58
@sunshinelight
Beim sport sprechen wir nicht von täglich 2 stunden fitnessstudio. Ich mach 5min rückentraining auf arbeit, wenn zeit ist und alle 2-3 tage abends zu hause 30min nach der arbeit. Weg zur arbeit und wieder zurück ist mein kleines ausdauertraining. 8min tretroller vom 1,3km entfernten parkplatz. Selbst wenn es nur das wäre, wären es ohne probleme 16min bisl was am tag trotz vollzeitjob. Willst du mir gerade erklären, dass der großteil der männer das zeitlich nicht hinbekommen?

Laut rollenbild darf frau btw erst recht nicht krank werden. Muss sich doch um familie und haushalt kümmern und darf zusätzlich noch geld ranschaffen, weil ein alleinverdiener heutzutage oftmals nicht ausreicht. Da bleibt noch weniger zeit für 40 fieber, als beim mann :D


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 09:02
Zitat von gastricgastric schrieb:Hausgemachtes problem. Es gibt tatsächlich männer, die sind ab 38°C "fieber" nicht mehr zu gebrauchen und miemen den sterbenden schwan auf der couch. Davon hatte ich in meinem leben 3 exemplare an der seite und mein schwiegervater ist ebenfalls so einer, der mit "aaaaah" und "oooooooh" auf der couch verstirbt beim kleinsten infekt, während sein weibchen in dem zustand noch haushalt und 3 kinder wuppen musste. Das man sich über solche exemplare lustig macht.... ich kann es verstehen. Steht drüber, wenn ihr anders seid oder lebt damit, wenns den richtigen trifft.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Infektionen-Maennergrippe-ist-kein-Mythos,immunsystem106.html

Kurz gesagt: Testosteron sorgt dafür, dass Männer "empfindlicher" auf Grippe reagieren.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 09:06
Habe vergessen, dass schnelles Essen neben all dem Arbeitsstress auch verführerisch ist.
Zitat von gastricgastric schrieb:Beim sport sprechen wir nicht von täglich 2 stunden fitnessstudio. Ich mach 5min rückentraining auf arbeit, wenn zeit ist und alle 2-3 tage abends zu hause 30min nach der arbeit. Weg zur arbeit und wieder zurück ist mein kleines ausdauertraining. 8min tretroller vom 1,3km entfernten parkplatz. Selbst wenn es nur das wäre, wären es ohne probleme 16min bisl was am tag trotz vollzeitjob.
Hm, also treibst du mehr Sport als ein Bauarbeiter?
Ich glaube, sein Ausdauertraining ist schon beachtlicher.
Zitat von gastricgastric schrieb:Willst du mir gerade erklären, dass der großteil der männer das zeitlich nicht hinbekommen?
Kommt drauf an. Wir sehen hier, dass Argumente ins Wanken kommen, was den Sport betrifft, wenn wir uns einzelne Berufe, deren Arbeitszeiten und deren Tätigkeiten angucken.
Zitat von gastricgastric schrieb:Laut rollenbild darf frau btw erst recht nicht krank werden. Muss sich doch um familie und haushalt kümmern und darf zusätzlich noch geld ranschaffen, weil ein alleinverdiener heutzutage oftmals nicht ausreicht. Da bleibt noch weniger zeit für 40 fieber, als beim mann :D
Gerade das ist ja auch wieder eine schöne Aussage... Wer sagt, dass nur die Frau den Haushalt macht und sich um Kinder kümmert?
Wandelt sich doch heute so, dass viel mehr aufgeteilt wird und Männer beteiligen sich mehr, um eben aus dem Rollenbild auszubrechen. Da möchtest du ernsthaft mit nem alten Rollenbild argumentieren? Interessant.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 09:12
@gastric
@Abahatschi

Bevor hier irgendwelche Missverständnisse entstehen: Ich bin eine Frau.

Und richtig: Problem im Kern erfasst - Frauen haben keine anderen Arbeitsbedingungen als Männer, setzen sich dafür aber stärker und oftmals nachhaltiger für sich selbst ein. Die Frage ist, warum Männer das häufig erst dann tun, wenn sie den Herzinfarkt oder die Krebsdiagnose erhalten haben.

