Coronavirus (Sars-CoV-2)

Solange die Intensivstationen verstopft sind und Operationen abgesagt werden müssen ist es eben notwendig Maßnahmen zu ergreifen. Man analysiert die Ursachen, stellt fest, dass Ungeimpfte die primäre Ursache sind (s.u.) und legt Regeln fest: es muss alles dafür getan werden, dass sich Ungeimpfte nicht anstecken. Also 2G+ etc. Wenn man keine Impfpflicht durchsetzt und diese Menschen sich nicht impfen lassen wollen, werden die Maßnahmen solange aufrechterhalten, bis sich die Lage auf den ITS dauerhaft stabilisiert. Und das darf ruhig etwas nachhaltig sein, wir wollen ja keinen "Ping-Pong" Effekt. Wer zur Entspannung beitragen will, lässt sich impfen/boostern um auf der sicheren Seite zu sein. Die die das nicht machen, werden die Krankheit früher oder später mit weit höherem Risiko für einen schweren Verlauf (s.u.) durchlaufen.

Coronadaten aus Großbritannien

Risiko von Ungeimpften für Intensivstation 60-fach erhöht

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Die Vorzüge der Impfungen vor dem Coronavirus müssten eigentlich längst bekannt sein. Aber die deutsche Impfquote spricht eine andere Sprache: Laut den aktuellen Erhebungen zur Mindestimpfquote des Robert Koch-Instituts sind immer noch nur rund 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung zweifach geimpft – das entspricht fast 59 Millionen Menschen.
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Dass sich eine Impfung eben doch lohnt, zeigen nun erneut Daten aus Großbritannien. Demnach haben Ungeimpfte im Vergleich mit Geimpften ein um 60-fach erhöhtes Risiko, auf der Intensivstation zu landen. Zu diesem Ergebnis kommt das Intensive Care National Audit and Research Centre (ICNARC), eine Organisation, die Krankenhausdaten auswertet.
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Die Fachleute hatten ausgewertet, welche Menschen zwischen Mai und November in Krankenhäusern in England, Wales und Nordirland wegen Covid-19 behandelt werden mussten.
Auch bei Jüngeren deutliche Unterschiede

Bei 60- bis 70-jährigen Doppeltgeimpften lag die durchschnittliche Einweisungsrate bei 0,6 Fällen pro 100.000 Einwohnern in der Woche. Bei denjenigen, die nicht geimpft waren, stieg die Zahl auf 37,3 pro 100.000 Menschen innerhalb von sieben Tagen, also auf das 60-fache.

Bei jüngeren Patienten war der Unterschied nicht mehr so groß, aber immer noch deutlich. Nichtgeimpfte zwischen 30 und 40 Jahren mussten zehn- bis 15-mal häufiger wegen Covid-19 intensiv behandelt werden als gleichaltrige Zweifachgeimpfte.
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Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-risiko-von-ungeimpfte-fuer-intensivstationsaufenthalt-60-mal-erhoeht-a-f654b864-3933-41a3-92f9-020c95cf7dd8

GleichMut24 schrieb:Bzw. was wir wahrscheinlich noch gar nicht einschätzen können, ist Post Covid und Long Covid auch bei leichten Verläufen bei Omikron. Denn falls dort auch zwischen 2 und 15% der Menschen langfristig Probleme bekommen würden, wäre es auch wieder blöd.

Stimme dir zu. Da kann man dann nur hoffen, dass Longcovid weitestgehend zeitversetzt auftreten würde, aber je nach Dauer von LongCovid ist das dann auch schon wieder mehr oder weniger egal, wenn der eine zwar später als der andere Longcovid entwickeln würde, aber der andere noch gar nicht von Longcovid erholt ist sondern immer noch darunter leiden würde.

Nun wollen wir aber auch nicht den Teufel bis zum Erbrechen an die Wand malen.

rhapsody3004 schrieb:Nun wollen wir aber auch nicht den Teufel bis zum Erbrechen an die Wand malen.

Richtig. Ich hoff, dass Omikron zwar schnell, aber mit sehr leichten Verläufen und ohne große Nachwirkungen durchläuft. In 2-3 Monaten werden wir es wohl wissen. Trotzdem klingt es im ersten Moment heftig, wenn Experten befürchten, dass sich im Lauf der nächsten wenigen Monate 2-3 Milliarden Menschen auf der Erde mit Omikron anstecken dürften (Link dafür hab ich jetzt nicht noch mal extra gesucht, kann ich aber nachreichen, falls gewünscht).