Geht es ums Thema Selbstfürsorge und Gesundheit, lautet das unausgesprochene Credo bei Frauen: "Du darfst! Du bist es dir Wert".
Bei Männern kommt:
Zitat von gastricgastric schrieb:Sollen männer an die hand genommen werden?
Zitat von gastricgastric schrieb:miemen den sterbenden schwan auf der couch.
Zitat von gastricgastric schrieb:Steht drüber, wenn ihr anders seid oder lebt damit, wenns den richtigen trifft.
Geht es bei Männern um das Thema Gesundheit, fühlt Frau sich angegriffen. Warum eigentlich? @Abahatschi hat das Kernproblem in zwei Sätzen dargelegt:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:was sollte ein Arbeitgeber konkret tun?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Irgendwie ahne ich dann dass die Kunden kein Verständnis haben werden...
Es geht nicht darum, dass Männer zulasten von Frauen später zum Arzt gehen, sondern darum, dass Frauen häufiger mit Verständnis begegnet wird, wenn sie es tun, es erscheint legitimer. Der späte Gang zum Arzt, mangelndes Gesundheitsverhalten findet man bei Männern Ü 45 regelhaft, bei jenen Frauen aber ebenso, die die gleiche Multibelastung, wie ich sie oben skizziert habe, in ihrem Leben ebenso haben. Das Problem ist m.E. gesellschaftlich begründet, was beinhaltet, sich die Frage zu stellen: Wie gehen wir miteinander um? Warum erhalten und erwarten wir Lob für Leistung, die wir zulasten unserer Gesundheit erbracht haben? Warum ist es möglich, dass Arbeitgeber sich den Luxus gönnen können, die Gesundheit seiner Arbeitnehmer als dessen Privatangelegenheit zu sehen? Warum beginnt in Ehen ein Krieg darum, wer der Kränkere von beiden ist? Ich denke, da ist jeder gefragt, ein Umdenken an den Tag zu legen.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 09:44
@traces
Sehr guter Beitrag!


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27.10.2019 um 09:45
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Kurz gesagt: Testosteron sorgt dafür, dass Männer "empfindlicher" auf Grippe reagieren.
Da steht eigentlich nur, dass hohe testosteronspiegel dafür sorgen, dass die abwehrreaktion geringer ausfällt...... und das frauen schmerzempfindlicher sind, eine heftigere imunreaktion haben und die symptome können damit häufiger heftiger ausfallen als bei männern..... frauen ihrem leiden aber weniger beachtung schenken, während männer jedes symptom einzeln betrachten.

Oder kurz ausgedrückt: Frauen sind stärker krank, ignorieren es aber. Ob das eine so gute information für die männerwelt ist :ask: :D
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hm, also treibst du mehr Sport als ein Bauarbeiter?
Sind die meisten männer bauarbeiter?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Kommt drauf an. Wir sehen hier, dass Argumente ins Wanken kommen, was den Sport betrifft, wenn wir uns einzelne Berufe, deren Arbeitszeiten und deren Tätigkeiten angucken.
Kommt es nicht. Der bauarbeiter treibt ja schon auf arbeit sport :troll: Der bürohengst muss es hingegen zwischenschieben... so wie ich, obwohl ich nur halbbürohengst bin.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Gerade das ist ja auch wieder eine schöne Aussage... Wer sagt, dass nur die Frau den Haushalt macht und sich um Kinder kümmert?
Wer mit rollenbildern anfängt muss damit leben, dass der mann haushalt und kinder bisher dort eher schleifen ließ. Ist laut rollenbild immehin frauensache. Dass die realität mitterweile anders aussieht, der mann nicht mehr das starke geschlecht sein muss, nicht mehr familie (allein) ernähren muss, dass störte dich bei deinem argument doch auch nicht.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Da möchtest du ernsthaft mit nem alten Rollenbild argumentieren? Interessant.
Na wer hat denn damit angefangen :ask:
Ich zitiere nochmal kurz:
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Liegt eventuell auch am Rollenbild?
Zitat von tracestraces schrieb:Die Frage ist, warum Männer das häufig erst dann tun, wenn sie den Herzinfarkt oder die Krebsdiagnose erhalten haben.
Dafür gibt es mehrere gründe: angst vor schlimmer diagnose, keinen bock auf unangenehme untersuchungen und mein favorit: keine zeit.
Zitat von tracestraces schrieb:Geht es bei Männern um das Thema Gesundheit, fühlt Frau sich angegriffen.
Nö fühlen sie sich nicht. Aber was glaubst du, wie ich von meiner besseren hälfte ausgelacht werden würde, wenn ich mit ein wenig erhöhter temperatur auf der couch dahinvegetieren würde? Da käme ein blöder spruch nach dem anderen, der kommt ja sogar, wenn ich mit schüttelfrost, 40 fieber und 3 decken auf der couch ins nirvana gleite.
Zitat von tracestraces schrieb:Es geht nicht darum, dass Männer zulasten von Frauen später zum Arzt gehen, sondern darum, dass Frauen häufiger mit Verständnis begegnet wird, wenn sie es tun, es erscheint legitimer.
Das scheint es auch nur, ist es aber nicht. zum arzt dürfen beide gleichermaßen. Beide werden gleichermaßen belächelt, gleichermaßen verstanden. Warum männer nicht oder später zum arzt gehen, hat andere gründe und die sehe ich tatsächlich immer wieder im bekannten- und verwandtenkreis. Da stehen die parterinnen und ehefrauen dann schon dahinter und sagen "nun geh endlich zum arzt, schieb das nicht vor dir hin". Ich hab den gleichen an der backe....dem wurde vor 2 jahren(!) ein MRT angeraten.... glaubst du der macht nen termin und geht da mal hin? Und da steht keiner neben ihm und lacht ihn aus oder findet das weniger legitim. Oftmals sind es doch schon die frauen, die den eigenen männern den arztbesuch förmlich aufzwingen.
Zitat von tracestraces schrieb:Warum ist es möglich, dass Arbeitgeber sich den Luxus gönnen können, die Gesundheit seiner Arbeitnehmer als dessen Privatangelegenheit zu sehen?
Weil es dessen privatangelegenheit ist. Mein chef schickt mich nicht von sich aus nach hause, solange ich nicht eine schwankende leiche bin, läßt mich aber gehen, wenn ich einfach frage. Das macht er auch mit den männlichen kollegen, die damit auch keine probleme haben zu fragen, wenn es nicht mehr geht. Er ist aber nun wirklich nicht dafür zuständicg mich zu fragen, ob es gesundheitlich geht und ob ich nicht lieber zum arzt gehen will. Komme ich früher aus dem krankenstand zurück, dann ist das auch meine eigene angelegenheit und nicht die meines chefs und ja auch meiner ist froh und sagt "schön, dass sie wieder da sind". Ja ist auch schön für ihn :D


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 10:14
Zitat von gastricgastric schrieb:Aber was glaubst du, wie ich von meiner besseren hälfte ausgelacht werden würde, wenn ich mit ein wenig erhöhter temperatur auf der couch dahinvegetieren würde? Da käme ein blöder spruch nach dem anderen
Und? Warum stehst du da nicht einfach "drüber"?

Vielleicht, weil es verletzend ist? Vielleicht, weil man nicht will, dass der Partner so über einen denkt? Gibt man(n) sich vielleicht auch deswegen häufiger nicht "die Blöße", weil er oder sie weiß, dass man diese fehlende Wertschätzung nur dann nicht zu spüren bekommt, wenn man funktioniert? Das nur als Beispiel, weswegen insbesondere Männer häufiger lieber arbeiten gehen, als sich dumme Sprüche reinzufahren. Die Alternative würde lauten, sich in einen Konflikt hineinzubegeben, bei dem das Risiko lauert, noch weniger Wertschätzung zu erhalten oder einsehen zu müssen, dass die Partnerschaft, das Arbeitsumfeld und der Lebensentwurf nicht der Richtige ist und dann womöglich zu erkennen, dass man eine Entscheidung treffen muss: mit drei Kindern im Rücken, einem Kredit der noch 15 Jahre läuft in einem Lebensalter, bei dem die beruflichen Aussichten vielleicht nicht mehr ganz so günstig sind, wie damals, als man 30 war.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 10:18
Zitat von tracestraces schrieb:Es geht nicht darum, dass Männer zulasten von Frauen später zum Arzt gehen, sondern darum, dass Frauen häufiger mit Verständnis begegnet wird, wenn sie es tun, es erscheint legitimer.
Beides basiert auf der gleichen Ursache.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 10:26
Zusatz zum vorherigen post:
https://www.spektrum.de/news/warum-maenner-gesundheitsmuffel-sind/1505923
"Obwohl sich in den vergangenen Jahrzehnten gesellschaftlich so viel geändert hat, sind die alten Rollenbilder immer noch sehr lebendig", sagt Karsten Müssig, Stellvertretender Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie an der Uniklinik Düsseldorf. "Und viele Eltern befeuern unbewusst das Klischee vom starken Mann, den nichts umhaut und der sich Schwäche nicht anmerken lässt: Indem sie Mädchen eher als Jungen zugestehen, auch mal zu weinen, sei es aus Schmerz oder Frustration." Krankheit werde von den meisten Männern mit Schwäche gleichgesetzt und zum Arzt zu gehen, bedeute, dass man diese Schwäche eingestehe.

"Während für die meisten Frauen Gesundheit gleichbedeutend mit Wohlbefinden ist, bedeute sie für Männer einfach Funktionsfähigkeit", erklärt Müssig. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Männer oft erst dann zum Arzt gehen, wenn sie eben nicht mehr "funktionieren". Rechtzeitig zu Kontrolluntersuchungen zu gehen, würde dagegen bedeuten, dass "Mann" zugibt, potenziell verletzbar zu sein.