GleichMut24 schrieb:Richtig. Ich hoff, dass Omikron zwar schnell, aber mit sehr leichten Verläufen und ohne große Nachwirkungen durchläuft. In 2-3 Monaten werden wir es wohl wissen. Trotzdem klingt es im ersten Moment heftig, wenn Experten befürchten, dass sich im Lauf der nächsten wenigen Monate 2-3 Milliarden Menschen auf der Erde mit Omikron anstecken dürften (Link dafür hab ich jetzt nicht noch mal extra gesucht, kann ich aber nachreichen, falls gewünscht).

In Deutschland ist die Altersgruppe 60+, in der 95% aller Coronatoten zu verzeichnen sind, leider nicht so gut geimpft wie in anderen Ländern (etwa Dänemark). Daher könnte der Virus, wenn er wirklich durchläuft, hier einen hohen Blutzoll einfordern. Daher müssen alle Maßnahmen mMn. solange konsequent durchgehalten oder mögl. sogar noch forciert werden, bis Entwarnung gegeben werden kann.

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Labor-Untersuchungen von Wissenschaftlern in Hongkong ergaben, dass die Omikron-Variante sich in den Bronchien deutlich besser, in der Lunge hingegen schlechter vermehrt als die Delta-Variante. Das spricht für eine höhere Fähigkeit zur Ansteckung, aber für einen milderen Krankheitsverlauf. Die Forscher betonen aber, die Schwere der Krankheit nicht allein durch die Vermehrung der Viren bestimmt ist, sondern auch, wie das Immunsystem des Infizierten reagiert.

Aktuelle Zahlen zu den Krankenhauseinweisungen in Dänemark liefern keinen Beleg, dass Omikron weniger krank machen würde. Mit der Omikron-Variante Infizierte müssen danach sogar ein wenig häufiger in die Klinik. Diese Daten beruhen aber auf einer niedrigen Zahl von Fällen und sind daher noch unsicher. Doch selbst wenn Omikron weniger krank machen sollte, breitet sich die Variante rasch aus. Das kann die Zahl von Krankheitsfällen rasch in die Höhe treiben und das Gesundheitssystem übermäßig belasten.
Fazit: Wieder die Welle flachhalten

Wenn sich die Omikron-Variante so schnell ausbreitet wie befürchtet, könnte die vierte Welle in Deutschland direkt in die fünfte übergehen. Virologin Sandra Ciesek und Modellierer Dirk Brockmann riefen daher am Mittwoch zu schnellem, vorsorglichem Handeln auf. Man müsse auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sein. Auch auf den Worst Case wie etwa steigende Krankenhausbelegungen. Impfungen alleine würden nicht reichen, um die Omikron-Variante in Schach zu halten. Masken, Abstand halten, Lüften und Handhygiene bleiben also auch weiterhin notwendig.
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Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wissen/coronavirus-bringt-die-omikron-variante-die-fuenfte-welle,SrlLD1Q (Archiv-Version vom 29.12.2021)

Was Omikron betrifft, scheint die politische Befürchtung weniger darin zu bestehen, dass diese Variante zu einem erneuten Volllaufen der ITS führt, sondern dass durch die bisherige 14-tägige-Quarantäne für jeden erfassten Infizierten Versorgungsketten zusammenbrechen könnten.

Andere Länder wie die USA setzen daher bereits auf eine Verkürzung der Quarantänezeit. Markus Söder hat derlei für Deutschland bekanntlich inzwischen auch schon ins Spiel gebracht. Ob und inwieweit das machbar bzw. sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Umständen ab.

https://www.tagesschau.de/inland/quarantaene-verkuerzung-101.html

Andante schrieb:Andere Länder wie die USA setzen daher bereits auf eine Verkürzung der Quarantänezeit. Markus Söder hat derlei für Deutschland bekanntlich inzwischen auch schon ins Spiel gebracht. Ob und inwieweit das machbar bzw. sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Umständen ab.

Hängt es nicht einzig davon ab ob eine Person andere infizieren kann?
Zumindest sollte dies doch praktisch die einzig wichtige Bewertungsgrundlage sein, um die Dauer der Quarantäne festzulegen.
Ansonsten kann doch alles willkürlich nach wirtschaftlichen Interessen geregelt werden.

Bone02943 schrieb:Hängt es nicht einzig davon ab ob eine Person andere infizieren kann?

Ja eben, dass weiß man bisher bei Omikron nicht, die Wissenschaft hat dafür noch keine hinreichenden Erkenntnisse.

Aber klar, in Deutschland geht man gerne auf Nummer absolut sicher, das müssen dann immer mindestens 14 Tage sein, darunter geht nix.

Bone02943 schrieb:Ansonsten kann doch alles willkürlich nach wirtschaftlichen Interessen geregelt werden.

Nach wirtschaftlichen Interessen wohl eher weniger, sondern nach den Interessen der Bevölkerung. Das Volk würde schon arg jammern, wenn es in der Logistikbranche nicht mehr funktioniert und die Läden leer sind, oder in Wasser- und Elektrizitätswerken das Bedienpersonal in kollektiver Quarantäne ist und dann die Buden kalt und dunkel sind.

Nachtrag: Jedenfalls ist im Hinblick auf die Versorgungssicherheit der Bevölkerung das Thema Verkürzung Quarantänedauer so wichtig, dass es anscheinend bei der Ministerpräsidentenkonferenz Ende nächster Woche eines der Themen sein wird.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article235938026/Omikron-Quarantaene-Jetzt-waechst-die-Angst-vor-der-Massenisolation.html

Wobei dann die Quarantänedauer für Infizierte ohne Symptome und bloße nicht selbst infizierte Kontaktpersonen von Infizierten durchaus unterschiedlich sein könnte.

rhapsody3004 schrieb:Omikron wäre eigentlich nur harmlos, nur mal hypothetisch, und dann wäre auch die hohe Infektiösität bzw. eine hohe Inzidenz von Infizierten durch Omikron kein Problem, wenn Omikron zu 0,00 % schweren Verläufen führen würde oder sehe ich das falsch?

Naja, kommt drauf an, was man unter schweren Verläufen versteht. Wenn Omikron dann doch was ist, womit man das eigene Bett nicht verlassen kann, wird es irgendwann system und volkswirtschaftlich kritisch. Ganz anders, wenn man dies nur durch einen Test erfährt und man sich trotzdem topfit fühlt.

Wobei in dem Szenario auch Longcovid ignoriert wurde.

rhapsody3004 schrieb:Es genügt ja schon, wenn sich zu viele Menschen gleichzeitig nur wegen milder Symptome krank melden bzw. in diesem hypothetischen Fall krank melden würden

Interessanterweise wird debattiert, ob eine Verkürzung der Quarantänezeit für Geimpfte sinnvoll ist.


https://www.tagesschau.de/inland/quarantaene-verkuerzung-101.html

Andante schrieb:Aber klar, in Deutschland geht man gerne auf Nummer absolut sicher, das müssen dann immer mindestens 14 Tage sein, darunter geht nix.

Kann man nicht jegliche Quarantäne mit mehrmaligem negativ Test beenden?

das sagt NRW:

Personen mit einer per PCR-Test (nicht Schnelltest) nachgewiesenen Corona-Infektion müssen sich automatisch in Quarantäne begeben. Die Quarantäne beginnt direkt mit Erhalt des Testergebnisses und nicht erst, wenn man einen besonderen Quarantänebescheid erhält. Die Quarantäne endet frühestens nach zehn Tagen. Voraussetzung hierfür ist, dass seit mindestens 48 Stunden vorher keine Krankheitssymptome mehr erkennbar sind.

• Personen, die mit infizierten Personen im gleichen Haushalt leben, müssen ebenfalls direkt und automatisch in Quarantäne. Diese Quarantäne dauert 14 Tage, kann aber verkürzt werden, wenn nach zehn Tagen ein Schnelltest oder ein PCR-Test durchgeführt wird und das Ergebnis negativ ist.

Quelle: https://coronavirus.nrw/ab-1-dezember-landesweit-automatische-und-einheitliche-quarantaeneregelungen/ (Archiv-Version vom 20.01.2022)

merkwürdig, weil vom RKI und Bund gibt es Quellen da wird gesagt eine Quarantäne darf nicht verkürzt werden.
Weiß jemand Genaueres?

Meines Wissens gibt es bei Omikron bisher keine Möglichkeit, sich schneller als in 14 Tagen freizutesten. Da andere Länder (Großbritannien z.B.) dies aus bestimmten Gründen heraus bereits machen, gibt es bei uns auch Überlegungen, ob die 14 Tage für Geboosterte nicht gelten müssen oder die Zeit auch insgesamt verkürzt werden kann. Ist aber alles noch nicht offiziell, soweit ich das mitbekommen habe.

RayWonders schrieb:Kann man nicht jegliche Quarantäne mit mehrmaligem negativ Test beenden?