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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 10:34
Zitat von gastricgastric schrieb:Dafür gibt es mehrere gründe: angst vor schlimmer diagnose, keinen bock auf unangenehme untersuchungen und mein favorit: keine zeit.
Woher glaubst du denn, kommt diese Angst vor der Diagnose, Angst davor, "schwach" zu sein? Und warum scheint es bei Frauen nicht so ausgeprägt?

Der Kern ist doch gerade, dass Männer und Frauen vermutlich unterschiedlich auf solche Aussagen reagieren und auch unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Tussinelda hat ja auch noch einen Link dazu gepostet.

Aus solchen Rollenbildern (die mitunter auch einen biologischen Einfluss haben) bricht es sich nicht so leicht aus. Vielleicht ist dieses "an die Hand nehmen" ja gar nicht so falsch :)

@traces
Ich kann mich Luminata anschließen, schöne Beiträge.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 10:42
Ich muss sagen, mein Mann hat einen wundervollen Chef.

Er hat frei bekommen, als seine Enkelin letzten Monat geboren wurde.

Er hat frei bekommen als unsere Tochter nicht mehr selber zur Frauenärztin fahren konnte.

Wenn familiär irgendwas ist, dann hat er problemlos frei bekommen.

Selbst als unser Kater vor zwei Wochen einen miesen Autounfall hatte und am nächsten Morgen zum Röntgen musste, hat er frei bekommen.

Egal wer in der Firma mit einer Schniefnase auftaucht wird zum Arzt geschickt, weil er ja sonst die ganze Belegschaft ansteckt.

Er schimpft auch nie, wenn jemand einen Krankenschein hat eher sagt er, dass man sich doch bitte komplett auskurieren soll und nicht halb gesund zur Arbeit kommen.

Alles in Allem herrscht in diesem Betrieb eben nicht mehr das veraltete Männerbild und jeder kommt meist gerne zur Arbeit.

Die Welt braucht mehr solcher Betriebe.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

27.10.2019 um 10:48
Männer leben tatsächlich kürzer als Frauen und vor vielen Jahrzehnten konnte man das zum Teil noch Kriegseinsätzen zuschreiben, heute in der BRD jedenfalls fast nicht mehr.

Warum also leben Männer kürzer?

Bis vor einigen Jahren haben Männer häufiger und auch mehr geraucht als Frauen. Die Umkehr in der Häufigkeit des Rauchens setzt sich in der Sterblichkeit dann erst 10-15 Jahre später nieder.

Noch mehr gilt das für Alkoholmissbrauch. Der wird signifikant häufiger von Männern betrieben, obwohl Frauen statistisch schon unter geringeren Mengen Alkohol Dauerschäden davontragen als Männer.

Männer gehen seltener zum Arzt und haben 'Achtung private Meinung' eine viel geringere Achtsamkeit für ihre Gesundheit.

Darin erkenne ich aber keine Diskriminierung, jeder Mann hätte die Chance, achtsamer mit sich umzugehen, ob er sie nutzt, ist seine eigene Sache.

Meine Frau übernimmt viel von der Achtsamkeit, die ich auf mich verwenden sollte und ich mache wenigstens mit. Das wäre nicht ihre Pflicht, ich schätze es dennoch sehr.

Ansonsten glaube ich eher, dass Männer und Frauen im Gesundheitswesen gleich gut oder gleich schlecht behandelt werden.


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27.10.2019 um 11:07
Zitat von tracestraces schrieb:nd? Warum stehst du da nicht einfach "drüber"?
Steh ich doch. Es juckt mich kein stück. Meine antwort darauf ist ein simples "ich darf das *zunge rausstreck*".
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Woher glaubst du denn, kommt diese Angst vor der Diagnose, Angst davor, "schwach" zu sein? Und warum scheint es bei Frauen nicht so ausgeprägt?
Es ist bei frauen ausgeprägt oder glaubst du die rennen hin und denken sich "och wird schon nichts sein ladida ich hol mir nur den beleg, dass alles in ordnung ist trotz beschwerden". Die angst ist präsent nur ticken frauen anders. Frauen haben ein anderes körpergefühl, gesundheit ist lebensfreude. Männer sind da anders gestrickt.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Vielleicht ist dieses "an die Hand nehmen" ja gar nicht so falsch :)
Mehr als "geh jetzt endlich mal mit deinem problem zum arzt" und den termin klar machen, geht nicht. Wir sprechen hier von erwachsenen männern, nicht von kleinkindern. Ich finde da den termin klar machen eigentlich schon zuviel des guten Oo.


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