Nein, das gilt nicht für die Omikron-Variante.

Somit müssen sich bei einer Omikron-Infektion nicht nur die Betroffenen selbst in Isolation begeben – in den meisten Bundesländern für 14 Tage –, sondern auch die anderen Angehörigen ihres Haushalts sowie diejenigen, die mit den Infizierten zuletzt direkten Umgang in körperlicher Nähe hatten. Im Gegensatz zu anderen Varianten gibt es bei Omikron von diesen Quarantäne-Regeln offiziell weder Ausnahmen für Geimpfte und Genesene noch die sonstigen Möglichkeiten, dass sich Kontaktpersonen ohne Symptome nach einigen Tagen frei testen und damit die Quarantäne beenden.

Quelle: von mir um 19:42 verlinkt.

Und das ist eben bei Omikron die Quarantäne-Falle: Weil die Variante offenbar so ansteckend ist, ist die Quarantäne so strikt. Weil aber viele Angesteckte und dann natürlich noch viel mehr Kontaktpersonen so lange in Quarantäne sein müssen, kann sich das auf die Versorgung der Bevölkerung und natürlich auch auf die Personalsituation in Krankenhäusern auswirken.

Entweder verkürzt man in diesem Fall also die Quarantänedauer für Infizierte ohne Symptome bzw. lässt Quarantäne für nicht selbst infizierte Kontaktpersonen ganz wegfallen.

Oder, wenn man das nicht will, hält man die jetzigen Corona-Maßnahmen aufrecht bzw. verschärft sie bis hin zum Lockdown plus Schulschließungen in der Hoffnung, dass sich nicht zu viele mit der Omikron-Variante anstecken. Was aber, wenn Omikron wirklich so infektiös ist wie befürchtet, wohl vergebliche Liebesmüh´ sein dürfte und darüber hinaus die bekannten Kollateralschäden wirtschaftlicher, psychoszialer und bildungsmäßiger Art mit sich bringt. Und das dann nur, um die Versorgung aufrechtzuerhalten.

Ich vermute, dass daher die Ministerpräsidenten auf ihrer Konferenz beschließen, als kleineres Übel die Quarantänedauer bei Omikron zu verkürzen.

Andante schrieb:bzw. lässt Quarantäne für nicht selbst infizierte Kontaktpersonen ganz wegfallen.

Sorry, es waren hier natürlich Kontaktpersonen ohne Symptome gemein, also solche, die mit Infizierten Kontakt hatten und die daraufhin 14 Tage in Quarantäne geschickt werden, um abzuwarten, ob sich bei ihnen Symptome zeigen, negative Tests hin oder her.

Andante schrieb:also solche, die mit Infizierten Kontakt hatten und die daraufhin 14 Tage in Quarantäne geschickt werden, um abzuwarten, ob sich bei ihnen Symptome zeigen

so wie die 800 Gäste einer Party?

Diskothek "Joy" feiern. Doch auf die ausgelassene Party folgen nun Tage in Isolation. Der Grund: Bei einem Gast wurde die Omikron-Variante nachgewiesen.

Rund 820 Besucher der Henstedt-Ulzburger Diskothek "Joy" müssen in Quarantäne. Bei mindestens einem Gast sei eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante bestätigt worden, teilte der Kreis Segeberg mit. Auch genesene und geimpfte Kontaktpersonen müssen für 14 Tage in Quarantäne. Jeder, der Heiligabend oder am 1. Weihnachtstag im "Joy" war, gilt als enge Kontaktperson, weil die Omikron-Variante als deutlich übertragbarer als andere Varianten gilt und im "Joy" ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand gefeiert werden durfte, wie die Behörde mitteilte. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung waren die 2G-plus-Regeln beim Einlass korrekt kontrolliert worden.

allerdings:

Die Quarantäne endet den Angaben zufolge nicht automatisch, sondern erst nach einer behördlichen Aufhebung. Alle anderen Mitglieder der betroffenen Haushalte müssen zunächst nicht in Quarantäne, sollen aber freiwillig auf alle nicht notwendigen Kontakte verzichten. Sollte ein Besucher des "Joy" Symptome entwickeln, müssen auch alle Haushaltsmitglieder unabhängig vom Impfstatus zu Hause bleiben.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/820-Disco-Besucher-muessen-in-Quarantaene-article23027660.html

@RayWonders

Infektionsschutz ist grundsätzlich Ländersache, daher kann es sein, dass die Quarantäne bei Kontaktpersonen von Omikron-Infizierten jeweils etwas unterschiedlich geregelt ist. Vielleicht finden die Ministerpräsidenten da ja bald eine einheitliche Linie…

Bayern ist da ja richtig am Vorpreschen. Für geboosterte Kontaktpersonen von Omikron-Infizierten wird eine Befreiung von der Quarantäne vorgeschlagen. Das RKI solle Expertisen dazu abgeben, inwieweit Lockerungen der Quarantänereglungen bei Omikron in Betracht kommen.

In der Debatte um neue Quarantäne-Regeln für positiv getestete Personen bringt der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine Befreiung für dreifach Geimpfte ins Spiel. Holetschek sagte dem Nachrichtenportal Watson:

Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um gut vorbereitet zu sein – auch und gerade mit Blick auf die kritische Infrastruktur. Wenn sich viele Menschen anstecken und in Quarantäne müssen, besteht die Gefahr, dass wir Probleme bei der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur bekommen.

Er hält es daher für wichtig, dass das Robert Koch-Institut zeitnah Vorschläge zur Quarantäne bei Omikron mache. "Denkbar wäre aus meiner Sicht beispielsweise eine Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen."

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-11/corona-deutschland-omikron-news-live

So, und nun mal Klartext: Wenn die Politik befürchten würde, dass durch Omikron eine riesige ITS-Belegung käme, würden Vorschläge zur Lockerung von Quarantäne wohl kaum gemacht.

Nein, es geht vielmehr um die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung. Die Politik weiß das.

Andante schrieb:Wenn sich viele Menschen anstecken und in Quarantäne müssen, besteht die Gefahr, dass wir Probleme bei der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur bekommen.

Die Gefahr könnte theoretisch auch dann bestehen, wenn sich zu viele Menschen wegen nur milder Symptome gleichzeitig krank melden würden. Auch nur milde Symptome können zur Arbeitsunfähigkeit, weil krank, führen.

Nachtrag: Und ich begrüße ganz ausdrücklich, dass das RKI und sonstige Experten auf die Rolle verwiesen (und reduziert) werden, die ihnen zukommt: Expertisen auf ihrem Fachgebiet liefern und gestellte Fragen beantworten, wie es Sachverständige tun, die Gutachtenaufträge von einem Gericht bekommen. Nichts anderes als solche Aufträge bekommen Experten von der Politik auch.

Selber Politik oder Gerichtsurteile machen wird von Experten weder verlangt noch erwartet. Insofern braucht es künftig nicht noch weitere Forderungen von Herrn Wieler, dass man schleunigst Schulschließungen machen solle, noch Äußerungen von Frau Priesemann, dass die Leute sich auf unbestimmte Zeit an Masken gewöhnen sollten.

Experten, macht eure Arbeit und beratet die Politik, beantwortet deren Fragen, versucht aber nicht selber Politik zu machen Beantwortet jetzt Fragen, wie lange etwa ein Omikron-Infizierter mutmaßlich infektiös ist, und überlasst die Schlussfolgerung, wie lange die Quarantänedauer deshalb zu sein hat, gefälligst der Politik.

Und Politiker: Prüft und entscheidet kritisch und lasst euch nicht blindlings von Experten treiben. Dies ist immer noch eine Demo- und keine Expertokratie. Und schaut bitte mal über den Tellerrand, wie es andere machen. Deutschland muss nicht immer das Rad von Neuem erfinden. Andere Länder haben auch brauchbare Ideen.

rhapsody3004 schrieb:Die Gefahr könnte theoretisch auch dann bestehen, wenn sich zu viele Menschen wegen nur milder Symptome gleichzeitig krank melden würden. Auch nur milde Symptome können zur Arbeitsunfähigkeit, weil krank, führen.

Wäre für mich im Ergebnis jetzt wurscht, ob die Leute vom Arbeitsplatz weg sind, weil sie wegen milder Symptome krankgeschrieben sind oder wegen gar keiner Symptome in Quarantäne sind. Weg ist erst mal weg.

Es sagt ja niemand, dass ein Omokron-Infizierter ohne Symptome fröhlich sofort weiter zur Arbeit soll. Die Frage ist nur, wie lange er aus Gründen der Infektiosität der Arbeit per Quarantäne fernbleiben muss. Und bei der symptomlosen, negativ (von mir aus 3fach oder 5fach) getesteten Kontaktperson eines Infizierten stellt sich halt auch die Frage, wie lange DEREN Quarantäne dauern soll bzw. muss.